Danke für das video. Zinn gebrauge ich für benzintanken zu dichten bei z.b.s. Mofa's . Ich gebrauche epoxy spachtel, es hat ein seher gute haftung auf blech, sehr geringe schrumpfung, kein lösemittel und hohe korrosionsbestängigkeit.
Da stimmt ganz viel bei deinen Ausführungen. Aber, du hast ein wichtiges modernes Bindemittel vergessen und das ist Epoxydharz. Epoxydharz ist heute das Mittel der Wahl, auch wenn es um Resraurationen geht. So kommt Epoxydharzgrundierung oder auch Füller nicht nur zum Einsatz, wenn es um verzinkte Untergründe geht. Epoxydharz trocknet als 2k-Material härter aus, als Polyesterharz. So unterscheidet man Spachtelmasse, die Aluminium als Pikmentierung hat in jene, die Polyesterharz oder eben Epoxydharz haben. Beide sehen gleich aus. Richtig ist, der wahre Zinnersatzspachtel ist eben auf Epoxydharzbasis und nicht auf Polyesterbasis. Du hast richtig ausgeführt, das auch heute noch der polyesterharzbasierte Spachtel oder besser, die Spachtelmasse immer noch dazu neigt, Feuchtigkeit zu ziehen. Im Reperaturbereich ist Spachtelmasse heutzutage das Mittel der Wahl und richtig eingesetzt gibt es keine Alternative dazu. Letztendlich muss man allerdings auf ein paar Dinge achten. Setzt man Polyesterspachtelmasse ein, dann sollte es niemals direkt auf metalische Untergründe gemacht werden. Ein Epoxydharzgrund, ein säurebasierender Grund oder ein Füllgrundierer sollten als passiver oder aktiver Rostschutz vor dem Spachteln aufgetragen werden. Dies können auch einkomponentige Grundierungen sein, die für die Weiterverarbeitung mit 2kmaterial geeignet sind. Sonst sind im Restaurationsbereich immer 2kgrundierungen das Mittel, wenn auf Qualität geachtet werden muss. Kaum ein Hobbyrestaurateur hat die Fähigkeiten eines wirklichen Karosserieprofis, der mit seinem entspechenden Werkzeug Dellen und Beulen im Blech so kunstvoll bearbeiten kann, das nichts mehr zu sehen ist. Diese Leute arbeiten heutzutage dann eher dort, wo die sehr hochpreisigen Restaurationen an Fahrzeugen durchgeführt werden. Es gehört teils stundenlange Blechbearbeitung dazu und ganze Karosserieteile werden von Hand dellen- und beulenfrei angefertigt. Zu meiner Zeit in den 80er und 90er Jahren wurde im Lackierhandwerk noch oft auf das Nassschleifen gesetzt, was im Reparaturbereich tödlich für die Instandsetzung war. Auch 2kFüller waren oftmals zu offenporig, um zu verhindern, das nicht doch Feutigkeit bis auf den Untergrund oder in den Spachtel eindringen konnte. Heute verzichtet man weitestgehend auf das Nassschleifen, auch weil die Exenterschleifmaschinen mit feinem Schleifmittel eben für genauso feine Oberflächen sorgen und die Maschinenunterstützung zu dem einen Zeitvorteil bringen. Der Trockenschiff mit Maschine hebt dann auch beim härter ausgetrockneten Epoxydharzgrund- oder füllerschliff den Zeitnachteil auf. Ich kenne noch den Nassschliff von Epoxysharzfüller, der mal richtig müselig war, weil eben epoxydharzbasierende Grundierfüller sehr hart zum schleifen waren. Epoxydharz als Basis von heutigem Zinnersatzspachtel ist allerdings heute ein guter Ersatz für den Einsatz von Zinn, weil er eben durch seine Eigenschaften auch direkt auf Metall eingesetzt werden kann. Grundsätzlich gilt gerade im Restaurationsbereich, eine trockene Umgebung ist von großem Vorteil und wenn man auf den Einsatz von Pokyesterspachtel nicht verzichten kann, gilt, das man ein spachtelgeschliffenes Auto auch mal 14 tage stehen lässt, damit der getrockene Spachtel aushärtern kann und man nach einer Lackierung keine Überraschungen erlebt. Dies ist und war in der Reparaturlackierung immer ein Manko, weil alles schnell gehen musste und Reparaturlackierungen innerhalb von drei Tagen fertig gestellt sein mussten. Hier kam es auf den Karosseriebauer an, der seine Arbeit möglichst so ausführte, das möglichst Spachtelmasse nur dünn zum Einsatz kam. Viele Werkstätten aber haben den Modellierfähigkeiten der Lackierer vertraut, um Geld zu sparen. Mit anderen Worten, auch im Restaurationsbereich ist der Einsatz von Spachtelmasse durchaus legitim, wenn man damit richtig umgeht und weiß, wann man welches Bindemittel einsetzen kann.
Bin voll bei Dir und Deinen Ausführungen👍Habe nur eine Kleinigkeit anzumerken was nicht klar ersichtlich war. Ein säurebasierter Korrosionsschutz darf niemals dierekt mit PE od. EP Material überarbeitet werden. Das sollte nur ergänzend verstanden werden. Wie gesagt stehe voll hinter Deinen Aussagen
Guten Morgen, dem kann ich nur zu 100% zustimmen, auch ich habe den 80ern gelernt und damals wurde bei uns genau nach Deiner Beschreibung gearbeitet. Ich sehe das mit Spachtel und Zinn genauso und ich habe sehr viele ele Fahrzeuge gesehen, die durch falsches verzinnen (abgesetzte und nur punktgeschweißte Bereiche zugezinnt) kaputt restauriert wurden. Ei wirklich guten (also auch entsprechend teuren) Restaurationen mag das legitim sein, aber das ist was für die Upper Claas und eher für Spekulationsobjekte. Gute und auch längerfristig haltbare Instandsetzungen / Restaurationen sind (und das bestätigen Kanäle wie dieser) auch mit gut zusammengestellten, modernen Materialien, für uns Semi Profis die richtige Wahl und die richtige Trocknung ist entscheidend. Was aber aus meiner Sicht das schönste ist, sein die vielen sehr guten und wichtigen Informationen die der Nachwuchs hier finden kann, der Austausch mit der älteren Generation und die Tipps mit den richtigen Materialien. Die meisten Werkzeuge sind mittlerweile so günstig, dass sie für den Hobby Bereich allemal ausreichen und Anleitungen gibt's hier in allen Bereichen. Danke für Deine ausführliche Erklärung 👍👍
@@dirkr7099 Für mich persönlich ist halt aber auch wichtig, daß das Ergebnis unbegrenzt haltbar zu sein hat. Und "unbegrenzt" meint nicht "vielleicht so maximal 20 Jahre" Was ist mit der Beständigkeit, gegen Vibration, starke Temperaturschwankungen, Unterwanderung...?
Wenn alles richtig verarbeitet wird geht alles. Zinneratzspachtel ist auch super stabiel. Bei heutigen Fahrzeuge ist Zinn nicht mehr überall verwendbar. Die Klebe und Niettechniken würden bei der Verwendung von Wärme durch die Zinnverarbeitung extrem beschädigt. Daher wurde der Zinnersatz entwickel ( auch wegen der vielen Aluanteilen ) geht ja auch gut. Für uns Restaurator heißt es aber weitehinn nur Zinn. Alles andere ist für...na ja lassen wir mal. Und eins muß auch gesagt werden auch nach dem Verzinnen kommt noch Spchtel zum Einsatz. Jedoch in einem weitauß geringerm Maße. Toller Bericht, vielen Dank.
Pfuschen geht mit jeder Arbeitstechnik. Die meisten pfuschen sogar beim Schweißen schon. Mit Zinn wurde genauso gepfuscht und damit sogar besonders oft, weil es so schwer ist, mit Zinn sauber und zügig zu arbeiten, wenn man es nicht täglich tut - ich rede vom alten Schmierzinn, also mindestens 60 % Bleigehalt. Mit weniger Blei kann man eh nicht mehr vernünftig arbeiten, das ist dann was zum Löten, weil es gut fließt. Oder eben in der Flußmittelpaste, die soll ja fließen. Es ist doch fast unmöglich, sich beim Verschmieren nur auf die 100% sauber vorverzinnten Bereiche zu beschränken - wenn man unter dem üblichen Zeitdruck einer Erwerbsarbeit steht. Also wird das Zinn ausgezogen, auch wenn da Stellen sind, an denen die Vorverzinnung nicht 100%ig ist. Und selbst bei 100% Vorverzinnung kann man nicht ausschließen, daß an den Rändern Flußmittelreste eingeschlossen werden, alleine schon, weil die Randzonen oft schon etwas kühler geworden sind - (früher, vor Internet, als auch Experten nie 100% perfekt waren - hat sich geändert, ich weiß 😉) Jeder kennt, oder kannte, die Rostschäden der verzinnten Karossen. Da, wo sich Flußmittelreste oder vergessene Rostporen unter'm Zinn befanden, bricht der Rost nach innen durch. Sieht man später als bei Spachtel, aber das ändert am Schaden nichts. Ich bin heute sehr zufrieden mit Mipa Kaltzinn. Ist ein 2k-Epoxispachtel, mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Und laut Theorie soll Epoxidharz ja osmosefest sein. Ich geh mal davon aus, daß die Bootsbauer heute wissen, was sie tun. Anders als in den 70ern, als alles aus nicht osmosefestem Polyesterharz gebaut wurde und man dann die Wasserblasen aufbohren mußte vor der Sanierung. Auch Polyesterspachtel ist NICHT osmosefest. Auch ein Grund, warum ich sowas nicht auf blankem Blech haben möchte. Nchtrag: Wer heute noch verzinnt, damit der Oldi original restauriert wird, darf aber auch keinen Klarlack auf die Endlackierung tun! Kein Oldi hatte zu seiner Zeit eine Schicht aus Klarlack, außer er hätte schon Metallic gehabt. Also ab ca. Anfang 80. Da gab's noch verzinnte Dachübergänge, aber schon Metallic mit Klarlack drauf. Aber Käfer, die glänzen, als wären sie naß - ein Unding!
Ich habe noch gelernt , erst verzinnen und dann spachteln, so war es vor 40 Jahren während meiner Lehre zum Kfz-Mechaniker. Heute gibt es unterschiedliche Spachtel und es gibt heute Zinn aus der Tube, welcher besser sein soll als die Feuermethode, da man keine Säure mehr verwendet, die wieder zu rost führen kann.
Ich kenne Autos vor 8 bis 14 Jahren von mir mit Glasfaser gemacht, die sind noch wie damals. Das waren wohl Problemstellen, da ich von Blech keine Ahnung hatte. Ja und ich betoniere heute noch mit Glasfaser um den Kunden hunderte von Euro zu sparen. Spachtelmassen richtig eingesetzt, ist länger haltbar als Blech.. Beispiel: Grundschweller mit Delle von mehreren cm Tiefe, (ist an dieser Stelle - Wellblech - nun stabiler wie von Werk) Neuer Grundschweller oder ein Teil davon einschweisen AUTO ZERSTÖRT. Also warum kein Kunstsoff dort aufbringen? sogar ohne auf blankes Blech zu gehen. Ein tiefengereinigter P 40 oder P 60 Schliff, bringt Haftung von GfK das NIE wieder kaputt geht bei ordentlicher Lackier-Versiegelung. Ich betreibe nun schon fast 45 Jahre eine Lackiererei und meine Anfänge waren Reparaturen in einer Autofabrik hier im Saarland.
Bestens die Vor & Nachteile dargestellt. Ich tat sagen abhängig davon wo man was einsetzt und vor allem auch,was für ein Fahrzeug,welche Basis. Was hab ich mit dem Kfz vor? Langzeit für mich oder der schnelle,kostengünstige Eingriff.
Hallo zusammen. Also mir hat kürzlich ein alter Meister geraten , bei der Restauration, Zinnersatzspachtel von 3M zu verarbeiten. Das wäre mind. gensuso gut wie Zinn aber sicherer bei der Verarbeitung. Wenn man nämlich beim Verzinnen nicht 100%ig die Säurereste vom Flussmittel entfernt, dauert es nicht lange bis es da wieder rostet. Das war aber nur seine Empfehlung. Wahrscheinlich ist das aber auch eine Sache der Erfahrung. LG und einen schönen Sonntag Gruss Steffen
Hab das jetzt mal von mipa verwendet. Das Zeug wird wirklich steinhart... bin mal gespannt wie es sich schleifen lässt. Das ist auch auf epoxy Basis, daher auch gut gegen Rost.
@oldschool-garage Ok, ich glaube das von Mipa ist auch etwas günstiger. Das war auch nur eine Empfehlung des Meisters. Ich bin da auch dankbar für jede andere Empfehlung. Das hat bei mir auch noch Zeit, ich bin grad noch mit meiner Bodengruppe beschäftigt😊
Wie schon jemand geschrieben ist heute Kaltzinn bzw Zinnersatz oft die erste Wahl. Früher gab es auch noch Nitrospachtel. Nimmt kein Wasser auf, aber fällt stark ein und nur für Unebenheiten von max 1,5 mm geeignet. Aber das war auch gestern
Verzinnen find ich eigentlich viel besser, nur meine Kompetenzen reichen dafür nicht aus und Spachtel kann ich durch die im Video erklärten Erfahrungen nicht leiden. Darum kommt bei mir nur Farbe drauf und so hat mein Fahrzeug seine Altersspuren, so wie es beim Menschen auch ist! Frohes neues Jahr!
wo Karosserie Anschlussstellen in der Nähe sind bevorzuge ich Zinn, da eine Spätere Wachsversiegelung von innen Spachtelmasse durch/unterwandern kann und später durchschlägt und eine Rissbildung fördert. Auf der Fläche funktioniert Zinnersatzspachtel sehr gut. Bei Radlaufkanten funktioniert Zinn innen und Ersatz außen recht gut.
Spachtelm. verwende ich natürlich auch, halte aber nicht viel davon. Zuviel, springt nach einen halben Jahr. Auch über gute Schweißnähte kommt bei Spachtelm. immer wieder Rost. Kaufte einmal einen VW Vento und bemerkte dann das der Einstieg voll mit Zeitungen war und darüber Spachtelm. Am beliebtesten nehmen die Leihen aber Karosseriedichtmasse um alles zu zuschmieren. Zinnen ist wohl das beste aber die Menschen zahlen den Aufwand nicht, verwende es daher für die eigenen Autos, da ich nicht jedes Jahr die Roststellen ausbessern will. Guter Bericht von dir !!
Danke für die schöne Erklärung. Das hilft mir bei der Entscheidung für mein ansteigendes Projekt. Könnt ihr mal die Unterschiede einzelner Spachtel erklären.? Wann man welches nimmt. Es gibt ja unzählige Arten z.B. Füllspachtel, Glättspachtel, mit Glas, Feinspachtel, 2 in 1, usw. Das ist für den Laien schwer überschaubar. VG
Also ich würde bei wertvollen Fahrzeugen meist Zinn nehmen, wenn es wirklich Karosserie modellieren ist, bzw. die Fläche durch Schweißarbeiten verformt ist. Gerade Schweißnähte Spachtel ich nur wenn ich weiß, dass es eh wieder ausgetauscht wird (Meine Kotflügel Spitzen z.B.😅). Also sage ich, Schweißnähte spachteln eher ungern. Höchste Vorarbeit notwendig, dann kann es auch gut gehen. Allerdings eine schön gezinnt und gehobelte Karosserie, sieht sehr 6i aus. 😁 Habt ihr guten Zinnersatz gefunden? LG aus dem Norden 🚗💨💥
Der Vorteil von Spachtel ist auch, das er sich leichter wider vom Blech vollständig entfernen lässt. Ich Grundiere immer erst das Blech mit 2K EP bevor ich Spachtel, weil es Risiken von Rost deutlich mindert.
@@jornmichelsen487 mache ich auch so, ist für mich logischer.. Kürzlich hat ein Lackierer das für mich logisch erklärt: Sofern das blech 100% intakt ist kann man auch auf Blech direkt spachteln. Sobald Rostnaben (auch sauber geschliffene) im Blech sind, sollte man vorher mit Epoxy vorbehandeln. In den Rostnaben kann Rost zurück bleiben den man mit bloßem Auge gar nicht wahrnimmt. Das kann dann wieder zu Rost führen. Daher sollte man nicht auf Rostnaben spachteln.
Komt darauf an was ansteht .Eine winzige delle die von einer anderen Tür entstanden ist wird man nicht gleich blank schleifen und verzinnen anders siehts bei anderen Reparaturen aus zb teilersatz eines seiten Teiles oder einem Radlaufes. Viele knallen spachtelmasse aufs blanke Blech drauf, ich grundieren blanke stellen bevor ich anfangen zu spachteln.
Spachtelmasse, ja, bei Reparaturen an modernen Fahrzeugen. Zinn ja, bei Restaurationen an Oldtimern. Und immer Vorsicht bei "Ersatzstoffen" sie sind immer nur ein Ersatz zum Original.
Also es kommt immer auf den Anwendungsbereich an wo was von Vorteil ist, zinn ist auf Stoß geschweißt besser, der Zinn Ersatz aus der Tube ist für Übergänge auf Absatz geschweißt besser. Spachtel ist nur bei der end Bearbeitung Vorteil nachdem , verschiffen und grundiert wurde. Spachtel immer erst nach dem Blech versiegeln auftragen nie auf das Blanke Blech
Danke für das video. Zinn gebrauge ich für benzintanken zu dichten bei z.b.s. Mofa's . Ich gebrauche epoxy spachtel, es hat ein seher gute haftung auf blech, sehr geringe schrumpfung, kein lösemittel und hohe korrosionsbestängigkeit.
Da stimmt ganz viel bei deinen Ausführungen. Aber, du hast ein wichtiges modernes Bindemittel vergessen und das ist Epoxydharz. Epoxydharz ist heute das Mittel der Wahl, auch wenn es um Resraurationen geht. So kommt Epoxydharzgrundierung oder auch Füller nicht nur zum Einsatz, wenn es um verzinkte Untergründe geht. Epoxydharz trocknet als 2k-Material härter aus, als Polyesterharz. So unterscheidet man Spachtelmasse, die Aluminium als Pikmentierung hat in jene, die Polyesterharz oder eben Epoxydharz haben. Beide sehen gleich aus. Richtig ist, der wahre Zinnersatzspachtel ist eben auf Epoxydharzbasis und nicht auf Polyesterbasis. Du hast richtig ausgeführt, das auch heute noch der polyesterharzbasierte Spachtel oder besser, die Spachtelmasse immer noch dazu neigt, Feuchtigkeit zu ziehen. Im Reperaturbereich ist Spachtelmasse heutzutage das Mittel der Wahl und richtig eingesetzt gibt es keine Alternative dazu. Letztendlich muss man allerdings auf ein paar Dinge achten. Setzt man Polyesterspachtelmasse ein, dann sollte es niemals direkt auf metalische Untergründe gemacht werden. Ein Epoxydharzgrund, ein säurebasierender Grund oder ein Füllgrundierer sollten als passiver oder aktiver Rostschutz vor dem Spachteln aufgetragen werden. Dies können auch einkomponentige Grundierungen sein, die für die Weiterverarbeitung mit 2kmaterial geeignet sind. Sonst sind im Restaurationsbereich immer 2kgrundierungen das Mittel, wenn auf Qualität geachtet werden muss. Kaum ein Hobbyrestaurateur hat die Fähigkeiten eines wirklichen Karosserieprofis, der mit seinem entspechenden Werkzeug Dellen und Beulen im Blech so kunstvoll bearbeiten kann, das nichts mehr zu sehen ist. Diese Leute arbeiten heutzutage dann eher dort, wo die sehr hochpreisigen Restaurationen an Fahrzeugen durchgeführt werden. Es gehört teils stundenlange Blechbearbeitung dazu und ganze Karosserieteile werden von Hand dellen- und beulenfrei angefertigt. Zu meiner Zeit in den 80er und 90er Jahren wurde im Lackierhandwerk noch oft auf das Nassschleifen gesetzt, was im Reparaturbereich tödlich für die Instandsetzung war. Auch 2kFüller waren oftmals zu offenporig, um zu verhindern, das nicht doch Feutigkeit bis auf den Untergrund oder in den Spachtel eindringen konnte. Heute verzichtet man weitestgehend auf das Nassschleifen, auch weil die Exenterschleifmaschinen mit feinem Schleifmittel eben für genauso feine Oberflächen sorgen und die Maschinenunterstützung zu dem einen Zeitvorteil bringen. Der Trockenschiff mit Maschine hebt dann auch beim härter ausgetrockneten Epoxydharzgrund- oder füllerschliff den Zeitnachteil auf. Ich kenne noch den Nassschliff von Epoxysharzfüller, der mal richtig müselig war, weil eben epoxydharzbasierende Grundierfüller sehr hart zum schleifen waren. Epoxydharz als Basis von heutigem Zinnersatzspachtel ist allerdings heute ein guter Ersatz für den Einsatz von Zinn, weil er eben durch seine Eigenschaften auch direkt auf Metall eingesetzt werden kann. Grundsätzlich gilt gerade im Restaurationsbereich, eine trockene Umgebung ist von großem Vorteil und wenn man auf den Einsatz von Pokyesterspachtel nicht verzichten kann, gilt, das man ein spachtelgeschliffenes Auto auch mal 14 tage stehen lässt, damit der getrockene Spachtel aushärtern kann und man nach einer Lackierung keine Überraschungen erlebt. Dies ist und war in der Reparaturlackierung immer ein Manko, weil alles schnell gehen musste und Reparaturlackierungen innerhalb von drei Tagen fertig gestellt sein mussten. Hier kam es auf den Karosseriebauer an, der seine Arbeit möglichst so ausführte, das möglichst Spachtelmasse nur dünn zum Einsatz kam. Viele Werkstätten aber haben den Modellierfähigkeiten der Lackierer vertraut, um Geld zu sparen. Mit anderen Worten, auch im Restaurationsbereich ist der Einsatz von Spachtelmasse durchaus legitim, wenn man damit richtig umgeht und weiß, wann man welches Bindemittel einsetzen kann.
Bin voll bei Dir und Deinen Ausführungen👍Habe nur eine Kleinigkeit anzumerken was nicht klar ersichtlich war. Ein säurebasierter Korrosionsschutz darf niemals dierekt mit PE od. EP Material überarbeitet werden. Das sollte nur ergänzend verstanden werden. Wie gesagt stehe voll hinter Deinen Aussagen
@@gunischrotti7470 Da bin ich auch bei dir, sehr gute Ergänzung.
Guten Morgen, dem kann ich nur zu 100% zustimmen, auch ich habe den 80ern gelernt und damals wurde bei uns genau nach Deiner Beschreibung gearbeitet. Ich sehe das mit Spachtel und Zinn genauso und ich habe sehr viele ele Fahrzeuge gesehen, die durch falsches verzinnen (abgesetzte und nur punktgeschweißte Bereiche zugezinnt) kaputt restauriert wurden. Ei wirklich guten (also auch entsprechend teuren) Restaurationen mag das legitim sein, aber das ist was für die Upper Claas und eher für Spekulationsobjekte. Gute und auch längerfristig haltbare Instandsetzungen / Restaurationen sind (und das bestätigen Kanäle wie dieser) auch mit gut zusammengestellten, modernen Materialien, für uns Semi Profis die richtige Wahl und die richtige Trocknung ist entscheidend. Was aber aus meiner Sicht das schönste ist, sein die vielen sehr guten und wichtigen Informationen die der Nachwuchs hier finden kann, der Austausch mit der älteren Generation und die Tipps mit den richtigen Materialien. Die meisten Werkzeuge sind mittlerweile so günstig, dass sie für den Hobby Bereich allemal ausreichen und Anleitungen gibt's hier in allen Bereichen. Danke für Deine ausführliche Erklärung 👍👍
@@dirkr7099 Für mich persönlich ist halt aber auch wichtig, daß das Ergebnis unbegrenzt haltbar zu sein hat.
Und "unbegrenzt" meint nicht "vielleicht so maximal 20 Jahre"
Was ist mit der Beständigkeit, gegen Vibration, starke Temperaturschwankungen, Unterwanderung...?
@@dirkr7099 👍👍
Wenn alles richtig verarbeitet wird geht alles. Zinneratzspachtel ist auch super stabiel. Bei heutigen Fahrzeuge ist Zinn nicht mehr überall verwendbar. Die Klebe und Niettechniken würden bei der Verwendung von Wärme durch die Zinnverarbeitung extrem beschädigt. Daher wurde der Zinnersatz entwickel ( auch wegen der vielen Aluanteilen ) geht ja auch gut. Für uns Restaurator heißt es aber weitehinn nur Zinn. Alles andere ist für...na ja lassen wir mal. Und eins muß auch gesagt werden auch nach dem Verzinnen kommt noch Spchtel zum Einsatz. Jedoch in einem weitauß geringerm Maße. Toller Bericht, vielen Dank.
Pfuschen geht mit jeder Arbeitstechnik. Die meisten pfuschen sogar beim Schweißen schon.
Mit Zinn wurde genauso gepfuscht und damit sogar besonders oft, weil es so schwer ist, mit Zinn sauber und zügig zu arbeiten, wenn man es nicht täglich tut - ich rede vom alten Schmierzinn, also mindestens 60 % Bleigehalt.
Mit weniger Blei kann man eh nicht mehr vernünftig arbeiten, das ist dann was zum Löten, weil es gut fließt. Oder eben in der Flußmittelpaste, die soll ja fließen.
Es ist doch fast unmöglich, sich beim Verschmieren nur auf die 100% sauber vorverzinnten Bereiche zu beschränken - wenn man unter dem üblichen Zeitdruck einer Erwerbsarbeit steht.
Also wird das Zinn ausgezogen, auch wenn da Stellen sind, an denen die Vorverzinnung nicht 100%ig ist. Und selbst bei 100% Vorverzinnung kann man nicht ausschließen, daß an den Rändern Flußmittelreste eingeschlossen werden, alleine schon, weil die Randzonen oft schon etwas kühler geworden sind - (früher, vor Internet, als auch Experten nie 100% perfekt waren - hat sich geändert, ich weiß 😉)
Jeder kennt, oder kannte, die Rostschäden der verzinnten Karossen. Da, wo sich Flußmittelreste oder vergessene Rostporen unter'm Zinn befanden, bricht der Rost nach innen durch. Sieht man später als bei Spachtel, aber das ändert am Schaden nichts.
Ich bin heute sehr zufrieden mit Mipa Kaltzinn. Ist ein 2k-Epoxispachtel, mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Und laut Theorie soll Epoxidharz ja osmosefest sein. Ich geh mal davon aus, daß die Bootsbauer heute wissen, was sie tun.
Anders als in den 70ern, als alles aus nicht osmosefestem Polyesterharz gebaut wurde und man dann die Wasserblasen aufbohren mußte vor der Sanierung.
Auch Polyesterspachtel ist NICHT osmosefest. Auch ein Grund, warum ich sowas nicht auf blankem Blech haben möchte.
Nchtrag: Wer heute noch verzinnt, damit der Oldi original restauriert wird, darf aber auch keinen Klarlack auf die Endlackierung tun!
Kein Oldi hatte zu seiner Zeit eine Schicht aus Klarlack, außer er hätte schon Metallic gehabt. Also ab ca. Anfang 80. Da gab's noch verzinnte Dachübergänge, aber schon Metallic mit Klarlack drauf.
Aber Käfer, die glänzen, als wären sie naß - ein Unding!
Ich habe noch gelernt , erst verzinnen und dann spachteln, so war es vor 40 Jahren während meiner Lehre zum Kfz-Mechaniker. Heute gibt es unterschiedliche Spachtel und es gibt heute Zinn aus der Tube, welcher besser sein soll als die Feuermethode, da man keine Säure mehr verwendet, die wieder zu rost führen kann.
Schönen Sonntag ❤!
Danke fürs widjio!
Ich kenne Autos vor 8 bis 14 Jahren von mir mit Glasfaser gemacht, die sind noch wie damals.
Das waren wohl Problemstellen, da ich von Blech keine Ahnung hatte. Ja und ich betoniere heute noch mit Glasfaser um den Kunden hunderte von Euro zu sparen. Spachtelmassen richtig eingesetzt, ist länger haltbar als Blech.. Beispiel: Grundschweller mit Delle von mehreren cm Tiefe, (ist an dieser Stelle - Wellblech - nun stabiler wie von Werk) Neuer Grundschweller oder ein Teil davon einschweisen AUTO ZERSTÖRT. Also warum kein Kunstsoff dort aufbringen? sogar ohne auf blankes Blech zu gehen. Ein tiefengereinigter P 40 oder P 60 Schliff, bringt Haftung von GfK das NIE wieder kaputt geht bei ordentlicher Lackier-Versiegelung.
Ich betreibe nun schon fast 45 Jahre eine Lackiererei und meine Anfänge waren Reparaturen in einer Autofabrik hier im Saarland.
Bestens die Vor & Nachteile dargestellt. Ich tat sagen abhängig davon wo man was einsetzt und vor allem auch,was für ein Fahrzeug,welche Basis. Was hab ich mit dem Kfz vor? Langzeit für mich oder der schnelle,kostengünstige Eingriff.
Hallo zusammen. Also mir hat kürzlich ein alter Meister geraten , bei der Restauration, Zinnersatzspachtel von 3M zu verarbeiten. Das wäre mind. gensuso gut wie Zinn aber sicherer bei der Verarbeitung. Wenn man nämlich beim Verzinnen nicht 100%ig die Säurereste vom Flussmittel entfernt, dauert es nicht lange bis es da wieder rostet. Das war aber nur seine Empfehlung. Wahrscheinlich ist das aber auch eine Sache der Erfahrung. LG und einen schönen Sonntag Gruss Steffen
Hab das jetzt mal von mipa verwendet. Das Zeug wird wirklich steinhart... bin mal gespannt wie es sich schleifen lässt. Das ist auch auf epoxy Basis, daher auch gut gegen Rost.
@oldschool-garage Ok, ich glaube das von Mipa ist auch etwas günstiger. Das war auch nur eine Empfehlung des Meisters. Ich bin da auch dankbar für jede andere Empfehlung. Das hat bei mir auch noch Zeit, ich bin grad noch mit meiner Bodengruppe beschäftigt😊
Dann schaun wir mal, wie es an der Reparaturstelle in 50 Jahren aussieht ...
Wie schon jemand geschrieben ist heute Kaltzinn bzw Zinnersatz oft die erste Wahl. Früher gab es auch noch Nitrospachtel. Nimmt kein Wasser auf, aber fällt stark ein und nur für Unebenheiten von max 1,5 mm geeignet. Aber das war auch gestern
Nitrospachtel kam bei uns damals tatsächlich nur für die feinen Riefen zum Einsatz
Verzinnen find ich eigentlich viel besser,
nur meine Kompetenzen reichen dafür nicht aus
und Spachtel kann ich durch die im Video erklärten Erfahrungen nicht leiden.
Darum kommt bei mir nur Farbe drauf und so hat mein Fahrzeug seine Altersspuren,
so wie es beim Menschen auch ist!
Frohes neues Jahr!
Sehr guter Ansatz🤙
wo Karosserie Anschlussstellen in der Nähe sind bevorzuge ich Zinn, da eine Spätere Wachsversiegelung von innen Spachtelmasse durch/unterwandern kann und später durchschlägt und eine Rissbildung fördert. Auf der Fläche funktioniert Zinnersatzspachtel sehr gut. Bei Radlaufkanten funktioniert Zinn innen und Ersatz außen recht gut.
Gerade an den Anschlussstellen sollte man zinn nicht nehmen weil man das Säurebasierte Flussmittel nicht mehr aus den Falzen raus bekommt.
Spachtelm. verwende ich natürlich auch, halte aber nicht viel davon. Zuviel, springt nach einen halben Jahr. Auch über gute Schweißnähte kommt bei Spachtelm. immer wieder Rost. Kaufte einmal einen VW Vento und bemerkte dann das der Einstieg voll mit Zeitungen war und darüber Spachtelm. Am beliebtesten nehmen die Leihen aber Karosseriedichtmasse um alles zu zuschmieren. Zinnen ist wohl das beste aber die Menschen zahlen den Aufwand nicht, verwende es daher für die eigenen Autos, da ich nicht jedes Jahr die Roststellen ausbessern will. Guter Bericht von dir !!
Danke für die schöne Erklärung. Das hilft mir bei der Entscheidung für mein ansteigendes Projekt.
Könnt ihr mal die Unterschiede einzelner Spachtel erklären.? Wann man welches nimmt. Es gibt ja unzählige Arten z.B. Füllspachtel, Glättspachtel, mit Glas, Feinspachtel, 2 in 1, usw. Das ist für den Laien schwer überschaubar.
VG
Also ich würde bei wertvollen Fahrzeugen meist Zinn nehmen, wenn es wirklich Karosserie modellieren ist, bzw. die Fläche durch Schweißarbeiten verformt ist. Gerade Schweißnähte Spachtel ich nur wenn ich weiß, dass es eh wieder ausgetauscht wird (Meine Kotflügel Spitzen z.B.😅). Also sage ich, Schweißnähte spachteln eher ungern. Höchste Vorarbeit notwendig, dann kann es auch gut gehen. Allerdings eine schön gezinnt und gehobelte Karosserie, sieht sehr 6i aus. 😁
Habt ihr guten Zinnersatz gefunden?
LG aus dem Norden 🚗💨💥
👍
Der Vorteil von Spachtel ist auch, das er sich leichter wider vom Blech vollständig entfernen lässt. Ich Grundiere immer erst das Blech mit 2K EP bevor ich Spachtel, weil es Risiken von Rost deutlich mindert.
Die größte Problematik ist: es können nicht mehr viele! Darum Zinersatz. 40 Jahre Karosseriebauer.
Ich trage spachtel nie aufs blanke Blech, ich grundiere vorher. Denke da scheiden sich auch die Geister
Gruß
@@jornmichelsen487 mache ich auch so, ist für mich logischer.. Kürzlich hat ein Lackierer das für mich logisch erklärt: Sofern das blech 100% intakt ist kann man auch auf Blech direkt spachteln. Sobald Rostnaben (auch sauber geschliffene) im Blech sind, sollte man vorher mit Epoxy vorbehandeln. In den Rostnaben kann Rost zurück bleiben den man mit bloßem Auge gar nicht wahrnimmt. Das kann dann wieder zu Rost führen. Daher sollte man nicht auf Rostnaben spachteln.
Es gibt auch Zinnspachtel, teuer aber sehr praktisch
Wie sieht es den aus mit Zinnspachtel?
5:27 Karosseriezinn besteht in der Regel zu 74% aus Blei, nicht zu 25.
Stimmt natürlich, Danke für den Hinweis.
bei einem wirklichen Oldtimer immer Zinn!
Komt darauf an was ansteht .Eine winzige delle die von einer anderen Tür entstanden ist wird man nicht gleich blank schleifen und verzinnen anders siehts bei anderen Reparaturen aus zb teilersatz eines seiten Teiles oder einem Radlaufes. Viele knallen spachtelmasse aufs blanke Blech drauf, ich grundieren blanke stellen bevor ich anfangen zu spachteln.
Spachtelmasse, ja, bei Reparaturen an modernen Fahrzeugen. Zinn ja, bei Restaurationen an Oldtimern. Und immer Vorsicht bei "Ersatzstoffen" sie sind immer nur ein Ersatz zum Original.
Also es kommt immer auf den Anwendungsbereich an wo was von Vorteil ist, zinn ist auf Stoß geschweißt besser, der Zinn Ersatz aus der Tube ist für Übergänge auf Absatz geschweißt besser. Spachtel ist nur bei der end Bearbeitung Vorteil nachdem , verschiffen und grundiert wurde.
Spachtel immer erst nach dem Blech versiegeln auftragen nie auf das Blanke Blech
Gibt es nicht schon Spachtel Maße nimmt Metall Bestandteil ich bin der meinung da was gehört zu haben 🤔🤔🤔🤔🤔
Karosseriezinn: PB SN 25. 25 % Zinn. Ok?
Weiterer Nachteil von Zinn, man brennt an unzugänglichen Stellen den orig. Korrosionsschutz weg. Z.B. die Tauchgrundierung bei unseren alten VWs.
Gutes Argument. Hab ich gar nicht drüber nachgedacht.
@@oldschool-garageSehr Viele denken nicht daran, nach dem Schweißen, etc. die Rückseite, der Reparaturstelle zu behandeln...
Ich meine nicht die Arbeit am Auto sondern das Argument ins Video einzubauen.
Sehr richtig und sehr wichtig 👍