Hallo Herr Professor, zwei Fragen zirkulieren durch meinen Kopf als ein bewunder von Niklas Luhmann und Adorno, nach Ihrem vortrag: 1. Wie kann man als Vertreter luhmannsche Systrmtheorie ein großer fan Habermas sein? 2. In DIALEKTIK DER AUFKLÄRUNG beschrieben adorno und horckheimer die europ. Denkweise als das Problem, ist Ihrer Meinung diese heute auf Personen zu verstehen? Grüße
Schade, dass das Grammophon so spät erfunden wurde. Gerne wüsste ich, wie Hegel es ausgesprochen hätte: Läktscha, Läcktür, Läcktscherle? Vorlesung, gar?
Kann es denn individuelles Handeln geben, das nicht politisch ist? Zumindest in der Summe wird es doch immer etwas, was die Gesellschaft beeinflusst. Ich denke da an das berühmte Zitat "Das Private ist politisch" aus der Frauenbewegung?
Bei 49:50 sagt er, dass eine Entscheidung erst dann politisch wird, wenn sie über das individuelle hinausgeht oder mehr als das Individuum in Anspruch nimmt. Dem würde ich persönlich insoweit widersprechen, als dass wir als Person die Summe unserer Gedanken, Einstellungen, Erfahrungen und Gefühle darstellen, gewollt oder ungewollt politisch Handeln können und dieses Handeln durch die vorherigen Entscheidungen beeinflusst wird. Also sehe ich da keine Möglichkeit für individuelles Handeln, welches nicht zumindest die eigene Politik beeinflusst.
Ich kann dir die Frage nicht unbedingt beantworten, aber als erstes fällt auf, dass das politische System nicht die Gesellschaft ist, sondern ein spezialisiertes Teilsystem dieser(Funktionssystem). Dieses Funktionssystem bzw. sein Code wird dann in Anspruch genommen, wenn ich etwas mit Macht durchsetzen möchte - staatlich, privat und im Kontext anderer Funktionssysteme(z.B. ein Vorgesetzter entlässt einen Untergebenen in der Wirtschaft. Er hat die Macht zu dieser Entscheidung, solange sie konsistent mit der geltenden formellen Ordnung ist). Natürlich wirken individuelle Handlungen auch politisch, aber sehr indirekt. Weil sie zur Umwelt des politischen Systems gehören. Das politische System beobachtet seine Umwelt jedoch selektiv, also nach eigener Maßgabe. Individuelle Handlungen sind also nicht direkt politisch bzw. nur dann wenn sie den Code des politischen Systems in Anspruch nehmen, i.d.F. oftmals als mikropolitische Entscheidungen. Insgesamt ist "Privates" ansonsten nur politisch, indem es zur Bildung und Veränderung von Normen, Ansichten über Themen etc. beiträgt, die irritierend auf das politische System wirken können. D.h. wenn das politische System die Information zur Kenntnis nimmt, tut es dies selektiv und diese Selektivität ist beeinflusst durch seine eigenen systemspezifischen Standarts der Bewertung(Funktion, Code, Programme und vieles weiteres fließt bei seiner Maßgabe der Beobachtung ein). Dies jedoch ist nur der Input, also die Systemgrenze. Der Output ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Sehr scharfsinnig, ein klarer Verstand
Ab 15:25 geht's los.
Hallo Herr Professor, zwei Fragen zirkulieren durch meinen Kopf als ein bewunder von Niklas Luhmann und Adorno, nach Ihrem vortrag:
1. Wie kann man als Vertreter luhmannsche Systrmtheorie ein großer fan Habermas sein?
2. In DIALEKTIK DER AUFKLÄRUNG beschrieben adorno und horckheimer die europ. Denkweise als das Problem, ist Ihrer Meinung diese heute auf Personen zu verstehen?
Grüße
Danke
Schade, dass das Grammophon so spät erfunden wurde. Gerne wüsste ich, wie Hegel es ausgesprochen hätte: Läktscha, Läcktür, Läcktscherle? Vorlesung, gar?
@koelnkorrekt! 😃
Kann es denn individuelles Handeln geben, das nicht politisch ist? Zumindest in der Summe wird es doch immer etwas, was die Gesellschaft beeinflusst. Ich denke da an das berühmte Zitat "Das Private ist politisch" aus der Frauenbewegung?
Bei 49:50 sagt er, dass eine Entscheidung erst dann politisch wird, wenn sie über das individuelle hinausgeht oder mehr als das Individuum in Anspruch nimmt. Dem würde ich persönlich insoweit widersprechen, als dass wir als Person die Summe unserer Gedanken, Einstellungen, Erfahrungen und Gefühle darstellen, gewollt oder ungewollt politisch Handeln können und dieses Handeln durch die vorherigen Entscheidungen beeinflusst wird. Also sehe ich da keine Möglichkeit für individuelles Handeln, welches nicht zumindest die eigene Politik beeinflusst.
@@marv1nperator Ja würde ich nämlich auch sagen ;) Politik ist am Ende jedes menschliche Handeln in einer Gesellschaft^^
Ich kann dir die Frage nicht unbedingt beantworten, aber als erstes fällt auf, dass das politische System nicht die Gesellschaft ist, sondern ein spezialisiertes Teilsystem dieser(Funktionssystem).
Dieses Funktionssystem bzw. sein Code wird dann in Anspruch genommen, wenn ich etwas mit Macht durchsetzen möchte - staatlich, privat und im Kontext anderer Funktionssysteme(z.B. ein Vorgesetzter entlässt einen Untergebenen in der Wirtschaft. Er hat die Macht zu dieser Entscheidung, solange sie konsistent mit der geltenden formellen Ordnung ist).
Natürlich wirken individuelle Handlungen auch politisch, aber sehr indirekt. Weil sie zur Umwelt des politischen Systems gehören. Das politische System beobachtet seine Umwelt jedoch selektiv, also nach eigener Maßgabe. Individuelle Handlungen sind also nicht direkt politisch bzw. nur dann wenn sie den Code des politischen Systems in Anspruch nehmen, i.d.F. oftmals als mikropolitische Entscheidungen.
Insgesamt ist "Privates" ansonsten nur politisch, indem es zur Bildung und Veränderung von Normen, Ansichten über Themen etc. beiträgt, die irritierend auf das politische System wirken können. D.h. wenn das politische System die Information zur Kenntnis nimmt, tut es dies selektiv und diese Selektivität ist beeinflusst durch seine eigenen systemspezifischen Standarts der Bewertung(Funktion, Code, Programme und vieles weiteres fließt bei seiner Maßgabe der Beobachtung ein). Dies jedoch ist nur der Input, also die Systemgrenze. Der Output ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Das Leben ist schön
.in.