Lieber Harald, immer wieder erstaunen und beeindrucken mich deine tief schürfenden, analytischen Gedanken zu den von dir ausgewählten Werken. Ich ziehe den Hut und lausche immer wieder gern.
@@literaturundwhisky Wie würde man Nathanael mithilfe des Paradigmas der Tiefenpsychologie nach Freud interpretieren? Wie kann man zum Beispiel das Instanzenmodell sinnvoll auf Nathanael anwenden?
Diese Erzählung war seinerzeit in der Oberstufe ein "Augenöffner" (pun intended) für mich (zusammen mit Goethe und Kafka): Das kann Literatur also auch sein und leisten. Es ist unglaublich, wie dicht und aufgeladen diese knapp 40 Druckseiten sind. Bei jeder Lektüre unterstreiche ich neue Stellen, weil sich mir neue Zusammenhänge erschließen. Die Qualität des Textes wird in diesem pointierten Video toll aufgezeigt. Und ich habe in meiner Zeit als Uni-Dozent gemerkt: Auch heute noch springen Studenten auf diesen Text an. (Übrigens, im Kontext der Phantastik, auch auf eine Nachfolgeerzählung, wenn man so möchte: Hanns Heinz Ewers' "Die Spinne"). Einmal habe ich Hoffmanns Erzählung "Der Magnetiseur" mit einem Kurs analysiert und für den besseren Überblick ein schematisches Tafelbild erstellt. Anschließend kam eine Studentin sichtlich begeistert zu mir und meinte: "Irre, was der Hoffmann alles konnte." Da wurde mir erst, auch mit Blick auf mein Tafelbild, wirklich klar, wie stark selbst eine wenig beachtete Erzählung wie die vom "Magnetiseur" vom 0815-Erzählen abweicht und positiv heraus ragt, zumal, wenn man genau hinschaut. (Natürlich gilt das nicht für jede Hoffmann-Erzählung, aber für viele). Es ist halt wirklich so: Gute Literatur verdirbt den schlechten Geschmack.
Ganz lieben Dank für die tollen Ergänzungen und Erfahrungen! Ja, Hoffmann ist ein Gott und dabei ein sympathischer! Wer weiß, wie lange es meinen Kanal noch geben wird, vielleicht schaffe ich es, Stück für Stück (fast) alles von ihm hier zu thematisieren. Vielen Dank für's Reinschauen!
Fast alles: Das ist mal ein Aufschlag! Dass wir die Vorliebe für Hoffmann teilen macht diesen Kanal natürlich noch sympathischer. Ich habe vor einiger Zeit "Die Elixiere des Teufels" nochmal gelesen, diesmal empfand ich das Personengewirr allerdings zäh und dröge, meine Begeisterung der ersten Lektüre wollte sich so nicht mehr ganz einstellen...
Vielen Dank, ich schätze deine klugen und durchdachten Videos sehr, du bringst immer wieder spannende Details und Einblicke. Und v.a.: Deine Literatur-Begeisterung ist auf vergnügliche Art spürbar!
Hallo Harald, den anderen Kommentaren hier stimme ich in jeder Hinsicht zu. Vielen Dank für die vortreffliche Lesung und die Erläuterungen zu der Geschichte - beiden Videos habe ich sehr gerne zugehört und deine Leidenschaft für Autor und Werk war ansteckend. E.T.A. hatte ich letztmalig zur Schulzeit gelesen: "Das Fräulein von Scuderi"; verdammt lang her, aber ich kann mich erinnern, wie gut mir auch mal Schullektüre gefallen hat. Der Sandmann passte sogar, fand ich, zu meiner Lektüre, in der es ebenfalls um Liebe, Wahnsinn, Schrecken geht und die Grenzen von Phantasie und Wirklichkeit aufgelöst werden. "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" (=1001) habe ich gerade beendet und fühlte mich bestens unterhalten, vom Humor her teilweise an Douglas Adams erinnert, auch wenn Rushdie etwas sehr, sehr viel in den ziemlich schrillen, dennoch ernsten, nachdenklich machenden Roman hineingepackt hat. Über die Erwähnung von Captain Beefheart oder Roger Zelazny habe ich mich trotzdem gefreut. Auf eine alle üblen Männer eliminierende Superheldin mit der Fähigkeit Blitze zu schleudern, die herkömmliche Superheldennamen doof findet und sich daher einfach nur "Mutter" nennt, muss man erstmal kommen. Oder die Idee, in Zukunft mittels implantiertem Regler die Hautfarbe beliebig ändern bis bunt mischen zu können, beispielsweise um beim Besuch eines Fußballspiels in Vereins-Hautfarben zu erscheinen. Rückblickend aus einer (1000 Jahre) fernen Zukunft erzählt, einer Utopie, in der eine friedliebende, friedfertige Menschheit lebt, die allerdings eine Fähigkeit, für die der Sandmann im positiven Sinne auch steht, verloren hat. Die böse Sandmann-Märchenvariante, auf die sich Hoffmann bezieht, war mir tatsächlich nicht bekannt.
Danke Harald für Deine Buchbesprechung. Das Fräulein von Scuderi habe ich über die Weihnachtstage gelesen und damit zum ersten Mal E.T.A. Hoffmann. Ob er durch die Biographie von Rüdiger Safranski zu seinem Jubiläum wieder mehr an die Öffentlichkeit der Leser kommt?? Ich war von der Erzählung, dem Ort und der Zeit überrascht und sehr erfreut. Jetzt Dein Hinweis auf den Sandmann, prima. LG Gerhard
Shalom, Lotte, und ganz herzlichen Dank! Verfügst du über das zweite Gesicht oder andere hellseherische Fähigkeiten? Obwohl sich dieser Kanal eigentlich nicht dramatischen Texten widmet, steht der WOYZECK auf meiner Liste. Wird aber erst im nächsten Jahr soweit sein, für dieses Jahr sind die Videos fertig. Ganz lieben Gruß!
Am meisten habe ich bei dem Lesen des Sandmanns gedacht: Was ist das für ein Vater?! Er stellt seine Untersuchungen und Arbeit über das Wohl seiner Kinder. Wenn ich gerne mehr über eine Person erfahren hätte, wäre es der Vater gewesen. Wollte er wirklich Gold herstellen und wozu? Für mich hatten die Alchemisten-Szenen eher etwas religiöses als etwas wissenschaftliches.
Ja, das sehe ich auch so: Der Vater und seine Rolle bleiben mirakulös. Und ja, das ist alles andere als eine exakte Wissenschaft. Offen bleibt, inwiefern wir diesen Eindruck durch den unzuverlässigen Erzähler Nathanael erhalten. Der Vater bleibt undeutlich.
Wie würde man Nathanael mithilfe des Paradigmas der Tiefenpsychologie nach Freud interpretieren? Wie kann man zum Beispiel das Instanzenmodell sinnvoll auf Nathanael anwenden?
Oh, das ist eine spannende Frage. Es gibt dazu auch eine Menge Literatur, weil er sich naturgemäß wunderbar dafür eignet, WENN MAN NATÜRLICH ALLES FÜR SEINE EINBILDUNG HÄLT und der böse Coppelius demnach nicht existiert. Wir werden darüber jedoch im Unklaren gelassen. Ich bin derzeit zeitlich etwas eingespannt, bei etwas Geduld schaue ich aber gerne nach, ob ich etwas dazu finde. (Freud hat ja gerade anhand des SANDMANNS über DAS UNHEIMLICHE IN DER LITERATUR geschrieben. LG
Könnte man Coppola/ Coppelius mit Mephisto von Faust vergleichen? Was mir direkt dazu einfällt ist natürlich die dunkle Seite des Menschen, die beide verkörpern. 😅 gibt es da noch mehr zu? Das Doppelgängermotiv kommt ja im Faust nicht vor. Hast du auch ein Video zu Faust? LG und vielen Dank für deine Unterstützung für mein in 3 Tagen kommendes mündliche Abitur! 😅
Sei gegrüßt! Das Doppelgänger-Motiv ist ja fester Bestandteil der (schwarzen) Romantik. Zwar handelt es sich bei beiden Figuren (Coppelius/ Mephistopheles) un Vertreter der finsteren Seite der Macht (um mal im Jedi-Sprech zu sagen), aber sonst verbindet sie wenig. Denn Coppelius ist doch eher eine Wahrnehmung Nathanaels, ein Kindheitstrauma, ein böser Geist, der ihn verfolgt. Eine mögliche Ähnlichkeit mit Coppola bricht diese Erinnerung auf, oder aber Coppelius ist ein Dämon, der sich als Coppola wieder in Nathanaels Leben schleicht. Ein Vergleich mit Mephisto ist aber doch schwierig. Näher liegen (im Sinne eines Abiturs o.ä.) vielleicht eher vergleichende Betrachtungen z.B. der Frauenfiguren o.ä. Zu FAUST habe ich noch nichts hier gemacht. Das liegt vor allem daran, dass ich mich fast ausschließlich der erzählenden Literatur hier widme. Demnächst wird es aber die eine oder andere Ausnahme davon geben. Vielleicht auch irgendwann FAUST (mein liebstes Theaterstück), aber das weiß ich noch nicht. LG und viel Erfolg bei den Prüfungen!
@@literaturundwhisky danke dir, leider war ich sehr aufgeregt während der Prüfung in deutsch und hatte nicht soo die beste Note. Ich glaube ich habe mir zu viele Gedanken vorher gemacht, was drankommen könnte… und mich zudem zu sehr darauf verlassen, dass Faust drankommt… schlussendlich hatte ich 5 Punkte in der Prüfung und war auch etwas enttäuscht, vor allem weil ich irgendwie mein Wissen schlecht einbringen konnte (hat thematisch oft nicht gepasst) allerdings ist auch erwähnenswert dass ich zwei Krankheiten habe, für die in den mündlichen leider kein Lehrer Verständnis zeigt… am Freitag ist jetzt nur noch Religion dran und dann ist das endlich vorbei. Mündlich finde ich eh wesentlich schlimmer weil das doch sehr lehrerabhängig ist… 🥲 LG und trotzdem vielen Dank
@@anasteffen7707 Eine erfolgreiche Prüfung ist immer von ganz vielen Faktoren abhängig, sicher ist auch immer einer davon, wie gut die Gesprächsführung individuell funktioniert. Du solltest - so abgedroschen das jetzt klingen mag - versuchen, dich nicht verrückt zu machen. Wenn du dich solide vorbereitet hast, blende alles aus und versuche es für dich so gut zu machen wie du es kannst. Dann musst du dir keine Vorwürfe machen. Deine Prüfer nehmen wahrscheinlich schon seit einigen Jahren Prüfungen ab, sie wissen, dass ihr nervös seid. Sie können damit umgehen, das gehört zum normalen Prüfungsalltag und fällt nicht in die Bewertung mit ein. „Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann ich nicht tun.“ Klingt einfach, aber das ist es. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg für Religion! LG
Lieber Harald, immer wieder erstaunen und beeindrucken mich deine tief schürfenden, analytischen Gedanken zu den von dir ausgewählten Werken. Ich ziehe den Hut und lausche immer wieder gern.
Ganz lieben Dank für deine wohlwollenden Worte!
@@literaturundwhisky
Wie würde man Nathanael mithilfe des Paradigmas der Tiefenpsychologie nach Freud interpretieren? Wie kann man zum Beispiel das Instanzenmodell sinnvoll auf Nathanael anwenden?
Diese Erzählung war seinerzeit in der Oberstufe ein "Augenöffner" (pun intended) für mich (zusammen mit Goethe und Kafka): Das kann Literatur also auch sein und leisten. Es ist unglaublich, wie dicht und aufgeladen diese knapp 40 Druckseiten sind. Bei jeder Lektüre unterstreiche ich neue Stellen, weil sich mir neue Zusammenhänge erschließen. Die Qualität des Textes wird in diesem pointierten Video toll aufgezeigt. Und ich habe in meiner Zeit als Uni-Dozent gemerkt: Auch heute noch springen Studenten auf diesen Text an. (Übrigens, im Kontext der Phantastik, auch auf eine Nachfolgeerzählung, wenn man so möchte: Hanns Heinz Ewers' "Die Spinne").
Einmal habe ich Hoffmanns Erzählung "Der Magnetiseur" mit einem Kurs analysiert und für den besseren Überblick ein schematisches Tafelbild erstellt. Anschließend kam eine Studentin sichtlich begeistert zu mir und meinte: "Irre, was der Hoffmann alles konnte." Da wurde mir erst, auch mit Blick auf mein Tafelbild, wirklich klar, wie stark selbst eine wenig beachtete Erzählung wie die vom "Magnetiseur" vom 0815-Erzählen abweicht und positiv heraus ragt, zumal, wenn man genau hinschaut. (Natürlich gilt das nicht für jede Hoffmann-Erzählung, aber für viele). Es ist halt wirklich so: Gute Literatur verdirbt den schlechten Geschmack.
Ganz lieben Dank für die tollen Ergänzungen und Erfahrungen! Ja, Hoffmann ist ein Gott und dabei ein sympathischer! Wer weiß, wie lange es meinen Kanal noch geben wird, vielleicht schaffe ich es, Stück für Stück (fast) alles von ihm hier zu thematisieren. Vielen Dank für's Reinschauen!
Fast alles: Das ist mal ein Aufschlag! Dass wir die Vorliebe für Hoffmann teilen macht diesen Kanal natürlich noch sympathischer.
Ich habe vor einiger Zeit "Die Elixiere des Teufels" nochmal gelesen, diesmal empfand ich das Personengewirr allerdings zäh und dröge, meine Begeisterung der ersten Lektüre wollte sich so nicht mehr ganz einstellen...
Vielen Dank, ich schätze deine klugen und durchdachten Videos sehr, du bringst immer wieder spannende Details und Einblicke. Und v.a.: Deine Literatur-Begeisterung ist auf vergnügliche Art spürbar!
Ganz herzlichen Dank für deine freundlichen Worte!
Schön, so ein Video nochmal anschauen zu können, in der Vorbereitung auf Deutsch Lk Abi!😊
Viel Erfolg! LG
@@literaturundwhisky
Vielen lieben Dank!!!
Hallo Harald, den anderen Kommentaren hier stimme ich in jeder Hinsicht zu. Vielen Dank für die vortreffliche Lesung und die Erläuterungen zu der Geschichte - beiden Videos habe ich sehr gerne zugehört und deine Leidenschaft für Autor und Werk war ansteckend. E.T.A. hatte ich letztmalig zur Schulzeit gelesen: "Das Fräulein von Scuderi"; verdammt lang her, aber ich kann mich erinnern, wie gut mir auch mal Schullektüre gefallen hat.
Der Sandmann passte sogar, fand ich, zu meiner Lektüre, in der es ebenfalls um Liebe, Wahnsinn, Schrecken geht und die Grenzen von Phantasie und Wirklichkeit aufgelöst werden.
"Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte" (=1001) habe ich gerade beendet und fühlte mich bestens unterhalten, vom Humor her teilweise an Douglas Adams erinnert, auch wenn Rushdie etwas sehr, sehr viel in den ziemlich schrillen, dennoch ernsten, nachdenklich machenden Roman hineingepackt hat. Über die Erwähnung von Captain Beefheart oder Roger Zelazny habe ich mich trotzdem gefreut.
Auf eine alle üblen Männer eliminierende Superheldin mit der Fähigkeit Blitze zu schleudern, die herkömmliche Superheldennamen doof findet und sich daher einfach nur "Mutter" nennt, muss man erstmal kommen. Oder die Idee, in Zukunft mittels implantiertem Regler die Hautfarbe beliebig ändern bis bunt mischen zu können, beispielsweise um beim Besuch eines Fußballspiels in Vereins-Hautfarben zu erscheinen.
Rückblickend aus einer (1000 Jahre) fernen Zukunft erzählt, einer Utopie, in der eine friedliebende, friedfertige Menschheit lebt, die allerdings eine Fähigkeit, für die der Sandmann im positiven Sinne auch steht, verloren hat. Die böse Sandmann-Märchenvariante, auf die sich Hoffmann bezieht, war mir tatsächlich nicht bekannt.
Shalom, Dirk, und herzlichen Dank für deine interessanten Hinweise!
Vielen lieben Dank. Ich höre dir so gern zu. Und wieder ist ein Buch auf meiner Wunschleseliste gelandet 🙂
Danke dir herzlich! Es gibt derzeit eine hübsche kleine Buchausgabe von Reclam mit dem SANDMANN und dem ÖDEN HAUS im Papp-Hardcover.
@@literaturundwhisky Oh, ich Danke dir von Herzen für den Tip
Danke Harald für Deine Buchbesprechung. Das Fräulein von Scuderi habe ich über die Weihnachtstage gelesen und damit zum ersten Mal E.T.A. Hoffmann. Ob er durch die Biographie von Rüdiger Safranski zu seinem Jubiläum wieder mehr an die Öffentlichkeit der Leser kommt?? Ich war von der Erzählung, dem Ort und der Zeit überrascht und sehr erfreut. Jetzt Dein Hinweis auf den Sandmann, prima. LG Gerhard
Lieber Gerhard, habe herzlichen Dank! Zum Fräulein wird es hier irgendwann auch noch einmal etwas geben.
Mein liebster Kanal! Würde mir ein Video zu Georg Büchners ,,Woyzeck’’ wünschen ❤
Shalom, Lotte, und ganz herzlichen Dank! Verfügst du über das zweite Gesicht oder andere hellseherische Fähigkeiten? Obwohl sich dieser Kanal eigentlich nicht dramatischen Texten widmet, steht der WOYZECK auf meiner Liste. Wird aber erst im nächsten Jahr soweit sein, für dieses Jahr sind die Videos fertig. Ganz lieben Gruß!
großartiger Beitrag
Ganz herzlichen Dank!
Baba
Am meisten habe ich bei dem Lesen des Sandmanns gedacht: Was ist das für ein Vater?! Er stellt seine Untersuchungen und Arbeit über das Wohl seiner Kinder. Wenn ich gerne mehr über eine Person erfahren hätte, wäre es der Vater gewesen. Wollte er wirklich Gold herstellen und wozu? Für mich hatten die Alchemisten-Szenen eher etwas religiöses als etwas wissenschaftliches.
Ja, das sehe ich auch so: Der Vater und seine Rolle bleiben mirakulös. Und ja, das ist alles andere als eine exakte Wissenschaft. Offen bleibt, inwiefern wir diesen Eindruck durch den unzuverlässigen Erzähler Nathanael erhalten. Der Vater bleibt undeutlich.
Wie würde man Nathanael mithilfe des Paradigmas der Tiefenpsychologie nach Freud interpretieren? Wie kann man zum Beispiel das Instanzenmodell sinnvoll auf Nathanael anwenden?
Oh, das ist eine spannende Frage. Es gibt dazu auch eine Menge Literatur, weil er sich naturgemäß wunderbar dafür eignet, WENN MAN NATÜRLICH ALLES FÜR SEINE EINBILDUNG HÄLT und der böse Coppelius demnach nicht existiert. Wir werden darüber jedoch im Unklaren gelassen. Ich bin derzeit zeitlich etwas eingespannt, bei etwas Geduld schaue ich aber gerne nach, ob ich etwas dazu finde. (Freud hat ja gerade anhand des SANDMANNS über DAS UNHEIMLICHE IN DER LITERATUR geschrieben. LG
@@literaturundwhisky Freud war leider sehr schwammig diesbezüglich
@@OxysLokiMoros Wohl wahr. Und er verstand nicht allzuviel von Literatur. ☺
Könnte man Coppola/ Coppelius mit Mephisto von Faust vergleichen? Was mir direkt dazu einfällt ist natürlich die dunkle Seite des Menschen, die beide verkörpern. 😅 gibt es da noch mehr zu? Das Doppelgängermotiv kommt ja im Faust nicht vor. Hast du auch ein Video zu Faust? LG und vielen Dank für deine Unterstützung für mein in 3 Tagen kommendes mündliche Abitur! 😅
Sei gegrüßt! Das Doppelgänger-Motiv ist ja fester Bestandteil der (schwarzen) Romantik. Zwar handelt es sich bei beiden Figuren (Coppelius/ Mephistopheles) un Vertreter der finsteren Seite der Macht (um mal im Jedi-Sprech zu sagen), aber sonst verbindet sie wenig. Denn Coppelius ist doch eher eine Wahrnehmung Nathanaels, ein Kindheitstrauma, ein böser Geist, der ihn verfolgt. Eine mögliche Ähnlichkeit mit Coppola bricht diese Erinnerung auf, oder aber Coppelius ist ein Dämon, der sich als Coppola wieder in Nathanaels Leben schleicht. Ein Vergleich mit Mephisto ist aber doch schwierig. Näher liegen (im Sinne eines Abiturs o.ä.) vielleicht eher vergleichende Betrachtungen z.B. der Frauenfiguren o.ä. Zu FAUST habe ich noch nichts hier gemacht. Das liegt vor allem daran, dass ich mich fast ausschließlich der erzählenden Literatur hier widme. Demnächst wird es aber die eine oder andere Ausnahme davon geben. Vielleicht auch irgendwann FAUST (mein liebstes Theaterstück), aber das weiß ich noch nicht. LG und viel Erfolg bei den Prüfungen!
@@literaturundwhisky danke dir, leider war ich sehr aufgeregt während der Prüfung in deutsch und hatte nicht soo die beste Note. Ich glaube ich habe mir zu viele Gedanken vorher gemacht, was drankommen könnte… und mich zudem zu sehr darauf verlassen, dass Faust drankommt… schlussendlich hatte ich 5 Punkte in der Prüfung und war auch etwas enttäuscht, vor allem weil ich irgendwie mein Wissen schlecht einbringen konnte (hat thematisch oft nicht gepasst) allerdings ist auch erwähnenswert dass ich zwei Krankheiten habe, für die in den mündlichen leider kein Lehrer Verständnis zeigt… am Freitag ist jetzt nur noch Religion dran und dann ist das endlich vorbei. Mündlich finde ich eh wesentlich schlimmer weil das doch sehr lehrerabhängig ist… 🥲 LG und trotzdem vielen Dank
@@anasteffen7707 Eine erfolgreiche Prüfung ist immer von ganz vielen Faktoren abhängig, sicher ist auch immer einer davon, wie gut die Gesprächsführung individuell funktioniert. Du solltest - so abgedroschen das jetzt klingen mag - versuchen, dich nicht verrückt zu machen. Wenn du dich solide vorbereitet hast, blende alles aus und versuche es für dich so gut zu machen wie du es kannst. Dann musst du dir keine Vorwürfe machen. Deine Prüfer nehmen wahrscheinlich schon seit einigen Jahren Prüfungen ab, sie wissen, dass ihr nervös seid. Sie können damit umgehen, das gehört zum normalen Prüfungsalltag und fällt nicht in die Bewertung mit ein. „Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann ich nicht tun.“ Klingt einfach, aber das ist es. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg für Religion! LG