"La Traviata" bei der Fondazione Arena di Verona mit Anna Netrebko am 9. September 2023

Mit der letzten „Traviata“ von Giuseppe Verdi endete an diesem Tage die 100. Saison der Festspiele der Arena di Verona in der herrlichen norditalienischen Stadt. Und zu diesem Schlusspunkt sang und spielte Anna Netrebko die Traviata, wieder einmal eine absolute Sensation! Sie hat die Rolle in all ihren komplexen Facetten hervorragend gesungen, äußerst emotional gespielt und ist in den Arien noch über sich hinaus gewachsen.
Die Produktion von Franco Zeffirelli hat er hier noch kurz vor seinem Tode gemacht. Er hat ihre Premiere 2019 nicht mehr erlebt. Die Produktion ist viel moderner und gradliniger als die älteren von Zeffirelli. Sie hat auf zwei breiten Stockwerken mit jeweils mehreren Zimmern klare Konturen und lässt so auch eine stärkere Konzentration auf die Aktionen der Protagonisten zu. Dabei gibt es eine sehr gute Personenregie, die die Figuren sehr intensiv zueinander bringt, insbesondere wenn man an die Neuinszenierung der „Aida“ als diesjähriges Gegenstück dazu denkt.
Marco Armiliato ist ja nie weit, wenn Anna Netrebko auftritt, und so hat er, nachdem Daniel Oren dreimal hintereinander vor dem Orchester stand, diese „Traviata“ dirigiert, und zwar mit so viel Verve und Engagement, wie man es von ihm seit jeher kennt.