Danke fürs Feedback! Ich denke, wenn man die Möglichkeiten der Bildbearbeitung mit berücksichtigt, eröffnen sich bei der Fachkamera viele Möglichkeiten die man bislang nicht berücksichtigt hat.
Man muss natürlich dazu sagen, das mittels Adapter auch mit Digiback gearbeitet werden könnte. Eigentlich ergeben sich so unzählige Varianten. Ich würde mir wünschen, mehr Digital Fotografen würden sich solche Videos anschauen.
Klar, Digiback - doch mit einem 33 x 44mm großen Sensor einen 300 mm Bildkreis abdecken? Ich denke, gerade die Fixierung auf die digitalen Sensoren hat die Fachfotografie nicht nur in die Sackgasse geführt sondern voll an die Wand gefahren. Spezielle Objektive für diese kleinen Sensoren, kleine Fachkameras mit präzisen Verstellmöglichkeiten, ... . 😏 Einfach mal zurückschauen auf eine Technik die ja seit Jahrzehnten schon vorhanden ist und sich dann auf neue inhaltliche Möglichkeiten konzentrieren.
ich mache es schon sehr lange so, zuerst mit einer Vollformat Sony und seit einiger Zeit mit dem Rückteil der Hasselblad 907x mit 33x44mm Sensor an verschiedenen 4x5 Kameras. Warum benutzt du analoge Rückteile und in dem Fall warum dann nicht gleich ein 6x12 (so mache ich es)? Bei analogen Einzelbildern ist man immer noch sehr von der Auflösung des Films und exakt gleichen Verarbeitung bis hin zum Scannen abhängig. Das Ganze macht nur Sinn, wenn die Verstellmöglichkeiten der Kamera genutzt werden wie bei Architektur, obwohl man da bei normalen Digitalaufnahmen in Photoshop ohne Probleme die Vertikalen korrigieren kann. Sehr gut funktioniert es bei tabletop, wo die Schärfenebene genau ausgerichtet werden kann, was anders nicht geht. Wenn die Verstellmöglichkeiten der GF Kamera nicht genutzt werden (müssen), kann man einfacher die Einzelaufnahmen mit der Digitalkamera direkt machen, ggf. die Kamera exakt um den Nodalpunkt schwenken. Durch die Wahl der Brennweite kann man auch die Auflösung des Endergebnisses bestimmen, längere Brennweite, mehr Einzelbilder, höhere Auflösung. Bei Landschaften ist das überhaupt kein Problem und geht auch einfach aus der Hand. Bei der Blumenaufnahme aus dem anderen Video würde ich die gleiche Auflösung auch direkt mit einer Digitalkamera und einem gute Makroobjektiv erreichen. VG Dierk
Hallo Dierk, grundsätzlich hast du recht. Doch wie du auch sagst, ich kann die Korrekturmöglichkeiten der Fachkamera nutzen. Bei Landschaftspanoramen - kann man wirklich aus der Hand fotografieren. Aber du musst die Kamera schwenken und hast bei jedem Bild einen anderen Blickwinkel auf das Objekt. Bei der Architektur, exakt horizontal ausrichten und schwenken im Nodalpunkt - ok. Aber schwenke mal nach oben oder unten, du bekommst ein Kugelpanorama aber keine exakt geraden Linien. Das Blumenbild kannst du mit Einzelaufnahmen und Schwenkung im Nodalpukt nicht machen, weil du eine Zentralperspektive hast und der Randbereich in einem ganz anderen Blickwinkel fotografiert wird. Auch wenn man die Kamera mit einem Slider verfährt, hat jede einzenlne Aufnahme eine Zentralperspektive. Die Bilder passen nicht exakt zusammen. Fotografierst du mit der Fachkamera, hast du eine Filmebene, das Bild wird dann von der Mattscheibenebene praktisch nur abgescannt. Der Aufwand ist simpel. Nimm irgendeine Fachkamera und ein beliebiges Fachobjektiv, Bildausschnitt festlegen und Perspektivkorrekturen durchführen und dann eben nicht auf Film fotografieren sondern die Filmebene einfach mit einer Systemkamera "abscannen". Man braucht keinen mechanischen Verschluss, die Daten werden einfach ausgelesen. Die Belichtungszeit macht die Kamera korrekt, nur muss man nach Testaufnahmen die Zeit manuell einstellen sonst würde jede Teilaufnahme unterschiedlich belichtet. Und die Vergrößerungsfunktion der Systemkamera kann dann zusätzlich zum exakten Scharfstellen verwendet werden. VG René
Wichtig ist noch das Denken in eine andere Richtung. Wir brauchen keine großen Filmformate und großen Sensoren. Es geht auch mit kleinen 4/3 Sensoren. Ich verschiebe das alles noch von Hand und setze es händisch zusammen. Doch ein Rückteil mit Schrittmotoren auszustatten, die Filmebene automatisch zeilenweise abfahren und dann die exakt positionierten Einzelbilder in der Bildbearbeitung automatisch zusammenführen - das ist heuzutage ja wirklich kein Problem.
@@der-schrei Vielen Dank für die ausführliche Antwort, René Was ich nicht verstehe: wenn du mit einem Objektiv mit 75° Bildwinkel aufnimmst dürfte bei einer DSLR mit so einem schrägen Lichteinfall der Sensor durch die Abdeckung des Gehäuses nicht mehr vollständig Licht bekommen? Das wäre bei dem Rückteil der Hasselblad 907x oder einer Phase One kein Problem. Ob du mit einem Sensor einer APS-C Kamera oder mit MF Sensor von 33x44mm aufnimmst, spielt keine Rolle, du must bei dem größeren Sensor nur weniger Einzelbilder aufnehmen. Einzig die Auflösung des Sensors in Pixel/mm spielt eine Rolle, von der Leistung beim Kontrast ganz abgesehen. Bei dem Blumenbild: wenn du mit 600mm auf fast 1:1 Distanz aufnimmst und den gleichen Aufbau mit einem 600mm direkt an einer Digitalkamera machst, sieht die Kamera das Objekt aus den gleichen Winkeln wie mit deinem Aufbau, um den Nodalpunkt zu schwenken ist natürlich Voraussetzung. Es sollte also genau das gleiche Bild herauskommen. Bei f/32 würde mich interessieren, ob da die Beugung nicht schon wirkt? Ich gehe digital an Vollformat nie unter f/11. Was mich bei dem Blumenbild interessieren würde: nach meiner Rechnung ist bei 600mm und etwa 1:1 Abbildung bei f/32 die Schärfentiefe nahezu 0! Das heißt, auf dem Bild wären nur einige Bereiche und dann auch nur Teile der Blüten scharf? Was dann den Betrachtungsabstand betrifft, sollte man dann für einen Ausdruck von 6m Breite also mindestens 12m entfernt sein? VG Dierk
@@dierktopp4780 Dierk, du bist ein richtiger Spezialist, ich bin nur Künstler. Klar ich habe umfangreiche Erfahrungen in der Fachfotografie, aber das war inden 90ern. Letztlich fotografiere ich so, als wenn ich analog auf Film fotografieren würde. Ich mache die entspechenden Perspektivkorrekturen und Schwenkungen, ganz konventionell mit der Mattscheibe. Dann nehme ich das Rückteil ab, aber anstatt nun ein Film zu belichten hänge ich eine Systemkamera hin, fokusiere nach und scanne das Bild nun direkt ab. Eigentlich "erspare ich mir nur" Filmbelichtung, Filmentwicklung und scannen. Den Verfahrweg den ich bei dieser Linhof habe sind 15 x 18 cm, und wenn ich das voll ausnutze sind das eben 2000 Megapixel. Das Bild das im Film im Hintergund hängt ist ein Ausdruck von dem angegebenen Ausschnitt den ich schnell mit meinem Epson Drucker gemacht habe. Natürlich ist die Schärfentiefe bei diesem Sujet nur ein paar Milimeter, aber du siehst ja im Film, ich stehe da direkt vor dem Ausdruck und du siehst in der Blüte auf die ich scharf gestellt habe jedes Detail. Bei diesem Bild wurde auch nichts in der Bildbearbeitung gemacht, da wurden nur die JEPG Bilder zusammen gesetzt, da wurde nicht mal irgendeine Helligkeitkorrektur vorgenommen. Mein Spezialgebiet sind abstrakte Bilder die auf einer fotografischen Aufnahme beruhen. Und da werden alle deine Berechnungen über den Haufen geworfen, da mache ich aus einem KB-Kodachrome Dia ein 4 x 5 Meter großes, ultrascharfes Bild. Also, wenn du mal in der Nähe von Memmingen bist, komm einfach vorbei und schaue es dir an.
@@der-schrei vielen Dank René! Die Fotografie ist seit vielen Jahrzehnten meine große Leidenschaft. Ich möchte hier nicht damit protzen! So bin ich auch immer an einem Austausch über Bilder und Technik interessiert und habe mich hier vielleicht sehr breit gemacht. :( Deine Endergebnisse gefallen mir sehr und ich würde sie gerne in Original sehen - aber von Lübeck aus??? :(( Wenn du mal in Hamburg eine Ausstellung machst, bin ich dabei! Viele Grüße Dierk
Hoch kompetent und dennoch leicht verständlich erklärt. SUPER!!!
Sehr gutes Video über die doch großartigen Möglichkeiten der Großformat-Kameras.
Vielen Dank!
Danke fürs Feedback! Ich denke, wenn man die Möglichkeiten der Bildbearbeitung mit berücksichtigt, eröffnen sich bei der Fachkamera viele Möglichkeiten die man bislang nicht berücksichtigt hat.
Tolles Video überVorteile der Fachkamera. Ich finde die Erklärungen über Bildwinkel und Bildkreis echt gut verständlich. Klasse!
Die Abstandshalter sind der Hammer :-)
Vielen Dank. Sehr gut erklärt!
Man muss natürlich dazu sagen, das mittels Adapter auch mit Digiback gearbeitet werden könnte. Eigentlich ergeben sich so unzählige Varianten. Ich würde mir wünschen, mehr Digital Fotografen würden sich solche Videos anschauen.
Klar, Digiback - doch mit einem 33 x 44mm großen Sensor einen 300 mm Bildkreis abdecken? Ich denke, gerade die Fixierung auf die digitalen Sensoren hat die Fachfotografie nicht nur in die Sackgasse geführt sondern voll an die Wand gefahren. Spezielle Objektive für diese kleinen Sensoren, kleine Fachkameras mit präzisen Verstellmöglichkeiten, ... . 😏
Einfach mal zurückschauen auf eine Technik die ja seit Jahrzehnten schon vorhanden ist und sich dann auf neue inhaltliche Möglichkeiten konzentrieren.
ich mache es schon sehr lange so, zuerst mit einer Vollformat Sony und seit einiger Zeit mit dem Rückteil der Hasselblad 907x mit 33x44mm Sensor an verschiedenen 4x5 Kameras.
Warum benutzt du analoge Rückteile und in dem Fall warum dann nicht gleich ein 6x12 (so mache ich es)?
Bei analogen Einzelbildern ist man immer noch sehr von der Auflösung des Films und exakt gleichen Verarbeitung bis hin zum Scannen abhängig.
Das Ganze macht nur Sinn, wenn die Verstellmöglichkeiten der Kamera genutzt werden wie bei Architektur, obwohl man da bei normalen Digitalaufnahmen in Photoshop ohne Probleme die Vertikalen korrigieren kann. Sehr gut funktioniert es bei tabletop, wo die Schärfenebene genau ausgerichtet werden kann, was anders nicht geht.
Wenn die Verstellmöglichkeiten der GF Kamera nicht genutzt werden (müssen), kann man einfacher die Einzelaufnahmen mit der Digitalkamera direkt machen, ggf. die Kamera exakt um den Nodalpunkt schwenken. Durch die Wahl der Brennweite kann man auch die Auflösung des Endergebnisses bestimmen, längere Brennweite, mehr Einzelbilder, höhere Auflösung. Bei Landschaften ist das überhaupt kein Problem und geht auch einfach aus der Hand. Bei der Blumenaufnahme aus dem anderen Video würde ich die gleiche Auflösung auch direkt mit einer Digitalkamera und einem gute Makroobjektiv erreichen.
VG Dierk
Hallo Dierk,
grundsätzlich hast du recht. Doch wie du auch sagst, ich kann die Korrekturmöglichkeiten der Fachkamera nutzen. Bei Landschaftspanoramen - kann man wirklich aus der Hand fotografieren. Aber du musst die Kamera schwenken und hast bei jedem Bild einen anderen Blickwinkel auf das Objekt. Bei der Architektur, exakt horizontal ausrichten und schwenken im Nodalpunkt - ok. Aber schwenke mal nach oben oder unten, du bekommst ein Kugelpanorama aber keine exakt geraden Linien.
Das Blumenbild kannst du mit Einzelaufnahmen und Schwenkung im Nodalpukt nicht machen, weil du eine Zentralperspektive hast und der Randbereich in einem ganz anderen Blickwinkel fotografiert wird. Auch wenn man die Kamera mit einem Slider verfährt, hat jede einzenlne Aufnahme eine Zentralperspektive. Die Bilder passen nicht exakt zusammen.
Fotografierst du mit der Fachkamera, hast du eine Filmebene, das Bild wird dann von der Mattscheibenebene praktisch nur abgescannt. Der Aufwand ist simpel. Nimm irgendeine Fachkamera und ein beliebiges Fachobjektiv, Bildausschnitt festlegen und Perspektivkorrekturen durchführen und dann eben nicht auf Film fotografieren sondern die Filmebene einfach mit einer Systemkamera "abscannen".
Man braucht keinen mechanischen Verschluss, die Daten werden einfach ausgelesen. Die Belichtungszeit macht die Kamera korrekt, nur muss man nach Testaufnahmen die Zeit manuell einstellen sonst würde jede Teilaufnahme unterschiedlich belichtet. Und die Vergrößerungsfunktion der Systemkamera kann dann zusätzlich zum exakten Scharfstellen verwendet werden.
VG René
Wichtig ist noch das Denken in eine andere Richtung. Wir brauchen keine großen Filmformate und großen Sensoren. Es geht auch mit kleinen 4/3 Sensoren. Ich verschiebe das alles noch von Hand und setze es händisch zusammen. Doch ein Rückteil mit Schrittmotoren auszustatten, die Filmebene automatisch zeilenweise abfahren und dann die exakt positionierten Einzelbilder in der Bildbearbeitung automatisch zusammenführen - das ist heuzutage ja wirklich kein Problem.
@@der-schrei
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, René
Was ich nicht verstehe:
wenn du mit einem Objektiv mit 75° Bildwinkel aufnimmst dürfte bei einer DSLR mit so einem schrägen Lichteinfall der Sensor durch die Abdeckung des Gehäuses nicht mehr vollständig Licht bekommen? Das wäre bei dem Rückteil der Hasselblad 907x oder einer Phase One kein Problem.
Ob du mit einem Sensor einer APS-C Kamera oder mit MF Sensor von 33x44mm aufnimmst, spielt keine Rolle, du must bei dem größeren Sensor nur weniger Einzelbilder aufnehmen. Einzig die Auflösung des Sensors in Pixel/mm spielt eine Rolle, von der Leistung beim Kontrast ganz abgesehen.
Bei dem Blumenbild:
wenn du mit 600mm auf fast 1:1 Distanz aufnimmst und den gleichen Aufbau mit einem 600mm direkt an einer Digitalkamera machst, sieht die Kamera das Objekt aus den gleichen Winkeln wie mit deinem Aufbau, um den Nodalpunkt zu schwenken ist natürlich Voraussetzung. Es sollte also genau das gleiche Bild herauskommen. Bei f/32 würde mich interessieren, ob da die Beugung nicht schon wirkt? Ich gehe digital an Vollformat nie unter f/11.
Was mich bei dem Blumenbild interessieren würde:
nach meiner Rechnung ist bei 600mm und etwa 1:1 Abbildung bei f/32 die Schärfentiefe nahezu 0! Das heißt, auf dem Bild wären nur einige Bereiche und dann auch nur Teile der Blüten scharf? Was dann den Betrachtungsabstand betrifft, sollte man dann für einen Ausdruck von 6m Breite also mindestens 12m entfernt sein?
VG Dierk
@@dierktopp4780 Dierk, du bist ein richtiger Spezialist, ich bin nur Künstler. Klar ich habe umfangreiche Erfahrungen in der Fachfotografie, aber das war inden 90ern. Letztlich fotografiere ich so, als wenn ich analog auf Film fotografieren würde. Ich mache die entspechenden Perspektivkorrekturen und Schwenkungen, ganz konventionell mit der Mattscheibe. Dann nehme ich das Rückteil ab, aber anstatt nun ein Film zu belichten hänge ich eine Systemkamera hin, fokusiere nach und scanne das Bild nun direkt ab. Eigentlich "erspare ich mir nur" Filmbelichtung, Filmentwicklung und scannen.
Den Verfahrweg den ich bei dieser Linhof habe sind 15 x 18 cm, und wenn ich das voll ausnutze sind das eben 2000 Megapixel.
Das Bild das im Film im Hintergund hängt ist ein Ausdruck von dem angegebenen Ausschnitt den ich schnell mit meinem Epson Drucker gemacht habe. Natürlich ist die Schärfentiefe bei diesem Sujet nur ein paar Milimeter, aber du siehst ja im Film, ich stehe da direkt vor dem Ausdruck und du siehst in der Blüte auf die ich scharf gestellt habe jedes Detail.
Bei diesem Bild wurde auch nichts in der Bildbearbeitung gemacht, da wurden nur die JEPG Bilder zusammen gesetzt, da wurde nicht mal irgendeine Helligkeitkorrektur vorgenommen.
Mein Spezialgebiet sind abstrakte Bilder die auf einer fotografischen Aufnahme beruhen. Und da werden alle deine Berechnungen über den Haufen geworfen, da mache ich aus einem KB-Kodachrome Dia ein 4 x 5 Meter großes, ultrascharfes Bild. Also, wenn du mal in der Nähe von Memmingen bist, komm einfach vorbei und schaue es dir an.
@@der-schrei vielen Dank René!
Die Fotografie ist seit vielen Jahrzehnten meine große Leidenschaft. Ich möchte hier nicht damit protzen!
So bin ich auch immer an einem Austausch über Bilder und Technik interessiert und habe mich hier vielleicht sehr breit gemacht. :(
Deine Endergebnisse gefallen mir sehr und ich würde sie gerne in Original sehen - aber von Lübeck aus??? :((
Wenn du mal in Hamburg eine Ausstellung machst, bin ich dabei!
Viele Grüße
Dierk