Eisrettungsübung - Den Ernstfall auf dem Staffelsee geübt

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  • Опубліковано 21 жов 2024
  • Die Feuerwehr Seehausen übte am Samstagvormittag den Ernstfall auf dem Staffelsee. Bei Außentemperaturen von Minus 12°C war es keine leichte Übung für die Ehrenamtlichen. „Wir rücken zum Glück nicht allzu oft aus, um eingebrochene Personen aus dem Staffelsee zu retten, aber es kommt vor“, so der 1. Kommandant Martin Bierling von der Feuerwehr Seehausen.
    Simuliert wurde, dass eine Person in das Eis eingebrochen war und sich nicht selbstständig retten kann. Dazu zog sich der „Eingebrochene“ zuvor einen speziellen Überlebensanzug an. Dieser ist isoliert und wasserdicht, um sich vor den eisigen Temperaturen des Staffelsees zu schützen. „Das Eis sollte eine Mindeststärke von 15 Zentimetern haben, um es zu betreten. Das tückische ist, dass der See unterschiedlich gefriert und somit nicht überall tragfähig ist, auch wenn es so aussieht“, erklärte Bierling. Mit dem Luftkissenboot der Seehauser Feuerwehr ging es auf das Eis, um die Fahrmanöver und Rettungstaktiken zu trainieren. Dieses Spezialboot darf nur im Winter eingesetzt werden, so die gesetzliche Grundlage.
    Im Eis eingebrochen wartete bereits der Kamerad auf seine Rettung, die alles andere als leicht war. Zwei Ehrenamtliche rüsteten sich mit einem Rettungszug aus und begaben sich mit dem so genannten „Hansa-Board“ auf den zugefrorenen See. Dieses Eisrettungsboot, das immer an die Einbruchstelle geschoben wird, ist permanent mit einem Seil mit den Helfern am Ufer verbunden, teilweise hunderte von Metern. Kurz vor der Einbruchstelle legte sich der erste Retter flach auf das Board, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Der Helfer am Heck schiebt das Boot langsam voran, bis die Person im Wasser erreicht ist. Mit einem Griff konnte die Person erst aus dem Wasser und im Anschluss auf das Boot gezogen werden. Nachdem der Funkspruch über die Rettung zu den Kollegen an das Ufer abgesetzt wurde, begannen diese am Sicherungsseil das Boot zurückzuziehen.
    „Erst letztes Jahr mussten wir eine eingebrochene Person aus dem Staffelsee retten. Da das Luftkissenboot im Feuerwehrhaus untergebracht ist, konnten wir innerhalb weniger Minuten das Boot auf das Eis bringen und die Person retten. Es ist enorm wichtig, dass wir diese Szenarien auch regelmäßig üben. Ich warne davor, zugefrorene Seen und Gewässer zu betreten“, betont der Seehauser Feuerwehrchef.
    Das Betreten der Eisflächen birgt immer große Gefahren. Wenn man unbedingt auf das Eis möchte, sollte man sich zuvor über die Eisdicke erkundigen und sich im Uferbereich aufhalten.
    Die Wasserwacht-Bayern rät folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:
    Was ist zu tun, wenn man selbst im Eis eingebrochen ist?
    Laut um Hilfe rufen. Ist man allein unterwegs und eingebrochen, sollte man sich nicht mehr als nötig bewegen, um so wenig Körperwärme wie möglich zu verlieren. Das Wasser ist an der Nullgradgrenze, daher kann die Bewusstlosigkeit schon nach wenigen Minuten eintreten. Vermeiden, dass man unter das Eis gerät. Bei einer dünnen Eisdecke das Eis so weit abbrechen, bis es trägt, sich dann in Bauch- oder Rückenlage flach auf das Eis hochziehen und auf dem Bauch zum Ufer kriechen. Durch die Verteilung des Körpergewichts auf eine größere Fläche vermeidet man ein weiteres Einbrechen.
    Was ist zu tun, wenn man eine eingebrochene Person retten will?
    Die Person beruhigen und deutlich machen, dass man Hilfe holt. Sofort Hilfe rufen unter Notruf 112. Dabei den Unfallort nennen und wie lange die Person bereits im Wasser ist. Der eingebrochenen Person niemals aufrechtstehend, sondern auf dem Eis liegend helfen, da die Gefahr besteht, selbst einzubrechen. Der eingebrochenen Person niemals die Hand reichen, da man selbst ins Wasser rutschen könnte. Der verunglückten Person nur mit einem festen Gegenstand helfen, den man auch loslassen kann, zum Beispiel Äste, ein Seil oder ein Kleidungsstück. Die verunglückte Person am Ufer ruhig lagern und zudecken. Wenn sie bewusstlos ist, die Atmung kontrollieren.
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