Yes, I hope Peter Watchorn will succeed one day to re-issue these capital Ahlgrimm recordings on compact disc, although the beautiful luxurious lay-outs of the vinyl recordings can't be copied unfortunately.
Alice and Nikolaus d'Harnoncourt. After all these years I never realised that they had a prefix in their early days :-) Wonderful posting - thanks once again.
Yes they learned the business on an early age. We normally say Harnoncourt but in this recording it was d'Harnoncourt. Anyway it is the one and only Nikolaus. ;-)
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 2/4 Mangels nöthiger Vorbereitung, die Ausführung nicht also gerathen wollte, als es ein so treUliches Thema erforderte. Ich fassete demnach den Entschluss, und machte mich sogleich anheischig, dieses recht Königliche The~a vollkommener auszuarbeiten, und sodann der Welt bekannt zu machen. Dieser Vorsatz ist nunmehro nach Vermögen bewerkstelliget worden, und er hat keine andere als nur diese untadelhafte Absicht, den Ruhm eines Monarchen, ob gleich nur in einem kleinen Puncte, zu verherrlichen, dessen Grösse und Stärke, gleich wie in · allen Kriegs- und Friedens-Wissenschaften, also auch besonders in der Musik, jedermann bewundern und verehren muss. Ich erkühne mich dieses unterthänigste Bitten hinzuzufügen: Ew. Majestät geruhen gegenwärtige wenige Arbeit mit einet gnädigen Aufnahme zu würdigen, und Deroselben allerhöchste Königliche Gnade noch fernerweit zu gönnen Ew. Majestät allerunterthänigst gehorsamsten Knechte, dem Verfasser". Von einem Zeichen der Gnade und des Dankes fehlt aber leider jede Spur, auch findet sich weder in den "Akten" noch in den "Schatullrechnungen" des Preuss. Haus-Archiv's ein Vermerk, dass Bach ein Honorar oder ein Geschenk für seine Arbeit erhalten hätte. Will man nicht glauben, dass in diesem Falle ein schriftlicher Beleg in Verlust geraten ist, kann man nur völlige Interesselosigkeit annehmen. -Der König hat das Widmungsexemplar des Musikalischen Opfers seiner Schwester, Prinzessin Amalie überlassen und der Zustand der Noten ist so tadellos, dass man sich kaum vorstellen kann, dass jemals aus ihnen musiziert worden sein soll. Umsomehr aber überrascht die Schilderung einer Unterhaltung, die der König im Juli des Jahres 1774 mit G . v. Swieten geführt hatte. Friedrich "sang mir mit lauter Stimme das Thema zu einer chromatischen Fuge vor, das er dem alten Bach gestellt hatte", berichtet der Freiherr in seinen "Gesprächen mit Friedrich dem Grossen" . Fast 30 Jahre später war Bach's Besuch in Potsdam also noch nicht vergessen I Auch findet sich unter den unzähligen Kompositionen des Königs eine Sonate, deren letzter Satz folgendes Thema verarbeitet: (example of music) Ist sie uns Zeugnis des grossen Eindrucks, den Bach's Werk auf den König gemacht hat oder hat Friedrich an jenem Abend in Potsdam zufällig aus seinen Kompositionen dieses "ausbündig schöne" Thema gewählt, als er Bach's Kunst auf die Probe stellen wollte? , Ob nun die lobpreisenden Biographen der Wahrheit näher sind oder jene die nur beweisen wollen, dass der König in keiner Weise die Bedeutung Bach's und seines Werkes zu schätzen vermochte, Eines ist s!cher: Friedrich der Grosse liebte die Musik,
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 3/4 In dem letzten Bairischen Kriege hatte der König, · seit dem Aus marsche aus Berlin und während dem Sommerfeldzuge, die Flöte wenig geblasen; ohngeachtet er jemanden zur Bassbegleitung in den Solos mit nach Schlesien genommen hatte. Zu diesem kam noch, dass er während dem Sommerfeldzuge nicht allein einen seiner Vorder-Zähne verlohren · hatte, sondern dass sich auch die Gichtgeschwulst an den Händen, merklich vermehret hatte. Dennoch hatte er nicht so bald die Winterquartiere bezogen, als ihn seine Liebe zur Musik an seine Flöte erinnerte. Umsonst war aber diesmal sein Bestreben, sich dies für ihn fast unentbehrliche Vergnügen zu verschaffen. Lippen und Hände versagten ihm ihre Dienste. Sobald er also wieder nach Potsdam kam, liess er alle seine Flöten und Musikalien einpacken und , sagte einst ·zum alten Conzertm., Franz Benda, mit gerührtem Tone: Mein lieber Benda, ich habe meinen besten Freund verlohren! Er überlebte diesen Verlust nicht lange .. " Ist es angesichts einer solchen Liebe zur Musik gerecht, darüber zu urteilen, ob der König mehr oder weniger Verständnis für die Kunst des strengen Satzes aufzubringen vermochte? Bietet doch das Musikalische Opfer selbst Möglichkeiten des Debattierens genug. Es ist ein echtes Werk des Barock und daher findet der Musiker im Notentext nur sehr spärliche Angaben darüber, wie es musiziert werden soll. Vor Allem hat Bach nur zu dreien der insgesamt 13 Stücke aus denen das Werk besteht (nämlich zum Canon Nr. 2 und zur Trio-Sonate mit dem ihr folgenden Canon perpetuus), Hinweise über die Besetzung gegeben. Die Folgen sind naheliegend: Es gibt auch nicht zwei der vielen Ausgaben und Aufführungen des Musikalischen Opfers, die einander gleichen, von K. F. Zelter, der 1808 in der Berliner Singakade. mie das sechsstimmige Ricercar von einem Streicherensemble spielen liess, bis' in unsere heutigen Tage. Niemand soll jedoch glauben, die einzi·g richtige Art der Besetzung gefunden zu haben, die gibt es nämlich nicht. Es war zu Bach's Zeiten durchaus üblich, dass der Komponist sein Werk dem Publikum ohne nähere Angabe der Besetzung übergab, oder sogar - darüber hinausgehend - expressis verbis in der Oberschrift oder im Vorwort die Wahl der Instrumente frei liess. Wer also im Rahmen eines barocken Instrumentariums die schönsten Instrumente und die besten Musiker die zu Verfügung stehen, gewählt hat, könnte sicher sein, Bach's Einverständnis zu haben. Dass jedoch das sechsstimmige Ricercar eine der grössten ClavierFugen ist, war im 18. Jh. noch wohl bekannt und ist erst später vergessen worden . J. Ch. Oley, gest. 1789, ein Bach sehr nahe stehender Musiker und wahrscheinlich sogar noch dessen Schüler, zählte, als er sich eine Abschrift davon anfertigte, das Werk noch zweifelsfrei zu Bach's Clavierwerken.
Isolde Ahlgrimm 1914 - 1995 early piano studies under the instruction of Viktor Ebenstein, Emil von Sauer and Franz Schmidt … Ahlgrimm played a central role in the revival of interest in the use of period instruments for the performance of Baroque and Classical music … She was the first to perform and record virtually the entire output of JS Bach for harpsichord … From 1945 to 1949 and from 1964 to 1984, Isolde Ahlgrimm was Professor of Harpsichord at the Vienna Academy … From 1958 to 1962, she taught at the Mozarteum Salzburg … WIKI
Her path was not that easy I read in the biography. She could hardly make use of any authentic sophisticated instruments built in Western Europe but despite a major force in harpsichord land.
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 4/4 Nachdem aber die Pianisten . durch den galanten Stil verwöhnt worden waren und man selbst schon für das dreistimmige Ricercar " an der Möglichkeit eines fehlerfreien Vortrags verzweifelt" (Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung, XXXIV. Jhg. 1832), begannen die Versuche, sich die Aufgabe etwas zu erleichtern. Der Rezensentder eben genannten Zeitung schlägt vor, das dreistimmige Ricercar zu Zweit zu spielen, "um durch 3 (und resp. 4) Hände in unverkrüppelter Stimmen lage heraus zu bringen, was zweihändig nur für vollendete Meister mögli'ch ist", und voll Bewunderung spricht er übe!" den Versuch eines "berühmten Künstler-Brüder- paares", das sechsstimmige Ricercar, "diese grosse überaus schöne Kunstfuge auf der Orgel mit vier Händen und obligatem Pedal vorzutragen". Das mag der Beginn jener Unzahl von Bearbeitungen geworden sein, die zum Teil so weit gehen, dass Instrumente zur Widergabe verwendet werden, die es zu Bach's Zeiten noch gar nicht gegeben hat! Glücklicherweise aber wird die Tatsache, dass das sechsstimmige Ricercar eine Komposition für Cembalo ist, stets mehr und mehr wieder respektiert. Ungläubige aber, mögen noch Folgendes bedenken: Vom gesamten Musikalischen Opfer ist uns nur das sechsstimmige Ricercar im Manuskript erhalten. Ebenso wie alle Fugen des Wohltemperierten Claviers und alle andere Bach'sche Claviermusik, ist es auf zwei Systemen notiert. Die Partitur-Notation, wie sie uns im Stich vorliegt, dient hier ebenso wie bei der Kunst der Fuge nur dazu, die Stimmführung leichter übersehbar zu machen! Auch wird in der Stimmenverteilung das ganze Ricercar hindurch peinlichst darauf Rücksicht genommen, dass sie der Spannkraft zweier Hände angepasst ist. Das bedeutet schliesslich einen Zwang, dem sich Bach wohl kaum unterworfen hätte, wäre er nicht an das Instrument gebunden gewesen. Im übrigen aber soll man nie vergessen, dass das Werk einem Flötisten gewidmet ist, noch dazu einem Dilettanten, dem das "Mitspielen" ja meist viel mehr Freude bereitet, als das blosse Zuhören. Bach hat darauf Rücksicht genommen und in der grossen Sonate ausdrücklich eine Stimme der Flöte zugeteilt. Sollen wir nicht ebenfalls höflich sein und der Flöte den Vortritt lassen, wo immer es nur möglich ist? Seien wir aber auch bescheiden Bach gegenüber, im Erkennen, dass wir im Vergleich zu ihm und seinem Können alle nur Dilettanten sind. Versl,lchen wir nicht dieses Werk dadurch zu erfassen, dass wir es durch Analyse zermartern. Es könnte sonst leicht geschehen, dass wir nur zu Resultaten ähnlich dem Folgenden kommen: "Logik oder Unlogik der Linienführung entscheiden über Wert und Unwert .von Kompositionen, und ganz besonders von Fugen in erster Linie. Die sechsstimmige Fuge im musikalischen Opfer kann nicht als glückliche Lösung bezeichnet werden .. . " (Aus einem Artikel "Zur Fugentechnik Bach's" eines Bach-Jahrbuches). Anton Bruckner wusste es besser, er sagte: "Kontrapunkt ist nicht Genialität". Er ist vielmehr Technik, nichts als ein Ausdrucksmittel, dem nur eine dienende Aufgabe im grossen Bereich der Musik zugewiesen ist. Der vollkommenste Diener aber ist immer jener, der es einem leicht macht ihn übersehen und vergessen zu können. Der beste Hörer aber ist jener, der die Musik geniessen kann. Durch abzählen, multiplizieren und dividieren der Takte werden wir der Schönheit des musikalischen Opfers nie nahe kommen. Die Schönheit der Berge kann einem Mineralogen Zeit seines Lebens verschlossen bleiben . Die Welt steht nur jenem offen, der sie als Ganzes geniessen kann . Wer lernen will, möge sezieren , aber nicht eher, als er das blühende Leben dieser Musik empfunden hat. ISOLDE AHLGRIMM Für diese Aufführung wurden ausschliesslich alte, italienische Streichinstrumente der Amati-Schule verwendet. Sämtliche Veränderungen und Modernisierungen denen sie im Laufe der Zeit ausgesetzt waren, sind durch sorgfältige Restaurierung entfernt worden, um ihnen ihren ursprünglichen, Klangcharakter wiederzugeben. Die Flöte ist eine konische Holzflöte mit Ringklappenmechan ismus von G. M. Bürger, Strassburg um 1840.
Non-plus-ultra excellent transfer, and great historical documentation of a very Walchaesque concept of 1079 from 1955. The performance displays German post WWII rue to the most. If someone hears 1079 for the first time, this performance will get under her/his skin. However, if you are on familiar terms with Batch 1079, you are cajoled into sitting on a deep, deep, sofa in a half-bombed away house, watching your grandma pouring a cup of tea without the cup running over. Time stands still. Time does not stand still. Which is it you prefer?
I have the same ambivalent feelings with these German post-war recordings. especially since the Ammer Pedal harpsichord was built in 1941. However Isolde is not to blame and the Bach-recordings by the Dutch Philips-label with all the documentation and the fine paperwork and extra plastic cover and rings to keep it all together are the very best releases I have seen. That's why I have put them central in the 'picture' of the gallery.
Si vous aimez les émotions belliqueuses, vous pouvez écouter Landowska, 1939 sur son Pleyel d'avant-guerre et entendre ( dans une certaine sonate) les essais de DCA de l'armée française ... qui n'empêcheront pas le désastre de l'été 1940, le pillage de sa maison de Saint-Leu et le départ -définitif de Wanda pour l'Amérique. La France reconnaissante.
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 1/4 Johann Sebastian Bach's Musikalisches Opfer ist untrennbar mit der Persönlichkeit Friedrich's des Grossen verbunden. Viel gepriesen ünd viel geschmäht wie alle bedeutenden Menschen, wird uns die Gestalt des Königs auch im Zusammenhang mit Bach's Werk in zahlreichen, einander ausserordentlich widersprechenden Berichten überliefert. Mei~t wird das Musikverständnis betont, demzufolge der König dem Musiker grösste Hochachtung und Wertschätzung entgegengebracht habe. Es gibt aber auch solche Berichte, die das Gegenteil beweisen wollen . Die wenigen, über die Begegnung dieser beiden Grossen erhaltenen, zeitgenössischen Dokumente, erlauben leider jede Deutung und lassen der Legendenbildung alle Möglichkeiten offen. -Die Spener'sche Zeitung vom 11. Mei 1747 schreibt: "Aus Potsdam vernimmt man, dass daselbst verwichenen Sonntag (4. May) der berühmte Capellmeister aus Leipzig, Herr Bach, eingetroffen ist, in der Absicht, das Vergnügen zu geniessen, die dasige vortreffliche Königl. Musik zu hören. Des Abends gegen die Zeit, da die gewöhnliche Kammer-Musik in den Königlichen Apartements anzugehen pflegt, ward Sr. Majestät berichtet, dass der Kapellmeister Bach in Potsdam angelangt sey, und dass er sich jetzo in Dero Vorkammer aufhalte, allwo er Dero allergnädigste Erlaubnis erwarte, der Musik zuhören zu dürfen. Höchstdieselben erteilten sogleich Befehl, ihn hereinkommen zu lassen, und gingen bei dessen Eintritt an das sogenannte Forte und Piano, geruhten auch, ohne einige Vorberei- . tung in eigner höchster Person dem Kapellmeister Bach ein Thema vorzuspielen, welches er in einer Fuga ausführen sollte. Es geschahe dieses von gemeldetem Kapellmeister so glücklich, dass nicht nur . Se. Majestät Dero Allergnädigstes Wohlgefallen darüber zu bezeigen beliebten, sondern auch die sämmtlichen Anwesenden in Verwunderung gesetzt wurden. Herr Bach fand das ihm aufgegebene Thema so ausbündig schön, dass er es in einer ordentlichen Fuga zu Papiere bringen und hernach in Kupfer stechen lassen will. Am Montage (8. May), liess sich der berühmte Mann in der Heil. Geist-Kirche zu Potsdam auf der Orgel hören und erwarb sich bey den in Menge vorhandenen Zuhörern Allgemeinen Beifall. Abends trugen Se. Majestät ihm nochmals die Ausführung einer Fuga von 6 Stimmen auf, welches er zu Höchst Deroselben Vergnügen und mit Allgemeiner Bewunderung, ebenso geschickt, wie das vorigemal bewerkstelligte" . Am 7. Juli 1747 übersandte Bach seine Arbeit: "Allergnädigster König, Ew. Majestät weyhe hiermit in tiefster Unter- thänigkeit ein Musicalisches Opfer, dessen edelster Theil von Deroselben hoher Hand selbst herrühret. Mit einem ehrfurchtsvollen Vergnügen erinnere ich mich annoch der ganz besonderen Königlichen Gnade, da vor einiger Zeit, bey meiner Anwesenheit in Potsdam, Ew. Majestät selbst, ein Thema zu einer Fuga auf dem Clavier mir vorzuspielen geruheten, und zugleich allergnädigst auferlegten, solches alsobald in Deroselben höchsten Gegenwart auszuführen. Ew. Majestät Befehl zu gehorsamen, war meine unterthänigste Schuldigkeit. Ich bemerkte aber gar bald, dass wegen
Wonderful posting. A historic recording with d'Harnoncourt, cello.
Il est très émouvant découvrir un tel enregistrement. L'intelligence de la claveciniste et qualité de la prise de son sont absolument remarquables.
Wunderbar! These old monophonic recordings have something magic. Very special.
Wir wunschen Sie viel Spass!
VIelen Dank! Anyway, I'm italian. My german it begins and it ends here. 😅
@@florianobonfanti7801 Same over here, my Dutch language is much better.
@@HarpsichordVinylGallery 😅
Dank schön : chacun fait son maximum en allemand. Voici le mien !
Thank you so very much for the most wonderful upload ,,, and very rare …
Yes, I hope Peter Watchorn will succeed one day to re-issue these capital Ahlgrimm recordings on compact disc, although the beautiful luxurious lay-outs of the vinyl recordings can't be copied unfortunately.
Alice and Nikolaus d'Harnoncourt. After all these years I never realised that they had a prefix in their early days :-) Wonderful posting - thanks once again.
Yes they learned the business on an early age. We normally say Harnoncourt but in this recording it was d'Harnoncourt. Anyway it is the one and only Nikolaus. ;-)
Thank you Harpsichord Vinyl Gallery.
I LOVE BACH ! THANK YOU FOR SHARING THIS WITH US 💖🎶💖🎶💖
Cool
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 2/4
Mangels nöthiger Vorbereitung, die Ausführung nicht also gerathen
wollte, als es ein so treUliches Thema erforderte. Ich fassete demnach
den Entschluss, und machte mich sogleich anheischig, dieses
recht Königliche The~a vollkommener auszuarbeiten, und sodann
der Welt bekannt zu machen. Dieser Vorsatz ist nunmehro nach
Vermögen bewerkstelliget worden, und er hat keine andere als
nur diese untadelhafte Absicht, den Ruhm eines Monarchen, ob
gleich nur in einem kleinen Puncte, zu verherrlichen, dessen Grösse
und Stärke, gleich wie in · allen Kriegs- und Friedens-Wissenschaften,
also auch besonders in der Musik, jedermann bewundern und
verehren muss. Ich erkühne mich dieses unterthänigste Bitten hinzuzufügen:
Ew. Majestät geruhen gegenwärtige wenige Arbeit mit einet
gnädigen Aufnahme zu würdigen, und Deroselben allerhöchste
Königliche Gnade noch fernerweit zu gönnen Ew. Majestät allerunterthänigst
gehorsamsten Knechte, dem Verfasser".
Von einem Zeichen der Gnade und des Dankes fehlt aber leider
jede Spur, auch findet sich weder in den "Akten" noch in den
"Schatullrechnungen" des Preuss. Haus-Archiv's ein Vermerk, dass
Bach ein Honorar oder ein Geschenk für seine Arbeit erhalten
hätte. Will man nicht glauben, dass in diesem Falle ein schriftlicher
Beleg in Verlust geraten ist, kann man nur völlige Interesselosigkeit
annehmen.
-Der König hat das Widmungsexemplar des Musikalischen Opfers
seiner Schwester, Prinzessin Amalie überlassen und der Zustand
der Noten ist so tadellos, dass man sich kaum vorstellen kann, dass
jemals aus ihnen musiziert worden sein soll. Umsomehr aber überrascht
die Schilderung einer Unterhaltung, die der König im Juli
des Jahres 1774 mit G . v. Swieten geführt hatte. Friedrich "sang
mir mit lauter Stimme das Thema zu einer chromatischen Fuge vor,
das er dem alten Bach gestellt hatte", berichtet der Freiherr in
seinen "Gesprächen mit Friedrich dem Grossen" . Fast 30 Jahre
später war Bach's Besuch in Potsdam also noch nicht vergessen I
Auch findet sich unter den unzähligen Kompositionen des Königs
eine Sonate, deren letzter Satz folgendes Thema verarbeitet:
(example of music)
Ist sie uns Zeugnis des grossen Eindrucks, den Bach's Werk auf
den König gemacht hat oder hat Friedrich an jenem Abend in
Potsdam zufällig aus seinen Kompositionen dieses "ausbündig
schöne" Thema gewählt, als er Bach's Kunst auf die Probe stellen
wollte? ,
Ob nun die lobpreisenden Biographen der Wahrheit näher sind
oder jene die nur beweisen wollen, dass der König in keiner Weise
die Bedeutung Bach's und seines Werkes zu schätzen vermochte,
Eines ist s!cher: Friedrich der Grosse liebte die Musik,
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 3/4
In dem letzten Bairischen Kriege hatte der König, · seit dem Aus
marsche aus Berlin und während dem Sommerfeldzuge, die Flöte
wenig geblasen; ohngeachtet er jemanden zur Bassbegleitung in den
Solos mit nach Schlesien genommen hatte. Zu diesem kam noch,
dass er während dem Sommerfeldzuge nicht allein einen seiner
Vorder-Zähne verlohren · hatte, sondern dass sich auch die Gichtgeschwulst
an den Händen, merklich vermehret hatte. Dennoch
hatte er nicht so bald die Winterquartiere bezogen, als ihn seine
Liebe zur Musik an seine Flöte erinnerte. Umsonst war aber diesmal
sein Bestreben, sich dies für ihn fast unentbehrliche Vergnügen zu
verschaffen. Lippen und Hände versagten ihm ihre Dienste. Sobald
er also wieder nach Potsdam kam, liess er alle seine Flöten und
Musikalien einpacken und , sagte einst ·zum alten Conzertm., Franz
Benda, mit gerührtem Tone: Mein lieber Benda, ich habe meinen
besten Freund verlohren! Er überlebte diesen Verlust nicht lange .. "
Ist es angesichts einer solchen Liebe zur Musik gerecht, darüber zu
urteilen, ob der König mehr oder weniger Verständnis für die Kunst
des strengen Satzes aufzubringen vermochte?
Bietet doch das Musikalische Opfer selbst Möglichkeiten des Debattierens
genug.
Es ist ein echtes Werk des Barock und daher findet der Musiker im
Notentext nur sehr spärliche Angaben darüber, wie es musiziert
werden soll. Vor Allem hat Bach nur zu dreien der insgesamt 13
Stücke aus denen das Werk besteht (nämlich zum Canon Nr. 2 und
zur Trio-Sonate mit dem ihr folgenden Canon perpetuus), Hinweise
über die Besetzung gegeben.
Die Folgen sind naheliegend: Es gibt auch nicht zwei der vielen
Ausgaben und Aufführungen des Musikalischen Opfers, die einander
gleichen, von K. F. Zelter, der 1808 in der Berliner Singakade.
mie das sechsstimmige Ricercar von einem Streicherensemble
spielen liess, bis' in unsere heutigen Tage.
Niemand soll jedoch glauben, die einzi·g richtige Art der Besetzung
gefunden zu haben, die gibt es nämlich nicht. Es war zu Bach's
Zeiten durchaus üblich, dass der Komponist sein Werk dem Publikum
ohne nähere Angabe der Besetzung übergab, oder sogar - darüber
hinausgehend - expressis verbis in der Oberschrift oder im
Vorwort die Wahl der Instrumente frei liess. Wer also im Rahmen
eines barocken Instrumentariums die schönsten Instrumente und
die besten Musiker die zu Verfügung stehen, gewählt hat, könnte
sicher sein, Bach's Einverständnis zu haben.
Dass jedoch das sechsstimmige Ricercar eine der grössten ClavierFugen
ist, war im 18. Jh. noch wohl bekannt und ist erst später vergessen
worden . J. Ch. Oley, gest. 1789, ein Bach sehr nahe stehender
Musiker und wahrscheinlich sogar noch dessen Schüler, zählte,
als er sich eine Abschrift davon anfertigte, das Werk noch zweifelsfrei
zu Bach's Clavierwerken.
Isolde Ahlgrimm 1914 - 1995 early piano studies under the instruction of Viktor Ebenstein, Emil von Sauer and Franz Schmidt … Ahlgrimm played a central role in the revival of interest in the use of period instruments for the performance of Baroque and Classical music … She was the first to perform and record virtually the entire output of JS Bach for harpsichord … From 1945 to 1949 and from 1964 to 1984, Isolde Ahlgrimm was Professor of Harpsichord at the Vienna Academy … From 1958 to 1962, she taught at the Mozarteum Salzburg … WIKI
Her path was not that easy I read in the biography. She could hardly make use of any authentic sophisticated instruments built in Western Europe but despite a major force in harpsichord land.
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 4/4
Nachdem aber die Pianisten . durch den galanten Stil verwöhnt
worden waren und man selbst schon für das dreistimmige Ricercar
" an der Möglichkeit eines fehlerfreien Vortrags verzweifelt" (Leipziger
Allgemeine Musikalische Zeitung, XXXIV. Jhg. 1832), begannen
die Versuche, sich die Aufgabe etwas zu erleichtern. Der
Rezensentder eben genannten Zeitung schlägt vor, das dreistimmige
Ricercar zu Zweit zu spielen, "um durch 3 (und resp. 4) Hände in
unverkrüppelter Stimmen lage heraus zu bringen, was zweihändig
nur für vollendete Meister mögli'ch ist", und voll Bewunderung
spricht er übe!" den Versuch eines "berühmten Künstler-Brüder-
paares",
das sechsstimmige Ricercar, "diese grosse überaus schöne
Kunstfuge auf der Orgel mit vier Händen und obligatem Pedal vorzutragen".
Das mag der Beginn jener Unzahl von Bearbeitungen
geworden sein, die zum Teil so weit gehen, dass Instrumente zur
Widergabe verwendet werden, die es zu Bach's Zeiten noch gar
nicht gegeben hat! Glücklicherweise aber wird die Tatsache, dass
das sechsstimmige Ricercar eine Komposition für Cembalo ist, stets
mehr und mehr wieder respektiert.
Ungläubige aber, mögen noch Folgendes bedenken: Vom gesamten
Musikalischen Opfer ist uns nur das sechsstimmige Ricercar im
Manuskript erhalten. Ebenso wie alle Fugen des Wohltemperierten
Claviers und alle andere Bach'sche Claviermusik, ist es auf zwei
Systemen notiert. Die Partitur-Notation, wie sie uns im Stich vorliegt,
dient hier ebenso wie bei der Kunst der Fuge nur dazu, die Stimmführung
leichter übersehbar zu machen! Auch wird in der Stimmenverteilung
das ganze Ricercar hindurch peinlichst darauf Rücksicht
genommen, dass sie der Spannkraft zweier Hände angepasst ist.
Das bedeutet schliesslich einen Zwang, dem sich Bach wohl kaum
unterworfen hätte, wäre er nicht an das Instrument gebunden
gewesen.
Im übrigen aber soll man nie vergessen, dass das Werk einem
Flötisten gewidmet ist, noch dazu einem Dilettanten, dem das
"Mitspielen" ja meist viel mehr Freude bereitet, als das blosse
Zuhören. Bach hat darauf Rücksicht genommen und in der grossen
Sonate ausdrücklich eine Stimme der Flöte zugeteilt. Sollen wir nicht
ebenfalls höflich sein und der Flöte den Vortritt lassen, wo immer es
nur möglich ist?
Seien wir aber auch bescheiden Bach gegenüber, im Erkennen,
dass wir im Vergleich zu ihm und seinem Können alle nur Dilettanten
sind. Versl,lchen wir nicht dieses Werk dadurch zu erfassen,
dass wir es durch Analyse zermartern. Es könnte sonst leicht geschehen,
dass wir nur zu Resultaten ähnlich dem Folgenden kommen:
"Logik oder Unlogik der Linienführung entscheiden über Wert und
Unwert .von Kompositionen, und ganz besonders von Fugen in
erster Linie. Die sechsstimmige Fuge im musikalischen Opfer kann
nicht als glückliche Lösung bezeichnet werden .. . " (Aus einem
Artikel "Zur Fugentechnik Bach's" eines Bach-Jahrbuches).
Anton Bruckner wusste es besser, er sagte: "Kontrapunkt ist nicht
Genialität". Er ist vielmehr Technik, nichts als ein Ausdrucksmittel,
dem nur eine dienende Aufgabe im grossen Bereich der Musik
zugewiesen ist. Der vollkommenste Diener aber ist immer jener, der
es einem leicht macht ihn übersehen und vergessen zu können.
Der beste Hörer aber ist jener, der die Musik geniessen kann. Durch
abzählen, multiplizieren und dividieren der Takte werden wir der
Schönheit des musikalischen Opfers nie nahe kommen. Die Schönheit
der Berge kann einem Mineralogen Zeit seines Lebens verschlossen
bleiben . Die Welt steht nur jenem offen, der sie als
Ganzes geniessen kann . Wer lernen will, möge sezieren , aber nicht
eher, als er das blühende Leben dieser Musik empfunden hat.
ISOLDE AHLGRIMM
Für diese Aufführung wurden ausschliesslich alte, italienische Streichinstrumente
der Amati-Schule verwendet. Sämtliche Veränderungen und Modernisierungen
denen sie im Laufe der Zeit ausgesetzt waren, sind durch sorgfältige Restaurierung
entfernt worden, um ihnen ihren ursprünglichen, Klangcharakter wiederzugeben.
Die Flöte ist eine konische Holzflöte mit Ringklappenmechan ismus von G. M.
Bürger, Strassburg um 1840.
Non-plus-ultra excellent transfer, and great historical documentation of a very Walchaesque concept of 1079 from 1955. The performance displays German post WWII rue to the most. If someone hears 1079 for the first time, this performance will get under her/his skin. However, if you are on familiar terms with Batch 1079, you are cajoled into sitting on a deep, deep, sofa in a half-bombed away house, watching your grandma pouring a cup of tea without the cup running over. Time stands still. Time does not stand still. Which is it you prefer?
I have the same ambivalent feelings with these German post-war recordings. especially since the Ammer Pedal harpsichord was built in 1941. However Isolde is not to blame and the Bach-recordings by the Dutch Philips-label with all the documentation and the fine paperwork and extra plastic cover and rings to keep it all together are the very best releases I have seen. That's why I have put them central in the 'picture' of the gallery.
Si vous aimez les émotions belliqueuses, vous pouvez écouter Landowska, 1939 sur son Pleyel d'avant-guerre et entendre ( dans une certaine sonate) les essais de DCA de l'armée française ... qui n'empêcheront pas le désastre de l'été 1940, le pillage de sa maison de Saint-Leu et le départ -définitif de Wanda pour l'Amérique. La France reconnaissante.
6:12 catarsis
*_Isolde Ahlgrimm_* wrote for the album in the german language 1/4
Johann Sebastian Bach's Musikalisches Opfer ist untrennbar mit der
Persönlichkeit Friedrich's des Grossen verbunden. Viel gepriesen
ünd viel geschmäht wie alle bedeutenden Menschen, wird uns die
Gestalt des Königs auch im Zusammenhang mit Bach's Werk in
zahlreichen, einander ausserordentlich widersprechenden Berichten
überliefert. Mei~t wird das Musikverständnis betont, demzufolge der
König dem Musiker grösste Hochachtung und Wertschätzung entgegengebracht
habe. Es gibt aber auch solche Berichte, die das
Gegenteil beweisen wollen . Die wenigen, über die Begegnung
dieser beiden Grossen erhaltenen, zeitgenössischen Dokumente,
erlauben leider jede Deutung und lassen der Legendenbildung alle
Möglichkeiten offen.
-Die Spener'sche Zeitung vom 11. Mei 1747 schreibt: "Aus Potsdam
vernimmt man, dass daselbst verwichenen Sonntag (4. May) der
berühmte Capellmeister aus Leipzig, Herr Bach, eingetroffen ist, in
der Absicht, das Vergnügen zu geniessen, die dasige vortreffliche
Königl. Musik zu hören. Des Abends gegen die Zeit, da die gewöhnliche
Kammer-Musik in den Königlichen Apartements anzugehen
pflegt, ward Sr. Majestät berichtet, dass der Kapellmeister Bach in
Potsdam angelangt sey, und dass er sich jetzo in Dero Vorkammer
aufhalte, allwo er Dero allergnädigste Erlaubnis erwarte, der Musik
zuhören zu dürfen. Höchstdieselben erteilten sogleich Befehl, ihn
hereinkommen zu lassen, und gingen bei dessen Eintritt an das
sogenannte Forte und Piano, geruhten auch, ohne einige Vorberei-
. tung in eigner höchster Person dem Kapellmeister Bach ein Thema
vorzuspielen, welches er in einer Fuga ausführen sollte. Es geschahe
dieses von gemeldetem Kapellmeister so glücklich, dass nicht nur .
Se. Majestät Dero Allergnädigstes Wohlgefallen darüber zu bezeigen
beliebten, sondern auch die sämmtlichen Anwesenden in
Verwunderung gesetzt wurden. Herr Bach fand das ihm aufgegebene
Thema so ausbündig schön, dass er es in einer ordentlichen
Fuga zu Papiere bringen und hernach in Kupfer stechen lassen will.
Am Montage (8. May), liess sich der berühmte Mann in der Heil.
Geist-Kirche zu Potsdam auf der Orgel hören und erwarb sich bey
den in Menge vorhandenen Zuhörern Allgemeinen Beifall. Abends
trugen Se. Majestät ihm nochmals die Ausführung einer Fuga von
6 Stimmen auf, welches er zu Höchst Deroselben Vergnügen und
mit Allgemeiner Bewunderung, ebenso geschickt, wie das vorigemal
bewerkstelligte" .
Am 7. Juli 1747 übersandte Bach seine Arbeit:
"Allergnädigster König, Ew. Majestät weyhe hiermit in tiefster Unter-
thänigkeit ein Musicalisches Opfer, dessen edelster Theil von Deroselben
hoher Hand selbst herrühret. Mit einem ehrfurchtsvollen
Vergnügen erinnere ich mich annoch der ganz besonderen Königlichen
Gnade, da vor einiger Zeit, bey meiner Anwesenheit in
Potsdam, Ew. Majestät selbst, ein Thema zu einer Fuga auf dem
Clavier mir vorzuspielen geruheten, und zugleich allergnädigst
auferlegten, solches alsobald in Deroselben höchsten Gegenwart
auszuführen. Ew. Majestät Befehl zu gehorsamen, war meine unterthänigste
Schuldigkeit. Ich bemerkte aber gar bald, dass wegen
Вешь!
Да, это так!
Как жизнь во вселенной?