Nobel-Vortrag - Prof. Dr. Ben L. Feringa: „Die Kunst, klein zu bauen“ (Vortrag auf Englisch)

An den aktuellen Grenzen der chemischen Wissenschaften gibt es ein riesiges Neuland zu erkunden, in dem man die Freude am Entdecken hautnah erleben kann. Weit über das Design der Natur hinaus bietet die synthetische Chemie fast unbegrenzte Möglichkeiten, eine neue molekulare Welt zu erschaffen. Diese erleben wir jeden Tag in Produkten, die von modernen Displays bis hin zu wichtigen Pharmazeutika reichen. Chemiker haben in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern anderer Disziplinen in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Erfolge beim Bauen kleiner Strukturen erzielt und damit Materialien hergestellt, die in vielen alltäglichen Bereichen, z. B. für moderne Autos und Smartphones, eine entscheidende Rolle spielen. Die Nanotechnologie hat das Potential weit über ihre derzeitigen Grenzen hinauszugehen und Chemie und Materialwissenschaften zu revolutionieren.
In dem Vortrag werde ich auch auf den Prozess der Entdeckung und meine persönlichen Erfahrungen während meiner wissenschaftlichen Arbeit eingehen und erläutern, wie grundlegende Fragen, glückliche Zufälle und die Schönheit der Moleküle mich auf dieser Reise geleitet haben.
Prof. Dr. Ben L. Feringa hat an der Universität Groningen Chemie studiert und dort 1978 bei
Prof. Hans Wynberg promoviert. Danach hat er 6 Jahre als Wissenschaftler in der Forschung
bei Shell in den Niederlanden und UK gearbeitet, bevor er in Groningen eine Dozentur für
organische Chemie erhielt und 1988 zum Professor berufen wurde. Seit 2004 ist er Jacobus
H. van´t Hoff Distinguished Professor of Molecular Sciences. 2008 wurde er Akademie Professor und durch Ihre Majestät, die Königin der Niederlande, zum Ritter geschlagen.
133. Versammlung der GDNÄ „Wissenschaft für unser Leben von morgen“ in Potsdam. Weitere Informationen der GDNÄ gibt es auf www.gdnae.de.