Einzelläuten und Plenum Filialkirche St. Johannes Baptist Hadorf
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- Опубліковано 11 лют 2025
- Die Gründung der Kirche wird im 11. oder spätestens frühen 12. Jahrhundert vermutet. 1438 gelangt das Dorf in den Besitz des Klosters Andechs und war es bis zur Säkularisation 1803. Heute ist die Seelsorge in Hadorf der Pfarrei Perchting anvertraut. Die ältesten Teile der Kirche sind in die Gründungszeit zurückreichende Teile des unteren Turmgemäuers und der Westwand des Schiffs. St. Johann Baptist ist vom Bautypus her eine regional typische Dorfkirche. Dem Langhaus schließt sich ein eigenständiger Chorraum an und die Nordseite des Gebäudes ziert ein massiver Sattelturm. Den Besucher überrascht der Innenraum: Einem geräumigen und hell wirkenden Gemeinderaum ist nach einem stark vorgezogenen Chorbogen ein Altarraum angeschlossen, der wie entrückt wirkt. Das Schiff wird von einer flachen Spiegeldecke mit Stichkappen abgeschlossen, gegliedert durch Stuckprofile. Der Chorbereich hingegen zeigt noch immer das gotische Rippengewölbe, das durch schlichte Stuckleisten betont ist. In der Kirche steht heute ein Altar der um 1780 im späten Rokoko entstand. Er wurde aus dem Besitz der Barmherzigen Brüder in München erworben und stammt aus Amberg in der Oberpfalz. Es handelt sich um einen sogenannten Tabernakelaltar ohne Retabelaufsatz mit Säulen, Altarbild, Auszug und dergleichen. Die nördliche Langhauswand schmückt das einstige Altarbild des Hochaltars. Es stellt die Taufe Christi im Jordan dar und ist um 1600 für den damals angeschafften Altar möglicherweise vom Weilheimer Maler Elias Greither d.Ä. gemalt worden. Die beiden Deckenbilder prägen den klaren, schlichten Kirchenraum ganz entscheidend. Sie wurden von Franz Joseph Gaulrapp (ca. 1715/20 bis 1800) gemalt, der selbst aus dem nahen Alling stammte und seit 1770 Münchner Stadtmaler war. Er wählte für das Fresko im Chorraum eine Szene aus dem Leben von Johannes dem Evangelisten. Dargestellt ist die Vision des Heiligen auf der Insel Patmos. Das zweite Fresko füllt den Deckenspiegel des Gemeinderaums zum großen Teil aus. Es zeigt die Geschehnisse, die sich um die Enthauptung des Kirchenpatrons zugetragen haben. Geschickt verband der Maler die beiden Szenen vom Gastmahl des Herodes mit der Enthauptung des Johannes. Vom Turm der Kirche sind folgende Glocken zu hören:
Glocke I (St. Johann Baptist, f') Perner 1977
Glocke II (St. Maria, g') Perner 1956
Glocke III (St. Josef, b') Hamm, Regensburg 1923
Aufnahme: Sondergeläut am 04.09.2010
Mein allerherzlichster Dank gilt dem freundlichen Mesner, der für meine Turmbegehung (weil nichts über die Glocken bekannt war) den Turm geputzt und anschließend extra ein Reihenläuten mit Plenum geläutet hat!