Liebe Zuschauer Wir freuen uns über das grosse Interesse an unseren Videos und die stetig wachsenden Zuschauerzahlen. Wir begrüssen eine inhaltliche und auch kritische Diskussion unserer Beiträge in den Kommentaren. Feedback und Anregungen sind ebenfalls jederzeit willkommen und helfen uns, unseren Kanal zu verbessern. Doch bitten wir um Verständnis dafür, dass wir nicht über die Ressourcen verfügen, um die Kommentare zu moderieren. Zugleich wollen wir keine Verhaltensregeln für die Kommentare aufstellen - wir setzen auf die Eigenverantwortung unter Freien und Gleichen. Das Inhaltliche soll im Vordergrund stehen, nicht das Persönliche. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Ihr IWP-Team
Vielen Dank für diesen Vortrag! Er bot mir wertvolle historische Einblicke und ermöglichte ein tieferes Verständnis der Mechanismen, Dynamiken und der komplexen Natur von Kriegen.
In der differenzierten Darstellung der Kriege und ihrer Beendung fehlte meines Erachtens das wichtige Thema "Reparationszahlungen". ein interessierter Abonnent des IWP
Vielleicht könnten Sie Ihren Eindruck, dieses Thema habe gefehlt, noch inhaltlich etwas unterfüttern? - Nach meinem Eindruck ist die Volkswirtschaftslehre spätestens seit 1945 so weit in der Politik rezipiert worden, dass man die Fehler von 1871/73 ("Gründerkrach") und 1919 nicht wiederholen möchte, das Thema "Reparationen" also derart obsolet ist, dass man es hier nicht vermissen müsste. Zugespitzt gefragt: Gehören "Reparationszahlungen" nicht in die bestenfalls betriebswirtschaftliche oder schlimmstenfalls bloß nullsummenspielerische Denkungsart der schwäbischen Hausfrau, von der man zwar gelegentlich behauptet, sie zu hegen, während man zwecks Herstellung haltbarer politisch-ökonomischer Friedensverhältnisse im Zweifel doch lieber auf volkswirtschaftliche Vernunft zurückgreift, indem man den vormaligen Feind nicht dauerhaft beschädigt?
@@koelnkorrekt Besten Dank für Ihre differenzierte Antwort; und gleich vorweg: ich bin kein Fan von Reparationszahlungen, habe aber als Laie in kriegstechnischen Fragen, eben genau diese Einordnung in ein vollständiges Bild vermisst. Es ist doch offenbar so, dass wir nach dreissigjähriger Friedensdividende eher unruhigen Zeiten entgegengehen, und gut beraten sind, alle Aspekte kriegerischer Auseinandersetzungen besser zu verstehen. Ich habe soeben Herfried Münklers "Welt in Aufruhr" gelesen, und begriffen, wie wenig ich mit Jahrgang 1954 über Krieg und Frieden weiss. freundliche Grüsse Josealfonso
Ich finde "Reparationszahlungen" auch extrem wichtig, um einen ehemaligen Krieg wirklich umfassend zu befrieden. Erlittenes Unrecht wirkt nach, auch wenn die Waffen inzwischen schweigen! Die nach schadensersatzrechtlichen Gesichtspunkten immer noch ausstehenden "Reparationszahlungen" zB an die Herero und Nama, an Polen und Griechenland, beschämen mich zutiefst!
@@atalanfranz1509 Ich denke es geht hier um zwei unterschiedliche Arten von Reparationszahlungen. Bei koelnkorrekt geht es um Zahlungen, die direkt nach einem Krieg einer unterlegenen Partei aufgebürdet werden. Ein klassisches Beispiel dafür, "vereinbart" im Versailler Vertrag, wird heute von vielen Historikern als eine zentrale Ursache für den Aufstieg der Nazis und den zweiten Weltkrieg gesehen (nun ja, die eigentlichen Zahlungen sind nur ein eher untergeordneter Teil, stehen aber exemplarisch für die strafende und demütigende Natur des Versailler Vertrags). Mögliche Reparationszahlungen an Gruppen, denen vor langer Zeit schlimmes angetan wurde, unterscheiden sich hier deutlich. Zum einen besteht aus heutiger Perspektive in der Regel ein breiter Konsens darüber, wer bei dem jeweiligen Ereignis Täter und wer Opfer war. Außerdem liegen die zugrundeliegenden Ereignisse in den meisten Fällen schon viele Jahrzehnte zurück. Dadurch ergibt sich keine demütigende Komponente, die mit der der ersten Art von Reparationszahlungen vergleichbar wäre. Zum anderen wird in der Regel nicht um Summen diskutiert, die geeignet sind, die Volkswirtschaft der zahlenden Partei für Jahre oder Jahrzehnte stark zu beeinträchtigen. Diese zweite Art von Reparationszahlung ist also eher aus anderen Gründen kontrovers.
Danke für Ihren hoch interessanten Vortrag. Die große Frage besteht für mich weiterhin, wie sollte der jetzige Krieg in der Ukraine schnellstmöglich beendet werden, damit nicht weitere tausende Menschen sterben müssen? Ich selbst habe 25 Jahre in sehr verschiedenen Kriegen humanitär gearbeitet und zahlreiche Menschen operiert. Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein sofortiger Waffenstillstand immer die bessere Lösung, auch wenn es sich hier um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelt, wie z.B. im Irak. Auch der Angriff der USA auf Nordvietnam war völkerrechtlich verboten und er geschah, damit Vietnam nicht kommunistisch wird. Heute ist Vietnam immer noch kommunistisch und die USA haben ein Sicherheitsabkommen mit Vietnam (nützlich wohl gegen China)
50:02 "gerade Autokratien haben in Kriegen immer wieder darauf gesetzt, dass Demokratien in Kriegen schwach sind" Versteckter Vergleich Ukraine/Russland? Wie passt Vietnam da rein? Hat da nicht ne Demokratie geglaubt, die Autokratie sei schwach?
Im Vietnamkrieg haben zwei Autokratien gegeneinander gekämpft: Südvietnam gegen Nordvietnam. Der weitverbreitete Irrglaube es wären USA vs. Vietnam gewesen, beruht auf der Nachkriegspropaganda des siegreichen Nordvietnams. Hätte Südvietnam gewonnen, bestünde der heutige Irrglaube darin, dass sich "Vietnam" gegen China und die Sowjetunion durchgesetzt hätte - mit ein bisschen Unterstützung der USA.
36:49 zB "fauler Frieden": "Kathargo" einseitige Konzessionen an das expandierende Rom. - Vergleicht Leonhard Russland etwa mit dem expandieren Rom? Womit vergleicht er die NATO-Expansion?
Warum mutmaßen Sie denn wiederholt versteckte Vergleiche? Trauen Sie einem Gelehrten mit Venia nicht zu, explizite zu ziehen, wenn er sie ziehen möchte?
@@koelnkorrektder Professor suggeriert an einigen Stellen, dass Gegenspieler der NATO Staaten die Agressoren sind und vermeidet eine saubere explizite Analyse.
@@koelnkorrekt Warum sollte ich einem Gelehrten etwas nicht zurtrauen? Könnte es nicht möglich sein, dass gerade die Kompetenz des Gelehrten dazu führt, sehr vorsichtig mit direkten Vergleichen zu sein?
Nennt sich auch: Als Point of no Return (englisch für Punkt ohne Wiederkehr) (PNR, seltener auch PONR) wird in unterschiedlichen Zusammenhängen der Zeitpunkt innerhalb eines Vorgangs oder Ablaufs bezeichnet, von dem an eine Rückkehr zum Anfangs- oder Ausgangspunkt nicht mehr möglich ist. Umso mehr Ressourcen beide Seiten in den Krieg hineinpumpen, um so schwieriger wird es, da wieder rauszukommen
Wenn man wissen will, wie man Kriege beenden kann, sollte man erstmal schauen, warum sie überhaupt begannen (z. B. heutzutage hauptsächlich aus wirtschaftlicher Sicht (Bodenschätze, Geostrategie wie Einfluss auf Transportwege etc.). Das Thema Menschlichkeit & Demokratie ist doch meist nur vorgeschoben von den Politikern (s. Aussage George Friedman). Hier sind die Kernursachen gefragt. Das scheint hier im Vortrag vollkommen unerwähnt zu bleiben. Für mich daher Thema verfehlt. 😮
Wir müssen noch jenseits der akademischen Hilflosigkeit in die Klärgrube abtauchen und den Stöpsel nicht nur ziehen, sondern die Führer, Strategen, Taktierer, Selbstoptimierer, Kriegsgewinnler, Führerschaften in die Anarchie stürzen, aufdaß die Kapitalisierung von Pseudowürde, Ehrgefühl, „geschichtlich tradierte Gepflogenheiten“ stets dem Sog des gesprengten Abflussventils und seinem Strudel unterworfen sind. Konkret? Die militärische und historische Hierarchie muss durch menschenfreundliche Assassins einer Art randomisierter Katharsis unterworfen werden. Wenn es ein paar Georg Elser gegeben hätte, wäre der Erfolg nicht ausgeblieben. Und selbst ein Nachfolger hätte bangen müssen. Dies ist die beste Garantie für eine Fortentwicklung. Zum einen weg von narzisstischen Staatsführern oder Warlords hin zu Lämmern, die sich unmittelbar erheben und spontan zu reißenden Wölfen werden und just in dem Augenblick des persönlichen Mißbrauchs jede Millisekunde damit rechnen müssen, dass ihr Koch sie wiederum mit einem Kugelfisch-Menü richtet. Keine despotische apokalyptische Angstgesellschaft, sondern selbstbewusste Egalisierung durch die freie Masse. Aber wie Goethe sagte: „Der Mensch achtet auf das, was er weiß.“ Und: „ Es ist der Geist, der stets verneint.“ Einem Historiker ist es fremd, oder gar zuwider das Gedankenspiel zu führen, was wäre gewesen wenn? - oder hätte Georg Elser das Glück auf seiner Seite gehabt. Und wir sind uns alle einig, es hätte einiger mehr Georg Elser bedurft, um diesen damaligen Zeitgeist zu läutern. Und ich persönlich bin primitiver Handwerker und daher pragmatisch. Erinnern sich die präzisen Historienmanifestierer an die ersten Tage in diesem „Bruderkrieg“? Als die Panzer vor marschierenden Zivilisten wendeten auf den Stadtautobahnen. Als die ukrainischen Autofahrer mit den russischen Panzersoldaten durchs Autoseitenfenster witzelten. Als „wir“ uns lustig machten, was das für ein Einmarsch/Angriffskrieg ohne brutales Vorankommen der Russen war. Was war der Kipppunkt, dass ganz logisch, mathematisch präzise die Kolateralschäden und das ignorante Krepieren, das heroische Hassen für „die gute Sache“ beginnen konnten? „Während die Weisen beraten, stürmen die Dummen die Burg!“was wäre passiert, wenn man die „modernen Ostgebiete“ den Russen überlassen hätte und gleichzeitig ein paar Hardliner im Hintergrund einer biologischen unspektakulären Lösung zugeführt hätte. Würden vielleicht noch ein paar hunderttausend Menschen leben?
@@MagBon1948 Es ist möglichh dass wir jetzt aneinander vorbeireden. Das Völkerrecht ist eine großartige Errungenschaft, aber es wird, obwohl formal angenommen, von so vielen Staaten missachtet, sobald es um die eigenen Interessen geht. Das Völkerrecht bleibt leider ein zahnloser Tiger, solange nicht gleichermaßen die angeschlossenen Gerichte anerkannt und die (Straf)Urteile auch umgesetzt werden.
58:20 Grafik zu zwischenstaatlichen, innerstaatlichen + außerstaatlichen Konflikte seit 1950. Demnach sind zwischenstaatliche Konflikte äußerst selten. Stark zugenommen haben die innerstaatlcihen Konflikte (Bürgerkriege) + seit 2000 außerstaatlichen Konflikte (Terrorattentate). Gelten auch dafür die Regeln des Völkerrechts?
Die Karte auf 1:16:51 ist schlicht und ergreifend falsch: Der Anteil der Serben on Kroatien ist deutlich höher und auch sonst ist Kroatien nicht so ethnisch eindeutig. Damit fällt für mich der ganze Vortrag ins Wasser
An einer Stelle erwähnt Leonhard, grundsätzliche Veränderungen bei Verhandlungen. Während im westfälischen Frieden 1648 und auf dem Wienerkongress 1815 der Ausgleich der Kriegsparteien mit den Regierungen gesucht wurde, versuchten neuere Friedensverhandlungen mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu arbeiten. Kann damit Frieden geschaffen werden, in Regionen, die seit Jahrhunderte multi-ethnisch sind?
Bündnis 90` Die Grünen wissen wie Klimapolitik geht? Präsident Selenzkyj kann jede Hilfe gut gebrauchen und zudem Russlands fossile Energiepolitik positiv motivieren. Ist das nicht Grund genug für einen Kompromissfrieden?
Leider ist der Titel für mich irritierend, denn er basiert einzig auf alten Kriegserfahrungen. Für mich bestätigt dieses Referst 1. dass Männer überfordert sind, ein friedvolles Miteinander auf kollektiver Ebene zu gestalten. Und 2. dass es für Frieden Gefühle braucht und nich reinen Intellekt.
@@andmanabJa, Frieden zu sichern ist nicht einfach. Vielleicht sollte man sich mit dem Ursprung des Hasses auseinandersetzen, statt ihn zu verdrängen und zu bekämpfen.
Ich gebe Ihnen absolut Recht! Viele Beispiele zeigen, dass mit der Anwesenheit von Frauen bei Friedensverhandlungen stabilere Frieden erreicht werden, als wenn bei den Verhandlungen nur Männer beraten. Ich vermute, dass es tatsächlich daran liegt, dass von Frauen viel mehr auch die Aspekte des zivilen Lebens berücksichtigt werden.
@@atalanfranz1509 vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen 'näher am Leben' sind. In ihnen wächst ein neues Leben heran. Vielleicht können sie dadurch den 'Wert' eines Lebens und eines friedvolles Miteinander besser einschätzen.
Wenn schweizer intelektuelle oder politiker über geopolitik sprechen haben sie das talent viel zu reden aber es kommen nur bedeutungslose nichtssagende worthülsen dabei heraus. Bloße selbstbeweihräucherung.
21:36 Leonhard-Zitat: "die Natur des Krieges bestimmt sein Ende" - zB Religionskrieg, Bürgerkrieg, Staatenkrieg, begrenzte Territorialkonflikte oder große Internationale Konflikte? "Die meisten Kriege sind "hybrid" - nicht nur 1 Kategorie zuzuführen." Fehlt da nicht die neuzeitliche Kategorie: "Ideologiekrieg" zB zwischen Freiheit+Demokratie gg Autokratie?
Guter Vortrag! Leider fehlte etwas die wirtschaftspolitische Komponente, ergo der Verweis auf die katastrophale Austeritätspolitik eines Hrn. Brünning.
@@MagBon1948 Der Begriff "Kolonialkrieg" verharmlost, dass es sich um rücksichtlose Landnahme handelte, die jeglicher rechtlicher Grundlage entbehrte, bei Bedarf unter Einsatz brutaler Gewalt; vielleicht die Ur-Sünde der europäischen Nationalstaaten. Heute glaubt "der Westen" an seine moralische Überlegenheit; aber diese Überbleibsel in der Sprache des Professors zeigen, dass es mit der kritischen Selbstreflektion nicht überall schon weit genug gediehen ist, um "die richtige" Haltung z. B. im Ukraine-Krieg oder bzgl. der Lage im Nahen Osten einzunehmen. ("Wie man Kriege beendet" ? - mit diesen Grundlagen vermutlich nicht nachhaltig.)
Die Karte auf 1:16:51 ist schlicht und ergreifend falsch: Der Anteil der Serben on Kroatien ist deutlich höher und auch sonst ist Kroatien nicht so ethnisch eindeutig. Damit fällt für mich der ganze Vortrag ins Wasser
Liebe Zuschauer
Wir freuen uns über das grosse Interesse an unseren Videos und die stetig wachsenden Zuschauerzahlen. Wir begrüssen eine inhaltliche und auch kritische Diskussion unserer Beiträge in den Kommentaren. Feedback und Anregungen sind ebenfalls jederzeit willkommen und helfen uns, unseren Kanal zu verbessern. Doch bitten wir um Verständnis dafür, dass wir nicht über die Ressourcen verfügen, um die Kommentare zu moderieren. Zugleich wollen wir keine Verhaltensregeln für die Kommentare aufstellen - wir setzen auf die Eigenverantwortung unter Freien und Gleichen. Das Inhaltliche soll im Vordergrund stehen, nicht das Persönliche.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Ihr IWP-Team
Guten Tag, ich hatte Sie angefragt, weil ich gelöscht wurde. Die Anfrage wurde ebenfalls gelöscht. Ist das die Antwort?
Vielen Dank für diesen Vortrag! Er bot mir wertvolle historische Einblicke und ermöglichte ein tieferes Verständnis der Mechanismen, Dynamiken und der komplexen Natur von Kriegen.
Sehr interessanter Vortrag. Man wünschte sich, dass auch die Bundesregierung diese Thesen zur Kenntnis nimmt.
Sehr interessanter Vortrag vielen Dank fürs Hochladen.
Spannend, vielen Dank!
In der differenzierten Darstellung der Kriege und ihrer Beendung fehlte meines Erachtens das wichtige Thema "Reparationszahlungen".
ein interessierter Abonnent des IWP
Vielleicht könnten Sie Ihren Eindruck, dieses Thema habe gefehlt, noch inhaltlich etwas unterfüttern? - Nach meinem Eindruck ist die Volkswirtschaftslehre spätestens seit 1945 so weit in der Politik rezipiert worden, dass man die Fehler von 1871/73 ("Gründerkrach") und 1919 nicht wiederholen möchte, das Thema "Reparationen" also derart obsolet ist, dass man es hier nicht vermissen müsste.
Zugespitzt gefragt: Gehören "Reparationszahlungen" nicht in die bestenfalls betriebswirtschaftliche oder schlimmstenfalls bloß nullsummenspielerische Denkungsart der schwäbischen Hausfrau, von der man zwar gelegentlich behauptet, sie zu hegen, während man zwecks Herstellung haltbarer politisch-ökonomischer Friedensverhältnisse im Zweifel doch lieber auf volkswirtschaftliche Vernunft zurückgreift, indem man den vormaligen Feind nicht dauerhaft beschädigt?
@@koelnkorrekt Besten Dank für Ihre differenzierte Antwort; und gleich vorweg: ich bin kein Fan von Reparationszahlungen, habe aber als Laie in kriegstechnischen Fragen, eben genau diese Einordnung in ein
vollständiges Bild vermisst. Es ist doch offenbar so, dass wir nach dreissigjähriger Friedensdividende eher unruhigen Zeiten entgegengehen, und gut beraten sind, alle Aspekte kriegerischer Auseinandersetzungen besser zu verstehen.
Ich habe soeben Herfried Münklers "Welt in Aufruhr" gelesen, und begriffen, wie wenig ich mit Jahrgang 1954 über Krieg und Frieden weiss.
freundliche Grüsse
Josealfonso
Ich finde "Reparationszahlungen" auch extrem wichtig, um einen ehemaligen Krieg wirklich umfassend zu befrieden.
Erlittenes Unrecht wirkt nach, auch wenn die Waffen inzwischen schweigen!
Die nach schadensersatzrechtlichen Gesichtspunkten immer noch ausstehenden "Reparationszahlungen" zB an die Herero und Nama, an Polen und Griechenland, beschämen mich zutiefst!
@@atalanfranz1509 Ich denke es geht hier um zwei unterschiedliche Arten von Reparationszahlungen.
Bei koelnkorrekt geht es um Zahlungen, die direkt nach einem Krieg einer unterlegenen Partei aufgebürdet werden. Ein klassisches Beispiel dafür, "vereinbart" im Versailler Vertrag, wird heute von vielen Historikern als eine zentrale Ursache für den Aufstieg der Nazis und den zweiten Weltkrieg gesehen (nun ja, die eigentlichen Zahlungen sind nur ein eher untergeordneter Teil, stehen aber exemplarisch für die strafende und demütigende Natur des Versailler Vertrags).
Mögliche Reparationszahlungen an Gruppen, denen vor langer Zeit schlimmes angetan wurde, unterscheiden sich hier deutlich. Zum einen besteht aus heutiger Perspektive in der Regel ein breiter Konsens darüber, wer bei dem jeweiligen Ereignis Täter und wer Opfer war. Außerdem liegen die zugrundeliegenden Ereignisse in den meisten Fällen schon viele Jahrzehnte zurück. Dadurch ergibt sich keine demütigende Komponente, die mit der der ersten Art von Reparationszahlungen vergleichbar wäre. Zum anderen wird in der Regel nicht um Summen diskutiert, die geeignet sind, die Volkswirtschaft der zahlenden Partei für Jahre oder Jahrzehnte stark zu beeinträchtigen. Diese zweite Art von Reparationszahlung ist also eher aus anderen Gründen kontrovers.
Impressive speech! Thanks. Please make chapter-links to each of the ten theses. I will watch your video several times. Dankvolle Grüsse aus 北京.
Ein wertvoller Kanal. Habe icb sofort abonniert.
Danke für Ihren hoch interessanten Vortrag.
Die große Frage besteht für mich weiterhin, wie sollte der jetzige Krieg in der Ukraine schnellstmöglich beendet werden, damit nicht weitere tausende Menschen sterben müssen?
Ich selbst habe 25 Jahre in sehr verschiedenen Kriegen humanitär gearbeitet und zahlreiche Menschen operiert. Vor diesem Hintergrund erscheint mir ein sofortiger Waffenstillstand immer die bessere Lösung, auch wenn es sich hier um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelt, wie z.B. im Irak.
Auch der Angriff der USA auf Nordvietnam war völkerrechtlich verboten und er geschah, damit Vietnam nicht kommunistisch wird.
Heute ist Vietnam immer noch kommunistisch und die USA haben ein Sicherheitsabkommen mit Vietnam (nützlich wohl gegen China)
Gekonnt an der politischen Realität zum russischen Angriffskrieg zur Zerstörung des ukrainischen Volkes vorbeigeschrieben.
Wenn Sie Arzt oder Ärztin sind, bedaure ich Ihre Patienten.
50:02 "gerade Autokratien haben in Kriegen immer wieder darauf gesetzt, dass Demokratien in Kriegen schwach sind" Versteckter Vergleich Ukraine/Russland? Wie passt Vietnam da rein? Hat da nicht ne Demokratie geglaubt, die Autokratie sei schwach?
Das Volk und deren unmittelbare Natur und Umgebung war und ist schwächer, als die Anwendung von demokratischen Strukturen und Hegemonie.
Im Vietnamkrieg haben zwei Autokratien gegeneinander gekämpft: Südvietnam gegen Nordvietnam. Der weitverbreitete Irrglaube es wären USA vs. Vietnam gewesen, beruht auf der Nachkriegspropaganda des siegreichen Nordvietnams. Hätte Südvietnam gewonnen, bestünde der heutige Irrglaube darin, dass sich "Vietnam" gegen China und die Sowjetunion durchgesetzt hätte - mit ein bisschen Unterstützung der USA.
36:49 zB "fauler Frieden": "Kathargo" einseitige Konzessionen an das expandierende Rom. - Vergleicht Leonhard Russland etwa mit dem expandieren Rom? Womit vergleicht er die NATO-Expansion?
Warum mutmaßen Sie denn wiederholt versteckte Vergleiche? Trauen Sie einem Gelehrten mit Venia nicht zu, explizite zu ziehen, wenn er sie ziehen möchte?
@@koelnkorrektder Professor suggeriert an einigen Stellen, dass Gegenspieler der NATO Staaten die Agressoren sind und vermeidet eine saubere explizite Analyse.
@@Basel-po6jx Danke!
@@koelnkorrekt Warum sollte ich einem Gelehrten etwas nicht zurtrauen? Könnte es nicht möglich sein, dass gerade die Kompetenz des Gelehrten dazu führt, sehr vorsichtig mit direkten Vergleichen zu sein?
Der Vergleich passt. Und nun?
Nennt sich auch: Als Point of no Return (englisch für Punkt ohne Wiederkehr) (PNR, seltener auch PONR) wird in unterschiedlichen Zusammenhängen der Zeitpunkt innerhalb eines Vorgangs oder Ablaufs bezeichnet, von dem an eine Rückkehr zum Anfangs- oder Ausgangspunkt nicht mehr möglich ist.
Umso mehr Ressourcen beide Seiten in den Krieg hineinpumpen, um so schwieriger wird es, da wieder rauszukommen
Starker Vortrag, starkes Buch.👍🏻
Toller Vortrag!
Dankeschön 🎉
31:36 Carl von Clausewitz: "Der Krieg beginnt mir der Verteidigung" - "Vom Kriege"
Guter Beitrag.
Sehr hilfreich ist auch, wenn möglichst viele Menschen wissen, was "False Flag Aktionen" und "Lihops" sind.
Stark! Vielen Dank dafür!
Wenn man wissen will, wie man Kriege beenden kann, sollte man erstmal schauen, warum sie überhaupt begannen (z. B. heutzutage hauptsächlich aus wirtschaftlicher Sicht (Bodenschätze, Geostrategie wie Einfluss auf Transportwege etc.). Das Thema Menschlichkeit & Demokratie ist doch meist nur vorgeschoben von den Politikern (s. Aussage George Friedman). Hier sind die Kernursachen gefragt. Das scheint hier im Vortrag vollkommen unerwähnt zu bleiben. Für mich daher Thema verfehlt. 😮
Das ist Teil der Thesen 1, 3, 4 und 8.
Der Vortrag hat ein Thema!! An also
Wir müssen noch jenseits der akademischen Hilflosigkeit in die Klärgrube abtauchen und den Stöpsel nicht nur ziehen, sondern die Führer, Strategen, Taktierer, Selbstoptimierer, Kriegsgewinnler, Führerschaften in die Anarchie stürzen, aufdaß die Kapitalisierung von Pseudowürde, Ehrgefühl, „geschichtlich tradierte Gepflogenheiten“ stets dem Sog des gesprengten Abflussventils und seinem Strudel unterworfen sind.
Konkret? Die militärische und historische Hierarchie muss durch menschenfreundliche Assassins einer Art randomisierter Katharsis unterworfen werden. Wenn es ein paar Georg Elser gegeben hätte, wäre der Erfolg nicht ausgeblieben. Und selbst ein Nachfolger hätte bangen müssen. Dies ist die beste Garantie für eine Fortentwicklung. Zum einen weg von narzisstischen Staatsführern oder Warlords hin zu Lämmern, die sich unmittelbar erheben und spontan zu reißenden Wölfen werden und just in dem Augenblick des persönlichen Mißbrauchs jede Millisekunde damit rechnen müssen, dass ihr Koch sie wiederum mit einem Kugelfisch-Menü richtet. Keine despotische apokalyptische Angstgesellschaft, sondern selbstbewusste Egalisierung durch die freie Masse.
Aber wie Goethe sagte:
„Der Mensch achtet auf das, was er weiß.“
Und: „ Es ist der Geist, der stets verneint.“
Einem Historiker ist es fremd, oder gar zuwider das Gedankenspiel zu führen, was wäre gewesen wenn? - oder hätte Georg Elser das Glück auf seiner Seite gehabt. Und wir sind uns alle einig, es hätte einiger mehr Georg Elser bedurft, um diesen damaligen Zeitgeist zu läutern.
Und ich persönlich bin primitiver Handwerker und daher pragmatisch. Erinnern sich die präzisen Historienmanifestierer an die ersten Tage in diesem „Bruderkrieg“? Als die Panzer vor marschierenden Zivilisten wendeten auf den Stadtautobahnen. Als die ukrainischen Autofahrer mit den russischen Panzersoldaten durchs Autoseitenfenster witzelten. Als „wir“ uns lustig machten, was das für ein Einmarsch/Angriffskrieg ohne brutales Vorankommen der Russen war.
Was war der Kipppunkt, dass ganz logisch, mathematisch präzise die Kolateralschäden und das ignorante Krepieren, das heroische Hassen für „die gute Sache“ beginnen konnten?
„Während die Weisen beraten, stürmen die Dummen die Burg!“was wäre passiert, wenn man die „modernen Ostgebiete“ den Russen überlassen hätte und gleichzeitig ein paar Hardliner im Hintergrund einer biologischen unspektakulären Lösung zugeführt hätte.
Würden vielleicht noch ein paar hunderttausend Menschen leben?
Hervorragend !! Danke !!
51:06 "Nicht jeder Krieg endet mit einem formalen Frieden", lässt sich aber zähmen: "die gezähmte Bellona" - mit dem Völkerrecht.
Ja, wenn's denn akzeptiert und ungesetzt wird.
@@atalanfranz1509 Danke, aber gilt das auch für Bürgerkriege bzw. innerstaatliche + außerstaatliche Kriege?
@@MagBon1948 Es ist möglichh dass wir jetzt aneinander vorbeireden. Das Völkerrecht ist eine großartige Errungenschaft, aber es wird, obwohl formal angenommen, von so vielen Staaten missachtet, sobald es um die eigenen Interessen geht.
Das Völkerrecht bleibt leider ein zahnloser Tiger, solange nicht gleichermaßen die angeschlossenen Gerichte anerkannt und die (Straf)Urteile auch umgesetzt werden.
Es sind 10 Kantonen und ein dreiköpfiges Staatspräsidium in Bosnien-Herzegowina. Aber die Schlussfolgerungen sind ansonsten korrekt.
58:20 Grafik zu zwischenstaatlichen, innerstaatlichen + außerstaatlichen Konflikte seit 1950. Demnach sind zwischenstaatliche Konflikte äußerst selten. Stark zugenommen haben die innerstaatlcihen Konflikte (Bürgerkriege) + seit 2000 außerstaatlichen Konflikte (Terrorattentate). Gelten auch dafür die Regeln des Völkerrechts?
Danke für den interessanten Vortrag.
Herzlichen Dank für Ihre Arbeit. Könnten Sie englische Untertitel einfügen?
Die Karte auf 1:16:51 ist schlicht und ergreifend falsch:
Der Anteil der Serben on Kroatien ist deutlich höher und auch sonst ist Kroatien nicht so ethnisch eindeutig.
Damit fällt für mich der ganze Vortrag ins Wasser
Es war so schön als es alles noch Yugos waren.
An einer Stelle erwähnt Leonhard, grundsätzliche Veränderungen bei Verhandlungen. Während im westfälischen Frieden 1648 und auf dem Wienerkongress 1815 der Ausgleich der Kriegsparteien mit den Regierungen gesucht wurde, versuchten neuere Friedensverhandlungen mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu arbeiten. Kann damit Frieden geschaffen werden, in Regionen, die seit Jahrhunderte multi-ethnisch sind?
52:11 modernes Völkerrecht - 2 Teile: "jus ad bellum" Verteidigungskrieg + "jus in bello" Regeln im Krieg
gut zu wissen! Aber... gelten die Regeln auch für Bürgerkriege wie innerstaatliche und außerstaatlichen Konflikte der Neuzeit?
22:50 Ukrainekrieg, Elemente: Nationbuilding, Postimperalismus, Religonskrieg (Orthodoxie) Auch Ideologie-Krieg? Freiheit+Demokratie gg Autokratie/Diktatur?
Bündnis 90` Die Grünen wissen wie Klimapolitik geht? Präsident Selenzkyj kann jede Hilfe gut gebrauchen und zudem Russlands fossile Energiepolitik positiv motivieren. Ist das nicht Grund genug für einen Kompromissfrieden?
Leider ist der Titel für mich irritierend, denn er basiert einzig auf alten Kriegserfahrungen.
Für mich bestätigt dieses Referst 1. dass Männer überfordert sind, ein friedvolles Miteinander auf kollektiver Ebene zu gestalten. Und 2. dass es für Frieden Gefühle braucht und nich reinen Intellekt.
Mit Gefühlen wie z.B. Hass wird das mit dem Frieden ziemlich schwierig werden.
@@andmanabJa, Frieden zu sichern ist nicht einfach. Vielleicht sollte man sich mit dem Ursprung des Hasses auseinandersetzen, statt ihn zu verdrängen und zu bekämpfen.
Ich gebe Ihnen absolut Recht!
Viele Beispiele zeigen, dass mit der Anwesenheit von Frauen bei Friedensverhandlungen stabilere Frieden erreicht werden, als wenn bei den Verhandlungen nur Männer beraten.
Ich vermute, dass es tatsächlich daran liegt, dass von Frauen viel mehr auch die Aspekte des zivilen Lebens berücksichtigt werden.
@@atalanfranz1509 vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen 'näher am Leben' sind. In ihnen wächst ein neues Leben heran. Vielleicht können sie dadurch den 'Wert' eines Lebens und eines friedvolles Miteinander besser einschätzen.
@@beatstroo6524 Das denke ichh auch! 😊
Wenn schweizer intelektuelle oder politiker über geopolitik sprechen haben sie das talent viel zu reden aber es kommen nur bedeutungslose nichtssagende worthülsen dabei heraus. Bloße selbstbeweihräucherung.
dk0306 hat gesprochen.
21:36 Leonhard-Zitat: "die Natur des Krieges bestimmt sein Ende" - zB Religionskrieg, Bürgerkrieg, Staatenkrieg, begrenzte Territorialkonflikte oder große Internationale Konflikte? "Die meisten Kriege sind "hybrid" - nicht nur 1 Kategorie zuzuführen."
Fehlt da nicht die neuzeitliche Kategorie: "Ideologiekrieg" zB zwischen Freiheit+Demokratie gg Autokratie?
Könnte es sein, dass "Ideologiekrieg" " Verteidigung der Werte" lediglich die mode Form der Instumentalisierung für Kriege ist.?
39:36 Selenskys Putin/Hitler Vergleich 1937/38
Junge, laaaaangweilig 😂
Guter Vortrag! Leider fehlte etwas die wirtschaftspolitische Komponente, ergo der Verweis auf die katastrophale Austeritätspolitik eines Hrn. Brünning.
Was meint er mit « Kolonialkriegen im 19. Jahrhundert »?
Ganz schwacher Vortrag in diesen Tagen …
Haben Sie den Vortrag zu Ende gehört? Da bezieht er sich auf die Folgen der Kolonilakriege im 20.Jhht.:
Nahost-Konflikt, Vietnam-Krieg, China/Japan
@@MagBon1948 Der Begriff "Kolonialkrieg" verharmlost, dass es sich um rücksichtlose Landnahme handelte, die jeglicher rechtlicher Grundlage entbehrte, bei Bedarf unter Einsatz brutaler Gewalt; vielleicht die Ur-Sünde der europäischen Nationalstaaten. Heute glaubt "der Westen" an seine moralische Überlegenheit; aber diese Überbleibsel in der Sprache des Professors zeigen, dass es mit der kritischen Selbstreflektion nicht überall schon weit genug gediehen ist, um "die richtige" Haltung z. B. im Ukraine-Krieg oder bzgl. der Lage im Nahen Osten einzunehmen. ("Wie man Kriege beendet" ? - mit diesen Grundlagen vermutlich nicht nachhaltig.)
Die Karte auf 1:16:51 ist schlicht und ergreifend falsch:
Der Anteil der Serben on Kroatien ist deutlich höher und auch sonst ist Kroatien nicht so ethnisch eindeutig.
Damit fällt für mich der ganze Vortrag ins Wasser