Sie können DIE FILMANALYSE finanziell unterstützen - vielen Dank! Wolfgang M. Schmitt Betreff: DIE FILMANALYSE IBAN: DE29 5745 0120 0130 7858 43 BIC: MALADE51NWD PayPal: www.paypal.me/filmanalyse In „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und ich über Dr. Dr. Rainer Zitelmann: ua-cam.com/video/jXPtmGSnoSE/v-deo.html In den „Neuen Zwanzigern“ diskutieren Stefan Schulz und ich über Sri Lanka, Waldbrände, Roblox und digitale Identität: neuezwanziger.de/2022/07/rocketscience-waldbraende-sri-lanka-elektrische-identitaet-roblox-demographie/
Ich finde der Zufall kreiert das Schicksal und hinterher vergessen wir nur das es Zufall war und sind überdies auch noch sehr überzeugt und steigern uns nur rein das es Schicksal ist. Das heißt ich glaube Schicksal gibt es nicht sondern nur Zufall. Schicksal klingt nur positiver.
@@honigtau.bunsenbrenner Ich habe tatsächlich auch kurz an ihn gedacht, da mir der Film sehr gefallen hat; folglich hoffte ich auf eine Filmanalyse, die Bezug zum Thema "Schicksal" nimmt...
Servus in die Runde! Der Film ist ein großer Spaß - konnte mir im Kinosaal zwischendurch nur schwer das Lachen verkneifen. Gerade Brad Pitt hat diese leicht verpeilten Rollen einfach 1A drauf. Ich will aber was zum Thema Freier Wille vs. Determinismus sagen: Keil definiert in meinen Augen "Handlung" zu eng. Er schließt Gedankenprozesse aus diesem Rahmen aus. Dass aber auch Gedankenprozesse und Entscheidungsfindungen für eine von außen betrachtbare Handlung schon eine Handlung sind, macht Bernard Williams an vielen Stellen deutlich (zB bei seinen zahlreichen Gedankenspielen mit der Rettung von Ertrinkenden Ehepartnern, Kindern, Fremden, usw.). Mit dieser weiteren Definition von Handlung - sprich dem Einschluss von Gedankenprozessen - würde sich die Frage stellen: Woher stammen unsere Gedanken? Können wir frei entscheiden, was wir denken? Damit meine ich nicht: Ich denke über einen Sachzusammenhang nach und komme zu einer bestimmten Überzeugung, sondern die Gedanken, die mir just in diesem Moment durch den Kopf schießen. Für mich geht die Tendenz daher doch in Richtung Determinismus (Ich bin da sehr gespannt, was Neurologen in den nächsten Jahrzehnten noch alles entdecken) - jedoch kein Determinismus in Form von Schicksal oder irgendeiner übergeordneten Instanz, sondern Determinismus, der - so langweilig und meiner Meinung nach grausam unbefriedigend das unsere Leben machen würde - auf simple Prozesse von Synapsen, Zellen und Atome basiert.
Gerade in der Szene wo der Teufel erklärt das seine Frau ihm gelehrt habe "entweder das Schicksal kontrolliert dich, oder Du kontrollierst das Schicksal " , guckt Brad Pitt verdutzt ob des Widerspruchs und möchte auch Antworten, kommt aber nicht dazu. Es war ein bewusst gesetzter Lacher im Film.
Man kann vielleicht tun was man will aber nicht wollen was man will. Es gibt immer Gründe für eine Entscheidung, seien sie bewusst oder unbewusst. Im Nachhinein denkt man sich, hätte man doch..., aber wenn man genau hinschaut erkennt man dass man zu dem Zeitpunkt aus unterschiedlichen Gründen nicht anders konnte. Auch das Weiterüberlegen entgeht dem nicht.
@@M0n0chr0m4t1C Doch klar kann und sollte man noch nachdenken und entscheiden. Tun können was man will (Entscheidungsfreiheit) und wollen können was man will (Willensfreiheit) sind zwei verschiedene Dinge. Man kann sich bspw. nicht einfach dazu entscheiden seine (sexuellen) Präferenzen oder seine Körpergröße zu ändern. Das unterliegt der Willensfreiheit, die kein Lebewesen hat, im Gegensatz zur Entscheidungsfreiheit
Bevor ich mir das Video anschaue: 1) Mega Film. Ich bin sehr spontan reingegangen, ohne Erwartungen. Der Trailer war mir bekannt, hatte aber nicht völlig gezündet; sodass ich nicht zwingend reingegangen wäre. Der Film ist das uneheliche Kind von Tarantino und Guy Stuart Ritchie (mit einem Schuss Coen-Brüder?) Ohne jeden Anspruch auf Realismus, viel Gewalt (oft in Tarantino-Style), herrliche Charaktere, teilweise coole Action, teilweise sehr lustig. Kopfaus-Kino eben. 2) Ich bin auf die Rezension gespannt. Ich persönlich fand es eher erheiternd, dass jeder seinen Plan hat und wenn viel Pläne aufeinander treffen und das Chaos dazu kommt, alles anders als geplant kommt Nachtrag 1) Viel Kopf für einen Kopfaus-Film ;) Aber ich merke wieder, warum ich Schmitt erst nach dem Film schaue. Die Spoiler-Debatte mal außen vor gelassen, aber wenn mir jemand langweilig einfach die Handlung erzählt, dann vergeht mir ja die Lust auf den Film. "Dann hat der und der und dann wirft der dem an den Kopf" etc. Da schlafe ich ja beim zuhören an. Da kann ich auch die Bibel hören mit "A schuf B und B schuf C und gähn"
Hm, also finde ich die Bibel wohl interessant, weil ich zuerst die Verfilmung von Monty Python geschaut habe, bevor ich mir eine Buchbesprechung in der Kirche angehört habe. 😁
ich hab da auch etwas die augen gerollt mit dem "schicksal", aber hatte eher den eindruck, dass der film das selber nicht wirklich ernst nimmt. nur weil sich alles irgendwie fügt letztendlich, wie der ältere vater das wollte, bestätigt das ja seine these/überzeugung vom schicksal gar nicht?
Obwohl es auch meinen Handlungsgewohnheiten entspricht, habe ich mich Kraft meiner Willensfreiheit entschieden, dieser Filmanalyse einen Daumen nach oben zu geben!
Ob wir in einer determinierten Welt leben oder nicht ist letztlich eine Glaubensfrage, egal zu welcher Seite man neigt, denn auch das Gegenteil lässt sich nicht beweisen. Natürlich müssen wir ständig Entscheidungen treffen. Dass und wie sie jeweils ausfallen könnte aber ebenso determiniert sein. Wenn man davon ausgeht in einem durch Kausalität, also Ursache und Wirkung, bestimmten Universum zu leben, ist es logisch vom Determinismus auszugehen, denn dann kann es weder Zufall noch irgendeine Entscheidung oder Handlung geben, der nicht wiederum mindestens eine Ursache zugrunde liegt, die wiederum Wirkung mindestens einer Ursache ist. Usw. Für ein nicht determiniertes Universum bedarf es also mindestens noch irgendeines weiteren Faktors. Hier kommt wahrscheinlich die Quantenphysik ins Spiel, in der Zufall scheinbar sehr wohl existiert. Vielleicht ist das Ursache-Wirkung-Verhältnis hier aber auch (noch) zu exotisch oder komplex für uns, um es richtig zu deuten. Allerdings verstehe ich viel zu wenig davon um das beurteilen zu können. Ob einem der Gedanke determiniert zu sein gefällt oder nicht spielt jedenfalls keine Rolle. Ich möchte natürlich auch frei entscheiden können. Aber darauf hätten wir dann keinen Einfluss. Die Frage ist aus unserer derzeitigen Perspektive unauflösbar. Ich habe darauf insofern natürlich auch keine abschließende Antwort. Es spielt aber auch letztlich für unser tägliches Leben keine wirkliche Rolle ob unsere Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist. Würden wir uns sagen, "Ach, es ist ja ohnehin alles vorgegeben, ich entscheide mich jetzt einfach nicht mehr und lasse den Dingen ihren Lauf", wäre das natürlich einerseits auch eine Entscheidung, andererseits aber auch eine die - in einem deterministischen Universum - schon von Anfang an determiniert war, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.
Ich habe schon gespannt auf die Analyse gewartet. Sie saßen mit uns gemeinsam im Kinosaal. Tut mir Leid, wenn Sie sich beobachtet gefühlt haben. Ich verstehe Ihren Anhaltspunkt sehr gut, jedoch bin ich der Meinung, dass der Mensch durch Persönlichkeit, Vergangenheit und das Umfeld schon prädestiniert eine Entscheidungstendenz besitzt, die insofern als beugsames Schicksal betrachtet werden kann.
Hallo Wolfgang, Gerade auch zu den Themen Determinismus und Handlungsfreiheit würde mich deine Anlyse eines Yorgos Lanthimos Films sehr interessieren, besonders The Killing of a Sacred Deer (2017), in dem ja die Weltanschauungen griechischer Mythologie in die Gegenwart eingreift. Auch im Verbund mit der Ästhetik würde das denke ich genügend Material für ein interessantes Video hergeben. Schönen Tag!
ich erinnere mich an den Killer in "No country for old men", der seinem möglichen Opfer die Wahl, Kopf oder Zahl einer Münze lässt. einmal mit dem Hinweis das die Münze einen langen Weg seit der Prägung bis zum Moment der Entscheidung nahm
Worin die Unterstellung mitschwingt, dass die Münze nur geprägt worden sei um das Schicksal des Tankstellenbesitzers zu entscheiden. Man könnte der Münze sicher auch noch ganz andere Geschichten andichten. In Bezug auf Determinismus ist hier die Frage ob er schlicht Glück beim Münze werfen hatte oder ob das Ergebnis so vorherbestimmt war. Für uns mag das nach Glück aussehen, denn wir stellen uns vor, dass die Münze ebenso gut auf die andere Seite hätte fallen können oder dass der Mann sich für die andere Seite der Münze entschieden hätte. Wenn man aber davon ausgeht, dass wir in einem Universum leben, in dem jeder Wirkung eine Ursache vorausgeht und jede Ursache eine bestimmte Wirkung hervorruft - wie beim Billardspiel die getroffene Kugel nur abhängig vom Winkel und der Kraft der aufgetroffenen Kugel, in einer quasi vorbestimmten Weise, abprallen kann - dann könnte weder die Entscheidung des Mannes, noch der Fall der Münze anders ausgefallen sein. Jedenfalls sofern wir nicht von irgendwelchen metaphysischen Faktoren ausgehen, die da hineinspielen und das Ergebnis beeinflussen könnten. Oder quantenphysikalische Phänomene. Ich kann nicht sagen ob wir in einer determinierten Welt leben. Ich würde aber sagen, für welche Seite wir uns auch entscheiden, wir betreten dabei den Bereich der Religion. Daher halte ich es lieber mit Sokrates. Chigurrh fügt übrigens, als er sagt, dass der Mann die Münze nicht in die Tasche zu den anderen Münzen stecken solle, weil sie dort zu einer ganz normalen Münze werden würde, hinzu: "Was sie auch ist."
Bei allem Respekt, aber ich denke in Ihrer Analyse wird der Determinismus etwas missverstanden. Z.B. die Neubesinnung, die dann im Anschluss zu einer anderen Entscheidung des Subjekts führt, ist an sich mit einem deterministischen Paradigma komplett kompatibel: Determiniert ist ja der Wille eine Handlung zu vollziehen. Bei der Neubesinnung ist ändert sich der Wille des Subjekts, allerdings besagt hier der Determinismus, dass weder das Auftreten der Neubesinnung noch die daraus resultierende Willensänderung eine freie Entscheidung des Subjekts ist. Nach Schopenhauers Argumentation: Der Wille etwas zu wollen ist kaum wirklich vom Subjekt beeinflussbar. Und wenn es das auch wäre, was wäre dann mit dem Willen des Willens etwas zu wollen? Ist dieser noch beeinflussbar? Die letztendliche Entscheidung darüber etwas zu wollen obliegt nicht dem Subjektd. Der Wille ist also stets gegeben, egal ob vor oder nach der Neubesinnung. Der Wille kann jedoch stets beeinflusst werden, allerdings kann er zu keinem Zeitpunkt frei von einem Subjekt erschlossen werden. Würde mich aber sehr interessieren, wenn jemand das anders sieht und an dieser Argumentation anknüpfen könnte.
Ich würde dem zustimmen. Das Problem ist, dass in dieser Diskussion die Wissenschaft (Neurologie) und die Philosophie unterschiedliche Herangehensweisen, Ziele und Methoden haben. Daher entspringen daraus häufig unterschiedliche Ergebnisse. Hinzu kommt häufig eine Mehrfachverwendung eines Begriffs in unterschiedlichen Kontexten. (Theistischer Schicksals-Determinismus ist nicht in Gänze mit dem wissenschaftlichen Determinismus gleichzusetzen). Seit kurzem hat ja die Quantenmechanik ohnehin der Determinismusdebatte einen Strich durch die Rechnung gemacht (was übrigens von der Philosophie noch nicht aufgegriffen wurde). Kurzgefasst sagt die Neurologie: Das Unterbewusstsein agiert schneller (im Millisekundenbereich) als das Bewusstsein und beeinflusst somit das Bewusstsein in derart, dass die Handlung auf einen freien Willen des Subjekts zurückgeführt wird, obwohl eigentlich das Unterbewusstsein die Entscheidung bereits vorher getroffen hat (Hier sitzt unser Determinismus). Nun gibt es aber die oft angeführte Möglichkeit, dass nach der unterbewussten Entscheidung ein Unwille entsteht, die Entscheidung auch in die Tat umzusetzen. Dies wird hier im Video mit der "Neubesinnung" angesprochen und diskutiert. Mancher Philosoph würde hier sagen, dass es zwar keinen freien Willen, aber einen sogenannten "freien Unwillen" gibt (Wir können uns frei gegen die Entscheidungen unseres Unterbewusstseins stellen, wenn wir uns neu besinnen). Jedoch liegt hier - in wissenschaftlicher Hinsicht - der Trugschluss, welcher von Ihnen (araagona98) korrekterweise erwähnt wird. Denn die Neubesinnung ist gleichermaßen vom Unterbewusstsein beeinflusst, es kamen lediglich ein paar neue Faktoren hinzu. Eigene (Zusatz-)Meinung: Gleichwohl der "freie Unwille" demnach im eigentlichen Sinne nicht frei ist, sollte man ihn nicht sofort absägen. Das Bewusstsein mag zwar nicht Herr im eigenen Hause sein, aber es ist dennoch da. Ob es nun nur ein "geistiges Abfallprodukt" unserer biologischen Algorithmen ist (wie es z.B. Harari gut zusammenfasst) oder ob mehr dahinter steckt: Es übt irgendwo schon einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit aus, die - und das sagt Herr Schmitt korrekterweise - nicht gänzlich wissenschaftlich fassbar ist. Vor allem im Kulturbereich brauchen wir dieses Unbestimmte und nicht gänzlich Durchdringbare. Es gibt doch gerade denn erwünschten Ausgleich zum "algorithmischen Alltag", wo alles wie geplant abläuft, indem unbekannte Variablen hinzugefügt werden. Davon lebt die Kunst, dass sie eben nicht Natur ist und dass sie zum Nachdenken auffordert.
Nietzsche hat Mal sinngemäß über Schopenhauer geschrieben, dass seine asketischen Ideale genauso einfach ein Abziehbild seiner Lebensweise seien, ein Vorurteil. In gewisser Weise hebt er den Willen aus den Menschen raus uns verabsolitiert ihn, aber gerade das macht ihn nichtig und Schopenhauers Philosophie lebensfeindlich (Schopenhauer will nein zum Willen sagen, Nietzsche sagt im Grunde ja). Wenn alles Willen ist, dann kann man dieses Detail auch aus der Gleichung rausstreichen. Der Täter mag wie Nietzsche schreibt zur Tat nur hinzugedichtet sein, aber ein Determinismus, der sich immernoch mit dem Menschen beschäftigt stellt dieses Verhältniss auf den Kopf. Wenn du sagst: "Meine Handlungen waren alle vorausbestimmt und nicht frei", dann setzt du immernoch das Subjekt an erste Stelle, du verneinst deine Subjektivität, während du sie gleichzeitig auf ein Podest hebst. Das ist das perverse daran von "dem eigenen Schicksal" zu sprechen als würden diese Dinge sich nicht im Kern widersprechen. Wenn man wirklich vom Determinismus sprechen will, muss man nicht auf die vermeintlichen Täter gucken, sondern eben auf die Tat selbst und es erscheint bei Nietzsche schon, aber auch mit Blick auf die Quantenmechanik, als fungiere diese am Ende nicht deterministisch, sondern durch unbestimmte Deklination, ähnlch wie bei Epikurs Atomlehre. Unser Zugang zur Welt ist im wesentlichen dialektisch. Wir können als kognitive, reflektierende Wesen in einer Welt gar nicht anders als uns immer wieder selbst in dieser zu verorten. Wir können zwar wie Hegel behaupten es gäbe keine schlechthin scheidende Grenze zwischen Subjekt und Objekt (sie sind in der gleichen Welt), aber wir können das Subjekt auch nicht aus der Welt streichen, das wäre wie ein Selbstmord in der Sprache. Der Determinismus versucht aber eben das Subjekt als ein Objekt zu verstehen (ähnlich wie Schellings Identitätsphilosophie), es ist aber unmöglich sich selbst als gleich mit der Welt zu setzen. Ich kann nicht wirklich so leben als sei ich nichts anderes, als der Apfel am Baum. Alleine, dass wir nicht nur in der Welt existieren, sondern auch über sie sprechen beweist unser komplizierteres Verhältniss zu ihr. Unser Verständniss von Kontingenz und Notwendigkeit speißt sich ebenso aus unserer Kognitionsgabe. Ein Fussballspieler auf dem Feld weiß, dass er jetzt diese und jene Möglichkeit hat den Ball zu passen. Nun könntest du sagen jeder Spielzug sei schon vorher vorausbestimmt gewesen, aber wir wissen eben nicht wie das Spiel ausgeht und wir kennen nicht jeden Spielzug schon vorher; das Verständniss, dass das Spiel notwendig so ausgehen musste ergibt sich immer erst hinterher, davor erscheint es kontingent und alleine durch unsere Möglichkeit andere Handlungsoptionen zu denken oder zu fassen ergeben sich Kontingenzen. Das Fussnallspiel war letztlich sowohl kontingent, wie notwendig, es ist beidees eine Seite der Wahrheit. Bei der Filmproduktion ist es im Prinzip ähnlich, es kann alles passieren bis es dann passiert ist. Wenn wir mit Hegel sagen, dass die Wahrheit das Ganze ist können wir dieses radikale Nichtwissen, diesen radikalen Spielraum der Möglichkeiten nicht einfach rauskürzen, weil eben das unsere menschliche Erfahrung ausmacht. Es gibt von Engels die Aussage (die er versucht hat Hegel zuzuschreiben): Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Unser Verständniss von Naturgesetzen gibt uns z.B. die Möglichkeiten Krankheiten zu kurieren und somit die Freiheit nicht an diesen zu krepieren. Somit ist Determination gar nicht der Widerspruch zur Freiheit, sondern im Gegenteil eine Vorraussetzung von Freiheit. Wenn sich nichts determinieren ließe, dann lebten wir in einer chaotischen absolut unfreien Welt. Ich könnte morgens aus der Tür gehen und in eine endlos tiefe Schlucht fallen. Leibnitz Aussage, wir lebten in der besten aller Welten bezieht sich soweit ich mich erinnere eben auch genau darauf, dass sie geordnet und von Gesetzen bestimmt ist. Das unfreieste Leben ist das unreflektierte Leben und jedes Wissen um die äußeren Sachzwänge und eigenen Möglichkeiten steigert die Freiheit, denn so kriegen wir die Möglichkeit der Deklination, wie sie Marx von Epikurs Atomlehre ableitet. Der Urgrund der Freiheit ist es Nein sagen zu können (also der klassische Liberalismus) und die Synthese aus dem Willenlosen Ja zu allem und dem reflektierten Nein ist dann schließlich das partikuläre Ja zu etwas bestimmten - im Wissen, dass man auch Nein sagen könnte.
@MaxG96, @tobi2731 vielen Dank für eure einsichtsvollen Antworten! Konnte definitiv an einigen Stellen zustimmen und andere Stellen haben mich sehr zum Denken angeregt :)
@@tobi2731 Wo ist denn der Unterschied zwischen (klar berechenbarer) Reibung die die Luft am Ball verrichten und den Gedankenströmen, die, von Reizen der Umwelt ausgelöst, erst das Bein dazu bringen sich zu bewegen? Platz für freien Willen ist in einer Welt, die nur durch physische Zustände beeinflussbar ist (und dazu zählen auch die Erregungen in unserem Gehirn, die kleinen geladenen Teilchen zwischen den Synapsen, die wir als Gedanken wahrnehmen). Sie stellen eine völlig unlogisch wirkende Behauptung auf (~“der Ausgang eines Fußball-Spiels steht nicht fest“) ohne auch nur die kleinste Erklärung zu liefern. Ziemlich frech
@@Chronischer_Innenbahn-Laeufer Der Ausgang eines Fußballspiels steht in dem Sinne nicht fest, dass wir den Ausgang nicht kennen. Sonst gäbe es auch keine Sportwetten o.ä. und in genau dem Sinne sind die für uns kontingent. Auch die Physik stößt, desto weiter sie ins immer Kleinere vordringt auf nicht mehr berechenbare Umstände.
Ich würde mich über eine Analyse zu dem Netflix Film Buba freuen. Die Kritiken, die ich bis dato gesehen haben stammen mMn von Leuten, die nur nach Witz und Handlung ausSCHAU gehalten habe, ich finde aber es gab viel mehr zu SEHEN. Da interessiert mich Deine Meinung. Vielleicht wollt ich ja mehr SEHEN als es zu sehen gab.
Ein wenig fehlt mir da die psychologische Dimension. Beim erwachsenen Menschen sind die meisten Entscheidungen durch die Persönlichkeit determiniert. Deren Rolle ist uns aber oft gar nicht bewusst. D.h., in Wahrheit sind wir weniger frei in unseren Entscheidungen, als wir denken.
Hängt jetzt davon ab, ob man vom Determinismus überzeugt ist oder nicht. Die Entscheidungen werden auf Grund der Sozialisation vielleicht geleitet, allerdings besteht die Möglichkeit gegen Neigungen und Überzeugungen zu handeln. Zur psychologischen Dimension würde ich hier nur einwerfen, dass die Fragestellung in diesem Fall mit philosophischen Werkzeugen angegangen wird und dazu gehört auch, dass die Philosophie eine eigene Tradition ist, die sich in weiten Teilen nicht in Psychologisierungen der Fragestellung ergeht. Da die Psychologie meines Wissens nach nicht bestreitet, dass Menschen die Befähigung besitzen anders Handeln zu können, als sie es in bestimmten Situationen tun, wäre der Mehrwert hier fraglich. Es geht bei Thema Willensfreiheit am Ende ja nicht darum, aus welchem Grund der Akteur sich für X oder Y entschieden hat, sondern lediglich darum, ob er sich theoretisch für X oder Y hätte entscheiden können. Die Überlegungen zum Thema Willensfreiheit fußen vor allem auf der Frage danach, ob man für bestimmte Handlungen "moralisch" verantwortlich ist oder nicht und mit der Moral beschäftigt sich vor allem die Philosophie und nicht die Psychologie. Daher glaube ich, dass das der Grund ist, warum man sich hier für die gewählte Perspektive entschieden hat.
Entscheidungen basieren auf deiner Person, nicht allgemeingültig. Selbstverständlich hast du über die Jahre Entscheidungen getroffen, die andere Entscheidungen begünstigen und andere völlig ausschließen. Du wirst nicht die "freie Entscheidung" treffen, jetzt einfach rauszugehen und Leute zu töten, wenn es nicht im Rahmen deiner Person ist. Du bist ja kein gottgleiches Wesen, was einfach alles kann. Die Entscheidungen basieren immer noch auf deinem Ich, welches sich durch vorangegangene Entscheidungen prägt. Das mag im Alter immer weiter einschränken, dennoch besitzt du dabei freien Willen. Freier Wille ist normalerweise nicht so definiert, dass du willkürlich alles tun können musst.
@@Sultansekte Das habe ich ja auch nicht behauptet. In einem gewissen Rahmen sind wir frei in unseren Entscheidungen. Dieser Rahmen ist aber nicht nur durch die Situation gesetzt, sondern eben auch durch die Persönlichkeit. Ich kann frei entscheiden, ob ich im Supermarkt die Billigmarmelade wähle oder mir ausnahmweise das teurere Markenprodukt gönne. Theoretisch könnte ich auch entscheiden, mir einen Lamborghini zu kaufen und dafür einen halsbrecherischen Kredit aufzunehmen. Das werde ich aber nicht tun, weil ich danach kein Bedürfnis habe. Andere sehen so ein Fahrzeug und müssen es unbedingt haben, koste es was es wolle. Persönlichkeit.
@@Brallallalla Da stimme ich ja vollkommen zu. Genau darauf basiert ja auch freier Wille. Auf deiner Persönlichkeit. Nicht einfach allgemeingültig sich für alles entscheiden zu können.
So sehr ich Ihre Analysen schätze lieber Wolfgang,- Ihr geradezu verzweifeltes Plädoyer für die Willensfreiheit und das recht einseitige Determinismus-Bashing hat wenig Substanz. Die Behauptungen, unsere Willensbildung wäre frei, ist das was sie ist,- eine Behauptung. Auch liegt hier teilweise ein seltsames Verständnis des Determinismus vor, das teils in eine simple Verwechslung von Willens- und Handlungsfreiheit mündet. Als studierter Philosoph hätte ich mir da mehr gewünscht, gerade, da Sie im Bereich der Philosophie oft zu glänzen wissen. Der Stand der Debatte um die Freiheit oder Unfreiheit des Menschlichen Willens besteht aktuell keineswegs, so wie dargestellt, eindeutig zu Gunsten einer Willensfreiheit. Gerade viele führende Neurowissenschaftler-und Neurophilosophen vertreten ein stark deterministische Perspektive, die auch wissenschaftlich mit einigen Hinweisen zu überzeugen weiß während es umgekehrt kaum der Fall ist. Unter den Verfechtern der Willensfreiheit befinden sich,- wenig überraschend - insbesondere katholische Moraltheologen, da das Konzept Christentum (Dessen grundlegende Elemente wie z.B. "Sünde", "Erlösung", "Entscheidung für Gott" nur unter der Annahme einer harten Willensfreiheit Sinn ergeben) nicht ohne dieses Konzept auskommt. Ebenso nicht das Rechtssystem (Was nebenbei prima ohne die Annahme der Willensfreiheit (Schuld vs. kausale Verantwortlichkeit) auskommt, wie schon Schopenhauer ins seinen Schriften über Motive und Gegenmotive darlegt und welches sich aktuell auch immer stärker dahin entwickelt. Strafe -> Resozialisierung), welches hierzulande aktuell praktisch Annahmen sowohl des Determinismus, als auch der Willensfreiheit historisch bedingt inkonsistent vereint. Ansonsten schätze ich ihre Analysen wie gesagt sehr, aber diese ist hat sich dann doch deutlich zu einem wenig substanziellen Plädoyer für Ihre persönliche Weltsicht der Willensfreiheit entwickelt. Steter Tropfen höhlt den Stein und vielleicht ist da doch etwas des wirtschaftsliberalen Mantras, dass jeder Mensch sein eigener Herr und Schmied seines eigenen Glückes sei, eingesickert ;-)
Ich fand es schon immer faszinierend, wie es Philosophen wie einem Karl Jaspers gelingt, einfachste Überlegungen und Sachverhalte kompliziert darzustellen. Dies hat Herr Schmitt heute mal wieder unübertrefflich dargelegt. Dafür gebührt Ihnen großer Dank, Herr Schmitt.
Dann frage ich mich, wie der einfache Beweis für oder gegen die Existenz der Willensfreiheit des Menschen aussieht, ohne kompliziert zu werden, wie bei Karl Jaspers..
Ich finde Schmitt macht hier den großen Fehler anzunehmen, dass sich die schreiber tatsächlich tiefere Gedanken über determinismus und Willensfreiheit gemacht haben. Auch wenn der Film das gerne thematisch aufgreift nimmt er nie eine klare Position ein. Die Nummer mit der Wasserflasche habe ich als showcase verstanden, welch irre wege der Zufall beschreitet. Sehe nicht, dass der Film hier eine eigene Überzeugung zu vermitteln versucht
Ich habe die Rezension noch nicht gehört. Aber eine Überzeugung würde ich dem Film nun wirklich nicht zusprechen. Der will unterhalten. Aber gut, vermutlich muss Schmitt einfach was "schlaues dazu sagen"
Oje, ich glaube Sie machen einen groben Analyse-Fehler, Sie versuchen den Film ZU ernst zu nehmen. Er ist mMn eine Aktion-Komödie und spielt auch mit Klischees. Diese "Schicksals-Wasser-Flasche" war mMn nur witzig gedacht und nicht tiefgründig.
Alleine die Erzählung der Story langweilt mich so extrem, dass ich nicht mal Wolfgangs Analyse zu Ende schauen kann. Dieser Film ist für mich ein einziger „Style-Porno“ in Werbespot Ästhetik und mir ist alles an diesem Film egal.
Der Mensch sucht in allem einen Sinn und wenn er die Vergangenheit betrachtet, kann immer so etwas wie Schicksal gefunden werden. Hat aber nichts mit der Zukunft zu tun, das will der Mensch aber gerne so haben. Also wird aus der Vergangenheit die Zukunft extrapoliert. Klappt in der Physik aber nicht bei Menschen (oder Benzinpreisen).
Lieber Wolfgang Ich schaue mir deine Analysen sehr gerne an. Bin immer wieder begeistert. Je länger, je mehr bekomme ich aber etwas ein komisches Gefühl. Es werden fast nur noch ausschliesslich grosse, kommerzielle Filme analysiert, die auch meist zurecht schlecht wegkommen. Ich frage mich, ob da nicht einfach nur der Wunsch nach mehr Klicks dahinter steckt. Für meinen Geschmack dürften wieder mehr Filme mit Niveau darunter sein. Es ist zwar auch spannend, wie Bibi und Tina den Kindern verdrehte Bilder einflösst, aber ich habe nicht den Wunsch mir bei diesem Film ein eigenes Bild zu machen. Bitte daher wieder Filme wählen, die man sich auch antun möchte.
Ich hab fast die gesamte Videographie dieses Kanals durchgeballert und das ist das erste aktuelle Video das ich von Herrn Schmitt sehe. Deshalb hätte ich auch gerne was schlaues an dieser Stelle geschrieben, aber für mehr als "Ich hab fast die gesamte Videographie dieses Kanals durchgeballert und das ist das erste aktuelle Video das ich von diesem Kanal sehe" hats bei mir leider nich gereicht 🤷♂️
Ich finde nicht das der Film in sich PRO Determinismus ist. Klar geht es um Schicksal, aber es wird eher thematisiert, aber die Charaktere handeln nach logik und alles schlau verbunden und nicht Schicksalhaft platziert. Der Film zeigt auch nicht, dass egal was die Charaktere machen, ein ende unausweichlich ist, sowie in Deponia 4 zB.
Er hat (oder will?) Determinismus nicht verstanden. Die Prämisse der Deterministen ist, dass du nie die Wahl hattest, dieses Film zu schauen, du hast ihn geschaut. Hättest du die Wahl gehabt, warum hast du nicht anders entschieden? Weil du nicht anders entscheiden kannst. Wiederholt man die Situation 100 Mal wirst du 100x wieder so entscheiden, es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass du anders entscheiden würdest. Und daraus folgt, dass du eigentlich gar nicht entscheidest. Ein kleines Denkbeispiel dazu ist: denke an 3 Filme. Welche Filme sind es? Hast du die Filme selbst sorgfältig ausgesucht oder kamen sie dir einfach in den Sinn? Hattest du eine Wahl, einen anderen Film auszusuchen? Genauso geht es mit allen Entscheidungen (laut Deterministen), du wirst geleitet und hast keine Wahl. Geht man eine Minute zurück und stellt die Frage nochmal genauso ohne Vorahnung wirst du wieder an die gleichen 3 Filme denken. Dazu gibt es im Netz deutlich bessere Quellen als mich, Sam Harris z.B. erklärt es sehr gut, falls man interessiert ist.
Der Entstehungsprozess des Filmes ist ebenfalls deterministisch. Dass der Film auch anders hätte ablaufen können, dass Brad Pitt eine andere Rolle hätte annehmen können usw. sind reine Behauptungen. Es lässt sich schwerlich beweisen, dass der Prozess hätte anders ablaufen können. Das ist das Fundament des Determinismus. Eine nicht deterministische Welt lässt sich kaum beweisen.
Genau so, wie sich eine deterministische Welt kaum beweisen lässt. Da ergibt die Schlussfolgerung nicht wirklich Sinn. Für eine funktionsfähige Gesellschaft haben wir die Grundannahme, dass Entscheidungen des Individuums frei getroffen werden. "Frei" bedeutet nicht, unendliche Möglichkeiten der Person. Du kannst dich nicht einfach "frei entscheiden" jetzt in einer Großstadt Amok zu laufen. Man ist ja kein allumfassender Gott mit unendlichen Freiheiten, sondern die Freiheiten basierend auf der Person. Dass sich praktisch im Vorfeld jegliche Handlung deterministisch bestimmen lassen könnte, ist erst mal eine Behauptung, bei der es eine Bringschuld benötigt. Diese kann bisher absolut nicht gebracht werden. Soweit es also keinerlei empirische Hinweise gibt für deterministische Prozesse, muss von einem freien Willen ausgegangen werden. Und nein, Messergebnisse, die beim Hirn aufblinken, bevor Entscheidungen bewusst getroffen werden, sind kein Hinweis für Determinismus. Im Kern ist das ganze auch eher ein Definitionsproblem.
@@Sultansekte Die Herleitung (Mangel an Beweisen) mag schlüssig sein. Die Folgerung ist es jedoch nicht. Warum muss, wenn sich weder für Variante A noch für Variante B Beweise finden lassen, von Variante B ausgegangen werden? Das ist eine willkürlich Entscheidung. Und da Sie es ansprechen: Handlungen, die keinem willentlichen Prozess unterliegen sind zweifelsfrei vorhanden (Reflexe, Atmung etc.), der Beweis für die Existenz willentlicher Handlungen steht noch aus.
@@toastkawaii8942 Grundsätzlich beinhaltet freier Wille in meinen Augen auch nicht ausschließlich bewusste Aktionen. Die Entscheidungen des Unterbewusstseins schließe ich als Teil des freien Willens ein. Wie gesagt, Definitionssache. Zur Frage der Beweislast einer Annahme. Mit den Informationen, die wir aktuell über unser Universum und Einflussfaktoren der Menschen besitzen, ist die logische Herleitung, dass Menschen Entscheidungen treffen, die in keinem größeren Ausmaße bestimmbar sind. Eine Lenkung innerhalb einer Gruppe ist schon eher Möglich, bzw. eine Tendenz zu erkennen, aber auf eine einzelne Person bezogen, wird es unmöglich. Wir haben erst mal eine klare Beobachtung: (an uns selbst betrachtet, falls man Gedanken aller anderen Menschen misstrauen sollte) haben wir Gedanken und treffen bewusst oder unbewusst Entscheidungen > eine nicht vorherbestimmbare Aktion entsteht. Einfach nur aufgrund der simplen Beobachtung entsteht erstmal die vollkommen klare Annahme, dass Personen Entscheidungen treffen können. Das ist ja unsere beobachtbare Realität und dadurch entstehende Grundannahme. Determinismus als eine schicksalhafte Grundannahme ist in dem Fall eher die "Verschwörung". Die Entstehung des Universums lässt sich nicht vollständig erklären, dennoch ist auch dort Gott kein Modell der Wissenschaft von dem man ausgeht, da es keinerlei Belege oder auch nur Hinweise gibt. Selbst wenn die Nichtexistenz nicht belegt werden kann, gehen die Beobachtungen von dem aus, was man eben sehen und messen kann. Und da sehen wir halt, Menschen treffen nicht vorhersehbare Entscheidungen. Stellt sich auch die Frage, wo der Determinismus anfängt und aufhört. Schon vor der Geburt bestimmbar, was später mit dem Kind/Erwachsenen passiert? Oder erst rückblickend, wenn schon alles vergangen ist? Da wäre die Frage wichtig, von was für einer Determinismusdefinition wir hier sprechen. Denn ganz wichtig: Beide Begriffe, Determinismus und auch freier Wille sind keine Naturgesetze! Beide sind erst mal willkürlich definiert und festgelegt worden. Ob dann harter Determinismus oder Determinismus vereinbar mit freiem Willen, ist dann ausgehend von der Definition und Annahme die Frage. Für mich persönlich sieht es so aus: Ich betrachte die Entscheidungen die wir treffen als "Seile" an denen man zieht. An jedem Seil, was du ziehst, entstehen neue Seile mit neuen Entscheidungen, alles weitet sich immer weiter aus. Diese Seile definieren gleichzeitig deine Person. Ziehst du an einem Seil, werden gewisse Entscheidungen gar nicht möglich sein. Wie das Beispiel mit dem willkürlichem Amoklauf. Wenn es nicht in den Rahmen deiner Person passt, wirst du diese freie Entscheidung nicht treffen. Da wie gesagt, trotz freier Entscheidungen du kein Gott bist und eine Persönlichkeit darstellst, die sich durch die Entscheidungen bildet. Daher ist es einfach wichtig, die Begrifflichkeiten klar zu klären. Denn auch wenn Determinismus in der Physik oder Mathematik eine Rolle spielen, ist deren Definition nicht so philosophisch starr, wie gerne angewendet. Kein seriöser Wissenschaftler geht davon aus, dass du überhaupt keine Entscheidungen triffst.
@@Sultansekte Bevor jetzt noch Grundsatzdebatten über die Arten von Determinismus entstehen, bleiben wir der Einfachheit halber beim kausalen Determinismus. Also der Simplen Annahme dass bestimmte Aktionen immer bestimme Reaktionen zur Folge haben und dass diese Verkettung aufgrund der Naturgesetze zustande kommt. Wenn wir jetzt annehmen, dass Entscheidungen durch Überlegungen entstehen und dass die Grundlage dieser Überlegungen Informationen sind, die in meinem Gehirn durch physikalische (elektrisch, chemisch oder wie auch immer) Prozesse abgerufen und bearbeitet werden. Und wenn wir ebenfalls annehmen, dass diese Prozesse den Naturgesetzen unterworfen sind. Dann könnten wir zu dem Schluss kommen, dass eine bestimmte Informations-Grundlage zwangsweise zu einer bestimmten Entscheidung führen muss. Falls es in diesem Prozess einen Einflussfaktoren gibt, der beliebig, also frei von den Naturgesetzen wäre, stellt sich die Frage: WO kommt der her? Vor zweihundert Jahren gab es eine eindeutige Antwort auf diese Frage: Die Seele. Nach der Abschaffung dieser war diese Frage plötzlich nicht mehr so leicht zu beantworten. Wenn unsere Entscheidungen im Korsett der Naturgesetze entstehen, wie können sie dann frei sein?
@@toastkawaii8942 "Und wenn wir ebenfalls annehmen, dass diese Prozesse den Naturgesetzen unterworfen sind. Dann könnten wir zu dem Schluss kommen, dass eine bestimmte Informations-Grundlage zwangsweise zu einer bestimmten Entscheidung führen muss. " Diese Grundannahme teile ich halt nicht. Ich sehe keinen Widerspruch zwischen freier Entscheidungswahl und Naturgesetzen. Unser Gehirn beinhaltet elektrische Ladungen, chemische Verbindungen, was auch immer, die zu irgendwas führen. Dass die Prozesse des Gehirns unfassbar komplex sind, wirst du vermutlich zustimmen. Woraus schließt du jetzt die Annahme, dass Entscheidungen Naturgesetzen widersprechen? Die Naturwissenschaften wären ja noch gnadenloser und gehen doch bei der Entstehung des Universums sogar von vollkommener Willkür und Zufallsereignissen aus. Das wäre ja sogar das absolute Gegenteil von Determinismus, von dem ich auch nicht ausgehe. Deswegen sag ich es nochmal klar, weil freier Wille wirklich nicht einheitlich definiert ist: Für mich bedeutet er nicht willkürliche und unendliche Entscheidungen zu treffen. Sie können auch extrem eingeengt werden, dass sogar vermeintlich nur noch eine existiert (wie bei Suizidgefährdeten) Die Annahme, dass alles kausal deterministisch ist hat für mich eher schon leicht diktatorische Züge, da man auch politisch nicht davon ausgeht, dass Menschen überhaupt irgendetwas beschließen. Ich finde den Gedanken des Determinismus halt zutiefst unlogisch und nicht zuendegedacht. Es kann für mich höchstens rückblickend funktionieren, um mutmaßen zu können, welche Entscheidungen zu anderen geführt haben. Ansonsten wäre bei der Nichtexistenz schon deterministisch vorherbestimmt, welche Kausalitäten entstehen. Erschließt sich mir nicht. Dass eine schlechte Erziehung zu irgendwelchen Problemen und Einschränkungen führt ist klar, aber wie gesagt, freier Wille bedeutet in meinen Augen nicht unendliche Freiheit.
Die philosophische Frage nach Willensfreiheit oder Determinismus spiegelt wunderbar die anthropozentrische Wirklichkeitsdeutung unserer Spezies wieder. Die Realität ist ganz fraglos determiniert und doch ist es für das Bewusstsein ohne Belang. Damit müssen wir uns wohl, Stand jetzt, begnügen. Erst wenn wir die physikalische Realität unseres Daseins verlassen könnten, kann diese Frage überhaupt sinnvoll neu verhandelt werden 🙂
Könnten Sie eine Filmanalyse zum Film: Carol (2015) machen. Der Regisseur ist Todd Haynes und die Hauptfiguren werden gespielt von Cate Blanchett und Rooney Mara.
Aus meiner Sicht ist es völlig logisch einem Kompatibilismus anzuhängen, der doch gerade die Möglichkeit erhält, Willensfreiheit in einer deterministischen, von Naturgesetzen bestimmten Welt zu denken. Jedoch kann man nicht von den Konsequenzen her für sie argumentieren. Also dass unser Rechtssystem darauf baut, ist leider kein Argument für WF. Man könnte sagen, WF sei eine nützliche Annahme, auf die wir uns einigen, um Zusammenleben zu ermöglichen. Ich halte WF unterdessen für nicht vorhanden. Gleichzeitig sind unsere Handlungen nicht vorherbestimmt. Wie geht das? Das Gehirn ist ein chaotisches System, sodass keine Vorhersagen mit Sicherheit möglich sind. Das Gehirn ist nicht berechenbar und funktioniert trotzdem kausal abgeschlossen nach den herrschenden Naturgesetzen, das heißt, dass sich ein Output des Gehirns klar in seiner Entstehungsgeschichte zurückverfolgen lässt. Bis zu dessen Input und dem vorangegangenen mentalen Zustand. Andersherum lässt sich aus Input und mentalem Zustand nicht sicher vorhersagen, welche Entscheidungen getroffen werden. Da Gesellschaft eine Interaktion von Millionen chaotischer Systeme ist, ist unser Weg nicht vorherbestimmt. Und doch suchen wir immer Gründe für Entscheidungen. In diesem Sinne ist es logisch die Welt als deterministisch zu sehen. Determiniert von Gründen ist unser Handeln. Auch dem Willen werden alltagspsychologisch nachträglich Begründungen zugeteilt. Niemand möchte einem unbegründeten Willen ausgeliefert sein. Denn woher weiß man dann, dass es der eigene ist, wenn man keine Gründe angibt. Man kann also sagen, der Wille wird erst mit seiner Begründung, seiner Determinierung, seiner Unfreiheit zu unserem Willen. Es gibt keinen sich selbst begründenden Willen.
Leider weißt du nicht, was ein chaotisches System ist. Denn vorhersagen könnte man mit genug Informationen (in diesem Fall Impuls und Position aller Teilchen) alle Systeme.
Habe ein Interview mit dem Regisseur gelesen. Darin war seine Aussage "Coolheit ist wichtiger als alles Andere!". Darauf hatte ich keinerlei Bock mehr auf diesen Streifen.
Irgendwie holpert Wolfgang diesmal durchs Video, als könne er nicht richtig entbinden. Entweder war das Thema in ihm noch nicht gereift oder er hat es dem Film zu sehr von außen übergestülpt, wie manchmal, oder er hat Verdauungsbeschwerden. Womöglich.
"Ich hätte mich ja auch dazu entscheiden können, einen anderen Film zu analysieren also Willensfreiheit" Du hast wahrscheinlich keine Gewalt über die Mechanismen, die zur Illusion dieser vermeintlich freien Entscheidung geführt haben. Du kannst nicht entscheiden, was du willst.
Ich halte die Frage, ob unser Wille frei ist oder alles determiniert ist, für prinzipiell antwortunzugänglich und daher langweilig. Deshalb sollten wir Freiheit anders verstehen, etwa als Erkennen der Kontingenz (vgl. Rorty). Wir können vermutlich nicht beliebig wollen, aber wenn wir unser Wollen zumindest theoretisch verändern können (und dürfen) und wenn wir das, was wir wollen, können (und dürfen), sind wir frei.
[Spoiler] Die 10 schlechtesten Fime des Jahres 2022 für Wolfgang: Die zehn best besuchtesten Filme des Jahres 2022. [Spoilerende] Die Chance, in Hollywood als Regisseur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, liegt ca. bei 1:1000000 und man muss es quasi in der Babywiege bereits wissen, ob man sich dazu berufen fühlt, denn die Karriereaussichten, die Chancen, seinen Lebensunterhalt damit zu finanzieren, sind miserabel. Ein Studium nützt nichts, man braucht exorbitantes Talent, renitente Beharrlichkeit, Leidenschaft, Geduld, Netzwerk und selbst reicht das in der Regel nicht, denn vor allem braucht man Glück. Das nur mal so zur Einordnung. Sollte sich also irgendjemand fragen, ob er den Quereinstieg wagen möchte, sollte er/sie es besser gleich sein lassen. Es ist wie auserwählt zu sein. Man weiss es oder man ist ungeeignet. Das nur mal so zur Einordnung, wenn man Filme am Fließband demontiert.
Ist für Philosophen nicht anders. Aber es geht nicht darum absolute Sicherheit auf Erfolg zu haben, es geht darum es zu riskieren trotz dem Bewusstsein, dass das Scheitern kein unwahrscheinlicher Ausgang ist.
@@ominoseomimose Natürlich. Es ist ein Glück, wenn man sich zu etwas berufen fühlt. Viele lernen dieses Gefühl im Leben nie kennen. Find eben, wenn man Filme kritisiert/analysiert, sollte man sich in die Haut des Regieführenden hineinversetzen können, erstmal den Perspektivwechsel eingehen und dann kritisieren. Die Filmanalyse ist - mir zumindest - in vielen Beispielen voll auf Provokation bzw. Abrechnung mit dem Mainstream konzipiert und verliert den Fokus zu Werk und Künstler aus den Augen.
Ich bin vollkommen einverstanden mit Ihnen dass das Konzept des Determinismus falsch ist, jedoch genau weil ich an Gott und die komplette Willensfreiheit der Menschen glaube🥂
Und ich stimme ihm überhaupt nicht zu, weil ich nicht an Gott glaube. Ich habe ein deterministisches Weltbild. Dort hat die Willensfreiheit keinen Platz.
Könnte es sein das die Flasche für eine verlorene toxische Männlichkeit steht die von einer Frau ins Wanken gebracht wird und durch die Männer ins rollen gebracht wird :D
Also die Analyse kommt mir wirklich zu kurz! In meinen Augen ist es vielmehr die Ästhetik und ein sehr moderner Umgang mit Tempo und vor allem anderen mit Ernsthaftigkeit, ich kanns nicht ganz auf den Punkt bringen, dafür schau ich deine Videos, die den Film ausmachen. Was es vielleicht transportiert; ich hatte wirklich den Eindruck der Autor, Regisseur und Pitt waren bei der Arbeit so ein bisschen betrunken. Der Film versucht gar nicht allzu vernünftig zu sein, grade damit spielt er. Und dieses Schicksals, Glück-Pech Ding ist da nur der kontingente Vernunftsgegenstand dem der Film sehr viel beinahe Albernes und ganz und gar Postmodern-Unsinniges entgegensetzt - Unsinn der wie ich finde deinem streng vernünftigen Blick (heute) leider vollkommenen entgangenen ist. Vielleicht bietet er sich der Analyse ja nicht so sehr an, aber gegen solche Wiedrigkeiten will ich dich Worte finden sehen.
Was für den Determinismus gilt, gilt auch für den Physikalismus. Der Physikalismus ist selbst eine metaphysische Annahme, welche sich momentan höchster Beliebtheit erfreut. Viele Menschen gehen heute davon aus, dass wir mit Hilfe der Naturwissenschaften alles erklären können bzw. alles eines Tages erklären werden können. So werden heute beispielsweise das Bewusstsein, Qualia oder die Seele auf chemische Prozesse im Hirn reduziert. Dabei gilt für die Seele beispielsweise, was auch für die Freiheit gilt, man kann diese mit den Naturwissenschaften niemals beweisen aber auch nicht widerlegen. Auch Geld, die Straßenverkehrsordnung oder das Amt eines Präsidenten, werden mit den Naturwissenschaften nicht ausreichend erklärt. Sie zeichnen sich durch kollektive Intentionalität aus (vgl. Searle). -> Würde man alle Menschen vom Globus entfernen, dann gäbe es keine Straßenverkehrsordnung, Geld oder die Bundesrepublik Deutschland mehr. Naturwissenschaften bleiben eine von vielen Möglichkeiten (eine Facette) um von der Wirklichkeit zu abstrahieren.
@@peterjansen6181 Kein Atom verändert seine Bewegung ohne vorher von einem anderen beeinflusst worden zu sein. Nichts was geschieht, hatte keine Ursache dieser Art. Die gesamte Zukunft der Menschheit wäre vorhersagbar, kennte man Impuls und Position jedes Teilchens. Daraus ergibt sich alles was existiert und geschieht. Also kann sich absolut jedes weltliche Ereignis erklären lassen. Konkret genug?
@@Chronischer_Innenbahn-Laeufer Nicht wenn deine Persönlichkeit mithilfe deines freien Willen auch die Bewegungen von Teilchen beeinflusst. Das alles hat dann Ursache, schließt aber nicht freien Willen aus, da deine Vorstellung nur ohne Entscheidungsträger funktionieren kann.
@@Sultansekte Dir fehlt es an Abstraktionsvermögen. Wenn Teilchen beeinflusst werden, dann von anderen Teilchen. Ein Feuer ist nicht kalt nur weil du das willst. Etwas hört nicht auf zu Boden zu fallen nur durch deinen bloßen willen. Das ich hier schreibe, dass du dir einbildest du hättest einen willen, das ist die Ursache von sich in unserem Gehirn bewegenden Teilchen. Alles. Und weil diese und ihre Effekte auf andere Teilchen in der Zukunft vollständig feststehen, steht auch unsere komplette Zukunft, und auch unsere zukünftigen Gedanken fest. Auch Meine Nachricht sendet Photonen aus, die in deinem Sehnerv Teilchen(Reiz)Bewegung auslösen, die wiederum andere Teilchen anstoßen, was dafür sorgt dass dein Gehirn auf eine feste weiße reagiert. Du kannst nicht anders. Wenn du dich „spontan umentscheidest“ stand auch dieses augenscheinliche Abweichen vom Schicksal im Gegenteil schon fest. Schreib nicht zurück bis du das verstanden hast.
Determinismus und Freier Wille sind nur scheinbar ein Widerspruch, tatsächlich aber nicht. Natürlich entkommt unser Denken den Naturgesetzten nicht, das macht aber unsere Entscheidungen nicht weniger selbstbestimmt. Und das bedeutet nicht, das wir dem Schicksal ausgeliefert sind, in dem Sinn, das Widerstand zwecklos sei. Im Gegenteil, man könnte sagen der freie Wille konstatiert erst das Schicksal. Hier Argumentiert Wolfgang M. Schmitt meiner Meinung etwas ungenau.
„x und y sind nur scheinbar ein widerspruch, tatsächlich aber nicht. Natürlich scheissen Herkulesfrösche in Uganda jeden Tag auf die Straßen, das macht aber unsere x nicht weniger x-ig. Im Gegenteil, daraus folgere ich, man könnte sagen x konstantiert erst y. Habe ich nicht so eine herrlich stringente Argumentationsweise?“
Sorry Wolfgang aber wenn man mal kurz wirklich nachdenkt ist das Konzept der Willensfreiheit nicht haltbar. Um dein Argument zu entkräftigen: Ob man z.B nachdenkt oder in dieser Zeit etwas anderes tut ist ja auch von etwas abhängig. (Bspw. Charakter, Gefühle etc.)(Und das weißt du wohl auch.) Jetzt meine spekulative These: Wolfgang sieht sich in einer moralisch überlegenen Position anderen Menschen gegenüber, was ihm Befriedigung verschafft. Würde er dem Determinismus zustimmen, würde dieses Überlegenheitsgefühl geschwächt werden, weil er merkt, dass es keine Substanz hat. Also verteidigt er aus Selbstschutz, komme was da wolle, die Willensfreiheit.
mhm ist plausibel. Allerdings ebensosehr das die Leute die für Determinismus argumentieren sich überlegen fühlen, weil sie nicht schwächelnd der narzisstischen Befridigung des Willensfrieheitsdogmas nachgeben sondern ganz selbstlos auf ihrer objektiven Idee von wissenschaftlicher Wahrheit oder so stehen. Lass uns also lieber nicht zu viel davon reden
Viele verstehen das Wort "hätte" nicht. Dieses Videos enthält einen langen, riesigen, logischen Fehler. Leider wäre das Erklären dieses Fehlers auch ein Fehler. Ein Tip: Es hat mit dem Zeit-Paradox zu tun, in die Vergangenheit zu reisen. PS: Es gibt allgemeine Wahrheiten, die gar nicht massen-tauglich sind und die man gerne vergessen würde, wenn das denn möglich wäre.
Fand den film extrem mies. Völlig aufgelegte gags und langweilige action. Die Brüder waren ganz nette Charaktere und der schauplatz vielleicht auch, aber sonst völlig unnötiges geballer.
Einspruch! Ich konnte dem Film gar nichts abgewinnen. Inszenatorisch sehr schlecht, völliges Kuddelmuddel. Es kam nie Spannung auf, da der Film auf ständige totale Überwältigung setzte und überhaupt nie ökonomisch erzählte. Am Ende war ich einfach nur froh, dass es vorbei ist...
Ich konnte ihm auch nicht sehr viel abgewinnen. Vor allem dienten 3 von 4 Frauen wieder nur als Mittel zum Zweck (Rache) und 2 von diesen 3 haben nicht einmal ein Wort von sich geben dürfen. Die dritte Dame einen kurzen Satz. Und die Besetzung vom weißen Tod fand ich gar fürchterlich ausgewählt. Ist dir eigentlich aufgefallen, dass sie in einer Szene geschlampt haben? Als gegen Ende Pitt vorm weißen Tod kniet, haben sie die Falten unter seinen Augen extrem per Weichfilter geglättet. Aber so massiv, dass er nahezu transparente Balken unter den Augen hat. So etwas darf nicht passieren.
Warum ist der Film FSK16, und nicht FSK18? Das Filmstudio hat wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun und gehört boykottiert. Hab selten einen so schrecklichen Film gesehen. Über Geschmack lässt sich ja streiten, und wer dieses J-Pop Gemetzel anschauen möchte, bitte! Dieses Eisenbahn-Kammerspiel hat schon bei Snowpiercer nicht funktioniert. Ist eher ein Aufhänger für Kinderfilme (Der Polarexpress) Aber der Film gehört definitiv in die Spätvorstellung. Der "Schutz" ist wichtiger als Wirtschaftsinteressen. Bei uns im Kino lief der ab 15.00 Uhr. Es gibt Regisseure, die beherrschen nur prächtig inszenierte Gewalt, so wie manche Köche nur Fleischgerichte kochen können. Das funktioniert immer, man braucht kein Talent und wird vom Kunden gerne angenommen. Richtig gut vegetarisch kochen, ist eine Kunst. Westliche Gesellschaften werden immer dümmer, adoleszente Halbstarke kommen aus dem Puff, laufen breitbeinig über die Straße und pöbelt fremde Leute an dass sie die Größten sind. Das ist das Niveau heutzutage! Diese Gewaltkultur (z.B. Tarantino), besonders in den schießwütigen USA, zeigt die Minderwertigkeit und Selbstverstümmelung westlicher Kultur, wie die Verstümmelung der Protagonisten. Und diese Macho-, Gewalt- und Kriegstreiberkultur greift auch langsam nach Europa über, als wär's das Normalste auf der Welt. 🤮 Das ist auch ein Mitgrund, warum ich als KI-Experte zu einem Montanunternehmen in Gaborone gewechselt hab. Zwar verdient man als gebildeter Mensch dort deutlich mehr, aber "langfristig" lebt man dort auch sicherer als im degenerierten Westen, wo Wohlstand und Lebenserwarung in den Keller rauscht. Wir produzieren Abschaum, weil Gewalt cool ist. Die Menschen hierzulande werden alles verlieren was ihnen wichtig ist.
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Wolfgang M. Schmitt
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In „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und ich über Dr. Dr. Rainer Zitelmann: ua-cam.com/video/jXPtmGSnoSE/v-deo.html
In den „Neuen Zwanzigern“ diskutieren Stefan Schulz und ich über Sri Lanka, Waldbrände, Roblox und digitale Identität: neuezwanziger.de/2022/07/rocketscience-waldbraende-sri-lanka-elektrische-identitaet-roblox-demographie/
Ich finde der Zufall kreiert das Schicksal und hinterher vergessen wir nur das es Zufall war und sind überdies auch noch sehr überzeugt und steigern uns nur rein das es Schicksal ist.
Das heißt ich glaube Schicksal gibt es nicht sondern nur Zufall.
Schicksal klingt nur positiver.
Krass!! seit 11 Jahren das gleiche Setting, das kriegt nicht einmal die Tagesschau hin. #outoftopic
Ich mochte den film sehr aber während ich ihn schaute wusste ich bereits das wolfgang die ganze Schicksals dynamik nicht gefallen wird :)
Metaanalyse :D
Ja, aber sie ist ja für die Story nicht super wichtig
"während ich ihn schaute wusste ich bereits das wolfgang" ... du denkst während des Kinobesuchs ernsthaft an Wolle?
@@honigtau.bunsenbrenner Ich habe tatsächlich auch kurz an ihn gedacht, da mir der Film sehr gefallen hat; folglich hoffte ich auf eine Filmanalyse, die Bezug zum Thema "Schicksal" nimmt...
Ladybug hat Schlafpulver in die Wasserflasche gegeben, kein Gift! Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied!
Servus in die Runde! Der Film ist ein großer Spaß - konnte mir im Kinosaal zwischendurch nur schwer das Lachen verkneifen. Gerade Brad Pitt hat diese leicht verpeilten Rollen einfach 1A drauf.
Ich will aber was zum Thema Freier Wille vs. Determinismus sagen: Keil definiert in meinen Augen "Handlung" zu eng. Er schließt Gedankenprozesse aus diesem Rahmen aus. Dass aber auch Gedankenprozesse und Entscheidungsfindungen für eine von außen betrachtbare Handlung schon eine Handlung sind, macht Bernard Williams an vielen Stellen deutlich (zB bei seinen zahlreichen Gedankenspielen mit der Rettung von Ertrinkenden Ehepartnern, Kindern, Fremden, usw.). Mit dieser weiteren Definition von Handlung - sprich dem Einschluss von Gedankenprozessen - würde sich die Frage stellen: Woher stammen unsere Gedanken? Können wir frei entscheiden, was wir denken? Damit meine ich nicht: Ich denke über einen Sachzusammenhang nach und komme zu einer bestimmten Überzeugung, sondern die Gedanken, die mir just in diesem Moment durch den Kopf schießen. Für mich geht die Tendenz daher doch in Richtung Determinismus (Ich bin da sehr gespannt, was Neurologen in den nächsten Jahrzehnten noch alles entdecken) - jedoch kein Determinismus in Form von Schicksal oder irgendeiner übergeordneten Instanz, sondern Determinismus, der - so langweilig und meiner Meinung nach grausam unbefriedigend das unsere Leben machen würde - auf simple Prozesse von Synapsen, Zellen und Atome basiert.
Gerade in der Szene wo der Teufel erklärt das seine Frau ihm gelehrt habe "entweder das Schicksal kontrolliert dich, oder Du kontrollierst das Schicksal " , guckt Brad Pitt verdutzt ob des Widerspruchs und möchte auch Antworten, kommt aber nicht dazu. Es war ein bewusst gesetzter Lacher im Film.
Man kann vielleicht tun was man will aber nicht wollen was man will. Es gibt immer Gründe für eine Entscheidung, seien sie bewusst oder unbewusst. Im Nachhinein denkt man sich, hätte man doch..., aber wenn man genau hinschaut erkennt man dass man zu dem Zeitpunkt aus unterschiedlichen Gründen nicht anders konnte. Auch das Weiterüberlegen entgeht dem nicht.
nah dann brauchst du ja nicht mehr nachzudenken und zu entscheiden, weil is ja eh alles determiniert.
@@M0n0chr0m4t1C
Doch klar kann und sollte man noch nachdenken und entscheiden. Tun können was man will (Entscheidungsfreiheit) und wollen können was man will (Willensfreiheit) sind zwei verschiedene Dinge. Man kann sich bspw. nicht einfach dazu entscheiden seine (sexuellen) Präferenzen oder seine Körpergröße zu ändern. Das unterliegt der Willensfreiheit, die kein Lebewesen hat, im Gegensatz zur Entscheidungsfreiheit
Bevor ich mir das Video anschaue:
1) Mega Film. Ich bin sehr spontan reingegangen, ohne Erwartungen.
Der Trailer war mir bekannt, hatte aber nicht völlig gezündet; sodass ich nicht zwingend reingegangen wäre.
Der Film ist das uneheliche Kind von Tarantino und Guy Stuart Ritchie (mit einem Schuss Coen-Brüder?)
Ohne jeden Anspruch auf Realismus, viel Gewalt (oft in Tarantino-Style), herrliche Charaktere, teilweise coole Action, teilweise sehr lustig. Kopfaus-Kino eben.
2) Ich bin auf die Rezension gespannt. Ich persönlich fand es eher erheiternd, dass jeder seinen Plan hat und wenn viel Pläne aufeinander treffen und das Chaos dazu kommt, alles anders als geplant kommt
Nachtrag 1) Viel Kopf für einen Kopfaus-Film ;)
Aber ich merke wieder, warum ich Schmitt erst nach dem Film schaue. Die Spoiler-Debatte mal außen vor gelassen, aber wenn mir jemand langweilig einfach die Handlung erzählt, dann vergeht mir ja die Lust auf den Film. "Dann hat der und der und dann wirft der dem an den Kopf" etc.
Da schlafe ich ja beim zuhören an. Da kann ich auch die Bibel hören mit "A schuf B und B schuf C und gähn"
Hm, also finde ich die Bibel wohl interessant, weil ich zuerst die Verfilmung von Monty Python geschaut habe, bevor ich mir eine Buchbesprechung in der Kirche angehört habe. 😁
ich mochte den film obwohl ich die themen "schicksal" genauso nervig finde wie in anderen filmen das "familien" gerede
ich hab da auch etwas die augen gerollt mit dem "schicksal", aber hatte eher den eindruck, dass der film das selber nicht wirklich ernst nimmt. nur weil sich alles irgendwie fügt letztendlich, wie der ältere vater das wollte, bestätigt das ja seine these/überzeugung vom schicksal gar nicht?
Obwohl es auch meinen Handlungsgewohnheiten entspricht, habe ich mich Kraft meiner Willensfreiheit entschieden, dieser Filmanalyse einen Daumen nach oben zu geben!
Ob wir in einer determinierten Welt leben oder nicht ist letztlich eine Glaubensfrage, egal zu welcher Seite man neigt, denn auch das Gegenteil lässt sich nicht beweisen. Natürlich müssen wir ständig Entscheidungen treffen. Dass und wie sie jeweils ausfallen könnte aber ebenso determiniert sein. Wenn man davon ausgeht in einem durch Kausalität, also Ursache und Wirkung, bestimmten Universum zu leben, ist es logisch vom Determinismus auszugehen, denn dann kann es weder Zufall noch irgendeine Entscheidung oder Handlung geben, der nicht wiederum mindestens eine Ursache zugrunde liegt, die wiederum Wirkung mindestens einer Ursache ist. Usw. Für ein nicht determiniertes Universum bedarf es also mindestens noch irgendeines weiteren Faktors. Hier kommt wahrscheinlich die Quantenphysik ins Spiel, in der Zufall scheinbar sehr wohl existiert. Vielleicht ist das Ursache-Wirkung-Verhältnis hier aber auch (noch) zu exotisch oder komplex für uns, um es richtig zu deuten. Allerdings verstehe ich viel zu wenig davon um das beurteilen zu können.
Ob einem der Gedanke determiniert zu sein gefällt oder nicht spielt jedenfalls keine Rolle. Ich möchte natürlich auch frei entscheiden können. Aber darauf hätten wir dann keinen Einfluss. Die Frage ist aus unserer derzeitigen Perspektive unauflösbar. Ich habe darauf insofern natürlich auch keine abschließende Antwort. Es spielt aber auch letztlich für unser tägliches Leben keine wirkliche Rolle ob unsere Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist. Würden wir uns sagen, "Ach, es ist ja ohnehin alles vorgegeben, ich entscheide mich jetzt einfach nicht mehr und lasse den Dingen ihren Lauf", wäre das natürlich einerseits auch eine Entscheidung, andererseits aber auch eine die - in einem deterministischen Universum - schon von Anfang an determiniert war, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.
Ich habe schon gespannt auf die Analyse gewartet. Sie saßen mit uns gemeinsam im Kinosaal. Tut mir Leid, wenn Sie sich beobachtet gefühlt haben. Ich verstehe Ihren Anhaltspunkt sehr gut, jedoch bin ich der Meinung, dass der Mensch durch Persönlichkeit, Vergangenheit und das Umfeld schon prädestiniert eine Entscheidungstendenz besitzt, die insofern als beugsames Schicksal betrachtet werden kann.
beeinflusst oder absolut determiniert? ersterem ist schon durch die existenz der Werbung bewiesen.
Hallo Wolfgang,
Gerade auch zu den Themen Determinismus und Handlungsfreiheit würde mich deine Anlyse eines Yorgos Lanthimos Films sehr interessieren, besonders The Killing of a Sacred Deer (2017), in dem ja die Weltanschauungen griechischer Mythologie in die Gegenwart eingreift. Auch im Verbund mit der Ästhetik würde das denke ich genügend Material für ein interessantes Video hergeben.
Schönen Tag!
@WhatsAℙℙ+①⑦⑦④④⓪⑥③⑨⑦⑤ interessante Antwort :D
Das mit der Freiheit und Actionfilm ist für mich wie eine Offenbarung. Das macht absolut Sinn und ich verstehe jetzt viel besser. Vielen Dank dafür.
ich erinnere mich an den Killer in "No country for old men", der seinem möglichen Opfer die Wahl, Kopf oder Zahl einer Münze lässt. einmal mit dem Hinweis das die Münze einen langen Weg seit der Prägung bis zum Moment der Entscheidung nahm
Worin die Unterstellung mitschwingt, dass die Münze nur geprägt worden sei um das Schicksal des Tankstellenbesitzers zu entscheiden. Man könnte der Münze sicher auch noch ganz andere Geschichten andichten. In Bezug auf Determinismus ist hier die Frage ob er schlicht Glück beim Münze werfen hatte oder ob das Ergebnis so vorherbestimmt war. Für uns mag das nach Glück aussehen, denn wir stellen uns vor, dass die Münze ebenso gut auf die andere Seite hätte fallen können oder dass der Mann sich für die andere Seite der Münze entschieden hätte. Wenn man aber davon ausgeht, dass wir in einem Universum leben, in dem jeder Wirkung eine Ursache vorausgeht und jede Ursache eine bestimmte Wirkung hervorruft - wie beim Billardspiel die getroffene Kugel nur abhängig vom Winkel und der Kraft der aufgetroffenen Kugel, in einer quasi vorbestimmten Weise, abprallen kann - dann könnte weder die Entscheidung des Mannes, noch der Fall der Münze anders ausgefallen sein. Jedenfalls sofern wir nicht von irgendwelchen metaphysischen Faktoren ausgehen, die da hineinspielen und das Ergebnis beeinflussen könnten. Oder quantenphysikalische Phänomene. Ich kann nicht sagen ob wir in einer determinierten Welt leben. Ich würde aber sagen, für welche Seite wir uns auch entscheiden, wir betreten dabei den Bereich der Religion. Daher halte ich es lieber mit Sokrates.
Chigurrh fügt übrigens, als er sagt, dass der Mann die Münze nicht in die Tasche zu den anderen Münzen stecken solle, weil sie dort zu einer ganz normalen Münze werden würde, hinzu: "Was sie auch ist."
Bei allem Respekt, aber ich denke in Ihrer Analyse wird der Determinismus etwas missverstanden. Z.B. die Neubesinnung, die dann im Anschluss zu einer anderen Entscheidung des Subjekts führt, ist an sich mit einem deterministischen Paradigma komplett kompatibel: Determiniert ist ja der Wille eine Handlung zu vollziehen. Bei der Neubesinnung ist ändert sich der Wille des Subjekts, allerdings besagt hier der Determinismus, dass weder das Auftreten der Neubesinnung noch die daraus resultierende Willensänderung eine freie Entscheidung des Subjekts ist. Nach Schopenhauers Argumentation: Der Wille etwas zu wollen ist kaum wirklich vom Subjekt beeinflussbar. Und wenn es das auch wäre, was wäre dann mit dem Willen des Willens etwas zu wollen? Ist dieser noch beeinflussbar? Die letztendliche Entscheidung darüber etwas zu wollen obliegt nicht dem Subjektd. Der Wille ist also stets gegeben, egal ob vor oder nach der Neubesinnung. Der Wille kann jedoch stets beeinflusst werden, allerdings kann er zu keinem Zeitpunkt frei von einem Subjekt erschlossen werden.
Würde mich aber sehr interessieren, wenn jemand das anders sieht und an dieser Argumentation anknüpfen könnte.
Ich würde dem zustimmen. Das Problem ist, dass in dieser Diskussion die Wissenschaft (Neurologie) und die Philosophie unterschiedliche Herangehensweisen, Ziele und Methoden haben. Daher entspringen daraus häufig unterschiedliche Ergebnisse. Hinzu kommt häufig eine Mehrfachverwendung eines Begriffs in unterschiedlichen Kontexten. (Theistischer Schicksals-Determinismus ist nicht in Gänze mit dem wissenschaftlichen Determinismus gleichzusetzen). Seit kurzem hat ja die Quantenmechanik ohnehin der Determinismusdebatte einen Strich durch die Rechnung gemacht (was übrigens von der Philosophie noch nicht aufgegriffen wurde).
Kurzgefasst sagt die Neurologie: Das Unterbewusstsein agiert schneller (im Millisekundenbereich) als das Bewusstsein und beeinflusst somit das Bewusstsein in derart, dass die Handlung auf einen freien Willen des Subjekts zurückgeführt wird, obwohl eigentlich das Unterbewusstsein die Entscheidung bereits vorher getroffen hat (Hier sitzt unser Determinismus).
Nun gibt es aber die oft angeführte Möglichkeit, dass nach der unterbewussten Entscheidung ein Unwille entsteht, die Entscheidung auch in die Tat umzusetzen. Dies wird hier im Video mit der "Neubesinnung" angesprochen und diskutiert. Mancher Philosoph würde hier sagen, dass es zwar keinen freien Willen, aber einen sogenannten "freien Unwillen" gibt (Wir können uns frei gegen die Entscheidungen unseres Unterbewusstseins stellen, wenn wir uns neu besinnen). Jedoch liegt hier - in wissenschaftlicher Hinsicht - der Trugschluss, welcher von Ihnen (araagona98) korrekterweise erwähnt wird. Denn die Neubesinnung ist gleichermaßen vom Unterbewusstsein beeinflusst, es kamen lediglich ein paar neue Faktoren hinzu.
Eigene (Zusatz-)Meinung: Gleichwohl der "freie Unwille" demnach im eigentlichen Sinne nicht frei ist, sollte man ihn nicht sofort absägen. Das Bewusstsein mag zwar nicht Herr im eigenen Hause sein, aber es ist dennoch da. Ob es nun nur ein "geistiges Abfallprodukt" unserer biologischen Algorithmen ist (wie es z.B. Harari gut zusammenfasst) oder ob mehr dahinter steckt: Es übt irgendwo schon einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit aus, die - und das sagt Herr Schmitt korrekterweise - nicht gänzlich wissenschaftlich fassbar ist. Vor allem im Kulturbereich brauchen wir dieses Unbestimmte und nicht gänzlich Durchdringbare. Es gibt doch gerade denn erwünschten Ausgleich zum "algorithmischen Alltag", wo alles wie geplant abläuft, indem unbekannte Variablen hinzugefügt werden. Davon lebt die Kunst, dass sie eben nicht Natur ist und dass sie zum Nachdenken auffordert.
Nietzsche hat Mal sinngemäß über Schopenhauer geschrieben, dass seine asketischen Ideale genauso einfach ein Abziehbild seiner Lebensweise seien, ein Vorurteil. In gewisser Weise hebt er den Willen aus den Menschen raus uns verabsolitiert ihn, aber gerade das macht ihn nichtig und Schopenhauers Philosophie lebensfeindlich (Schopenhauer will nein zum Willen sagen, Nietzsche sagt im Grunde ja). Wenn alles Willen ist, dann kann man dieses Detail auch aus der Gleichung rausstreichen. Der Täter mag wie Nietzsche schreibt zur Tat nur hinzugedichtet sein, aber ein Determinismus, der sich immernoch mit dem Menschen beschäftigt stellt dieses Verhältniss auf den Kopf. Wenn du sagst: "Meine Handlungen waren alle vorausbestimmt und nicht frei", dann setzt du immernoch das Subjekt an erste Stelle, du verneinst deine Subjektivität, während du sie gleichzeitig auf ein Podest hebst. Das ist das perverse daran von "dem eigenen Schicksal" zu sprechen als würden diese Dinge sich nicht im Kern widersprechen. Wenn man wirklich vom Determinismus sprechen will, muss man nicht auf die vermeintlichen Täter gucken, sondern eben auf die Tat selbst und es erscheint bei Nietzsche schon, aber auch mit Blick auf die Quantenmechanik, als fungiere diese am Ende nicht deterministisch, sondern durch unbestimmte Deklination, ähnlch wie bei Epikurs Atomlehre.
Unser Zugang zur Welt ist im wesentlichen dialektisch. Wir können als kognitive, reflektierende Wesen in einer Welt gar nicht anders als uns immer wieder selbst in dieser zu verorten. Wir können zwar wie Hegel behaupten es gäbe keine schlechthin scheidende Grenze zwischen Subjekt und Objekt (sie sind in der gleichen Welt), aber wir können das Subjekt auch nicht aus der Welt streichen, das wäre wie ein Selbstmord in der Sprache. Der Determinismus versucht aber eben das Subjekt als ein Objekt zu verstehen (ähnlich wie Schellings Identitätsphilosophie), es ist aber unmöglich sich selbst als gleich mit der Welt zu setzen. Ich kann nicht wirklich so leben als sei ich nichts anderes, als der Apfel am Baum. Alleine, dass wir nicht nur in der Welt existieren, sondern auch über sie sprechen beweist unser komplizierteres Verhältniss zu ihr.
Unser Verständniss von Kontingenz und Notwendigkeit speißt sich ebenso aus unserer Kognitionsgabe. Ein Fussballspieler auf dem Feld weiß, dass er jetzt diese und jene Möglichkeit hat den Ball zu passen. Nun könntest du sagen jeder Spielzug sei schon vorher vorausbestimmt gewesen, aber wir wissen eben nicht wie das Spiel ausgeht und wir kennen nicht jeden Spielzug schon vorher; das Verständniss, dass das Spiel notwendig so ausgehen musste ergibt sich immer erst hinterher, davor erscheint es kontingent und alleine durch unsere Möglichkeit andere Handlungsoptionen zu denken oder zu fassen ergeben sich Kontingenzen. Das Fussnallspiel war letztlich sowohl kontingent, wie notwendig, es ist beidees eine Seite der Wahrheit. Bei der Filmproduktion ist es im Prinzip ähnlich, es kann alles passieren bis es dann passiert ist. Wenn wir mit Hegel sagen, dass die Wahrheit das Ganze ist können wir dieses radikale Nichtwissen, diesen radikalen Spielraum der Möglichkeiten nicht einfach rauskürzen, weil eben das unsere menschliche Erfahrung ausmacht.
Es gibt von Engels die Aussage (die er versucht hat Hegel zuzuschreiben): Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit. Unser Verständniss von Naturgesetzen gibt uns z.B. die Möglichkeiten Krankheiten zu kurieren und somit die Freiheit nicht an diesen zu krepieren. Somit ist Determination gar nicht der Widerspruch zur Freiheit, sondern im Gegenteil eine Vorraussetzung von Freiheit. Wenn sich nichts determinieren ließe, dann lebten wir in einer chaotischen absolut unfreien Welt. Ich könnte morgens aus der Tür gehen und in eine endlos tiefe Schlucht fallen. Leibnitz Aussage, wir lebten in der besten aller Welten bezieht sich soweit ich mich erinnere eben auch genau darauf, dass sie geordnet und von Gesetzen bestimmt ist. Das unfreieste Leben ist das unreflektierte Leben und jedes Wissen um die äußeren Sachzwänge und eigenen Möglichkeiten steigert die Freiheit, denn so kriegen wir die Möglichkeit der Deklination, wie sie Marx von Epikurs Atomlehre ableitet. Der Urgrund der Freiheit ist es Nein sagen zu können (also der klassische Liberalismus) und die Synthese aus dem Willenlosen Ja zu allem und dem reflektierten Nein ist dann schließlich das partikuläre Ja zu etwas bestimmten - im Wissen, dass man auch Nein sagen könnte.
@MaxG96, @tobi2731 vielen Dank für eure einsichtsvollen Antworten! Konnte definitiv an einigen Stellen zustimmen und andere Stellen haben mich sehr zum Denken angeregt :)
@@tobi2731 Wo ist denn der Unterschied zwischen (klar berechenbarer) Reibung die die Luft am Ball verrichten und den Gedankenströmen, die, von Reizen der Umwelt ausgelöst, erst das Bein dazu bringen sich zu bewegen?
Platz für freien Willen ist in einer Welt, die nur durch physische Zustände beeinflussbar ist (und dazu zählen auch die Erregungen in unserem Gehirn, die kleinen geladenen Teilchen zwischen den Synapsen, die wir als Gedanken wahrnehmen).
Sie stellen eine völlig unlogisch wirkende Behauptung auf (~“der Ausgang eines Fußball-Spiels steht nicht fest“) ohne auch nur die kleinste Erklärung zu liefern. Ziemlich frech
@@Chronischer_Innenbahn-Laeufer Der Ausgang eines Fußballspiels steht in dem Sinne nicht fest, dass wir den Ausgang nicht kennen. Sonst gäbe es auch keine Sportwetten o.ä. und in genau dem Sinne sind die für uns kontingent. Auch die Physik stößt, desto weiter sie ins immer Kleinere vordringt auf nicht mehr berechenbare Umstände.
Ich würde mich über eine Analyse zu dem Netflix Film Buba freuen. Die Kritiken, die ich bis dato gesehen haben stammen mMn von Leuten, die nur nach Witz und Handlung ausSCHAU gehalten habe, ich finde aber es gab viel mehr zu SEHEN. Da interessiert mich Deine Meinung. Vielleicht wollt ich ja mehr SEHEN als es zu sehen gab.
Ein wenig fehlt mir da die psychologische Dimension.
Beim erwachsenen Menschen sind die meisten Entscheidungen durch die Persönlichkeit determiniert. Deren Rolle ist uns aber oft gar nicht bewusst. D.h., in Wahrheit sind wir weniger frei in unseren Entscheidungen, als wir denken.
Hängt jetzt davon ab, ob man vom Determinismus überzeugt ist oder nicht. Die Entscheidungen werden auf Grund der Sozialisation vielleicht geleitet, allerdings besteht die Möglichkeit gegen Neigungen und Überzeugungen zu handeln. Zur psychologischen Dimension würde ich hier nur einwerfen, dass die Fragestellung in diesem Fall mit philosophischen Werkzeugen angegangen wird und dazu gehört auch, dass die Philosophie eine eigene Tradition ist, die sich in weiten Teilen nicht in Psychologisierungen der Fragestellung ergeht. Da die Psychologie meines Wissens nach nicht bestreitet, dass Menschen die Befähigung besitzen anders Handeln zu können, als sie es in bestimmten Situationen tun, wäre der Mehrwert hier fraglich. Es geht bei Thema Willensfreiheit am Ende ja nicht darum, aus welchem Grund der Akteur sich für X oder Y entschieden hat, sondern lediglich darum, ob er sich theoretisch für X oder Y hätte entscheiden können. Die Überlegungen zum Thema Willensfreiheit fußen vor allem auf der Frage danach, ob man für bestimmte Handlungen "moralisch" verantwortlich ist oder nicht und mit der Moral beschäftigt sich vor allem die Philosophie und nicht die Psychologie. Daher glaube ich, dass das der Grund ist, warum man sich hier für die gewählte Perspektive entschieden hat.
Entscheidungen basieren auf deiner Person, nicht allgemeingültig. Selbstverständlich hast du über die Jahre Entscheidungen getroffen, die andere Entscheidungen begünstigen und andere völlig ausschließen. Du wirst nicht die "freie Entscheidung" treffen, jetzt einfach rauszugehen und Leute zu töten, wenn es nicht im Rahmen deiner Person ist. Du bist ja kein gottgleiches Wesen, was einfach alles kann. Die Entscheidungen basieren immer noch auf deinem Ich, welches sich durch vorangegangene Entscheidungen prägt. Das mag im Alter immer weiter einschränken, dennoch besitzt du dabei freien Willen. Freier Wille ist normalerweise nicht so definiert, dass du willkürlich alles tun können musst.
@@Sultansekte Das habe ich ja auch nicht behauptet.
In einem gewissen Rahmen sind wir frei in unseren Entscheidungen.
Dieser Rahmen ist aber nicht nur durch die Situation gesetzt, sondern eben auch durch die Persönlichkeit. Ich kann frei entscheiden, ob ich im Supermarkt die Billigmarmelade wähle oder mir ausnahmweise das teurere Markenprodukt gönne. Theoretisch könnte ich auch entscheiden, mir einen Lamborghini zu kaufen und dafür einen halsbrecherischen Kredit aufzunehmen. Das werde ich aber nicht tun, weil ich danach kein Bedürfnis habe. Andere sehen so ein Fahrzeug und müssen es unbedingt haben, koste es was es wolle. Persönlichkeit.
@@Brallallalla Da stimme ich ja vollkommen zu. Genau darauf basiert ja auch freier Wille. Auf deiner Persönlichkeit. Nicht einfach allgemeingültig sich für alles entscheiden zu können.
So sehr ich Ihre Analysen schätze lieber Wolfgang,- Ihr geradezu verzweifeltes Plädoyer für die Willensfreiheit und das recht einseitige Determinismus-Bashing hat wenig Substanz. Die Behauptungen, unsere Willensbildung wäre frei, ist das was sie ist,- eine Behauptung. Auch liegt hier teilweise ein seltsames Verständnis des Determinismus vor, das teils in eine simple Verwechslung von Willens- und Handlungsfreiheit mündet.
Als studierter Philosoph hätte ich mir da mehr gewünscht, gerade, da Sie im Bereich der Philosophie oft zu glänzen wissen. Der Stand der Debatte um die Freiheit oder Unfreiheit des Menschlichen Willens besteht aktuell keineswegs, so wie dargestellt, eindeutig zu Gunsten einer Willensfreiheit. Gerade viele führende Neurowissenschaftler-und Neurophilosophen vertreten ein stark deterministische Perspektive, die auch wissenschaftlich mit einigen Hinweisen zu überzeugen weiß während es umgekehrt kaum der Fall ist. Unter den Verfechtern der Willensfreiheit befinden sich,- wenig überraschend - insbesondere katholische Moraltheologen, da das Konzept Christentum (Dessen grundlegende Elemente wie z.B. "Sünde", "Erlösung", "Entscheidung für Gott" nur unter der Annahme einer harten Willensfreiheit Sinn ergeben) nicht ohne dieses Konzept auskommt. Ebenso nicht das Rechtssystem (Was nebenbei prima ohne die Annahme der Willensfreiheit (Schuld vs. kausale Verantwortlichkeit) auskommt, wie schon Schopenhauer ins seinen Schriften über Motive und Gegenmotive darlegt und welches sich aktuell auch immer stärker dahin entwickelt. Strafe -> Resozialisierung), welches hierzulande aktuell praktisch Annahmen sowohl des Determinismus, als auch der Willensfreiheit historisch bedingt inkonsistent vereint.
Ansonsten schätze ich ihre Analysen wie gesagt sehr, aber diese ist hat sich dann doch deutlich zu einem wenig substanziellen Plädoyer für Ihre persönliche Weltsicht der Willensfreiheit entwickelt. Steter Tropfen höhlt den Stein und vielleicht ist da doch etwas des wirtschaftsliberalen Mantras, dass jeder Mensch sein eigener Herr und Schmied seines eigenen Glückes sei, eingesickert ;-)
Toller Kommentar! Sehr erhellend und unterhaltsam! Bravo! 😃🥸🥳
Ich fand es schon immer faszinierend, wie es Philosophen wie einem Karl Jaspers gelingt, einfachste Überlegungen und Sachverhalte kompliziert darzustellen. Dies hat Herr Schmitt heute mal wieder unübertrefflich dargelegt. Dafür gebührt Ihnen großer Dank, Herr Schmitt.
Ich denke sie fassen noch komplizierte Dinge nur in vereinfachte Formen, wobei man diese immer noch nicht einfach nennen kann.
Dann frage ich mich, wie der einfache Beweis für oder gegen die Existenz der Willensfreiheit des Menschen aussieht, ohne kompliziert zu werden, wie bei Karl Jaspers..
Ich finde Schmitt macht hier den großen Fehler anzunehmen, dass sich die schreiber tatsächlich tiefere Gedanken über determinismus und Willensfreiheit gemacht haben.
Auch wenn der Film das gerne thematisch aufgreift nimmt er nie eine klare Position ein.
Die Nummer mit der Wasserflasche habe ich als showcase verstanden, welch irre wege der Zufall beschreitet. Sehe nicht, dass der Film hier eine eigene Überzeugung zu vermitteln versucht
Ich habe die Rezension noch nicht gehört. Aber eine Überzeugung würde ich dem Film nun wirklich nicht zusprechen. Der will unterhalten. Aber gut, vermutlich muss Schmitt einfach was "schlaues dazu sagen"
total eingeschossen hat der Wolfgang sich dadrauf, war schwach die Analyse. Vielleicht ausversehen Koffeinfrei cola-light gekauft?
Oje, ich glaube Sie machen einen groben Analyse-Fehler, Sie versuchen den Film ZU ernst zu nehmen. Er ist mMn eine Aktion-Komödie und spielt auch mit Klischees. Diese "Schicksals-Wasser-Flasche" war mMn nur witzig gedacht und nicht tiefgründig.
Alleine die Erzählung der Story langweilt mich so extrem, dass ich nicht mal Wolfgangs Analyse zu Ende schauen kann. Dieser Film ist für mich ein einziger „Style-Porno“ in Werbespot Ästhetik und mir ist alles an diesem Film egal.
anders kann man ihn nicht genießen
Der Mensch sucht in allem einen Sinn und wenn er die Vergangenheit betrachtet, kann immer so etwas wie Schicksal gefunden werden. Hat aber nichts mit der Zukunft zu tun, das will der Mensch aber gerne so haben. Also wird aus der Vergangenheit die Zukunft extrapoliert. Klappt in der Physik aber nicht bei Menschen (oder Benzinpreisen).
Lieber Wolfgang
Ich schaue mir deine Analysen sehr gerne an. Bin immer wieder begeistert.
Je länger, je mehr bekomme ich aber etwas ein komisches Gefühl. Es werden fast nur noch ausschliesslich grosse, kommerzielle Filme analysiert, die auch meist zurecht schlecht wegkommen. Ich frage mich, ob da nicht einfach nur der Wunsch nach mehr Klicks dahinter steckt. Für meinen Geschmack dürften wieder mehr Filme mit Niveau darunter sein. Es ist zwar auch spannend, wie Bibi und Tina den Kindern verdrehte Bilder einflösst, aber ich habe nicht den Wunsch mir bei diesem Film ein eigenes Bild zu machen. Bitte daher wieder Filme wählen, die man sich auch antun möchte.
Hallo Wolfgang, bitte mach doch eine Analyse zu dem Film "NOPE".
ICh fand den Film grässlich.
Aber Entscheidungen SIND Illusionen. :)
Ich hab fast die gesamte Videographie dieses Kanals durchgeballert und das ist das erste aktuelle Video das ich von Herrn Schmitt sehe. Deshalb hätte ich auch gerne was schlaues an dieser Stelle geschrieben, aber für mehr als "Ich hab fast die gesamte Videographie dieses Kanals durchgeballert und das ist das erste aktuelle Video das ich von diesem Kanal sehe" hats bei mir leider nich gereicht 🤷♂️
Willkommen in der Gegenwart Genosse
Ich finde nicht das der Film in sich PRO Determinismus ist. Klar geht es um Schicksal, aber es wird eher thematisiert, aber die Charaktere handeln nach logik und alles schlau verbunden und nicht Schicksalhaft platziert. Der Film zeigt auch nicht, dass egal was die Charaktere machen, ein ende unausweichlich ist, sowie in Deponia 4 zB.
Er hat (oder will?) Determinismus nicht verstanden. Die Prämisse der Deterministen ist, dass du nie die Wahl hattest, dieses Film zu schauen, du hast ihn geschaut. Hättest du die Wahl gehabt, warum hast du nicht anders entschieden? Weil du nicht anders entscheiden kannst. Wiederholt man die Situation 100 Mal wirst du 100x wieder so entscheiden, es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass du anders entscheiden würdest. Und daraus folgt, dass du eigentlich gar nicht entscheidest. Ein kleines Denkbeispiel dazu ist: denke an 3 Filme. Welche Filme sind es? Hast du die Filme selbst sorgfältig ausgesucht oder kamen sie dir einfach in den Sinn? Hattest du eine Wahl, einen anderen Film auszusuchen? Genauso geht es mit allen Entscheidungen (laut Deterministen), du wirst geleitet und hast keine Wahl. Geht man eine Minute zurück und stellt die Frage nochmal genauso ohne Vorahnung wirst du wieder an die gleichen 3 Filme denken. Dazu gibt es im Netz deutlich bessere Quellen als mich, Sam Harris z.B. erklärt es sehr gut, falls man interessiert ist.
Der Entstehungsprozess des Filmes ist ebenfalls deterministisch. Dass der Film auch anders hätte ablaufen können, dass Brad Pitt eine andere Rolle hätte annehmen können usw. sind reine Behauptungen. Es lässt sich schwerlich beweisen, dass der Prozess hätte anders ablaufen können.
Das ist das Fundament des Determinismus. Eine nicht deterministische Welt lässt sich kaum beweisen.
Genau so, wie sich eine deterministische Welt kaum beweisen lässt. Da ergibt die Schlussfolgerung nicht wirklich Sinn. Für eine funktionsfähige Gesellschaft haben wir die Grundannahme, dass Entscheidungen des Individuums frei getroffen werden. "Frei" bedeutet nicht, unendliche Möglichkeiten der Person. Du kannst dich nicht einfach "frei entscheiden" jetzt in einer Großstadt Amok zu laufen. Man ist ja kein allumfassender Gott mit unendlichen Freiheiten, sondern die Freiheiten basierend auf der Person. Dass sich praktisch im Vorfeld jegliche Handlung deterministisch bestimmen lassen könnte, ist erst mal eine Behauptung, bei der es eine Bringschuld benötigt. Diese kann bisher absolut nicht gebracht werden. Soweit es also keinerlei empirische Hinweise gibt für deterministische Prozesse, muss von einem freien Willen ausgegangen werden. Und nein, Messergebnisse, die beim Hirn aufblinken, bevor Entscheidungen bewusst getroffen werden, sind kein Hinweis für Determinismus. Im Kern ist das ganze auch eher ein Definitionsproblem.
@@Sultansekte Die Herleitung (Mangel an Beweisen) mag schlüssig sein. Die Folgerung ist es jedoch nicht. Warum muss, wenn sich weder für Variante A noch für Variante B Beweise finden lassen, von Variante B ausgegangen werden? Das ist eine willkürlich Entscheidung.
Und da Sie es ansprechen: Handlungen, die keinem willentlichen Prozess unterliegen sind zweifelsfrei vorhanden (Reflexe, Atmung etc.), der Beweis für die Existenz willentlicher Handlungen steht noch aus.
@@toastkawaii8942 Grundsätzlich beinhaltet freier Wille in meinen Augen auch nicht ausschließlich bewusste Aktionen. Die Entscheidungen des Unterbewusstseins schließe ich als Teil des freien Willens ein. Wie gesagt, Definitionssache.
Zur Frage der Beweislast einer Annahme. Mit den Informationen, die wir aktuell über unser Universum und Einflussfaktoren der Menschen besitzen, ist die logische Herleitung, dass Menschen Entscheidungen treffen, die in keinem größeren Ausmaße bestimmbar sind. Eine Lenkung innerhalb einer Gruppe ist schon eher Möglich, bzw. eine Tendenz zu erkennen, aber auf eine einzelne Person bezogen, wird es unmöglich.
Wir haben erst mal eine klare Beobachtung: (an uns selbst betrachtet, falls man Gedanken aller anderen Menschen misstrauen sollte) haben wir Gedanken und treffen bewusst oder unbewusst Entscheidungen > eine nicht vorherbestimmbare Aktion entsteht.
Einfach nur aufgrund der simplen Beobachtung entsteht erstmal die vollkommen klare Annahme, dass Personen Entscheidungen treffen können. Das ist ja unsere beobachtbare Realität und dadurch entstehende Grundannahme. Determinismus als eine schicksalhafte Grundannahme ist in dem Fall eher die "Verschwörung". Die Entstehung des Universums lässt sich nicht vollständig erklären, dennoch ist auch dort Gott kein Modell der Wissenschaft von dem man ausgeht, da es keinerlei Belege oder auch nur Hinweise gibt. Selbst wenn die Nichtexistenz nicht belegt werden kann, gehen die Beobachtungen von dem aus, was man eben sehen und messen kann. Und da sehen wir halt, Menschen treffen nicht vorhersehbare Entscheidungen.
Stellt sich auch die Frage, wo der Determinismus anfängt und aufhört. Schon vor der Geburt bestimmbar, was später mit dem Kind/Erwachsenen passiert? Oder erst rückblickend, wenn schon alles vergangen ist? Da wäre die Frage wichtig, von was für einer Determinismusdefinition wir hier sprechen. Denn ganz wichtig: Beide Begriffe, Determinismus und auch freier Wille sind keine Naturgesetze! Beide sind erst mal willkürlich definiert und festgelegt worden. Ob dann harter Determinismus oder Determinismus vereinbar mit freiem Willen, ist dann ausgehend von der Definition und Annahme die Frage.
Für mich persönlich sieht es so aus: Ich betrachte die Entscheidungen die wir treffen als "Seile" an denen man zieht. An jedem Seil, was du ziehst, entstehen neue Seile mit neuen Entscheidungen, alles weitet sich immer weiter aus. Diese Seile definieren gleichzeitig deine Person. Ziehst du an einem Seil, werden gewisse Entscheidungen gar nicht möglich sein. Wie das Beispiel mit dem willkürlichem Amoklauf. Wenn es nicht in den Rahmen deiner Person passt, wirst du diese freie Entscheidung nicht treffen. Da wie gesagt, trotz freier Entscheidungen du kein Gott bist und eine Persönlichkeit darstellst, die sich durch die Entscheidungen bildet. Daher ist es einfach wichtig, die Begrifflichkeiten klar zu klären. Denn auch wenn Determinismus in der Physik oder Mathematik eine Rolle spielen, ist deren Definition nicht so philosophisch starr, wie gerne angewendet. Kein seriöser Wissenschaftler geht davon aus, dass du überhaupt keine Entscheidungen triffst.
@@Sultansekte Bevor jetzt noch Grundsatzdebatten über die Arten von Determinismus entstehen, bleiben wir der Einfachheit halber beim kausalen Determinismus. Also der Simplen Annahme dass bestimmte Aktionen immer bestimme Reaktionen zur Folge haben und dass diese Verkettung aufgrund der Naturgesetze zustande kommt.
Wenn wir jetzt annehmen, dass Entscheidungen durch Überlegungen entstehen und dass die Grundlage dieser Überlegungen Informationen sind, die in meinem Gehirn durch physikalische (elektrisch, chemisch oder wie auch immer) Prozesse abgerufen und bearbeitet werden. Und wenn wir ebenfalls annehmen, dass diese Prozesse den Naturgesetzen unterworfen sind. Dann könnten wir zu dem Schluss kommen, dass eine bestimmte Informations-Grundlage zwangsweise zu einer bestimmten Entscheidung führen muss.
Falls es in diesem Prozess einen Einflussfaktoren gibt, der beliebig, also frei von den Naturgesetzen wäre, stellt sich die Frage: WO kommt der her?
Vor zweihundert Jahren gab es eine eindeutige Antwort auf diese Frage: Die Seele. Nach der Abschaffung dieser war diese Frage plötzlich nicht mehr so leicht zu beantworten.
Wenn unsere Entscheidungen im Korsett der Naturgesetze entstehen, wie können sie dann frei sein?
@@toastkawaii8942 "Und wenn wir ebenfalls annehmen, dass diese Prozesse den Naturgesetzen unterworfen sind. Dann könnten wir zu dem Schluss kommen, dass eine bestimmte Informations-Grundlage zwangsweise zu einer bestimmten Entscheidung führen muss. "
Diese Grundannahme teile ich halt nicht. Ich sehe keinen Widerspruch zwischen freier Entscheidungswahl und Naturgesetzen. Unser Gehirn beinhaltet elektrische Ladungen, chemische Verbindungen, was auch immer, die zu irgendwas führen. Dass die Prozesse des Gehirns unfassbar komplex sind, wirst du vermutlich zustimmen. Woraus schließt du jetzt die Annahme, dass Entscheidungen Naturgesetzen widersprechen? Die Naturwissenschaften wären ja noch gnadenloser und gehen doch bei der Entstehung des Universums sogar von vollkommener Willkür und Zufallsereignissen aus. Das wäre ja sogar das absolute Gegenteil von Determinismus, von dem ich auch nicht ausgehe.
Deswegen sag ich es nochmal klar, weil freier Wille wirklich nicht einheitlich definiert ist: Für mich bedeutet er nicht willkürliche und unendliche Entscheidungen zu treffen. Sie können auch extrem eingeengt werden, dass sogar vermeintlich nur noch eine existiert (wie bei Suizidgefährdeten)
Die Annahme, dass alles kausal deterministisch ist hat für mich eher schon leicht diktatorische Züge, da man auch politisch nicht davon ausgeht, dass Menschen überhaupt irgendetwas beschließen. Ich finde den Gedanken des Determinismus halt zutiefst unlogisch und nicht zuendegedacht. Es kann für mich höchstens rückblickend funktionieren, um mutmaßen zu können, welche Entscheidungen zu anderen geführt haben. Ansonsten wäre bei der Nichtexistenz schon deterministisch vorherbestimmt, welche Kausalitäten entstehen. Erschließt sich mir nicht. Dass eine schlechte Erziehung zu irgendwelchen Problemen und Einschränkungen führt ist klar, aber wie gesagt, freier Wille bedeutet in meinen Augen nicht unendliche Freiheit.
Wieder eine spannende ausgabe :)
Die philosophische Frage nach Willensfreiheit oder Determinismus spiegelt wunderbar die anthropozentrische Wirklichkeitsdeutung unserer Spezies wieder. Die Realität ist ganz fraglos determiniert und doch ist es für das Bewusstsein ohne Belang. Damit müssen wir uns wohl, Stand jetzt, begnügen. Erst wenn wir die physikalische Realität unseres Daseins verlassen könnten, kann diese Frage überhaupt sinnvoll neu verhandelt werden 🙂
nimm den Spiegel mit nachhause und streich den Rest :)
@@ominoseomimose das Abo hab ich schon lange gekündigt :D
Aber streichen sollte ich tatsächlich mal wieder… muss bis zum Frühjahr warten.
"mit diabolischen ZÜGEN" im Film "Bullet TRAIN"
19:18 ich werde das Buch mal meinem 3 Jährigen empfehlen...evtl verkürzt das so manche Diskussion 🧐🤞
Könnten Sie eine Filmanalyse zum Film: Carol (2015) machen. Der Regisseur ist Todd Haynes und die Hauptfiguren werden gespielt von Cate Blanchett und Rooney Mara.
Aus meiner Sicht ist es völlig logisch einem Kompatibilismus anzuhängen, der doch gerade die Möglichkeit erhält, Willensfreiheit in einer deterministischen, von Naturgesetzen bestimmten Welt zu denken. Jedoch kann man nicht von den Konsequenzen her für sie argumentieren. Also dass unser Rechtssystem darauf baut, ist leider kein Argument für WF. Man könnte sagen, WF sei eine nützliche Annahme, auf die wir uns einigen, um Zusammenleben zu ermöglichen.
Ich halte WF unterdessen für nicht vorhanden. Gleichzeitig sind unsere Handlungen nicht vorherbestimmt. Wie geht das? Das Gehirn ist ein chaotisches System, sodass keine Vorhersagen mit Sicherheit möglich sind. Das Gehirn ist nicht berechenbar und funktioniert trotzdem kausal abgeschlossen nach den herrschenden Naturgesetzen, das heißt, dass sich ein Output des Gehirns klar in seiner Entstehungsgeschichte zurückverfolgen lässt. Bis zu dessen Input und dem vorangegangenen mentalen Zustand. Andersherum lässt sich aus Input und mentalem Zustand nicht sicher vorhersagen, welche Entscheidungen getroffen werden.
Da Gesellschaft eine Interaktion von Millionen chaotischer Systeme ist, ist unser Weg nicht vorherbestimmt. Und doch suchen wir immer Gründe für Entscheidungen. In diesem Sinne ist es logisch die Welt als deterministisch zu sehen. Determiniert von Gründen ist unser Handeln. Auch dem Willen werden alltagspsychologisch nachträglich Begründungen zugeteilt. Niemand möchte einem unbegründeten Willen ausgeliefert sein. Denn woher weiß man dann, dass es der eigene ist, wenn man keine Gründe angibt. Man kann also sagen, der Wille wird erst mit seiner Begründung, seiner Determinierung, seiner Unfreiheit zu unserem Willen.
Es gibt keinen sich selbst begründenden Willen.
Leider weißt du nicht, was ein chaotisches System ist. Denn vorhersagen könnte man mit genug Informationen (in diesem Fall Impuls und Position aller Teilchen) alle Systeme.
Habe ein Interview mit dem Regisseur gelesen. Darin war seine Aussage "Coolheit ist wichtiger als alles Andere!". Darauf hatte ich keinerlei Bock mehr auf diesen Streifen.
Irgendwie holpert Wolfgang diesmal durchs Video, als könne er nicht richtig entbinden. Entweder war das Thema in ihm noch nicht gereift oder er hat es dem Film zu sehr von außen übergestülpt, wie manchmal, oder er hat Verdauungsbeschwerden. Womöglich.
War von dem Film trotz guter Ansätze weitgehend enttäuscht. Ein Tarantino für Arme.
Tenet war sicherlich kompatibilistisch
"Ich hätte mich ja auch dazu entscheiden können, einen anderen Film zu analysieren also Willensfreiheit" Du hast wahrscheinlich keine Gewalt über die Mechanismen, die zur Illusion dieser vermeintlich freien Entscheidung geführt haben. Du kannst nicht entscheiden, was du willst.
Der Film hat durchwegs gut unterhalten wobei ich parallel noch Monsiuer Claude auf meinem Smartphone geschaut habe.
Ich halte die Frage, ob unser Wille frei ist oder alles determiniert ist, für prinzipiell antwortunzugänglich und daher langweilig.
Deshalb sollten wir Freiheit anders verstehen, etwa als Erkennen der Kontingenz (vgl. Rorty).
Wir können vermutlich nicht beliebig wollen, aber wenn wir unser Wollen zumindest theoretisch verändern können (und dürfen) und wenn wir das, was wir wollen, können (und dürfen), sind wir frei.
[Spoiler] Die 10 schlechtesten Fime des Jahres 2022 für Wolfgang: Die zehn best besuchtesten Filme des Jahres 2022. [Spoilerende]
Die Chance, in Hollywood als Regisseur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, liegt ca. bei 1:1000000 und man muss es quasi in der Babywiege bereits wissen, ob man sich dazu berufen fühlt, denn die Karriereaussichten, die Chancen, seinen Lebensunterhalt damit zu finanzieren, sind miserabel. Ein Studium nützt nichts, man braucht exorbitantes Talent, renitente Beharrlichkeit, Leidenschaft, Geduld, Netzwerk und selbst reicht das in der Regel nicht, denn vor allem braucht man Glück. Das nur mal so zur Einordnung.
Sollte sich also irgendjemand fragen, ob er den Quereinstieg wagen möchte, sollte er/sie es besser gleich sein lassen. Es ist wie auserwählt zu sein. Man weiss es oder man ist ungeeignet. Das nur mal so zur Einordnung, wenn man Filme am Fließband demontiert.
Ist für Philosophen nicht anders.
Aber es geht nicht darum absolute Sicherheit auf Erfolg zu haben, es geht darum es zu riskieren trotz dem Bewusstsein, dass das Scheitern kein unwahrscheinlicher Ausgang ist.
@@ominoseomimose Natürlich. Es ist ein Glück, wenn man sich zu etwas berufen fühlt. Viele lernen dieses Gefühl im Leben nie kennen.
Find eben, wenn man Filme kritisiert/analysiert, sollte man sich in die Haut des Regieführenden hineinversetzen können, erstmal den Perspektivwechsel eingehen und dann kritisieren.
Die Filmanalyse ist - mir zumindest - in vielen Beispielen voll auf Provokation bzw. Abrechnung mit dem Mainstream konzipiert und verliert den Fokus zu Werk und Künstler aus den Augen.
ja genau
Man kann nicht wollen was man will. Man will einfach.
Bereitet nicht das bisherige Leben einen darauf vor was man mehr oder weniger will ?
@@maikus422 Mehr oder weniger.
@@MaceLupo Sowohl als auch.
Warum ist das Bild so schlecht
Ich bin vollkommen einverstanden mit Ihnen dass das Konzept des Determinismus falsch ist, jedoch genau weil ich an Gott und die komplette Willensfreiheit der Menschen glaube🥂
Und ich stimme ihm überhaupt nicht zu, weil ich nicht an Gott glaube. Ich habe ein deterministisches Weltbild. Dort hat die Willensfreiheit keinen Platz.
Könnte es sein das die Flasche für eine verlorene toxische Männlichkeit steht die von einer Frau ins Wanken gebracht wird und durch die Männer ins rollen gebracht wird :D
Ich hatte ja auf eine Kritik zu Hatching gehofft, da Wolfgang dich mit dem Influencer Thema ja gut auskennt.
Der Dialog war purer Mist.
Also die Analyse kommt mir wirklich zu kurz! In meinen Augen ist es vielmehr die Ästhetik und ein sehr moderner Umgang mit Tempo und vor allem anderen mit Ernsthaftigkeit, ich kanns nicht ganz auf den Punkt bringen, dafür schau ich deine Videos, die den Film ausmachen. Was es vielleicht transportiert; ich hatte wirklich den Eindruck der Autor, Regisseur und Pitt waren bei der Arbeit so ein bisschen betrunken. Der Film versucht gar nicht allzu vernünftig zu sein, grade damit spielt er. Und dieses Schicksals, Glück-Pech Ding ist da nur der kontingente Vernunftsgegenstand dem der Film sehr viel beinahe Albernes und ganz und gar Postmodern-Unsinniges entgegensetzt - Unsinn der wie ich finde deinem streng vernünftigen Blick (heute) leider vollkommenen entgangenen ist. Vielleicht bietet er sich der Analyse ja nicht so sehr an, aber gegen solche Wiedrigkeiten will ich dich Worte finden sehen.
... wenn du so frei wärst ;)
Das wort prätentiös aus Ihrem Mund..... Treffender kann man Sie nicht beschreiben Herr Schmidt
Was für den Determinismus gilt, gilt auch für den Physikalismus. Der Physikalismus ist selbst eine metaphysische Annahme, welche sich momentan höchster Beliebtheit erfreut. Viele Menschen gehen heute davon aus, dass wir mit Hilfe der Naturwissenschaften alles erklären können bzw. alles eines Tages erklären werden können. So werden heute beispielsweise das Bewusstsein, Qualia oder die Seele auf chemische Prozesse im Hirn reduziert.
Dabei gilt für die Seele beispielsweise, was auch für die Freiheit gilt, man kann diese mit den Naturwissenschaften niemals beweisen aber auch nicht widerlegen. Auch Geld, die Straßenverkehrsordnung oder das Amt eines Präsidenten, werden mit den Naturwissenschaften nicht ausreichend erklärt. Sie zeichnen sich durch kollektive Intentionalität aus (vgl. Searle). -> Würde man alle Menschen vom Globus entfernen, dann gäbe es keine Straßenverkehrsordnung, Geld oder die Bundesrepublik Deutschland mehr.
Naturwissenschaften bleiben eine von vielen Möglichkeiten (eine Facette) um von der Wirklichkeit zu abstrahieren.
Ein Atom stößt ein anderes an, da hast du deine Erklärung.
@@Chronischer_Innenbahn-Laeufer Geht das auch konkreter?
@@peterjansen6181 Kein Atom verändert seine Bewegung ohne vorher von einem anderen beeinflusst worden zu sein. Nichts was geschieht, hatte keine Ursache dieser Art. Die gesamte Zukunft der Menschheit wäre vorhersagbar, kennte man Impuls und Position jedes Teilchens. Daraus ergibt sich alles was existiert und geschieht. Also kann sich absolut jedes weltliche Ereignis erklären lassen. Konkret genug?
@@Chronischer_Innenbahn-Laeufer Nicht wenn deine Persönlichkeit mithilfe deines freien Willen auch die Bewegungen von Teilchen beeinflusst. Das alles hat dann Ursache, schließt aber nicht freien Willen aus, da deine Vorstellung nur ohne Entscheidungsträger funktionieren kann.
@@Sultansekte Dir fehlt es an Abstraktionsvermögen. Wenn Teilchen beeinflusst werden, dann von anderen Teilchen. Ein Feuer ist nicht kalt nur weil du das willst. Etwas hört nicht auf zu Boden zu fallen nur durch deinen bloßen willen. Das ich hier schreibe, dass du dir einbildest du hättest einen willen, das ist die Ursache von sich in unserem Gehirn bewegenden Teilchen. Alles. Und weil diese und ihre Effekte auf andere Teilchen in der Zukunft vollständig feststehen, steht auch unsere komplette Zukunft, und auch unsere zukünftigen Gedanken fest. Auch Meine Nachricht sendet Photonen aus, die in deinem Sehnerv Teilchen(Reiz)Bewegung auslösen, die wiederum andere Teilchen anstoßen, was dafür sorgt dass dein Gehirn auf eine feste weiße reagiert. Du kannst nicht anders. Wenn du dich „spontan umentscheidest“ stand auch dieses augenscheinliche Abweichen vom Schicksal im Gegenteil schon fest.
Schreib nicht zurück bis du das verstanden hast.
Determinismus und Freier Wille sind nur scheinbar ein Widerspruch, tatsächlich aber nicht. Natürlich entkommt unser Denken den Naturgesetzten nicht, das macht aber unsere Entscheidungen nicht weniger selbstbestimmt. Und das bedeutet nicht, das wir dem Schicksal ausgeliefert sind, in dem Sinn, das Widerstand zwecklos sei. Im Gegenteil, man könnte sagen der freie Wille konstatiert erst das Schicksal. Hier Argumentiert Wolfgang M. Schmitt meiner Meinung etwas ungenau.
„x und y sind nur scheinbar ein widerspruch, tatsächlich aber nicht. Natürlich scheissen Herkulesfrösche in Uganda jeden Tag auf die Straßen, das macht aber unsere x nicht weniger x-ig. Im Gegenteil, daraus folgere ich, man könnte sagen x konstantiert erst y.
Habe ich nicht so eine herrlich stringente Argumentationsweise?“
Musste nach ner Viertelstunde ausmachen, kann den Hype nicht verstehen.
Ging mir und meiner Freundin genau so...wir hatten auch nach ca 20 Minuten genug gesehen....
Sorry Wolfgang aber wenn man mal kurz wirklich nachdenkt ist das Konzept der Willensfreiheit nicht haltbar. Um dein Argument zu entkräftigen: Ob man z.B nachdenkt oder in dieser Zeit etwas anderes tut ist ja auch von etwas abhängig. (Bspw. Charakter, Gefühle etc.)(Und das weißt du wohl auch.)
Jetzt meine spekulative These: Wolfgang sieht sich in einer moralisch überlegenen Position anderen Menschen gegenüber, was ihm Befriedigung verschafft. Würde er dem Determinismus zustimmen, würde dieses Überlegenheitsgefühl geschwächt werden, weil er merkt, dass es keine Substanz hat. Also verteidigt er aus Selbstschutz, komme was da wolle, die Willensfreiheit.
Das wolltest Du doch nicht wirklich sagen?
@@Schlapphoo Wie meinst du das?
@schlapphoo denk ich mir ebenso
Wow Du bist ein GroshirnRIND
mhm ist plausibel. Allerdings ebensosehr das die Leute die für Determinismus argumentieren sich überlegen fühlen, weil sie nicht schwächelnd der narzisstischen Befridigung des Willensfrieheitsdogmas nachgeben sondern ganz selbstlos auf ihrer objektiven Idee von wissenschaftlicher Wahrheit oder so stehen.
Lass uns also lieber nicht zu viel davon reden
Ich würde die Zitate teilweise von einer anderen guten Stimme vorlesen lassen, und dazu ein passendes Bild einblenden.
Viele verstehen das Wort "hätte" nicht. Dieses Videos enthält einen langen, riesigen, logischen Fehler. Leider wäre das Erklären dieses Fehlers auch ein Fehler. Ein Tip: Es hat mit dem Zeit-Paradox zu tun, in die Vergangenheit zu reisen.
PS: Es gibt allgemeine Wahrheiten, die gar nicht massen-tauglich sind und die man gerne vergessen würde, wenn das denn möglich wäre.
Fand den film extrem mies. Völlig aufgelegte gags und langweilige action. Die Brüder waren ganz nette Charaktere und der schauplatz vielleicht auch, aber sonst völlig unnötiges geballer.
Einspruch! Ich konnte dem Film gar nichts abgewinnen. Inszenatorisch sehr schlecht, völliges Kuddelmuddel. Es kam nie Spannung auf, da der Film auf ständige totale Überwältigung setzte und überhaupt nie ökonomisch erzählte. Am Ende war ich einfach nur froh, dass es vorbei ist...
Ging mir auch so 🙏 ganz solide Kost
Ich konnte ihm auch nicht sehr viel abgewinnen. Vor allem dienten 3 von 4 Frauen wieder nur als Mittel zum Zweck (Rache) und 2 von diesen 3 haben nicht einmal ein Wort von sich geben dürfen. Die dritte Dame einen kurzen Satz.
Und die Besetzung vom weißen Tod fand ich gar fürchterlich ausgewählt.
Ist dir eigentlich aufgefallen, dass sie in einer Szene geschlampt haben? Als gegen Ende Pitt vorm weißen Tod kniet, haben sie die Falten unter seinen Augen extrem per Weichfilter geglättet. Aber so massiv, dass er nahezu transparente Balken unter den Augen hat. So etwas darf nicht passieren.
(Bin mit der Analyse noch nicht sehr weit, das mit den Frauen wurde gerade erst erwähnt. Also nachdem ich meinen ersten Kommentar verfasste.)
Ein schlechter Film, den man sich auch nicht schön philosophieren sollte.
Warum ist der Film FSK16, und nicht FSK18? Das Filmstudio hat wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun und gehört boykottiert.
Hab selten einen so schrecklichen Film gesehen. Über Geschmack lässt sich ja streiten, und wer dieses J-Pop Gemetzel anschauen möchte, bitte!
Dieses Eisenbahn-Kammerspiel hat schon bei Snowpiercer nicht funktioniert. Ist eher ein Aufhänger für Kinderfilme (Der Polarexpress)
Aber der Film gehört definitiv in die Spätvorstellung. Der "Schutz" ist wichtiger als Wirtschaftsinteressen. Bei uns im Kino lief der ab 15.00 Uhr.
Es gibt Regisseure, die beherrschen nur prächtig inszenierte Gewalt, so wie manche Köche nur Fleischgerichte kochen können.
Das funktioniert immer, man braucht kein Talent und wird vom Kunden gerne angenommen. Richtig gut vegetarisch kochen, ist eine Kunst.
Westliche Gesellschaften werden immer dümmer, adoleszente Halbstarke kommen aus dem Puff, laufen breitbeinig über die Straße und pöbelt fremde Leute an dass sie die Größten sind.
Das ist das Niveau heutzutage!
Diese Gewaltkultur (z.B. Tarantino), besonders in den schießwütigen USA, zeigt die Minderwertigkeit und Selbstverstümmelung westlicher Kultur, wie die Verstümmelung der Protagonisten.
Und diese Macho-, Gewalt- und Kriegstreiberkultur greift auch langsam nach Europa über, als wär's das Normalste auf der Welt. 🤮
Das ist auch ein Mitgrund, warum ich als KI-Experte zu einem Montanunternehmen in Gaborone gewechselt hab. Zwar verdient man als gebildeter Mensch dort deutlich mehr,
aber "langfristig" lebt man dort auch sicherer als im degenerierten Westen, wo Wohlstand und Lebenserwarung in den Keller rauscht. Wir produzieren Abschaum, weil Gewalt cool ist.
Die Menschen hierzulande werden alles verlieren was ihnen wichtig ist.
bro over here definetely needs a smoking break
Fand ihn noch eher handzahm. Hoffe auf eine unrated Version. Sebiges gilt für "Prey". Zu wenig explizite Gewalt
Vielleicht würde dir das Buch besser gefallen. Es handelt aber nunmal von der Yakuza und nicht von einem Kafeekränzchen.
Das ganze mit einem Stock im Arsch🙃😂
Geert Keil und nicht Gert Keil. Ein kleiner Fehler unter der Rubrik "Literatur:" de.wikipedia.org/wiki/Geert_Keil