Kim Bui, Turnerin, über Druck im Leistungssport und ihre Essstörung

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  • Опубліковано 12 вер 2024
  • Als Highlight ihrer Turnkarriere nennt Kim Bui den letzten Tag am Stufenbarren bei den European Championships in München 2022: „Dann war der Moment, wo ich plötzlich gelandet bin und ich genau wusste, das ist das Ende meiner Karriere. Das war jetzt die letzte Übung, die ich geturnt habe. Und dann die ganze Halle aufgestanden ist, getobt und applaudiert hat. Die Emotionen sind einfach hochgekommen. Ich habe dann Rotz und Wasser geheult und konnte es gar nicht fassen.“ Den Erfolg verdankt die Turnerin jahrelanger harter Arbeit und unermüdlichem Training von klein auf. Ihre Motivation sieht sie heute auch selbstkritisch: „Wenn man so ein bisschen tiefer gräbt bei mir, ist es schon so ein bisschen die Anerkennung, die ich gerne hätte von außen. Die ich mir manchmal selbst nicht geben konnte.“
    Doch dem Profisport verdankt sie nicht nur Anerkennung. Das ständige Wiegen und Achten auf jedes Gramm führten bei ihr zu einer Bulimie-Erkrankung: „Wenn ich dann gegessen habe und vielleicht auch mal ein bisschen mehr, kam immer dieses schlechte Gewissen hoch: Ja, du sollst eigentlich abnehmen. Du sollst jetzt nicht essen. Und irgendwann kam das Gefühl: Ja, dann muss ich es ja wieder loswerden. Dann habe ich mich erbrochen. Und das war der Beginn des Teufelskreises.“ Mithilfe von Therapie schaffte sie es schließlich, ihre Essstörung zu besiegen. Heute appelliert sie an jüngere Athletinnen und Athleten: „Holt euch bitte professionelle Hilfe. Glaubt nicht, dass ihr da irgendwie alleine rauskommt, das ist etwas, das schaffen die Wenigsten.“
    „Mein Geheimnis ist einfach gelüftet worden. Ich bin ertappt worden und ja, das ist doof. Auf der anderen Seite war ich irgendwie erleichtert, weil endlich jemand darauf aufmerksam geworden ist.“
    0:35 "Highlight war das Ende meiner Karriere"
    1:47 Training, Schule, Training, Hausaufgaben, Schlafen
    2:45 Hindernisse und Motivation
    4:21 Erziehung zu Fleiß, Disziplin, Respekt
    6:05 Die Abhängigkeit zu Trainer*innen
    6:56 "Vielleicht könntest du mal noch ein oder zwei Kilo abnehmen"
    8:21 Der Beginn des Teufelskreises
    9:09 "Ich habe ein Doppelleben geführt"
    11:18 "Endlich wurde jemand darauf aufmerksam"
    13:34 "Heute bin ich fein mit allem"
    15:08 Die Resonanz nach der Biografie
    17:56 "Holt euch bitte professionelle Hilfe"

КОМЕНТАРІ • 4

  • @christinaaugustin7224
    @christinaaugustin7224 Місяць тому +1

    Danke für Deinen Mut..danke für Deine Offenheit..Danke für alles

  • @florianmeier3186
    @florianmeier3186 Місяць тому

    Ein sehr bemerkenswertes Gespräch einer sehr sympathischen Frau, der man nur eine gute Zukunft wünschen kann. Leider blieb die Verantwortung der Trainer und Verbände doch etwas unterbetont. Immerhin war offenbar die Trainerin ein entscheidender Auslöser, und dass sich eine 17jährige eine Therapeutin sucht und das so durchzieht ist ja über dem, was man von einer Jugendlichen eigentlich erwarten kann. Was wäre außerdem gewesen, wenn sie nicht dazu gedrängt worden wäre? Essstörungen sind ja ganz schwere Erkrankungen, die auch tödlich enden können.

    • @eikonnord2004
      @eikonnord2004  Місяць тому

      Absolut richtig, danke für diesen Hinweis - Essstörungen sind buchstäblich lebensgefährlich.