Bei der Meldung war mein erster Gedanke: erstmal abwarten was Herr Zohm dazu sagt. Vielen Dank für diese Einordnung Herr Zohm, so hört es sich doch reichlich seriöser an. Spektakulär finde ich es trotzdem :D
Ich bin froh, dass sich meine eigene Einordnung mit der jetzigen von Herr Zohm deckt. Dazu waren die vielen vorherigen Videos von Herr Zohm bereits sehr hilfreich, so dass mir am Tag der Bekanntgabe bereits klar war, wo die Medien beim Einordnen falsch lagen.
Jaa, sehr schön, darauf habe ich gewartet, eine Einordnung dieses in allen Medien gehypten „Riesenerfolgs“ durch meinen Lieblingsexperten zu diesem Thema 🤗. Vielen Dank für die spontane Stellungnahme und seriöse „Klarstellung“!🙏
Das tolle ist ja: Wenn man sich den vorherigen Vortrag von Herrn Zohm angeschaut hat, konnte man die Pressmitteilung über den Durchbruch bereits sehr gut einordnen. Ihr macht das klasse, weiter so ;)
Bevor ich das überhaupt gucke, will ich loswerden, dass ich schon drauf gewartet habe, dass Uwudl und Herr Zohm sich dieser Meldung annimmt. Mit dem tagesaktuellen Zeugs konnte ich nichts anfangen, hier weiß ich schon vorher, jetzt kommt die echt fundierte Info :-)
Danke für die seriöse Einordnung, auf dieses Video habe ich gewartet. Ebenso auf eine zur Einordnung des Themas "James Webb Teleskop widerlegt Urknall", das hier auf UA-cam die Runden macht - dieser Kanal hat sisch schnell zu dem entwickelt, bei dem ich mir solide EInordnungen zu Wissenschafts"journalismus" abhole.
Prof. Zohm, wie immer präzise und klar. Danke! Mich würde eine fachliche Einschätzung der Magneto-Inertial Fusion Technologie interessieren (z.B.: an Hand von Helion). Die "Schönheit" dieses Ansatzes ist - finde ich - so schlagend, daß sie mir schon beinahe als Hinweis auf einen "richtigen" Weg zu sein scheint.
wenn man diesen kanal regelmäßig aufgesucht hat in den letzten jahren, dürfter man eigentlich schon soviel wissen, daß man von derartigen nachrichten 99% sensation abziehen sollte. danach natürlich solche videos kucken udn man ist wieder rational auf dem stand der dinge. thx dafür!
Sehr geehrter Herr Prof. Zohm, Wie alle Ihre Videos ist auch dieses wieder sehr aufschlussreich, danke sehr herzlich dafür. Ich würde mich, als sehr Interessierter Zuschauer darüber freuen, wenn sie ein Video mit folgendem Inhalt machen könnten: - Vorallem aktuelle (Risse Vakuumbehälter etc.) aber auch bereits gelöste Probleme bei ITER - Detailiertere mathematische Einblicke bei der Kontruktion von ITER - Real problematischer Ressourcenbedarf von Fusionreaktoren a la ITER (Berylliumwände etc.) Vielen lieben Dank
Bezüglich der letzten Frage habe ich schon vor Monaten recherchiert und folgende Daten erhalten: Der Ressourcenbedarf an Tritium für den ITER Nachfolger DEMO beträgt den gesamten derzeitigen Weltvorrat an Tritium innerhalb von nur 2 Monaten Betrieb von DEMO. Der Weltvorrat beträgt momentan 24 kg, hier geht es meines Wissens nach um reines Tritium. D.h. man könnte damit DEMO 2 Monate lang betreiben und dann würde der Brennstoff ausgehen. Der Preis pro kg Tritium liegt aufgrund der Kosten für die Anreicherung bei 100 Mio Dollar. Ein Fusionsreaktor mit einer Leistung von 1 GW elektrischer Energie wird etwa 0,5 kg Tritium pro Tag benötigen. All das erklärt auch den Grund, warum man das Tritium im Fusionsreaktor gleich in den Blankets erbrüten will.
Weißt du eigentlich wo das Tritium herkommt? Es kommt aus Kernreaktoren und zwar ziemlich wenig. Andere Quellen gibt es nicht. Worüber freut ihr euch also?
@@guild_freddy523 Was spricht gegen Kernkraft, bis auf veraltete Argumente der 70iger. Japan baut neue Mailer... Frankreich auch, Deutschland bleibt doof.
@@guild_freddy523 Ich liebe es, wenn so Leute ihren Senf dazugeben. Tritium wird durch den Beschuss von Lithium 6 mit Neutronen gewonnen. Lithium 6 ist stabil, zerfällt nicht radioaktiv und kommt natürlich in Salzen vor. Ohne Lithium könntest Du so einen Quatsch garnicht verbreiten
Danke für die Klarstellung! Warum spricht eigentlich niemand in diesem Land viel öfter positiv über die tolle Leistung des Teams rund um Wendelstein 7-X? Ich bin total begeistert von dem Prinzip und wie weit man da schon gekommen ist aber nirgends hört man was davon, nur wenn man sich dafür interessiert.
Keiner hat erklärt, was sie für Experimente in Wendelstein machen ? Und was dabei schiefgeht ? Oder herauskommen soll. Noch nie was gehört. Angenommen man wickelt paar Wicklungen drauf damit man wenigstens einen normalen Ringmagneten bekäme ? Paar Formeln. irre Wickelarbeit mit Induktions - Kabeln und das ganze wäre vieleicht wieder ein normaler Ringmagnet in zwei Wochen einsatzfähig . Wann wird drübergewickelt damit ein normaler starker Ring - Magnet vorliegt ? Vieleicht dann sogar stärker als Iter für paar weitere Experimente. Wenn hat man das Stadium "Ringmagnet repariert", hier erreicht ? Oder soll das der Heimbastler mit der Klebepistole machen ? Winkel - Höhe+ Winkel Höhe+++ Winkel Höhe++ cos -Satz seitwärts Induktion im Dreieck ? etc Feldstärke - Ergänzungs - Algorithmus ? Ich will vorsichtig behaupten man braucht für den Induktionsergänzungsausgleich nur den Cosinus für Schräge Eier und bei Nachmessen den Sinus auf Höhe draufgesetzt auch im Extrapolationsmodell. Vorher Stundenlohn für Kabelfirma. Vorher von Fachphysiker berechnet ? -> Kranfirma , Kabelwickler und zack zack zack ? Dann parallele Induktion berechnen ? und im Winkel draufwickeln mit Meßlehre "plus induktiver Messlehre" akut nachmessend ? und geeigneter Trigonometrischer Berechnungsgrundlage im 3 D-Cad fortschreitend, oder von Aliens träumen , die das Wunder bewirken ? Die Formel der Begegnung ist bekannt. Billiger als manche ABM - Kanalarbeiter, die hundert mal den gleichen Leerlauf auf jedem Kuhdorf wochen und monatelang üben, Rasenmäherfirmen im Winter wie Sommer, Straßen kaputt machen im Sommer dann Winter - Herbst kaputtsanieren und liegenlassen und dann nicht mehr repariern. Dafür weiter 100 x woanders zum Spaß aufreißen. Die dummen Anlieger zahlen auch später naiv die Zeche, wie dumme Schafe ? träumen sie . Eben: Experiment Chaos.
Danke für die tolle Erklärung der Meldung die doch sehr viele Wellen geschlagen hat! Ich weiß nicht ob Sie es schon mitbekommen haben, aber die Forschungsfirma "Helion" wurde letztens auf dem tollen Kanal "Real Engineering" interviewt und die haben dort einen ganz anderen Ansatz der Fusion. Zwei kollidierende Plasma-Tori die in einem Kanal bis zur Brenntemperatur magnetisch komprimiert werden und dort wird direkt aus der elektromagnetischen Abstrahl Energie ein Strom in einem Magnetfeld induziert welches den Strom fürs Netz generieren soll. Es gibt auch Koinzepte der Treibstoffgewinnung die das bekannte Tritium Problem der Tokamak Reaktoren lösen könnten. Ich würde gerne einen wisschenschaftlichen Standpunkt dazu hören, mir als Laien hat das Konzept sehr gefallen. Danke!
Ich schließe mich dem letzten Kommentar an. Vielen Dank für die Einordnung und die genaue Erklärung. Ich wusste, da kommt noch was und ich kann mich auf euch verlassen👍. Das wir jetzt nicht morgen das erste Fusionskraftwerk da stehen haben, dass war ja schon klar. Vielen Dank!✌
Vor ca. 40 Jahren habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem mathematischen Institut an der Universität in Karlsruhe gearbeitet. Unter anderem hat man sich dort mit numerischen Verfahren zur Modellierung von Trägheitsfusion mit Lasern oder Schwerionen befasst. Damals gab es bereits einen „Durchbruch“ in diesem Gebiet. Irgendwo auf der Welt hatte man tatsächlich „Fusionstemperatur“ erreicht. Wie sich dann bald herausstellte, nicht in einer technischen Anlage, sondern in einem Computer mit einen Programm, von dem man damals nicht einmal wusste, ob es gegen eine physikalisch sinnvolle Lösung konvergiert. Und so feiert die Presse einen „Durchbruch“ nach dem anderen und gaukelt dabeibleiben, man hätte es endlich geschafft. Herr Zohm zeigt dankenswerter Weise bei seinen Beiträgen sowohl zum Magneteinschluss als auch zum Trägheitseinschluss, wo man sowohl theoretisch als auch technisch steht und was man in welchem Zeitrahmen erwarten kann. Und so kann man ungefähr verstehen, warum es bei beiden Verfahren trotz aller „Durchbrüche“ noch mindestens 3 Jahrzehnte wird warten müssen, bis man an den Bau eines echten „Fusionskraftwerks“ auch nur denken kann, wobei dann für die Bauzeit - wenn alles gut geht - wieder 10 bis 20 Jahre zu veranschlagen sind. Bleibt die Frage, ob es privatwirtschaftlich schneller geht. Ich glaube eher nicht, denn da werden es am Ende weniger die technischen Probleme als die Haftungsfragen sein, die den Fortschritt bremsen
Wenn ich mich nicht irre, dann hat vor ein paar Jahren Herr Zohm etwas von 14 Jahren für eine Überschussleistung von ITER gesprochen. Im Prinzip also dann, wenn man ITER mit den entsprechenden Energien testen kann. Von da wären es dann weitere 10-15 Jahre für den Bau von DEMO, so dass DEMO der erste Fusionsreaktor wäre, der dann in ca. 30 Jahren Nettoenergie für das Stromnetz erzeugt. Kommerzielle Nachfolgereaktoren dürften schneller und günstiger zu fertigen sein als DEMO, weil man für solche nicht so viele Mess- und Sensorinfrastruktur benötigen wird, wie es für Forschungsreaktoren der Fall ist, wo man das ganze ja erst einmal gründlich untersuchen muss. Da es eilt, glaube ich auch nicht, dass das nach DEMO 15 Jahre dauern wird. Das dürfte dann wesentlich schneller gehen. Spätestens wenn ITER erfolgreich zeigt, dass es funktioniert und DEMO zeigt, dass es auch ökonomisch ist, wird es im Eiltempo gehen.
@@klimaprima2747 Lieber Herr Klima. Ihre Frage kann Ihnen niemand beantworten. Jede neue Erkenntnis kann ein Fortschritt sein, wenn man verantwortungsvoll damit umgeht. und sie kann in den Untergang führen, wenn man das nicht tut. In beiden Fällen kommt es auf das "kann" an, denn was wirklich mittel- oder gar langfristig passiert, weiss niemand wirklich sicher, denn nichtlineare dynamische Systeme sind immer für Überraschungen gut.Die eigentliche Gefahr geht immer von Leuten (aller Fraktionen) aus, die glauben, sie wüssten, was kommt.
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen,- endlich ist nicht nur für die Physiker klar das es funktioniert......... Haut rein Jungs und Mädels,- die Zeit drängt!
Dieser Beitrag zeigt sehr gut den Unterschied von ziviler und militärischer Forschung. Bei militärischer Forschung werden viele Randbedingungen hintan gestellt (zb. Abschrimung, Dauerbetrieb, Kosten-Nutzen, etc.) , was bei ziviler Forschung berücksichtigt werden muss, da man einen "Gewinn" erwirtschaften möchte.
Ich würde hier nicht von einem hintenan stellen sprechen, es ist eher so, dass die Prioritäten ganz andere sind. D.h. die militärische Forschung wird Randbedingungen als Ziel haben, die erfüllt werden müssen, die bei der zivilen Forschung keine große Rolle spielen.
Da könntest du dich irren, denn wenn du ein bisschen recherchierst, dann kommst du selber dahinter, dass Kernfusion mit Tritium höchstens für militärische Nutzung relevant sein könnte, denn für zivile Nutzung macht es keinen Sinn. Weißt du eigentlich wo das Tritium herkommt? Es kommt aus Kernreaktoren und zwar ziemlich wenig. Andere Quellen gibt es nicht. Und du kannst sicher sein dass du mehr als eine Kernspaltung brauchst, um ein Tritium zu erbrüten. Die Fusion der mit Spaltung erbrüteter Tritiumkerne liefert nur 10% der Energie einer Spaltung. Das macht eine zivile Nutzung einfach sinnlos. Wach auf!
@@guild_freddy523 Nur mal zu deiner Information. Alle zivilen Tokamak und Stelleratorreaktoren die daran forschen die zivile Nutzung der Kernfusion zur Stromerzeugung zu nutzen, zielen darauf ab Deuterium mit Tritium zu fusionieren. Das ist nämlich die temperaturmäßig günstigste zu erreichende Fusion und dank den Neutronen lässt sich die Wärmenergie dann auch einfach aus dem Magentfeld auskoppeln. Auch ITER ist für eine D+T Fusion vorgesehen, ebenso DEMO und alle nachfolgenden zivilen Fusionsreaktoren. Bis mal irgendein anderer Kernfusionsbrennstoff verwendet wird, z.b. Helium 3, wird das noch über 100 Jahre dauern. Bis dahin wird es, sofern alles wie geplant funktioniert, schon längst Kernfusionsreaktoren geben, die Tritium als Fusionsbrennstoff nutzen. Und das erklärt dann übrigens auch, warum man auch bei ITER an Blankets forscht um das Tritium während dem Betrieb erbrüten zu können. Fazit: Du liegst also falsch und du solltest dich dringend mal informieren. Idealerweise hier auf dem Kanal, denn Hartmut Zohm hat das in seinen Videos schon oft genug erzählt. Du scheinst hier recht neu zu sein.
Danke für ihre Einordnung. Was denken Sie über HELIONs neuen Helium Deuterium Fusions Prototyp? Real Engeneering hat auf YT eine 30 minütige Doku mit dem Gründer online gestellt, die ich wirklich interessant finde. Danke und LG
@@pawsnpistons Das kam mir auch in den Sinn als ich das Video gesehen habe. Mich würde interessieren ob das Unternehmen (ist ja keine Forschungseinrichtung sondern privat finanziert) auch Forschungsergebnisse publiziert anhand derer man dann beurteilen kann wie weit und wie vielversprechend der Ansatz ist.
Wer braucht halbgaren clickbate Journalismus, wenn man das UWUDL Team an seiner Seite hat. Vielen Danke und ich hoffe Sie hatten trotz der Unterbrechung schöne Feiertage. 😊
Vielen Dank Herr Zohm für ihren Kommentar. Vielleicht können Sie in einem ihrer nächsten Vorträge einmal mehr darauf eingehen, wie Energie aus dem Plasma wieder ausgekoppelt wird. Wo steht man da? Was ist da noch zu tun?
Hallo Herr Zohm, ich finde Ihre Ausführungen immer sehr informativ. Sie erklären ohne Pomp und Prunk. Können Sie mal ein Video über den Dual Fluid Reactor machen?
Gut vorgetragen , daß es auch bei Abbildung 3 eine gesuchte Resonanz , das Ziel wäre, allerdings bleibt die Frage bei Photonen - Lasern offen, wie es gehen soll. Dichte und Trägkeittsfusionspositionierung zwischen Proton und Neutron bedeutet im Kern natürlich nicht die starre Trägheitsmasse spez.Elemente, die mit Licht - Lasern beschossen wird, und diffus streuend, unter eher chemisch thermischem Druck dann übersteuert eher wieder auseinanderfliegt oder noch resonant gar nicht reagiert. Die T e i l c h e n - "Dichte im Kern" zwischen Proton und Neutron) ist eher grob betrachtet ein "Resonanzprodukt" aus Impulsladungsdichte_Proton * Feldstärkegrundzustandsträgheit B0_Neutron und geschickter Annäherungskraftzug mit Änderung. Proton und Neutron umkreisen sich vermutlich dort sogar auf gewissen Resonanzbahnen im Kern, weniger auf diffus streuenden Lichteruptionsbahnen ohne umsetzbare Feldstärken. Rückblickend zur erforderlichen T e i l c h e n - Dichte: ua-cam.com/video/4bvvLyCB36w/v-deo.html Eher Sonderteil: Angenommen man baut eine Googel-Kugel😅 mit Innenfräsung oder aufgewickeltem Metall Kapillar - Rohr eines naiven sehr schlanken Neutronenkanals und schießt Neutronen rein, dann nimmt natürlich die Feldstärke auf Distanz auch gigantisch ab, wenn man sie nicht nachliefert. Wenn der Kanal so lang wie der Erddurchmesser und aufgewickelt (und auch technish noch perfekt) wäre, mit winzigen Spannungstrennscheiben. wechselnde Dotierungspunkte für unterschiedliche Positronendipper und Nano - Frequenzspiralen, könnte man vieleicht sogar Neutronen speichern bei Doppelphasenabgriff und hätte paar neue Isotope (ok zunächst kleiner Witz, vieleicht ginge das sogar. Die isolierte Feldspannung muß aber leider auch noch rein, man weiß ja nie was draus wird, wenn in der Mitte noch ein Frequenzausgang wäre zum Laden, gut welche Kapazität käme dann mit paar Tricks für einfachere Elektronik zunächst dabei heraus ? und ist so was miniaturisiert capselbar und umsetzbar ? So miniiaturisiert nur schwer vorstellbar und maßstabsgerecht umsetzbar .
Toll erklärt, obwohl ich nichts mit dem Thema im Alltag zu tun hab denke ich dass ich grundsätzlich ein Verständnis für den aktuellen Stand der Fusions Forschung bekommen habe. Dankeschön!
Ich denke, solche "Erfolgsmeldungen" werden da systematisch gesteuert. Besonders in schwierigen Zeiten der Energieknappheit, werden mit Heilsversprechen Politik gemacht. Es geht dabei um sehr viel Geld.
@@Handelsbilanzdefizit Freu‘ mich einfach, dass „wir“ voran kommen und gut iss! Eine etwaige Steuerung von Nachrichten halte ich genauso für „Verschwörungstheorie“, wie auch für möglich! Da ich keinen Einfluss *darauf* habe, lasse ich „DIE“ (Entscheider entsprechend Ihres dichotomischen Weltbildes) auch in Ruhe und: gut iss! 😉
Grundlagen Forschung und Entwicklung bringt Innovation und neue bessere Verfahren und Technik, auch in anderen Bereichen. Ohne diese Forschung und Wissenschaftler hat Deutschland keinerlei Möglichkeit den Wohlstand zu halten.
Eine sachliche und ausbalancierte Präsentation. In Zeiten medialer Übertreibungen stellt das ein willkommenes Gegengewicht dar. Vielleicht hätte man anmerken können, dass für Forschung mit einer militärischen Anwendungsperspektive leichter an eine Finanzierung zu kommen ist. Das ist auch bei Projekten der Fall, die eigentlich ursprünglich für die rein zivile Anwendung gedacht waren. In der EU und nach EU-Recht würde man das "Dual Use" nennen. Zu einem gewissen Grad scheint man von politischer Seite aber momentan auch auf die Gier privater Investoren zu hoffen, um an Kapital für die Fusionsforschung zu kommen. Ich bin da noch immer ziemlich skeptisch, was das Erwartungsmanagement anbelangt. Die privaten Investitionen wären vermutlich in der Photovoltaik besser aufgehoben. Die zivile Fusionskraft könnte sich als Wettlauf ohne Ziellinie erweisen. Wenn erst zig Milliarden Dollar investiert sind, kann man nicht mehr zurück, und das Ziel einer kostengünstigen uns sauberen Energiequelle wird ebenfalls verfehlt. In diesem Kontext wäre es vielleicht einmal sinnvoll, den privaten Bereich der Fusionsforschung zu beleuchten. Insbesondere würde mich ein unabhängiger Blick auf Helion Energy, oder allgemeiner auf den MIF-Ansatz, interessieren. Für einen fairen Vergleich zwischen Windkraft und Photovoltaik gegenüber Fusionskraft wären die Summen der öffentlichen und steuerfinanzierten Fördermittel sowohl im zeitlichen Verlauf als auch kumuliert interessant, im Ländervergleich und global. Was könnte man bei der Entwicklung der Photovoltaik beschleunigen, wenn man alle Mittel der Fusionsforschung in die öffentliche Förderung der Photovoltaik stecken würde? Und umgekehrt: Wie lange könnte man die Fusionsforschung aufrecht erhalten, wenn man sie mit den öffentlichen Geldern der Photovoltaik- bzw. Windkraft-Forschung aufrecht erhalten müsste? Für die privaten Investoren: Wie lange dauert der ROI (zum kommerziellen Break-even) bei einer technischen Innovation der Windkraft, der Photovoltaik und der Fusionskraft?
Vielen Dank für Ihre Erläuterungen dazu. Ich hätte noch eine Detailfrage: wie ist das Pellet im "Hohlraum" fixiert? Spielt das eine Rolle? Ich stelle mir vor, dass der Energieeintrag sehr symmetrisch sein muss ( sieht man ungefähr be 6:40), weil das Pellet sonst nicht zündet. Würde eine mechanische Aufhängung des Pellets das nicht erschweren? Wurde das irgendwo beschrieben?
Hallo Familielampe, genau das ist auch der Plan bei der Fusion. Irgendwo wird Hitze erzeugt, die verdampft ein Medium, treibt Turbine, etc... Grüße Josef M. Gaßner
@@UrknallWeltallLeben Hier wären die ingenieurtechnischen Aspekte interessant, z.B. wird ja beim ITER mit Supraleitern gearbeitet, die ja gekühlt werden müssen. Für die Anwendung in einem künftigen Wärmekraftwerk stelle ich mir das als nicht einfach zu lösendes Problem vor. Die Lösungsansätze für dieses Problem fände ich sehr interessant. P.S.: Euch allen ein gutes neues Jahr.
Kann man die Energie der Fusionsenergie von einem Pellettbehälter in den nächsten leiten, um eine selbsterhaltende Ringzündung der Pellet's zu starten? Zum Video: Endlich, eine realistische Einschätzung, anstatt Marktschreierei, von meinem Lieblingskernfusionsexperten! 2:13 "Ich zeig dir nochmal"...so als würde es von einem meiner Freunde erklärt werden... GROßARTIG!
könnte man, würde aber leider bei weitem nicht ausreichen. wie herr zohm sagte, die von den lasern in die kammer eingebrachte energie ist zwar geringer als die, bei der fusion heraus kommt, aber das ist nicht die energie, die sie insgesamt aufwenden müssen um die laser zu betreiben. damit die genannte energie beim pallet ankommt, benötigen sie immernoch rund 100 mal so viel ausgangsleistung.
Wenn es machbar sein sollte, dann würde so ein Konzept auch Gefahren bergen. Denn man muss diese selbsterhaltende Ringzündung dosieren können, ansonsten könnte man das auch ein durchgehen des Reaktors nennen. Dann macht das einmal Bumm und halb Europa wäre dahin. Durch ein von außen zugeführtes Pulsen mit einem Laser kann so etwas nicht passieren und ist daher inhärent sicher. Kettenreaktionen inkl. Durchgehen sind allerdings bei der Kernspaltung bei einigen schlecht designten Reaktoren wie dem RMBK möglich.
Danke für die informativen Videos! Mich würde sehr interessieren wie Sie zum Ansatz von Helion in Washington stehen, wo plasmaringe aufeinander geschossen werden. Auf einen Laien wie mich, wirkt diese forschung bereits relativ ausgereift.
Herzlichen Dank Herr Zohm! Endlich mal eine genauere Erklärung von diesem Ereignis von einem Fusions-Experten... noch dazu zu den Feiertagen. Das ist nicht selbsverständlich. Ich freue mich schon auf Ihre Beiträge im neuen Jahr. Meine Frage: Hat die Kernfusion mit Laser in Hinsicht auf Energieerzeugung (Strom, Fernwärme) denn eine Zukunft? Wie würde man denn die thermische Energie vom Fusionspunkt abführen können, wenn man zugleich jede zehntel Sekunde ein Pellet mit dem Goldröhrchen nachschieben müsste, um im Mittel eine konstante Nutzwärme zu erhalten.
Hallo karlhorst, ich denke, früher oder später wird die Menschheit Energie aus der Kernfusion gewinnen - es ist also nur eine Frage wann, nicht ob. Die physikalische Seite des Prozesses ist längst verstanden - das Problem ist aus meiner Sicht mittlerweile ein ingenieur-technisches geworden: Es gilt geeignete Materialien und Prozeduren zu finden. Das Ganze erinnert mich an die Erfindung der Glühbirne. Physikalisch war klar, dass man durch einen Strom einen Draht zum Leuchten bringen kann. Allmählich wurde klar, dass der Glühfaden aus fortlaufenden Fasern bestehen muss, die dem Strom einen gleichmäßigen Widerstand entgegen setzen. Die einzigen Fasern, die das hergeben, waren zu Beginn Bambusfasern. Der Durchbruch kam, als man diese durch durch einen Glühfaden aus Wolfram ersetzte. Weiter verbessert durch einen Glaskörper drumherum wurde die Idee zum Erfolg geführt. Zu Ihrer Frage des Energietransfers. Hier wird vermutlich die gute alte Dampfmaschine Einsatz finden. Die thermische Energie wird ein Medium erhitzen und verdampfen - eine Turbine antreiben, etc... Grüße Josef M. Gaßner
Stellarator und obige Trägheitsfusion sind zwei völlig verschiedene Prinzipien und daher auch andere Reaktordesigns. Der Stellarator ist bezüglich der Energieerzeugung eine sehr vielversprechende Entwicklung und sobald man damit Wasser warm machen und elektrische Energie erzeugen kann, hat man auch Abwärme, die man in ein Niedertemperaturfernwärmenetz einspeisen kann und auch sollte. Denn nichts ist weniger intelligent, als diese Wärmeenergie einfach über Kühltürme abzuführen. Den Fehler hat die Politik schon damals gemacht, als die die Kernreaktoren bauen ließ und die Nutzung der Abwärme durch ein Fernwärmenetz schlichtweg vergessen oder sich dagegen sogar ignorant geweigert hat, wie es an einigen Orten tatsächlich passierte.
@@UrknallWeltallLeben Ja entschuldigen Sie Herr Gassner, ich meinte die Trägheitsfusion... habs geändert. Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass wir früher oder später unseren Energieanspruch mit Fusionsenergie decken können. Bei der Laserfusion kann ich mir diese Energieabfuhr nicht vorstellen, geschweige davon, dass man das Pellet ständig und zeitkritisch nachrüsten müsste. Vielleicht könnte es wie mit einer Revolvertrommel funktionieren, die rotiert und das nächste Pellet in den Brennpunkt der Laser bringt. Oder die Laserstrahlen zeitdiskret umlenken... nur so ein Gedanke.
Danke für die fundierten Beiträge. Für jemanden, der früher als Elektrotechniker Systeme (Synchotron Strahlungsquellen und Protonen Therapie) mit entworfen und realisiert hat, ist es genau das Level um einfach und schnell informiert zu sein. Übrigens war Iter für mich der Grund mit dem Thema aufzuhören.
Tolles Video! Wie bewerten Sie die Experimente mit einem flüssigen/schaumartigen Target, wie es an der OMEGA Laseranlage in Rochester eingesetzt wurde?
Ich habe noch eine weitere Frage. Kann man durch Erhöhung der Laserleistung die Energie so hoch machen, dass man das Pellet nicht mehr gleichzeitig von allen Seiten beschießen muss, sondern es aufgrund der dann viel höheren Energie und aufgrund der bloßen Trägheit der Massen fusionieren kann? Momentan soll es ja so sein, dass bei einer unförmigen Beschießung die Masse an einer Seite herausgedrückt wird und die für eine Fusion notwendigen Dichte dann nicht hergestellt werden kann. Was aber, wenn man die Temperatur so hoch macht, dass schon die bloße Trägheit der Masse genügt, dass sie nicht ausweichen kann und fusioniert. Geht das oder ist das physikalisch nicht möglich?
Hallo Herr Zohm, vielleicht wurde das schon mal gefragt/erklärt, aber wie lange dauert eigentlich dann das Abrennen eines dieser Pellets? Und müsste man dann ganz viele Zündungen parallel bzw. zeitlich versetzt ablaufen lassen, damit ein Kraftwerk daraus wird? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Vielen Dank für ihre tollen Beiträge zu diesem fantastischen Kanal 😊👍
Erwartungsgemässe Reaktion von Hartmut Zohm. Kühl analysiert und beschrieben. Guter Beitrag mit spürbarer Begeisterung für die Kernfusion aber unter Verzicht auf das bauen von Luftschlössern. Die Gesetze der Thermodynamik immer fest im Blick.
Danke für das Video und frohe Weihnachten. Ich habe auch noch ein paar Fragen: Könnte man dem dem Verfahren des Trägheitseinschusses (siehe 2:55) auch ganz andere Materiedichten herstellen? Z.B. die Dichte eines Vergleichbarem Volumen auf einem Neutronenstern? Und falls ja, um wie viel höher müsste die Energie dafür sein? Könnte man damit dann auch bezüglich der Dichte metallischen festen Wasserstoff herstellen, wie man ihn auf schweren Gasriesen vermutet?
Die Dichte von einem Neutronenstern ist eine ganz andere Liga. Im Kern der Sonne ist die Dichte bei 150'000 kg/m3 und nur die Oberfläche des Neutronensterns liegt schon bei 10^9 kg/m3, und der Kern hat selber eine Dichte von ~7 * 10^17 kg/m3. Mit Laser wird das denke ich nichts.
@@DJEglain Das bezüglich der Dichte ist mir klar, deswegen habe ich gefragt. Der interessante Punkt ist ja, ob es hier ein prinzipbedingtes Limit geben könnte. Wenn man bspw. eine viel größere Anlage frei schwebend im Weltraum errichten könnte, dann würden sehr viele Laser, wenn man das skaliert, theoretisch beliebig viel Energie auf einen einzelnen Punkt schießen können und da würde ich gerne wissen, ob es da ein physikalisches Limit gibt, dass verhindert, dass die Materie so stark auf die Dichte vergleichbar der eines Neutronensterns zusammengedrückt werden kann.
@@OpenGL4ever Da gibt es das Pauli Prinzip. Das ist ein Quantenmechanischer Druck. Der verhindert das man Materie beliebig stark verdichten kann. Dazu gibt es auch Videos auf diesem Kanal
@@OpenGL4ever Es gibt keine physikalische Grenze. Bei hinreichendem Druck wird der Körper in eine Schwarzes Loch kollabieren. Allerdings benötigen Sie dazu mindestens die Planck-Masse. Das sind ca. 22 µg. Der Körper muss unter seinen Schwarzschildradius komprimiert werden. Die technische Realisierung lasse ich Ihr Problem sein. Womöglich müssen Sie einen Stern zu Hilfe nehmen, an dessen Zentrum Sie Ihre Probe positionieren.
Wieso brennen nur 5% des Treibstoffs im Pellet? Dehnt es sich zu schnell aus? Was wäre die Lösung? Man kann ja wohl kaum die Trägheit des Materials verändern? Einfach mehr nehmen (= mehr Masse = mehr Trägheit)? Brennt das Kügelchen von außen nach Innen oder zündet das Zentrum durch den Kollaps? Und der Wirkungsquerschnitt ist ja schon bei D-T am besten, da kann man ja auch auf kein anderes Target-Material wechseln? Ist das D-T selbst ein Feststoff / Kristall / “tiefgefroren”? Oder ist das flüssig oder gasförmig? Wandelt der goldene Behälter die Strahlung in einen anderen Frequenzbereich als die Laser ursprünglich sind? (Keine Ahnung: UV zu Röntgen?) - Könnte man die Targets irgendwie thermisch zünden, d.h. nach der ersten Zündung einfach die nächsten Pellets ins Feuer schiessen? Wie lange brennt denn das Pellet? (Sekundenbruchteile? Wieviele Nullen nach dem Komma?) Gibt es nicht noch ein anderes Konzept bei der Trägheitsfusion, wo der Treibstoff in Flüssigmetall eingebettet ist, das dann auch die Leistung aufnimmt? Mir entfällt gerade der Name der Firma… P.S.: Nachdem ich mir mal wieder die Weihnachtsvorlesung von Hans-Werner Sinn gegeben habe: könnt ihr mal einen Beitrag zum Kernspaltungsrevival machen? Nächste Generation von Fissionskraftwerken? Wie weit ist jetzt der Molten Salt Reaktor mit Thorium? (Gibt’s da neue Patente? Oder ist das alles proprietär / Firmengeheimnis? Was ist mit anderen Generation drei oder vier Konzepten in China, Indien, USA, Frankreich, Russland? (Und: bleibt bei uns der Ofen aus, oder kaufen wir dann die Anlagen aus China?)
Meine Vermutung wäre: Nur ein Bruchteil im Zentrum, also der, der ausreichend auf Fusionsbedingungen zusammengedrückt wird, kann fusionieren und wenn dieser fusioniert, treibt er die Außenhülle nach außen, die dann nicht mehr fusionieren kann. Bei Atombomben ist es ja auch nicht anders, auch da wird nur ein kleiner Teil des Kernbrennstoffs umgesetzt. Der größte Teil fliegt einfach auseinander. Die Weihnachtsvorlesung von Herr Sinn werde ich mir auch noch dringend ansehen müssen. Bei deiner Frage bezüglich Videos zur Kernspaltung stimme ich dir zu.
Ein schönes, sachliches Video. Nun habe ich gehört, dass der Energiegewinn bei optimalen Fusionsreaktoren schöngerechnet wird. Mit dem Einbeziehen, der Energie, die dauerhaft eingeführt werden muss und wenn man bedenkt, dass die rausgeholte Energie noch durch zwei gerechnet werden muss, weil eine Dampfturbine ungefähr maximal 50% Wirkungsgrad hat. Insgesamt war die Aussage der Quelle (ich habe sie leider nicht mehr im Kopf), dass Fusionsenergiegewinn in der Praxis nicht möglich sein wird. Was sagen Sie dazu?
Egal wie weit man mit welcher Methode auch kommt, ich frag mich schon immer wie die entstandene Energie "ausgeleitet" werden kann und wie effizient das sein wird? Vielleicht hab ich es in den bisherigen Vorträgen überhört, würde mich aber über eine Antwort sehr freuen.
das hängt sehr stark vom Typ des Reaktors an. Bei ITER, wenn ich es richtig verstanden habe, wird der Mantel, in dem unter anderem das Tritium erbrütet wird, ebenfalls genutzt um Wasser zu erhitzen, dieses geht dann an eine Turbine. Die Ursache der Hitze sind Neutronen, die bei den Fusionsprozessen entstehen, bzw. im Mantel bei Kollisionen zwischen Beryllium und den 'fusions' Neutronen. Dieses erzeugt dann die thermische Energie die abgeführt wird. Im Allgemeinen sind es somit stets Neutronen (bei Fusion und Fission) die irgendwo gegenknallen, welche die Energie abführen. Ausnahme ist das Konzept von Helion. Einer US Firma, die mit Magnetfeldern arbeitet, welche durch die Fusion pulsieren. Ich bin ehrlich, ich habe hier noch keine wirklich verlässliche Analyse gehört. Da es auch kein öffentliches finanziertes Experiment ist und ich nicht glaube das sie Ihre Ergebnisse veröffentlichen, so dass sie extern geprüft werden können. Ist das ganze ein wenig... Kapitalistisch.
Auch bei der Trägheitsfusion entsteht Neutronenstrahlung wenn man die passenden Fusionsprodukte miteinander fusioniert. Und wie beim Tokamak oder Stellarator auch knallt die Neutronenstrahlung auf die Außenwand und macht sie heiß. Diese Wärmeenergie kann man dann mit Wasser und ähnlichem abführen und damit Dampf erzeugen und eine Turbine antreiben. Die größten Unterschieden dürften meiner Meinung nach beim abrupten Neutronenfluss und der Neutronendichte liegen. So ein Tokamakreaktor ist recht groß, da verteilen sich die Neutronen schön auf die größere Fläche, was das Kühlen etwas einfacher machen dürfte. Bei so einem Laserdingens hat man eine recht kompakte Bauweise, zumindest was den eigentlichen Reaktor ohne Laserzuführung betrifft. Das macht das Abführen der Wärmenergie sicherlich schwierig, wenn das mal gepulst alle paar ms laufen sollte. Und weil das gepulst ist, ist der Neutronenfluss abrupt und nicht über eine etwas größere Zeit verteilt. Das macht es für das Material nochmal etwas anspruchsvoller. Theoretisch könnte man diesen Reaktortyp auch einfach über ein Becken gefüllt mit Wasser hängen und so ungefähr die Hälfte der Neutronen in Wasser krachen lassen. Natürlich darf der entstehende Wasserdampf dann nicht den Laserstrahlen im Weg stehen und müsste so unten von einer dünnen möglichst Neutronendurchlässigen Wand abgehalten werden. Und wenn man so ein neutronendurchlässiges wasserdichtes Wandmaterial hat, das ausreichend stabil ist, dann könnte man das Wasser auch seitlich und darüber anbringen. Lediglich ein paar Zuführungsleitungen für die Laserstrahlung müsste dann noch gesondert behandelt werden.
@@OpenGL4ever Die Neutronen braucht man bei der D-T-Fusion auch zum Erbrüten von neuem T. Helion versucht idealerweise die He-3-Fusion. Dabei werden (eigentlich) keine Neutronen produziert, sondern nur ein Alpha-Teilchen und ein Proton. Deren Energie wird auf das Magnetfeld übertragen, das dann wiederum einen Strom induziert. Ob das tatsächlich funktioniert und wenn ja, mit welchem Wirkungsgrad, kann ich nicht sicher einschätzen. Es Entstehen auch Gamma-Quanten. Deren Energie lässt sich nicht magnetisch abfangen und müsste durch Reaktorkühlung abgeführt werden.
@@geraldeichstaedt Das ist richtig. Es ist ein Neutronenüberschuss notwendig, damit man in den Blanketts neues Tritium erbrüten kann. Den Helion Reaktor muss ich mir mal etwas genauer anschauen, bisher habe ich das noch nicht getan.
Vielen Dank für die Darstellung. Könnte man nicht die Trägheitsfusion mit der magnetischen Fusion kombinieren? Also erst die Zündung über Laser und dann der kontinuierliche Reaktorbetrieb bei nicht so drastischen Reaktionsbedingungen? Würde das Vorteile bringen?
Sehr geehrter Herr Zohm, vielen Dank für diesen weiteren Beitrag von Ihnen. Eine Frage die sich mir bei der Trägheitsfusion stellt ist wie das Tritium zu Verfügung gestellt wird. Beim magnetischen Einschluss haben Sie bereits erklärt, dass beispielsweise ITER Blankets mit Lithium zur Erbrütung von Tritium haben wird und dann "nur" noch Deuterium eingeführt werden muss. Wie würde die Erbrütung bei der Trägheitsfusion ablaufen? Müsste hier eine kontinuierliche Zufuhr durch externe Quellen erfolgen? Hier drängt sich mir direkt die nächste Frage auf und bitte entschuldigen Sie, wenn Sie diese Frage bereits in einen Ihrer vorherigen Videos beantwortet haben sollten (habe nicht mehr alles im Kopf). Nehmen wir mal an wir hätten genug Reaktoren um den Stromverbrauch von Deutschland pro Jahr durch Fusion zu decken. Über welche Mengen von Deuterium würden wir dann sprechen und wieviel Energie würde es benötigen diese Menge aus Meerwasser zu gewinnen und wie hoch wären die Kosten dafür?
Die Fusion eines Deuterium-Atomkerns und eines Tritium-Atomkerns hat praktischen den gleichen Bedarf an Brennstoffen und auch die gleichen Fusionsprodukte, also einen Helium-4-Atomkern und ein Neutron. Das Neutron können Sie dazu nutzen, einen Lithium-Atomkern in Tritium zu transmutieren. Das Deuterium stellt kein knappes Gut dar. Die Kosten sind zu vernachlässigen. Den Liter schweres Wasser bekommen Sie im Handel für unter 20 €. Die Welt-Tritium-Vorräte sind äußerst knapp. Nur wenige Kilogramm stehen für die zivile Nutzung zur Verfügung. Ein Gramm Tritium kostet aktuell ca. 24.000 €. Hier ist der Nachweis zu erbringen, dass es von den Fusionsreaktoren tatsächlich ausreichend erbrütet werden kann. Als Grundstoff ist Lithium angedacht. Das steht im Wettbewerb zu anderen Abnehmern von Lithium und ist derzeit nur theoretisch in langfristig hinreichender Menge verfügbar. Es müsste dazu aus Meerwasser statt aus wie bisher aus Salzseen gewonnen werden. Das sollte aber eine deutlich kleinere technische Herausforderung sein als der Bau funktionierender Fusionskraftwerke. Andere Engpässe zeichnen sich beim Dauerbetrieb ab. Die Neutronen der Fusion müssen zum Erbrüten von Tritium verwendet werden, Neutronen sollten nicht an die Gehäusewand vordringen, da diese ansonsten geschädigt wird und ausgetauscht werden muss, was zu Ausfallzeiten führt. Verlust von Tritium durch Diffusion sollte vermieden werden. Aus den Lithium-Targets muss das erbrütete Tritium extrahiert werden. Um das eigentliche Fusionskraftwerk wird also eine chemische Aufbereitungsanlage zu bauen sein, und der Reaktor wird durch ein Containment zu schützen sein. Vom Nachweis der Machbarkeit der Kernfusion zur technischen Umsetzung eines kommerziellen Reaktors samt aller Sicherheitsstandards ist es ein weiterer Schritt, dessen Umsetzung mehr als nur Routine ist. Die technische Implementierung muss dann wiederum so stabil sein, dass sie langfristig wirtschaftlich ist. Wenn viele Fusionsreaktoren gleichzeitig gebaut werden, so muss man sich auch die ausreichende Verfügbarkeit supraleitender Spulen anschauen.
Also doch kein Durchbruch für eine machbare Fusion im Sinne der Machbaren kommerziellen Anwendung. Danke für die Einschätzung. Ich mag die nüchterne Art eurer Videos.
Gibt es Ideen, die eine Kombination von Trägheitsfusion und magnetischem Einschluss nutzen. So was wie: Das Kügelchen wird in einem Magnetfeld vom Laser gezündet. Durch das Magnetfeld wird das Plasma an der Expansion gehindert und brennt schneller ab. Wenn das Kügelchen ein Holzscheit wäre, dann wäre das die Weiterentwicklung vom Lagerfeuer zum Ofen.
Ähnliche Gedankengänge wie der *Plasmaphysiker Hartmut Zohm* hatte ich letzte Woche auch, als der Hype über den *Durchbruch in der Kernfusionsforschung* durch alle Medien ging. 🤓🤔
vielen Dank für die Klarstellung...🙂 Begeistert bin ich zB auch von dem Unternehmen General Fusion aus Vancouver und ihrer Versuchsanlage mit flüssigen Metallkugeln..sieht vielversprechend aus.. technisch einfacher zu realisieren en.wikipedia.org/wiki/General_Fusion
Vielen Dank für das Video! Frage: Angenommen die Kernfusion soll in ferner Zukunft auch im Bereich der Raumfahrt eingesetzt werden, Stichwort Generationenraumschiff oder ähnliches. Sehen Sie die Trägheitsfusion in diesem Anwendungsbereich als besser geeignet als den Ansatz mit Magneten? Wichtig ist für die Raumfahrt ja v.a. das Gewicht, und ITER ist mit seinen 23.000 Tonnen sicherlich viel zu schwer.
Vielen Dank für die Klarstellung. Wäre es möglich auch das Fusionskonzept von HELION aus Expertensicht zu beurteilen? Das Konzept hört sich sehr vielversprechend an, da dort die freigesetzte Energie über den magnetischen Einfluss des Plasmas direkt wieder als elektrische Energie zurückgewonnen werden soll. Wenn es sich hier um ‚Voodoo Science‘ handeln sollte, dann wäre eine entsprechende Klarstellung auch hilfreich.
Induktivität von Plasma ist kein Voodoo Science. Das Max Planck Institut hat bereits vor Jahren hier Studien veröffentlicht. Es geht Fortex-Effekte. Eine neue Theorie, die vom Max-Planck-Institut "Wendelstein Fusionsreaktor" entdeckt wurde, bei der Wasserstoff-0 und Bor-11 drei Helium-4-Kerne bilden. Es wird keinen Dampf- oder Stromgenerator benötigt. Man verwendet ein Wirbelmagnetfeld.
Bei der Meldung war mein erster Gedanke: erstmal abwarten was Herr Zohm dazu sagt. Vielen Dank für diese Einordnung Herr Zohm, so hört es sich doch reichlich seriöser an. Spektakulär finde ich es trotzdem :D
Ging mir genauso .
Ja mir auch :D. Habe ganz UA-cam nach einem Kommentar von ihm durchsucht
Ich bin froh, dass sich meine eigene Einordnung mit der jetzigen von Herr Zohm deckt. Dazu waren die vielen vorherigen Videos von Herr Zohm bereits sehr hilfreich, so dass mir am Tag der Bekanntgabe bereits klar war, wo die Medien beim Einordnen falsch lagen.
@@timr1394 ganz UA-cam, wow 😅
Das war auch mein erster Gedanke
Jaa, sehr schön, darauf habe ich gewartet, eine Einordnung dieses in allen Medien gehypten „Riesenerfolgs“ durch meinen Lieblingsexperten zu diesem Thema 🤗. Vielen Dank für die spontane Stellungnahme und seriöse „Klarstellung“!🙏
Kann Ich mich nur anschließen!
Das tolle ist ja: Wenn man sich den vorherigen Vortrag von Herrn Zohm angeschaut hat, konnte man die Pressmitteilung über den Durchbruch bereits sehr gut einordnen. Ihr macht das klasse, weiter so ;)
Unglaublich kompetenter Mann.
Nicht nur in deinem Fachbereich, sondern auch in der Vermittlung dessen.
Immer toll wenn es ein Fachmann erklärt, vielen Dank an Hartmut Zohm!
Vielen Dank für die Einordnung, Herr Zohm!
Danke für den guten Vortrag. Und das an Weihnachten- da merkt man wie motiviert das Team ist.
Bevor ich das überhaupt gucke, will ich loswerden, dass ich schon drauf gewartet habe, dass Uwudl und Herr Zohm sich dieser Meldung annimmt.
Mit dem tagesaktuellen Zeugs konnte ich nichts anfangen, hier weiß ich schon vorher, jetzt kommt die echt fundierte Info :-)
Danke für die seriöse Einordnung, auf dieses Video habe ich gewartet. Ebenso auf eine zur Einordnung des Themas "James Webb Teleskop widerlegt Urknall", das hier auf UA-cam die Runden macht - dieser Kanal hat sisch schnell zu dem entwickelt, bei dem ich mir solide EInordnungen zu Wissenschafts"journalismus" abhole.
Auf die Einschätzung von Hartmut Zohm zu der Lasertechnologie habe ich schon sehnsüchtig gewartet.
Prof. Zohm, wie immer präzise und klar. Danke! Mich würde eine fachliche Einschätzung der Magneto-Inertial Fusion Technologie interessieren (z.B.: an Hand von Helion). Die "Schönheit" dieses Ansatzes ist - finde ich - so schlagend, daß sie mir schon beinahe als Hinweis auf einen "richtigen" Weg zu sein scheint.
dieses "an den richtigen platz stellen" und einordnen, das ist wie immer richtig gut gelungen. bedankt dafür!
Danke für die Einordnung, Hartmut.
Vielen Dank für die sachlich und fachlich wohltuend realistischere Einordnung als einige andere Kanäle die Meldung hypten. Habe schon darauf gewartet.
wenn man diesen kanal regelmäßig aufgesucht hat in den letzten jahren, dürfter man eigentlich schon soviel wissen, daß man von derartigen nachrichten 99% sensation abziehen sollte. danach natürlich solche videos kucken udn man ist wieder rational auf dem stand der dinge. thx dafür!
Genau auf euren Beitrag zu dem Thema habe ich gewartet, der Rest ist mir zu gehyped
Vielen Dank für das Video, selten dass man solch eine Qualität und Niveau hier findet!
Vielen Dank fürs Erklären!
Den Einstieg, und damit die Frage "Durchbruch? Ja/Nein?" fand ich besonders toll!
danke, danke, für diese seriöse Einordnung und für Ihre geleistete Arbeit
Sehr geehrter Herr Prof. Zohm,
Wie alle Ihre Videos ist auch dieses wieder sehr aufschlussreich, danke sehr herzlich dafür.
Ich würde mich, als sehr Interessierter Zuschauer darüber freuen, wenn sie ein Video mit folgendem Inhalt machen könnten:
- Vorallem aktuelle (Risse Vakuumbehälter etc.) aber auch bereits gelöste Probleme bei ITER
- Detailiertere mathematische Einblicke bei der Kontruktion von ITER
- Real problematischer Ressourcenbedarf von Fusionreaktoren a la ITER (Berylliumwände etc.)
Vielen lieben Dank
Dem Interesse kann ich mich nur anschließen!
Bezüglich der letzten Frage habe ich schon vor Monaten recherchiert und folgende Daten erhalten:
Der Ressourcenbedarf an Tritium für den ITER Nachfolger DEMO beträgt den gesamten derzeitigen Weltvorrat an Tritium innerhalb von nur 2 Monaten Betrieb von DEMO. Der Weltvorrat beträgt momentan 24 kg, hier geht es meines Wissens nach um reines Tritium. D.h. man könnte damit DEMO 2 Monate lang betreiben und dann würde der Brennstoff ausgehen.
Der Preis pro kg Tritium liegt aufgrund der Kosten für die Anreicherung bei 100 Mio Dollar.
Ein Fusionsreaktor mit einer Leistung von 1 GW elektrischer Energie wird etwa 0,5 kg Tritium pro Tag benötigen.
All das erklärt auch den Grund, warum man das Tritium im Fusionsreaktor gleich in den Blankets erbrüten will.
Würde mich ebenfalls freuen
Herzlichen Danke für die sehr schnelle Reaktion und Einordnung der neusten Infos.
Vielen Dank an Hartmut Zohm für die wissenschaftliche Einordnung und tolle Erklärung
Wegen solcher Beiträge kann ich mir zum Glück das Lesen der Mainstreamartikel sparen. Vielen Dank!
Alter, wenn ich das schon lese 😅
Ist Herr Zohm etwa der "substream" der Kernfusionsforschung? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Weißt du eigentlich wo das Tritium herkommt? Es kommt aus Kernreaktoren und zwar ziemlich wenig. Andere Quellen gibt es nicht. Worüber freut ihr euch also?
@@guild_freddy523 Was spricht gegen Kernkraft, bis auf veraltete Argumente der 70iger. Japan baut neue Mailer... Frankreich auch, Deutschland bleibt doof.
@@guild_freddy523 Ich liebe es, wenn so Leute ihren Senf dazugeben. Tritium wird durch den Beschuss von Lithium 6 mit Neutronen gewonnen. Lithium 6 ist stabil, zerfällt nicht radioaktiv und kommt natürlich in Salzen vor. Ohne Lithium könntest Du so einen Quatsch garnicht verbreiten
vielen Dank für die detailreiche und sachliche Erläuterung
Danke Herr ZΩ für diese tolle Aufarbeitung!
Herr Zohm, Sie sind ein Meister des Universums! Ich ziehe meinen Hut.
Ich hatte mich schon gefragt, wann ihr dazu etwas sagt. Vielen Dank, dafür👍🏻👍🏻👍🏻
Vielen Dank für Ihre klare und gut verständliche Erklärung.
Vielen dank für dieses verständliche Video und seriöse Darstellung der Sachverhalte.
Danke für die Klarstellung! Warum spricht eigentlich niemand in diesem Land viel öfter positiv über die tolle Leistung des Teams rund um Wendelstein 7-X? Ich bin total begeistert von dem Prinzip und wie weit man da schon gekommen ist aber nirgends hört man was davon, nur wenn man sich dafür interessiert.
Keiner hat erklärt, was sie für Experimente in Wendelstein machen ? Und was dabei schiefgeht ? Oder herauskommen soll.
Noch nie was gehört. Angenommen man wickelt paar Wicklungen drauf damit man wenigstens einen normalen Ringmagneten bekäme ? Paar Formeln. irre Wickelarbeit mit Induktions - Kabeln und das ganze wäre vieleicht wieder ein normaler Ringmagnet in zwei Wochen einsatzfähig . Wann wird drübergewickelt damit ein normaler starker Ring - Magnet vorliegt ? Vieleicht dann sogar stärker als Iter für paar weitere Experimente. Wenn hat man das Stadium "Ringmagnet repariert", hier erreicht ? Oder soll das der Heimbastler mit der Klebepistole machen ? Winkel - Höhe+ Winkel Höhe+++ Winkel Höhe++ cos -Satz seitwärts Induktion im Dreieck ? etc Feldstärke - Ergänzungs - Algorithmus ? Ich will vorsichtig behaupten man braucht für den Induktionsergänzungsausgleich nur den Cosinus für Schräge Eier und bei Nachmessen den Sinus auf Höhe draufgesetzt auch im Extrapolationsmodell. Vorher Stundenlohn für Kabelfirma.
Vorher von Fachphysiker berechnet ? -> Kranfirma , Kabelwickler und zack zack zack ? Dann parallele Induktion berechnen ? und im Winkel draufwickeln mit Meßlehre "plus induktiver Messlehre" akut nachmessend ? und geeigneter Trigonometrischer Berechnungsgrundlage im 3 D-Cad fortschreitend, oder von Aliens träumen , die das Wunder bewirken ? Die Formel der Begegnung ist bekannt. Billiger als manche ABM - Kanalarbeiter, die hundert mal den gleichen Leerlauf auf jedem Kuhdorf wochen und monatelang üben, Rasenmäherfirmen im Winter wie Sommer, Straßen kaputt machen im Sommer dann Winter - Herbst kaputtsanieren und liegenlassen und dann nicht mehr repariern. Dafür weiter 100 x woanders zum Spaß aufreißen. Die dummen Anlieger zahlen auch später naiv die Zeche, wie dumme Schafe ? träumen sie . Eben: Experiment Chaos.
Vielen Dank für diese sehr verständliche und nachvollziehbare Einordnung zum Stand der Laserfusion 👍
Vielen Dank für die seriöse Einordnung!
Vielen Dank für die objektive Einordnung.
Yes. Danke für die nüchterne Klarstellung des Sachverhaltes
Ich freu mich! Wie immer klasse. DANKE!
Frohes Weihnachten Prof Zohm und Ihr Teams ...👍👍
Hervorragende Informationen, wie immer
Danke für die tolle Erklärung der Meldung die doch sehr viele Wellen geschlagen hat!
Ich weiß nicht ob Sie es schon mitbekommen haben, aber die Forschungsfirma "Helion" wurde letztens auf dem tollen Kanal "Real Engineering" interviewt und die haben dort einen ganz anderen Ansatz der Fusion. Zwei kollidierende Plasma-Tori die in einem Kanal bis zur Brenntemperatur magnetisch komprimiert werden und dort wird direkt aus der elektromagnetischen Abstrahl Energie ein Strom in einem Magnetfeld induziert welches den Strom fürs Netz generieren soll.
Es gibt auch Koinzepte der Treibstoffgewinnung die das bekannte Tritium Problem der Tokamak Reaktoren lösen könnten.
Ich würde gerne einen wisschenschaftlichen Standpunkt dazu hören, mir als Laien hat das Konzept sehr gefallen. Danke!
Ich schließe mich dem letzten Kommentar an. Vielen Dank für die Einordnung und die genaue Erklärung. Ich wusste, da kommt noch was und ich kann mich auf euch verlassen👍.
Das wir jetzt nicht morgen das erste Fusionskraftwerk da stehen haben, dass war ja schon klar. Vielen Dank!✌
Vor ca. 40 Jahren habe ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem mathematischen Institut an der Universität in Karlsruhe gearbeitet. Unter anderem hat man sich dort mit numerischen Verfahren zur Modellierung von Trägheitsfusion mit Lasern oder Schwerionen befasst. Damals gab es bereits einen „Durchbruch“ in diesem Gebiet. Irgendwo auf der Welt hatte man tatsächlich „Fusionstemperatur“ erreicht. Wie sich dann bald herausstellte, nicht in einer technischen Anlage, sondern in einem Computer mit einen Programm, von dem man damals nicht einmal wusste, ob es gegen eine physikalisch sinnvolle Lösung konvergiert. Und so feiert die Presse einen „Durchbruch“ nach dem anderen und gaukelt dabeibleiben, man hätte es endlich geschafft. Herr Zohm zeigt dankenswerter Weise bei seinen Beiträgen sowohl zum Magneteinschluss als auch zum Trägheitseinschluss, wo man sowohl theoretisch als auch technisch steht und was man in welchem Zeitrahmen erwarten kann. Und so kann man ungefähr verstehen, warum es bei beiden Verfahren trotz aller „Durchbrüche“ noch mindestens 3 Jahrzehnte wird warten müssen, bis man an den Bau eines echten „Fusionskraftwerks“ auch nur denken kann, wobei dann für die Bauzeit - wenn alles gut geht - wieder 10 bis 20 Jahre zu veranschlagen sind. Bleibt die Frage, ob es privatwirtschaftlich schneller geht. Ich glaube eher nicht, denn da werden es am Ende weniger die technischen Probleme als die Haftungsfragen sein, die den Fortschritt bremsen
Wenn ich mich nicht irre, dann hat vor ein paar Jahren Herr Zohm etwas von 14 Jahren für eine Überschussleistung von ITER gesprochen. Im Prinzip also dann, wenn man ITER mit den entsprechenden Energien testen kann. Von da wären es dann weitere 10-15 Jahre für den Bau von DEMO, so dass DEMO der erste Fusionsreaktor wäre, der dann in ca. 30 Jahren Nettoenergie für das Stromnetz erzeugt.
Kommerzielle Nachfolgereaktoren dürften schneller und günstiger zu fertigen sein als DEMO, weil man für solche nicht so viele Mess- und Sensorinfrastruktur benötigen wird, wie es für Forschungsreaktoren der Fall ist, wo man das ganze ja erst einmal gründlich untersuchen muss.
Da es eilt, glaube ich auch nicht, dass das nach DEMO 15 Jahre dauern wird. Das dürfte dann wesentlich schneller gehen. Spätestens wenn ITER erfolgreich zeigt, dass es funktioniert und DEMO zeigt, dass es auch ökonomisch ist, wird es im Eiltempo gehen.
welcher fortschritt? :)
@@klimaprima2747 Lieber Herr Klima. Ihre Frage kann Ihnen niemand beantworten. Jede neue Erkenntnis kann ein Fortschritt sein, wenn man verantwortungsvoll damit umgeht. und sie kann in den Untergang führen, wenn man das nicht tut. In beiden Fällen kommt es auf das "kann" an, denn was wirklich mittel- oder gar langfristig passiert, weiss niemand wirklich sicher, denn nichtlineare dynamische Systeme sind immer für Überraschungen gut.Die eigentliche Gefahr geht immer von Leuten (aller Fraktionen) aus, die glauben, sie wüssten, was kommt.
Vielen Dank für das Update und die inspirierende Gelassenheit bei der Einordnung der doch erfreulichen Fusionsneuheiten.👏🙌🏻
Danke dafür, noch nen schönen Feiertag und nen guten Rutsch ins neue Jahr ;)
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen,- endlich ist nicht nur für die Physiker klar das es funktioniert.........
Haut rein Jungs und Mädels,- die Zeit drängt!
Dieser Beitrag zeigt sehr gut den Unterschied von ziviler und militärischer Forschung. Bei militärischer Forschung werden viele Randbedingungen hintan gestellt (zb. Abschrimung, Dauerbetrieb, Kosten-Nutzen, etc.) , was bei ziviler Forschung berücksichtigt werden muss, da man einen "Gewinn" erwirtschaften möchte.
Ich würde hier nicht von einem hintenan stellen sprechen, es ist eher so, dass die Prioritäten ganz andere sind. D.h. die militärische Forschung wird Randbedingungen als Ziel haben, die erfüllt werden müssen, die bei der zivilen Forschung keine große Rolle spielen.
Da könntest du dich irren, denn wenn du ein bisschen recherchierst, dann kommst du selber dahinter, dass Kernfusion mit Tritium höchstens für militärische Nutzung relevant sein könnte, denn für zivile Nutzung macht es keinen Sinn.
Weißt du eigentlich wo das Tritium herkommt? Es kommt aus Kernreaktoren und zwar ziemlich wenig. Andere Quellen gibt es nicht. Und du kannst sicher sein dass du mehr als eine Kernspaltung brauchst, um ein Tritium zu erbrüten. Die Fusion der mit Spaltung erbrüteter Tritiumkerne liefert nur 10% der Energie einer Spaltung.
Das macht eine zivile Nutzung einfach sinnlos. Wach auf!
@@guild_freddy523 Nur mal zu deiner Information. Alle zivilen Tokamak und Stelleratorreaktoren die daran forschen die zivile Nutzung der Kernfusion zur Stromerzeugung zu nutzen, zielen darauf ab Deuterium mit Tritium zu fusionieren. Das ist nämlich die temperaturmäßig günstigste zu erreichende Fusion und dank den Neutronen lässt sich die Wärmenergie dann auch einfach aus dem Magentfeld auskoppeln.
Auch ITER ist für eine D+T Fusion vorgesehen, ebenso DEMO und alle nachfolgenden zivilen Fusionsreaktoren.
Bis mal irgendein anderer Kernfusionsbrennstoff verwendet wird, z.b. Helium 3, wird das noch über 100 Jahre dauern. Bis dahin wird es, sofern alles wie geplant funktioniert, schon längst Kernfusionsreaktoren geben, die Tritium als Fusionsbrennstoff nutzen.
Und das erklärt dann übrigens auch, warum man auch bei ITER an Blankets forscht um das Tritium während dem Betrieb erbrüten zu können.
Fazit:
Du liegst also falsch und du solltest dich dringend mal informieren. Idealerweise hier auf dem Kanal, denn Hartmut Zohm hat das in seinen Videos schon oft genug erzählt. Du scheinst hier recht neu zu sein.
Sagenhaft gut erklärt, HAMMER!!! Danke viel mal für das Video!
Dankeschön😊👍
Danke für ihre Einordnung. Was denken Sie über HELIONs neuen Helium Deuterium Fusions Prototyp? Real Engeneering hat auf YT eine 30 minütige Doku mit dem Gründer online gestellt, die ich wirklich interessant finde. Danke und LG
Das wollte ich auch fragen. Hab das Video gesehen und fand es einen interessanten Ansatz
Diese "Doku" war aber mehr ein Werbefilm für Investoren.
@@pawsnpistons Das denke ich mir auch, doch eine echte wissenschaftliche Einordnung wäre Interessant.
@@HKMetall ein "echter" wissenschaftler befasst sich nicht mit hirngespinsten :)
@@pawsnpistons Das kam mir auch in den Sinn als ich das Video gesehen habe. Mich würde interessieren ob das Unternehmen (ist ja keine Forschungseinrichtung sondern privat finanziert) auch Forschungsergebnisse publiziert anhand derer man dann beurteilen kann wie weit und wie vielversprechend der Ansatz ist.
Unser Hartmut Zohm ist weltklasse!
Danke Herr Dr. Zohm.
Kann mich nur allen hier anschließen. Vielen Dank für die fachliche Einordnung der Ergebnisse
Will ja die Euphorie nicht zu sehr bremsen, aber seit mindestens 30 Jahren höre ich immer, "in dreißig Jahren sind wir soweit".
Das ist die Fusionskonstante. 😅
@@johanneshofmann9192 rrrrichtich :)
Wer braucht halbgaren clickbate Journalismus, wenn man das UWUDL Team an seiner Seite hat. Vielen Danke und ich hoffe Sie hatten trotz der Unterbrechung schöne Feiertage. 😊
Danke für diesen sehr guten Vortrag.
Vielen Dank Herr Zohm für ihren Kommentar. Vielleicht können Sie in einem ihrer nächsten Vorträge einmal mehr darauf eingehen, wie Energie aus dem Plasma wieder ausgekoppelt wird. Wo steht man da? Was ist da noch zu tun?
Konnte es kaum erwarten Ihre Einschätzung zu hören
Danke für die Ausführliche Erklärung
"30 Jahre", die Fusionskonstante 🙂Danke.
Danke für den Beitrag.
Vielen Dank, sehr verständliche Erklärung für nicht Kernphysiker.
Hallo Herr Zohm, ich finde Ihre Ausführungen immer sehr informativ. Sie erklären ohne Pomp und Prunk. Können Sie mal ein Video über den Dual Fluid Reactor machen?
Gut vorgetragen , daß es auch bei Abbildung 3 eine gesuchte Resonanz , das Ziel wäre,
allerdings bleibt die Frage bei Photonen - Lasern offen, wie es gehen soll.
Dichte und Trägkeittsfusionspositionierung zwischen Proton und Neutron bedeutet im Kern natürlich nicht die starre Trägheitsmasse spez.Elemente, die mit Licht - Lasern beschossen wird, und diffus streuend, unter eher chemisch thermischem Druck dann übersteuert eher wieder auseinanderfliegt oder noch resonant gar nicht reagiert.
Die T e i l c h e n - "Dichte im Kern" zwischen Proton und Neutron) ist eher grob betrachtet ein "Resonanzprodukt" aus Impulsladungsdichte_Proton * Feldstärkegrundzustandsträgheit B0_Neutron und geschickter Annäherungskraftzug mit Änderung. Proton und Neutron umkreisen sich vermutlich dort sogar auf gewissen Resonanzbahnen im Kern, weniger auf diffus streuenden Lichteruptionsbahnen ohne umsetzbare Feldstärken. Rückblickend zur erforderlichen T e i l c h e n - Dichte: ua-cam.com/video/4bvvLyCB36w/v-deo.html
Eher Sonderteil:
Angenommen man baut eine Googel-Kugel😅 mit Innenfräsung oder aufgewickeltem Metall Kapillar - Rohr eines naiven sehr schlanken Neutronenkanals und schießt Neutronen rein, dann nimmt natürlich die Feldstärke auf Distanz auch gigantisch ab, wenn man sie nicht nachliefert. Wenn der Kanal so lang wie der Erddurchmesser und aufgewickelt (und auch technish noch perfekt) wäre, mit winzigen Spannungstrennscheiben. wechselnde Dotierungspunkte für unterschiedliche Positronendipper und Nano - Frequenzspiralen, könnte man vieleicht sogar Neutronen speichern bei Doppelphasenabgriff und hätte paar neue Isotope (ok zunächst kleiner Witz, vieleicht ginge das sogar. Die isolierte Feldspannung muß aber leider auch noch rein, man weiß ja nie was draus wird, wenn in der Mitte noch ein Frequenzausgang wäre zum Laden, gut welche Kapazität käme dann mit paar Tricks für einfachere Elektronik zunächst dabei heraus ? und ist so was miniaturisiert capselbar und umsetzbar ? So miniiaturisiert nur schwer vorstellbar und maßstabsgerecht umsetzbar .
Toll erklärt, obwohl ich nichts mit dem Thema im Alltag zu tun hab denke ich dass ich grundsätzlich ein Verständnis für den aktuellen Stand der Fusions Forschung bekommen habe. Dankeschön!
Ich denke, solche "Erfolgsmeldungen" werden da systematisch gesteuert. Besonders in schwierigen Zeiten der Energieknappheit, werden mit Heilsversprechen Politik gemacht.
Es geht dabei um sehr viel Geld.
@@Handelsbilanzdefizit Freu‘ mich einfach, dass „wir“ voran kommen und gut iss! Eine etwaige Steuerung von Nachrichten halte ich genauso für „Verschwörungstheorie“, wie auch für möglich! Da ich keinen Einfluss *darauf* habe, lasse ich „DIE“ (Entscheider entsprechend Ihres dichotomischen Weltbildes) auch in Ruhe und: gut iss! 😉
🎾
🙏
Grundlagen Forschung und Entwicklung bringt Innovation und neue bessere Verfahren und Technik, auch in anderen Bereichen. Ohne diese Forschung und Wissenschaftler hat Deutschland keinerlei Möglichkeit den Wohlstand zu halten.
Vielen Dank, gerne weiter so!
Danke für diesen informativen Bericht, SUPER
Danke, hab schon darauf gewartet.
Eine sachliche und ausbalancierte Präsentation. In Zeiten medialer Übertreibungen stellt das ein willkommenes Gegengewicht dar.
Vielleicht hätte man anmerken können, dass für Forschung mit einer militärischen Anwendungsperspektive leichter an eine Finanzierung zu kommen ist.
Das ist auch bei Projekten der Fall, die eigentlich ursprünglich für die rein zivile Anwendung gedacht waren. In der EU und nach EU-Recht würde man das "Dual Use" nennen. Zu einem gewissen Grad scheint man von politischer Seite aber momentan auch auf die Gier privater Investoren zu hoffen, um an Kapital für die Fusionsforschung zu kommen. Ich bin da noch immer ziemlich skeptisch, was das Erwartungsmanagement anbelangt. Die privaten Investitionen wären vermutlich in der Photovoltaik besser aufgehoben. Die zivile Fusionskraft könnte sich als Wettlauf ohne Ziellinie erweisen. Wenn erst zig Milliarden Dollar investiert sind, kann man nicht mehr zurück, und das Ziel einer kostengünstigen uns sauberen Energiequelle wird ebenfalls verfehlt.
In diesem Kontext wäre es vielleicht einmal sinnvoll, den privaten Bereich der Fusionsforschung zu beleuchten. Insbesondere würde mich ein unabhängiger Blick auf Helion Energy, oder allgemeiner auf den MIF-Ansatz, interessieren.
Für einen fairen Vergleich zwischen Windkraft und Photovoltaik gegenüber Fusionskraft wären die Summen der öffentlichen und steuerfinanzierten Fördermittel sowohl im zeitlichen Verlauf als auch kumuliert interessant, im Ländervergleich und global. Was könnte man bei der Entwicklung der Photovoltaik beschleunigen, wenn man alle Mittel der Fusionsforschung in die öffentliche Förderung der Photovoltaik stecken würde? Und umgekehrt: Wie lange könnte man die Fusionsforschung aufrecht erhalten, wenn man sie mit den öffentlichen Geldern der Photovoltaik- bzw. Windkraft-Forschung aufrecht erhalten müsste?
Für die privaten Investoren: Wie lange dauert der ROI (zum kommerziellen Break-even) bei einer technischen Innovation der Windkraft, der Photovoltaik und der Fusionskraft?
"ich möchte ein bisschen was erzählen über..." 😁 darauf habe ich gewartet, seid ich die ersten Schlagzeilen gelesen habe...
Danke!
Oh darauf habe ich bereits gewartet 🤗
Vielen Dank für Ihre Erläuterungen dazu. Ich hätte noch eine Detailfrage: wie ist das Pellet im "Hohlraum" fixiert? Spielt das eine Rolle? Ich stelle mir vor, dass der Energieeintrag sehr symmetrisch sein muss ( sieht man ungefähr be 6:40), weil das Pellet sonst nicht zündet. Würde eine mechanische Aufhängung des Pellets das nicht erschweren? Wurde das irgendwo beschrieben?
"oder einen Quantensprung gemacht hat". Schön, wenn auch Wissenschaftler dieses Wort im "verkehrten" Sinn verwenden 🙂
Danke für die sehr sachliche und Orientierung gebende Bewertung des Fusionserfolges aus den USA
Danke für diesen tollen Einblick! Wie könnte man die Energie denn abgreifen? Im AKW wird ja Hitze erzeugt, die Turbinen antreibt usw.
Hallo Familielampe,
genau das ist auch der Plan bei der Fusion. Irgendwo wird Hitze erzeugt, die verdampft ein Medium, treibt Turbine, etc...
Grüße Josef M. Gaßner
@@UrknallWeltallLeben Hier wären die ingenieurtechnischen Aspekte interessant, z.B. wird ja beim ITER mit Supraleitern gearbeitet, die ja gekühlt werden müssen. Für die Anwendung in einem künftigen Wärmekraftwerk stelle ich mir das als nicht einfach zu lösendes Problem vor. Die Lösungsansätze für dieses Problem fände ich sehr interessant.
P.S.: Euch allen ein gutes neues Jahr.
Kann man die Energie der Fusionsenergie von einem Pellettbehälter in den nächsten leiten, um eine selbsterhaltende Ringzündung der Pellet's zu starten?
Zum Video: Endlich, eine realistische Einschätzung, anstatt Marktschreierei, von meinem Lieblingskernfusionsexperten! 2:13 "Ich zeig dir nochmal"...so als würde es von einem meiner Freunde erklärt werden... GROßARTIG!
könnte man, würde aber leider bei weitem nicht ausreichen. wie herr zohm sagte, die von den lasern in die kammer eingebrachte energie ist zwar geringer als die, bei der fusion heraus kommt, aber das ist nicht die energie, die sie insgesamt aufwenden müssen um die laser zu betreiben. damit die genannte energie beim pallet ankommt, benötigen sie immernoch rund 100 mal so viel ausgangsleistung.
Wenn es machbar sein sollte, dann würde so ein Konzept auch Gefahren bergen. Denn man muss diese selbsterhaltende Ringzündung dosieren können, ansonsten könnte man das auch ein durchgehen des Reaktors nennen. Dann macht das einmal Bumm und halb Europa wäre dahin.
Durch ein von außen zugeführtes Pulsen mit einem Laser kann so etwas nicht passieren und ist daher inhärent sicher. Kettenreaktionen inkl. Durchgehen sind allerdings bei der Kernspaltung bei einigen schlecht designten Reaktoren wie dem RMBK möglich.
Tolles Video! Könnte Herr Zohm ein Video über Helion machen? Wäre sehr interessant was er davon hält.
Danke für die informativen Videos! Mich würde sehr interessieren wie Sie zum Ansatz von Helion in Washington stehen, wo plasmaringe aufeinander geschossen werden. Auf einen Laien wie mich, wirkt diese forschung bereits relativ ausgereift.
Herzlichen Dank Herr Zohm!
Endlich mal eine genauere Erklärung von diesem Ereignis von einem Fusions-Experten... noch dazu zu den Feiertagen. Das ist nicht selbsverständlich.
Ich freue mich schon auf Ihre Beiträge im neuen Jahr.
Meine Frage: Hat die Kernfusion mit Laser in Hinsicht auf Energieerzeugung (Strom, Fernwärme) denn eine Zukunft? Wie würde man denn die thermische Energie vom Fusionspunkt abführen können, wenn man zugleich jede zehntel Sekunde ein Pellet mit dem Goldröhrchen nachschieben müsste, um im Mittel eine konstante Nutzwärme zu erhalten.
Hallo karlhorst,
ich denke, früher oder später wird die Menschheit Energie aus der Kernfusion gewinnen - es ist also nur eine Frage wann, nicht ob. Die physikalische Seite des Prozesses ist längst verstanden - das Problem ist aus meiner Sicht mittlerweile ein ingenieur-technisches geworden: Es gilt geeignete Materialien und Prozeduren zu finden. Das Ganze erinnert mich an die Erfindung der Glühbirne. Physikalisch war klar, dass man durch einen Strom einen Draht zum Leuchten bringen kann. Allmählich wurde klar, dass der Glühfaden aus fortlaufenden Fasern bestehen muss, die dem Strom einen gleichmäßigen Widerstand entgegen setzen. Die einzigen Fasern, die das hergeben, waren zu Beginn Bambusfasern. Der Durchbruch kam, als man diese durch durch einen Glühfaden aus Wolfram ersetzte. Weiter verbessert durch einen Glaskörper drumherum wurde die Idee zum Erfolg geführt.
Zu Ihrer Frage des Energietransfers. Hier wird vermutlich die gute alte Dampfmaschine Einsatz finden. Die thermische Energie wird ein Medium erhitzen und verdampfen - eine Turbine antreiben, etc...
Grüße Josef M. Gaßner
Stellarator und obige Trägheitsfusion sind zwei völlig verschiedene Prinzipien und daher auch andere Reaktordesigns.
Der Stellarator ist bezüglich der Energieerzeugung eine sehr vielversprechende Entwicklung und sobald man damit Wasser warm machen und elektrische Energie erzeugen kann, hat man auch Abwärme, die man in ein Niedertemperaturfernwärmenetz einspeisen kann und auch sollte.
Denn nichts ist weniger intelligent, als diese Wärmeenergie einfach über Kühltürme abzuführen. Den Fehler hat die Politik schon damals gemacht, als die die Kernreaktoren bauen ließ und die Nutzung der Abwärme durch ein Fernwärmenetz schlichtweg vergessen oder sich dagegen sogar ignorant geweigert hat, wie es an einigen Orten tatsächlich passierte.
@@OpenGL4ever ja Verzeihung da hab ich mich verschrieben... habs geändert
@@UrknallWeltallLeben Ja entschuldigen Sie Herr Gassner, ich meinte die Trägheitsfusion... habs geändert. Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass wir früher oder später unseren Energieanspruch mit Fusionsenergie decken können. Bei der Laserfusion kann ich mir diese Energieabfuhr nicht vorstellen, geschweige davon, dass man das Pellet ständig und zeitkritisch nachrüsten müsste. Vielleicht könnte es wie mit einer Revolvertrommel funktionieren, die rotiert und das nächste Pellet in den Brennpunkt der Laser bringt. Oder die Laserstrahlen zeitdiskret umlenken... nur so ein Gedanke.
@@UrknallWeltallLeben ja genau: ein hypermodernes fusionskraftwerk bauen und dann als teekessel einsetzen :)
Danke für die fundierten Beiträge. Für jemanden, der früher als Elektrotechniker Systeme (Synchotron Strahlungsquellen und Protonen Therapie) mit entworfen und realisiert hat, ist es genau das Level um einfach und schnell informiert zu sein. Übrigens war Iter für mich der Grund mit dem Thema aufzuhören.
Tolles Video!
Wie bewerten Sie die Experimente mit einem flüssigen/schaumartigen Target, wie es an der OMEGA Laseranlage in Rochester eingesetzt wurde?
Ich habe noch eine weitere Frage.
Kann man durch Erhöhung der Laserleistung die Energie so hoch machen, dass man das Pellet nicht mehr gleichzeitig von allen Seiten beschießen muss, sondern es aufgrund der dann viel höheren Energie und aufgrund der bloßen Trägheit der Massen fusionieren kann?
Momentan soll es ja so sein, dass bei einer unförmigen Beschießung die Masse an einer Seite herausgedrückt wird und die für eine Fusion notwendigen Dichte dann nicht hergestellt werden kann. Was aber, wenn man die Temperatur so hoch macht, dass schon die bloße Trägheit der Masse genügt, dass sie nicht ausweichen kann und fusioniert. Geht das oder ist das physikalisch nicht möglich?
Sie müssen eben einen Weg finden, das Lawson-Kriterium zu erfüllen. Das ist im Grunde die einzig wichtige Randbedingung.
Hallo Herr Zohm, vielleicht wurde das schon mal gefragt/erklärt, aber wie lange dauert eigentlich dann das Abrennen eines dieser Pellets? Und müsste man dann ganz viele Zündungen parallel bzw. zeitlich versetzt ablaufen lassen, damit ein Kraftwerk daraus wird? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Vielen Dank für ihre tollen Beiträge zu diesem fantastischen Kanal 😊👍
Das dauert wenige Mikrosekunden, wenn überhaupt...
Der Rest wurde doch im Video erklärt.
Very good guy!
Erwartungsgemässe Reaktion von Hartmut Zohm. Kühl analysiert und beschrieben. Guter Beitrag mit spürbarer Begeisterung für die Kernfusion aber unter Verzicht auf das bauen von Luftschlössern. Die Gesetze der Thermodynamik immer fest im Blick.
Danke für das Video und frohe Weihnachten.
Ich habe auch noch ein paar Fragen:
Könnte man dem dem Verfahren des Trägheitseinschusses (siehe 2:55) auch ganz andere Materiedichten herstellen? Z.B. die Dichte eines Vergleichbarem Volumen auf einem Neutronenstern? Und falls ja, um wie viel höher müsste die Energie dafür sein? Könnte man damit dann auch bezüglich der Dichte metallischen festen Wasserstoff herstellen, wie man ihn auf schweren Gasriesen vermutet?
Die Dichte von einem Neutronenstern ist eine ganz andere Liga. Im Kern der Sonne ist die Dichte bei 150'000 kg/m3 und nur die Oberfläche des Neutronensterns liegt schon bei 10^9 kg/m3, und der Kern hat selber eine Dichte von ~7 * 10^17 kg/m3. Mit Laser wird das denke ich nichts.
@@DJEglain Das bezüglich der Dichte ist mir klar, deswegen habe ich gefragt. Der interessante Punkt ist ja, ob es hier ein prinzipbedingtes Limit geben könnte.
Wenn man bspw. eine viel größere Anlage frei schwebend im Weltraum errichten könnte, dann würden sehr viele Laser, wenn man das skaliert, theoretisch beliebig viel Energie auf einen einzelnen Punkt schießen können und da würde ich gerne wissen, ob es da ein physikalisches Limit gibt, dass verhindert, dass die Materie so stark auf die Dichte vergleichbar der eines Neutronensterns zusammengedrückt werden kann.
@@OpenGL4ever Da gibt es das Pauli Prinzip. Das ist ein Quantenmechanischer Druck. Der verhindert das man Materie beliebig stark verdichten kann. Dazu gibt es auch Videos auf diesem Kanal
@@OpenGL4ever Es gibt keine physikalische Grenze. Bei hinreichendem Druck wird der Körper in eine Schwarzes Loch kollabieren. Allerdings benötigen Sie dazu mindestens die Planck-Masse. Das sind ca. 22 µg. Der Körper muss unter seinen Schwarzschildradius komprimiert werden.
Die technische Realisierung lasse ich Ihr Problem sein. Womöglich müssen Sie einen Stern zu Hilfe nehmen, an dessen Zentrum Sie Ihre Probe positionieren.
@@surylam1758 Danke.
Wieso brennen nur 5% des Treibstoffs im Pellet? Dehnt es sich zu schnell aus? Was wäre die Lösung? Man kann ja wohl kaum die Trägheit des Materials verändern? Einfach mehr nehmen (= mehr Masse = mehr Trägheit)? Brennt das Kügelchen von außen nach Innen oder zündet das Zentrum durch den Kollaps?
Und der Wirkungsquerschnitt ist ja schon bei D-T am besten, da kann man ja auch auf kein anderes Target-Material wechseln?
Ist das D-T selbst ein Feststoff / Kristall / “tiefgefroren”? Oder ist das flüssig oder gasförmig?
Wandelt der goldene Behälter die Strahlung in einen anderen Frequenzbereich als die Laser ursprünglich sind? (Keine Ahnung: UV zu Röntgen?) - Könnte man die Targets irgendwie thermisch zünden, d.h. nach der ersten Zündung einfach die nächsten Pellets ins Feuer schiessen? Wie lange brennt denn das Pellet? (Sekundenbruchteile? Wieviele Nullen nach dem Komma?)
Gibt es nicht noch ein anderes Konzept bei der Trägheitsfusion, wo der Treibstoff in Flüssigmetall eingebettet ist, das dann auch die Leistung aufnimmt? Mir entfällt gerade der Name der Firma…
P.S.: Nachdem ich mir mal wieder die Weihnachtsvorlesung von Hans-Werner Sinn gegeben habe: könnt ihr mal einen Beitrag zum Kernspaltungsrevival machen? Nächste Generation von Fissionskraftwerken? Wie weit ist jetzt der Molten Salt Reaktor mit Thorium? (Gibt’s da neue Patente? Oder ist das alles proprietär / Firmengeheimnis? Was ist mit anderen Generation drei oder vier Konzepten in China, Indien, USA, Frankreich, Russland? (Und: bleibt bei uns der Ofen aus, oder kaufen wir dann die Anlagen aus China?)
"Brennt das Kügelchen von außen nach Innen oder zündet das Zentrum durch den Kollaps?"
2:23
Meine Vermutung wäre: Nur ein Bruchteil im Zentrum, also der, der ausreichend auf Fusionsbedingungen zusammengedrückt wird, kann fusionieren und wenn dieser fusioniert, treibt er die Außenhülle nach außen, die dann nicht mehr fusionieren kann.
Bei Atombomben ist es ja auch nicht anders, auch da wird nur ein kleiner Teil des Kernbrennstoffs umgesetzt. Der größte Teil fliegt einfach auseinander.
Die Weihnachtsvorlesung von Herr Sinn werde ich mir auch noch dringend ansehen müssen. Bei deiner Frage bezüglich Videos zur Kernspaltung stimme ich dir zu.
@@popogast soll heißen 95% werden ablatiert / “verdampft”, damit genug Rückstoß entsteht?
ach, bis dahin sind wir pleite :)
Ein schönes, sachliches Video.
Nun habe ich gehört, dass der Energiegewinn bei optimalen Fusionsreaktoren schöngerechnet wird. Mit dem Einbeziehen, der Energie, die dauerhaft eingeführt werden muss und wenn man bedenkt, dass die rausgeholte Energie noch durch zwei gerechnet werden muss, weil eine Dampfturbine ungefähr maximal 50% Wirkungsgrad hat.
Insgesamt war die Aussage der Quelle (ich habe sie leider nicht mehr im Kopf), dass Fusionsenergiegewinn in der Praxis nicht möglich sein wird.
Was sagen Sie dazu?
Die Aussage der Quelle ist nicht korrekt.
Egal wie weit man mit welcher Methode auch kommt, ich frag mich schon immer wie die entstandene Energie "ausgeleitet" werden kann und wie effizient das sein wird? Vielleicht hab ich es in den bisherigen Vorträgen überhört, würde mich aber über eine Antwort sehr freuen.
das hängt sehr stark vom Typ des Reaktors an. Bei ITER, wenn ich es richtig verstanden habe, wird der Mantel, in dem unter anderem das Tritium erbrütet wird, ebenfalls genutzt um Wasser zu erhitzen, dieses geht dann an eine Turbine. Die Ursache der Hitze sind Neutronen, die bei den Fusionsprozessen entstehen, bzw. im Mantel bei Kollisionen zwischen Beryllium und den 'fusions' Neutronen. Dieses erzeugt dann die thermische Energie die abgeführt wird.
Im Allgemeinen sind es somit stets Neutronen (bei Fusion und Fission) die irgendwo gegenknallen, welche die Energie abführen. Ausnahme ist das Konzept von Helion. Einer US Firma, die mit Magnetfeldern arbeitet, welche durch die Fusion pulsieren. Ich bin ehrlich, ich habe hier noch keine wirklich verlässliche Analyse gehört. Da es auch kein öffentliches finanziertes Experiment ist und ich nicht glaube das sie Ihre Ergebnisse veröffentlichen, so dass sie extern geprüft werden können. Ist das ganze ein wenig... Kapitalistisch.
Auch bei der Trägheitsfusion entsteht Neutronenstrahlung wenn man die passenden Fusionsprodukte miteinander fusioniert. Und wie beim Tokamak oder Stellarator auch knallt die Neutronenstrahlung auf die Außenwand und macht sie heiß. Diese Wärmeenergie kann man dann mit Wasser und ähnlichem abführen und damit Dampf erzeugen und eine Turbine antreiben.
Die größten Unterschieden dürften meiner Meinung nach beim abrupten Neutronenfluss und der Neutronendichte liegen. So ein Tokamakreaktor ist recht groß, da verteilen sich die Neutronen schön auf die größere Fläche, was das Kühlen etwas einfacher machen dürfte. Bei so einem Laserdingens hat man eine recht kompakte Bauweise, zumindest was den eigentlichen Reaktor ohne Laserzuführung betrifft. Das macht das Abführen der Wärmenergie sicherlich schwierig, wenn das mal gepulst alle paar ms laufen sollte.
Und weil das gepulst ist, ist der Neutronenfluss abrupt und nicht über eine etwas größere Zeit verteilt. Das macht es für das Material nochmal etwas anspruchsvoller.
Theoretisch könnte man diesen Reaktortyp auch einfach über ein Becken gefüllt mit Wasser hängen und so ungefähr die Hälfte der Neutronen in Wasser krachen lassen. Natürlich darf der entstehende Wasserdampf dann nicht den Laserstrahlen im Weg stehen und müsste so unten von einer dünnen möglichst Neutronendurchlässigen Wand abgehalten werden.
Und wenn man so ein neutronendurchlässiges wasserdichtes Wandmaterial hat, das ausreichend stabil ist, dann könnte man das Wasser auch seitlich und darüber anbringen. Lediglich ein paar Zuführungsleitungen für die Laserstrahlung müsste dann noch gesondert behandelt werden.
@@OpenGL4ever Die Neutronen braucht man bei der D-T-Fusion auch zum Erbrüten von neuem T.
Helion versucht idealerweise die He-3-Fusion. Dabei werden (eigentlich) keine Neutronen produziert, sondern nur ein Alpha-Teilchen und ein Proton. Deren Energie wird auf das Magnetfeld übertragen, das dann wiederum einen Strom induziert. Ob das tatsächlich funktioniert und wenn ja, mit welchem Wirkungsgrad, kann ich nicht sicher einschätzen. Es Entstehen auch Gamma-Quanten. Deren Energie lässt sich nicht magnetisch abfangen und müsste durch Reaktorkühlung abgeführt werden.
@@geraldeichstaedt Das ist richtig. Es ist ein Neutronenüberschuss notwendig, damit man in den Blanketts neues Tritium erbrüten kann.
Den Helion Reaktor muss ich mir mal etwas genauer anschauen, bisher habe ich das noch nicht getan.
lets gooo endlich wieder heizen!
Vielen Dank für die Darstellung. Könnte man nicht die Trägheitsfusion mit der magnetischen Fusion kombinieren? Also erst die Zündung über Laser und dann der kontinuierliche Reaktorbetrieb bei nicht so drastischen Reaktionsbedingungen? Würde das Vorteile bringen?
Sehr geehrter Herr Zohm, vielen Dank für diesen weiteren Beitrag von Ihnen. Eine Frage die sich mir bei der Trägheitsfusion stellt ist wie das Tritium zu Verfügung gestellt wird. Beim magnetischen Einschluss haben Sie bereits erklärt, dass beispielsweise ITER Blankets mit Lithium zur Erbrütung von Tritium haben wird und dann "nur" noch Deuterium eingeführt werden muss. Wie würde die Erbrütung bei der Trägheitsfusion ablaufen? Müsste hier eine kontinuierliche Zufuhr durch externe Quellen erfolgen? Hier drängt sich mir direkt die nächste Frage auf und bitte entschuldigen Sie, wenn Sie diese Frage bereits in einen Ihrer vorherigen Videos beantwortet haben sollten (habe nicht mehr alles im Kopf). Nehmen wir mal an wir hätten genug Reaktoren um den Stromverbrauch von Deutschland pro Jahr durch Fusion zu decken. Über welche Mengen von Deuterium würden wir dann sprechen und wieviel Energie würde es benötigen diese Menge aus Meerwasser zu gewinnen und wie hoch wären die Kosten dafür?
Die Fusion eines Deuterium-Atomkerns und eines Tritium-Atomkerns hat praktischen den gleichen Bedarf an Brennstoffen und auch die gleichen Fusionsprodukte, also einen Helium-4-Atomkern und ein Neutron. Das Neutron können Sie dazu nutzen, einen Lithium-Atomkern in Tritium zu transmutieren.
Das Deuterium stellt kein knappes Gut dar. Die Kosten sind zu vernachlässigen. Den Liter schweres Wasser bekommen Sie im Handel für unter 20 €.
Die Welt-Tritium-Vorräte sind äußerst knapp. Nur wenige Kilogramm stehen für die zivile Nutzung zur Verfügung. Ein Gramm Tritium kostet aktuell ca. 24.000 €. Hier ist der Nachweis zu erbringen, dass es von den Fusionsreaktoren tatsächlich ausreichend erbrütet werden kann. Als Grundstoff ist Lithium angedacht. Das steht im Wettbewerb zu anderen Abnehmern von Lithium und ist derzeit nur theoretisch in langfristig hinreichender Menge verfügbar. Es müsste dazu aus Meerwasser statt aus wie bisher aus Salzseen gewonnen werden. Das sollte aber eine deutlich kleinere technische Herausforderung sein als der Bau funktionierender Fusionskraftwerke.
Andere Engpässe zeichnen sich beim Dauerbetrieb ab. Die Neutronen der Fusion müssen zum Erbrüten von Tritium verwendet werden, Neutronen sollten nicht an die Gehäusewand vordringen, da diese ansonsten geschädigt wird und ausgetauscht werden muss, was zu Ausfallzeiten führt. Verlust von Tritium durch Diffusion sollte vermieden werden. Aus den Lithium-Targets muss das erbrütete Tritium extrahiert werden. Um das eigentliche Fusionskraftwerk wird also eine chemische Aufbereitungsanlage zu bauen sein, und der Reaktor wird durch ein Containment zu schützen sein. Vom Nachweis der Machbarkeit der Kernfusion zur technischen Umsetzung eines kommerziellen Reaktors samt aller Sicherheitsstandards ist es ein weiterer Schritt, dessen Umsetzung mehr als nur Routine ist. Die technische Implementierung muss dann wiederum so stabil sein, dass sie langfristig wirtschaftlich ist.
Wenn viele Fusionsreaktoren gleichzeitig gebaut werden, so muss man sich auch die ausreichende Verfügbarkeit supraleitender Spulen anschauen.
Also doch kein Durchbruch für eine machbare Fusion im Sinne der Machbaren kommerziellen Anwendung. Danke für die Einschätzung. Ich mag die nüchterne Art eurer Videos.
Gibt es Ideen, die eine Kombination von Trägheitsfusion und magnetischem Einschluss nutzen. So was wie: Das Kügelchen wird in einem Magnetfeld vom Laser gezündet. Durch das Magnetfeld wird das Plasma an der Expansion gehindert und brennt schneller ab. Wenn das Kügelchen ein Holzscheit wäre, dann wäre das die Weiterentwicklung vom Lagerfeuer zum Ofen.
Danke für die fundierte Darstellung. Es wird wohl auch bei Trägheitsfusion bei "in 30+× Jahren" bleiben.
Ich bin schon 62 Jahre alt. Schon vor 40 Jahren hat es 20+x Jahre gedauert, bis Kernfunktion genutzt werden kann :((
es wird immer so sein 30 - 40 jahre +x :)
Ähnliche Gedankengänge wie der *Plasmaphysiker Hartmut Zohm* hatte ich letzte Woche auch, als der Hype über den *Durchbruch in der Kernfusionsforschung* durch alle Medien ging. 🤓🤔
Vielen Dank!
Was bedeuten die Ergebnisse denn aus der militärischen Perspektive? Bzw. welchen Zweck verfolgt der Militärapparat mit diesen Experimenten? Lg.
Aus was/wie ist so ein Pellet aufgebaut?
vielen Dank für die Klarstellung...🙂 Begeistert bin ich zB auch von dem Unternehmen General Fusion aus Vancouver und ihrer Versuchsanlage mit flüssigen Metallkugeln..sieht vielversprechend aus.. technisch einfacher zu realisieren en.wikipedia.org/wiki/General_Fusion
Vielen Dank für das Video! Frage: Angenommen die Kernfusion soll in ferner Zukunft auch im Bereich der Raumfahrt eingesetzt werden, Stichwort Generationenraumschiff oder ähnliches. Sehen Sie die Trägheitsfusion in diesem Anwendungsbereich als besser geeignet als den Ansatz mit Magneten? Wichtig ist für die Raumfahrt ja v.a. das Gewicht, und ITER ist mit seinen 23.000 Tonnen sicherlich viel zu schwer.
Vielen Dank für die Klarstellung.
Wäre es möglich auch das Fusionskonzept von HELION aus Expertensicht zu beurteilen?
Das Konzept hört sich sehr vielversprechend an, da dort die freigesetzte Energie über den magnetischen Einfluss des Plasmas direkt wieder als elektrische Energie zurückgewonnen werden soll.
Wenn es sich hier um ‚Voodoo Science‘ handeln sollte, dann wäre eine entsprechende Klarstellung auch hilfreich.
Induktivität von Plasma ist kein Voodoo Science. Das Max Planck Institut hat bereits vor Jahren hier Studien veröffentlicht. Es geht Fortex-Effekte. Eine neue Theorie, die vom Max-Planck-Institut "Wendelstein Fusionsreaktor" entdeckt wurde, bei der Wasserstoff-0 und Bor-11 drei Helium-4-Kerne bilden. Es wird keinen Dampf- oder Stromgenerator benötigt. Man verwendet ein Wirbelmagnetfeld.