Gleitzeit am Gymnasium - eine 7. Klasse testet den späteren Schulstart.

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  • Опубліковано 26 сер 2024
  • Aus einer im Lehrplan vorgesehenen Deutschübung wird ein sechs Wochen langes Projekt, bei dem die Schüler entscheiden können, ob sie zur ersten oder zur dritten Stunde in die Schule kommen möchten. Eine siebte Klasse am Gymnasium in Plochingen (Baden-Württemberg) setzt eine Schüleridee kurzerhand um und zeigt dem Rest der Schullandschaft, dass es auch einfach sein kann, den Schulstart chronotypenoptimiert auszuprobieren.
    Schüler Silas und sein Deutschlehrer Till Richter berichten von diesem beeindruckenden Projekt - ein Beispiel, das sich jede Schule, jeder Lehrer und jeder Schüler ab der Mittelstufe anhören sollte.

КОМЕНТАРІ • 5

  • @mlitz2593
    @mlitz2593 Місяць тому

    Toller Lehrer! Toller Schüler! Respekt! Ich hoffe so sehr, dass möglichst viele euch zum Vorbild nehmen!
    Silas scheint ein klasse Junge zu sein - als 7.Klässler so ein Interview zu meistern...
    Hoffentlich wird er sich TROTZ des momentanen Systems weiterhin gesund entwickeln - dann wird er eine echte Bereicherung für die Gesellschaft sein.
    Er hat wirklich Glück mit seinem Lehrer - einer, der hinschaut, was nötig ist...

  • @mlitz2593
    @mlitz2593 Місяць тому

    Eine Frage:
    Wenn das mit dem zur 3. Stunde kommen, offiziell ein so großes logistisches Problem darstellt...
    VIELEN sei es nicht möglich, weil Bus und Zug ausschließlich zur 1. Stunde fährt und Eltern könnten auch nicht Taxi spielen, weil ALLE und JEDEN Tag zwingend um 8 Uhr auf Arbeit sein müssen.
    Wenn das so ist - wie war es dann möglich, dass im Schnitt nur 8-13 Schüler, am ersten Tag sogar nur 2, in den ersten beiden Stunden anwesend waren???
    Dann war es wohl dem Großteil der Schülerschaft doch irgendwie möglich später anzureisen...
    Angeblich hat doch in der Testphase JEDER Schüler min. einmal die Möglichkeit genutzt später zu kommen. Wie haben die das möglich gemacht?
    Warum wird dieses Argument immer pauschal vorgeschoben, wenn es doch bei näherer Betrachtung gar kein Problem ist?
    Ich habe selbst in meiner Schulzeit in einem Kaff gewohnt - musste 60 Minuten zur Schule Bus fahren, dabei einmal umsteigen. Musste 10 Min. zur Bushaltestelle laufen. Andere haben noch weiter hinten gewohnt, die mussten 3 km Radfahren um an diese Bushaltestelle zu gelangen. Und das immer zur 1.Stunde (6.20 Uhr fuhr der Bus - 7.20 Schule) - zur dritten wäre es entspannter gewesen, da wäre es wenigstens hell beim Radfahren!
    Dieser Bus fuhr aber, bis auf 2h Mittagspause, stündlich!
    Somit wäre es uns zwar nicht möglich gewesen, 90 Minuten länger zu schlafen, aber immerhin 60 Minuten! Und die 30 Minuten vor dem Unterricht dann an der Schule, hätten wir sicher auch sinnvoll zu nutzen gewusst.
    Ich denke, es gibt nicht viele Schüler, die wirklich so ländlich wohnen, dass sie nicht einmal mit dem Fahrrad einen Bus oder Zug erreichen können, der wenigstens stündlich fährt. Und zusätzlich muss dann dieser Schüler noch kein Elternteil, Freund, Nachbar, Großeltern,.... haben, welcher sie wenigstens zu ner Bushaltestelle oder zur Schule fahren kann.
    Und wenn sich hier tatsächlich einzelne Schüler zeigen würden, mit diesem Problem - dann ist es immernoch kein Problem, denn diese Schüler können ja nach wie vor zur 1.Stunde kommen.
    Mit welcher Begründung diese Möglichkeit ALLEN verwehren, nur weil Einzelne diese Möglichkeit nicht nutzen können?
    Wegen Chancengleichheit?
    Die haben wir jetzt schon nicht - sogar noch weniger!
    Das Leben auf dem Land bietet dafür andere Vorteile!
    Einige Kinder auf dem Land gehen auch jetzt schon nicht auf ein Gymnasium, weil sie dieses nur schwer erreichen können - sie gehen auf eine niedrigere Schulart im Ort und wenn sie dann 16 Jahre alt sind, fahren sie selbst mit nem Moped zu nem beruflichen Gymnasium oder so.
    Da hat bisher auch noch keiner geschriehen: "Ich bin zwar bewusst aufs Land gezogen, wissentlich der Infrastruktur, jetzt verlange ich aber, dass extra für mich bitte eine U-Bahn direkt zu unserem Haus gebaut wird - wegen Gleichberechtigung".

    • @michaelwieden8286
      @michaelwieden8286 Місяць тому

      Ich kann jetzt bezogen auf das Gymnasium Plochingen hierzu keine Antwort geben, aber in Bezug auf eine ähnliche Situation im Rahmen meines Projektes "ChronoCity" in Bad Kissingen. Im dortigen Jack-Steinberger Gymnasium haben wir ein umfangreiches Chronobiologie-Projekt durchgeführt, über das ebenfalls viel in der Presse berichtet wurde. Auch hier war späterer Schulbeginn ein Ziel, und auch hier handelt es sich um ein Landkreis-Gymnasium.
      Man muss dazu folgendes betrachten. Zum einen ist auch in Plochingen lediglich eine Klasse "betroffen", und nicht die ganze Schule ... noch. Zum anderen ist es etwas anders, wenn Kinder "mal" für ein Projekt von den Eltern gefahren werden, als wenn Eltern dann auf einmal dauerhaft ihren Plan umstellen müssen. Dies will ich nur grundsätzlich voranstellen, was aber keineswegs als Grund genommen werden soll, dass Gleitzeit oder andere Alternativen nicht in dieser Form großflächig vorangetrieben werden soll.
      Ich habe 4 Jahre am Projekt ChronoCity als Initiator und im Rahmen der Beauftragung zum Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Kissingen direkt im Rathaus gearbeitet und kenne die Widerstände aus allen Ecken der kommunalen Gesellschaft und der Politik sehr sehr gut, aber auch Lösungsmöglichkeiten. "Es geht nicht, weil ..!" ist der Spruch, den ich am häufigsten gehört habe.
      Im Kern scheitert es (fast) nie an sachlichen oder situativen Gegebenheiten, sondern am Willen maßgeblicher Entscheider.
      Ein Ausgangspunkt für das Projekt "ChronoCity" war eben genau die Situation, dass Arbeitszeiten der Eltern mit späteren Schulzeiten zu koordinieren. Meine Ziel als extern Beauftragter Koordinator in der Stadtverwaltung war es eben, alle Stakeholder (Schule, Wirtschaft, Politik etc.) an einen Tisch zu holen, um gemeinsam Lösungen für Chronobiologische Schul-, Arbeits- und Therapiezeiten (an Kliniken) zu suchen. Das hat über lange Strecken gut funktioniert, bis die Politik durchkam.

    • @mlitz2593
      @mlitz2593 Місяць тому

      Danke für die ausführliche Antwort. Das heißt, was in Bad Kissingen jahrelang entwickelt wurde, wurde jetzt alles wieder eingestampft???
      Wir hatten hier am Gymnasium jüngst ein anderes Problem:
      Die Züge waren morgens überfüllt, sodass es Schülern wirklich nicht mehr möglich war, sich da noch reinquetschen zu können und sie so nicht pünktlich in der Schule ankamen.
      Der Elternbeirat ging damit durch alle Instanzen bei der DB (wurde immer weitergeleitet) - erst als er dann an die Presse ging und ein großer Bericht erschien mit Fotos von überfüllten Zügen... - Dann wurden weitere Wagons angehängt.
      Na ja, wenn hier ein Teil der Schüler die Möglichkeit bekommen hätte, offiziell später zu kommen, hätte es dies auch entzerren können.
      Die Züge fahren auf dieser Strecke im 20 Minuten Takt.

    • @michaelwieden8286
      @michaelwieden8286 Місяць тому

      @@mlitz2593 Wie der aktuelle Stand in Bad Kissingen ist, will ich gerade in Erfahrung bringen. Der Direktor hat inzwischen gewechselt, aber die Schulpsychologin ist noch aktiv.
      "Na ja, wenn hier ein Teil der Schüler die Möglichkeit bekommen hätte, offiziell später zu kommen, hätte es dies auch entzerren können.
      Die Züge fahren auf dieser Strecke im 20 Minuten Takt."
      Dies zeigt deutlich, dass ja Lösungsmöglichkeiten da sind. Aber es hängt meistens an wenigen Entscheidern oder am Stadtrat/Landrat (wie in Bad Kissingen) oder an wenigen Eltern die gegen Lösungen mobil machen etc.. Der Sinn meines Projektes "ChronoCity" war eben, dies alles zu koordinieren. Aber auch das funktioniert eben am Ende nur, wenn alle mitspielen ... wollen.
      Da ist die Situation überall anders. Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Dinge laufen können, wenn alle wollen ist das das Gymnasium Alsdorf mit seinem Dalton-Konzept.
      ua-cam.com/video/05FxA1x3wg4/v-deo.html