Ups, ein Versprecher in 9:31: Hier muss es „Schwester“ statt „Mutter“ heißen. Warum ich hier „Mutter“ sage, weiß Gott allein. Ich bitte um Nachsicht. LG
Herrlich, auch der Kommentar zum Ende hin wenn es um Kritiker geht und deren Umgang mit King. Sehr großartig. Ich habe Billy Summers nicht gelesen, werde es auch nicht tun. Jetzt noch weniger als vorher. Danke für das ehrliche, gute und wichtige Video.
Für mich war deine Rezension sehr schmerzhaft.😂 Billy Summers war das Sahnehäubchen auf meinem Urlaub am Meer in diesem Jahr. Hab das Buch in einer Woche verschlungen. Bei King ist es bei mir wie mit meiner Frau: Da wird nur geliebt und nichts kritisiert.😂
Abgesehen davon, ob ich die Kritik gut finde, oder nicht. Du hast eine richtig coole Stimme!und wenn du es nicht schon bist, solltest du Synchronsprecher werden und/oder Hörbücher einlesen.
Wundervoll. Einfach nur wundervoll. Vielen Dank für diese Rezension und die Kritik an der Literaturkritik. Zum einen hatte ich mal wieder Lust auf einen Stephen-King-Roman, und »Billy Summers« ist eben wegen der Thematik auf meinem Radar aufgetaucht. Auf der anderen Seite bin ich stutzig geworden, dass plötzlich Blätter wie der Spiegel und das Hamburger Abendblatt ein Buch von Stephen King rezensieren UND es auch noch in den Himmel heben. Kann es sein, dass Stephen King plötzlich all seine Schreibkraft im Alter zusammen gekratzt und noch einmal einen großartigen Roman geschrieben hat? Meine Leseerfahrung jüngster King-Werke spricht massiv dagegen. Hier stimmt einfach irgend etwas nicht. Und Deine Rezension zeigt nun auch, was nicht stimmt: Das Buch ist vielleicht nicht schlecht - eine eingängige gut lesbare Schreibe hat King ja nun ohne Zweifel - aber es scheint auch nicht sonderlich gut zu sein - eine eingängige Schreibe macht eben noch keinen Roman aus, sonst wären viele Perry-Rhodan-Hefte Weltliteratur (und damit will ich nichts gegen den Sinn und Zweck von Perry Rhodan gesagt haben). Es sind die Kritiker, mit denen etwas nicht stimmt. Das folgende schreibe ich mit Bedacht: Sie sind, hinter all der Fassade und ihrer bis zur unverständlichkeit hochgestochenen Schreibe, einfach nur belanglos. PS: Ich würde echt gerne wissen, was Du von einem Buch wie »NSA« oder »Ein König für Deutschland« von Andreas Eschbach hältst.
Ganz herzlichen Dank für deine Gedanken und dein freundliches Feedback! In der Wertschätzung der Literaturkritik unterscheiden wir uns etwas. Ich halte sie generell für alles andere als belanglos, umso größer meine - sagen wir: Verunsicherung, als ich diese Besprechungen las. LG Harald
@@literaturundwhisky Hallo Harald. Jetzt, da ich meinen Text noch einmal lese, möchte ich den von mir verwendeten Begriff des »Kritikers« noch einmal präzisieren. Denn was Du hier machst ist ja auch Kritik, und die ist für mich und viele andere hier nun genau das Gegenteil von belanglos. Ich meine mit dem Begriff die Kaste der Schreiberlinge und Gesicht in die Kamera Halter, die dieses von Berufs wegen tun. Also die sog. »Leitmedien«, die Journalisten der Öffentlich Rechtlichen Sender und der großen Nachrichten-Blätter. Die Leute also, denen die Medienpräsenz aufgrund von Auflagen und Einschaltquoten zu Kopf gestiegen ist und die glauben, Kraft ihrer Persönlichkeit müssten sie keine klaren Fakten mehr liefern, sondern nur noch irgend ein Geschwurbel (wobei die Auflagen von Druckerzeugnissen immer weiter fallen und auch die Einschaltquoten bei der sog. Werbewirksamen Zielgruppe nur noch bei ca. 5% liegt). Kanäle wie Deiner, »Creapy Creatures Rewies«, »literaturlärm« und ähnliche haben für mich persönlich schon längst die restlichen Medien abgehängt. Und das liegt einfach daran, dass ich euch vertrauen kann, wenn es darum geht, mein hart erarbeitetes Geld einem Verlag zu geben. Sogar negative Kritiken kann ich für mich umdeuten, was das ultimative Qualitätsurteil einer Kritik ist (wenn ich also trotzdem so viele Informationen aus einer nicht gut meinenden Kritik heraus holen kann, dass das Buch für mich doch etwas wäre). Nä ... ich brauche die erwähnten »Kritiker« nicht mehr.
@@henrikfisch Alles gut, Henrik, hatte ich auch so verstanden. 👍 Ich halte trotzdem viel von der etablierten, professionellen Literaturkritik, wenn sie gut und fundiert ist. Ich verfolge sie seit ca 35 Jahren und sie gab mir oft Orientierung (selbst wenn ich nicht zustimmen konnte). Aber ich verstehe, was du meinst, und stimme dir zu, wenn solche Kritiker ihre Profilierungssucht über die Sache (=die Literatur) stellen, bewusst akademisch formulieren (und damit bewusst in Kauf nehmen, nur noch einer kleinen elitären Zielgruppe gegenüber verständlich zu sein, für die breite Leserschaft aber eben nicht) usw. Genau diese Art von Kritik lehne auch ich ab und kann absolut nachvollziehen, wenn man sich von ihr abwendet. Es gab und gibt tolle Kritiker, aber sie sieht man nicht so oft. Diejenigen, die immer so medienpräsent sind, sind nicht immer die besten. Und - auch hier würde ich immer zustimmen: Kritik muss für die Leser da sein, fast wie eine Dienstleistung. Wenn sie sich von ihnen entfernt, ja (absichtlich) unverständlich ist, welchen Sinn hat sie dann? LG Harald
Ich habe dir gerne gelauscht und es freut mich, dass ich durch dich einen Mitstreiter in Bezug auf Alice, ihrer Rolle und dem Umgang mit ihr gefunden habe. Ich war damals doch sehr erstaunt, wie viele Zuschauer bei mir nicht nachvollziehen konnten, warum mich das alles so gestört hat.
Deine Besprechungen sind top, herzlichen Dank! Ich habe nicht viele Kings gelesen, weil sie mir zu grauslig sind. Sehr gut in Erinnerung habe ich den Kurzroman "Pin-up", der als "Die Verurteilten" auch ganz toll verfilmt wurde. Das Frauenbild war in Kings Büchern schon immer fragwürdig ... Auch dieses "Er verdient es zu sterben, also ist abknallen okay." finde ich problematisch. Aber wie du richtig sagst: Einen derart hochdotierten Autor kritisiert man nicht. Ich bezweifle auch, ob die "professionellen" Kritiker diese Bücher wirklich alle lesen ...
Grüß Gott Harald, tja jetzt weiß ich noch weniger, ob ich mir einen Roman von Stephen King vornehmen soll bzw. einen Erstbeginn wage. Vielleicht der Roman "Später" wie ich von Dir hörte. Als privater Leser habe ich den Vorzug das selbst zu entscheiden. Angesichts meiner derzeitigen Lesewünsche komme ich eigentlich gar nicht dazu. Vorstellen kann ich mir es nicht, wieviel Arbeit bzw. Aufwand es braucht, diese Videos zu drehen und zu bearbeiten, nebst Vorbereitung. So kann ich mich nur immer wieder bedanken, dass ich diese Rezensionen genießen kann, das lange Video zur Schatzinsel steht mir noch aus. Auf Deinen Themenbereich für 2023 bin ich schon sehr neugierig. Eine schöne ruhige Lesezeit über die kommenden Tag und Gesundheit! LG Gerhard
Ganz lieben Dank für die freundlichen Worte und die lieben Wünsche! Die Videos sind ja jeweils nur das zusammengefasste Ergebnis von Leseprojekten, die ich in der Freizeit mache, also empfinde ich sie gar nicht als Arbeit. Zu Stephen King: Mein persönlicher Tipp wäre wohl SHINING. Wenn ich mich entscheiden müsste, für mich wohl sein Bester. Wenn man ihn eher „realistisch“ haben will: CUJO (damit vertrete ich, glaube ich, eher eine Minderheit). LG
Lieber Harald, Deine Videos zu King sind wirklich super, besten Dank! Hast du eigentlich von Stephen King den Roman „Das Mädchen“ gelesen? Ich habe dazu heute ein Video gemacht. Wenn du magst, kannst du mir ja bei Gelegenheit einmal etwas dazu schreiben. Deine Meinung interessiert mich hier sehr. Mit herzlichen Grüßen Michael
Ich habe Billy Summers als Hörbuch, hervorragend von David Nathan gelesen, gehört. ich höre King, wenn ich mich einfach berieseln lassen möchte. dabei erwarte ich mir keine große und schlüssige Literatur, sondern einfache Unterhaltung. in meinem Fall wurde mein Bedürfnis befriedigt, ja ich möchte sogar sagen, dass mich die Figur Billy Summers gepackt hat. Bei Billy Summers hat Augen schließen und die Verfilmung vor dem geistigen Auge ablaufen lassen wunderbar funktioniert. Von mir bekommt das Buch eine lese Empfehlung in der Rubrik Unterhaltungsliteratur. Mit ihrer Kritik an den Kritikern gebe ich ihnen aber durchaus recht.
Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung! Ja, darum geht es mir. Es sollte hier unterschieden werden zwischen Leser und professioneller Literaturkritik. So gesehen, räume ich dem Leser mehr Freiheiten ein. 😉
@@literaturundwhisky Ich fand ihn lesenswert. Aber ich bin auch da zu viel Fan. Und die Anspielungen auf andere Werke finde ich immer cool und die sind im Outsider definitiv zu Hauf zu finden. Würde mich natürlich über eine Einschätzung gerade im Vergleich zu Billy Summers freuen, sind aber auch wieder unterschiedliche Genre die hier bespielt werden
Ein andere Punkt der nichts mit dem Thema Stephen King zu tun hat. Wie wäre es mit einem Video über die Känguru Reihe von Mark Uwe Kling? Ist halt ein Hörbuch aber warum denn nicht. Ich fände deine professionelle Meinung dazu auf jeden Fall spannend.
Shalom! Ich glaube, dass ich mich davor wahrscheinlich erst einmal QUALITYLAND von Kling widmen werde. Mal schauen. Mein Themenprogramm für 2023 (und eigentlich auch für 2024) stehr schon...
@@literaturundwhisky Das fände ich höchst interessant da man das Buch ganz anders liest wenn man die Känguru Chroniken nicht kennt. In dem Buch gibt es tatsächlich sehr viele Anspielungen auf die Känguru Chroniken. Von daher bin ich sehr gespannt darauf. Das ist bestimmt ein ganz anderer Blickwinkel
Ich habe den Roman bisher nur in Auszügen gelesen. Ich liebe King, aber seine ewigen Trump-Attacken nerven langsam arg (und die gab es in den wenigen Auszügen ohne Ende). Er darf Trump gerne hassen, bzw. seine Protagonisten dürfen es. In der Intensität wirkt es aber fast schon missionarisch.
Ich habe damit eigentlich wenig Probleme, aber es wird eben irgendwann zu klischeehaft, wenn geradezu jeder Bösewicht ein Republikaner ist. Das ist dann nicht unbedingt eine erzählerische Finesse...
@@literaturundwhisky Ja da wünscht man sich manchmal das so etwas zum Beispiel geschickter umschrieben oder dargestellt wird. Die Art und Weise ist des Öfteren schon Plump. Seinen Trump Hass darf er jedoch weiter gerne offen Ausleben, frei nach dem Motto des Kängurus von M. U. Kling das nicht jedes Kapitel immer mit Nazis sind scheisse plump beenden wollte:) Irgendwie fällt mir das dann immer ein.
....bis es der dümmste verstanden hat !😂 King Leser sind eher selten 100watt Birnen 🍐 ( ein Revolver mit Schalldämpfer 😅jeder Sport schütze bekommt eine Hochfrisur was denkt da wohl ein echter Waffen Profi ?😂😂) ich bin leider oft Detail verliebt 😊 Gr.🥶
@@literaturundwhisky davon kann ich mich auch nicht Freisprechen 😉 Seit ich in den 80er ein Schwarzen Turm von Grabeltisch gekauft hatte🥶 (Normalerweise sind selbst kleine Kleinigkeiten besonders King sein Ding!)
Das Video ist eine Kritik der Kritiken und bezieht sich ausschliesslich auf die vorhandenen Rezensionen anstatt den Roman unabhängig davon zu rezensieren. Einfach mal selber nachdenken. Z,b. Dass Alice am Anfang farblos wirkt, ist doch nach dem was ihr passiert ist auch verständlich. Im Laufe der Handlung wächst sie noch über sich hinaus. Und ernsthaft, wer von Stephen King ein absolutes der Oberklasse erwartet ist auch einfach auch mal selber schuld. Ich habe mich mit Kritiken gar nicht erst befasst und hab den Roman durchgesuchtet. Das einzige was ich King vorwerfe ist, dass niemand am Ende nochmal in der Hütte war um so zu zeigen, dass das Bild dort wieder hängt. Das Video ist für mich eine Parodie einer Kritik.
15:22 Diese "Bettszene" war für mich eine der wenigen erotischen Szenen in dem Buch. Ja, sicher ist das eine Männerphantasie von King. Wenn in der Kunst keine Provokation, Perversion, Erotik und Pornografie mehr erlaubt wäre, keine Amoral mehr, wäre das wirklich das Ende der Freiheit. Kunst wäre dann tot, langweilig, lauwarm und blutleer, wenn man nur noch "politische Korrektheit" erlauben würde. Das ist für mich gerade das Schöne an Kunst, dass es diesen Raum der Freiheit gibt, wo Grenzen und Regeln überschritten werden können.
@@literaturundwhisky Deine Begründung, weshalb dir diese Bettszene nicht gefallen hat, weil es nach einer Vergewaltigung stattfand, kann ich ja durchaus auch nachvollziehen. Vermutlich warst du beim Lesen emotional näher an der Frau dran als ich bzw. ich hab die Geschichte mit der Vergewaltigung vermutlich eher abspalten können. Ich las zuletzt einige Bücher von Murakami wo sehr viel explizierte Erotik vorkam, bis hin zu richtigen Sexszenen mit Minderjährigen. Da fand ich auch eine Rezension im Feuilleton dazu, von einer Frau, die sich an diesen Erotikszenen sehr störte, weil das eben jungen Mädels waren. Wobei es gab damals "Lolita" von Nabokov. Das wäre heute vermutlich schwieriger, so ein Buch zu veröffentlichen.
@@KurzGeschichtenKanal Bezüglich LOLITA kann ich dir zustimmen und muss gleichfalls etwas widersprechen. Ja, ich glaube auch, dass eine Veröffentlichung dieses Romans heute deutlich schwieriger wäre (wobei das ja auch damals schon mehr als ein Problem darstellte, wenn man sich die Veröffentlichungs- und Verbotsgeschichte dieses Buches anschaut); auf der anderen Seite zeigt ein Houllebecq auch wieder das Gegenteil. LOLITA aber ist ein hochkomplexes Buch, das mit dem Leser (ganz bewusst hier die männliche Form) ein böses Spiel treibt: Das mögliche Verständnis, wenn man sich vom charmanten und eloquenten Erzähler Humbert Humbert einlullen lässt, offenbart sich ja als böses Erwachen, wenn man gegen Ende erkennt, wohin er Dolores gebracht hat - ins Pornofilmgeschäft, das nun wirklich in seiner ganzen Widerwärtigkeit gezeigt wird. King sind solche Mehrschichtigkeiten fremd. Wohlgemerkt, er ist alles andere als ein sexistischer Autor. Ich denke, er hat sich hier hinreißen lassen und empfand seine Szene wahrscheinlich eher als romantisch denn als kitschige Männerfantasie. Das Problem ist der Kontext (im direkten Anschluss einer Gruppenvergewaltigung); ich habe damit weniger ein moralisches Problem, sondern eher ein Plausibilitätsproblem. Und hätte King noch einen Lektor oder eine Lektorin, der oder die nicht alles akzeptiert, sondern auch diskutiert, in Frage stellt etc., dann wäre diese Szene abgeändert worden. Ein Problem der zu schnellen Produktion von Literatur, so empfinde ich das. LG und Dank für den Austausch!
Was ist in dieser Szene? Vielleicht ist das nicht das Schlechteste, was wir von ihm bekommen haben... Ich habe das Buch nicht gelesen. Ich bin neugierig
Wow, ein Vergleich mit von Grimmelshausens Simplicissimus? Vielleicht setzte man in der Rezension ja darauf, dass den keiner gelesen hat ... Jedenfalls klang deine inhaltliche Zusammenfassung nicht ansatzweise nach dem Buch. Bei so einer Literaturkritik, auf die man sich doch eigentlich verlassen können muss ... Das ist tatsächlich traurig. Niemand möchte gerne sein Werk verrissen bekommen. Aber ohne ehrliche Kritik kann man sich die Kritiker schenken
Ja, bei manchen Vergleichen fragt man sich doch, ob es nicht ein wenig kleiner geht (und man dadurch den Romanen gerechter wird). Manchmal scheint es da nur Superlative zu geben. Wird ein Roman als gut empfunden, wird er sofort zu einem Meisterwerk erklärt. Das macht es nicht einfacher, tatsächliche Meisterwerke angemessen hervorzuheben.
Also ich muss schon sagen, das anderen Kritikern diese Szene nicht abstrus vorkommt, finde ich auch merkwürdig. Um ehrlich zu sein finde ich dad inklusive der nicht vorgenommen funktionsprüfung der Waffen schon 2 Logikfehler die mich gestört haben. Ich finde das immer schade weil man sich dann denkt Ach das hätte man doch viel besser lösen können und vor allem gibt es für dieses sonderbare Verhalten keinen Grund. Aber ich muss sagen das ich ansonsten über die von dir angesprochenen anderen Stellen ehrlicherweise nicht so gestolpert bin. Das fand ich jetzt literarisch völlig in Ordnung. Auch Geschehnisse über einen Dialog zweier anderer Personen wiederzugeben, finde ich jetzt gar nicht so dramatisch. Ich glaube bei dem Ende sind wir uns dann wieder sehr einig. Ich fand das ganz stark. Ich muss ehrlich sagen das der erste Teil des Endes zur gesamten Geschichte gepasst hätte und die Wendung mich am Ende kalt erwischt hat und das Buch nochmal auf den letzten Metern wesentlich nach oben hebt. Gerade das ist es was mich fasziniert, ich möchte immer wieder überrascht werden beim lesen. Ich finde die langweiligsten Bücher zeichnen sich bei mir immer dadurch aus das man jedes mal schon weiß was als nächstes passiert. Das war bei dem Ende definitiv nicht der Fall. Anschließend muss ich ehrlich sagen das ich das Buch dennoch nicht so hoch bewerte wie in den angesprochenen Kritiken, aber auch nicht so schlecht wie du :) Wenn mich jemand fragen würde ob er das Buch kaufen soll würde ich demnach antworten, ja aber warte aufs Taschenbuch 😉
Interessant ist wirklich, dass das Ende gut gelingt. Einige Kritiker bemängeln das oft an King, dass er das Ende nicht gut hinbekommt. Hier ist es umgekehrt der Fall.
Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Was ist denn mit der Literaturkritik los? Ich habe die Rezensionen nicht gelesen, wohl aber diesen Roman von King, den ich absolut flach und daneben fand.
Wow… Das war ein sehr mutiges, weil ehrliches Video. Respekt, Harald. Das muss man sich erstmal trauen!
Habe herzlichen Dank! Bin alt, ich darf das. 😉
@@literaturundwhisky Im allerbesten Alter😉👍
Ups, ein Versprecher in 9:31: Hier muss es „Schwester“ statt „Mutter“ heißen. Warum ich hier „Mutter“ sage, weiß Gott allein. Ich bitte um Nachsicht. LG
Herrlich, auch der Kommentar zum Ende hin wenn es um Kritiker geht und deren Umgang mit King. Sehr großartig.
Ich habe Billy Summers nicht gelesen, werde es auch nicht tun. Jetzt noch weniger als vorher.
Danke für das ehrliche, gute und wichtige Video.
Vielen Dank, lieber Florian! Dein aktuelles Video wird heute Abend genossen. 🤗
Für mich war deine Rezension sehr schmerzhaft.😂
Billy Summers war das Sahnehäubchen auf meinem Urlaub am Meer in diesem Jahr. Hab das Buch in einer Woche verschlungen.
Bei King ist es bei mir wie mit meiner Frau: Da wird nur geliebt und nichts kritisiert.😂
Das ist ja auch völlig in Ordnung so! 👍
Abgesehen davon, ob ich die Kritik gut finde, oder nicht. Du hast eine richtig coole Stimme!und wenn du es nicht schon bist, solltest du Synchronsprecher werden und/oder Hörbücher einlesen.
Habe herzlichen Dank für deine freundlichen Worte!
Wundervoll. Einfach nur wundervoll. Vielen Dank für diese Rezension und die Kritik an der Literaturkritik.
Zum einen hatte ich mal wieder Lust auf einen Stephen-King-Roman, und »Billy Summers« ist eben wegen der Thematik auf meinem Radar aufgetaucht. Auf der anderen Seite bin ich stutzig geworden, dass plötzlich Blätter wie der Spiegel und das Hamburger Abendblatt ein Buch von Stephen King rezensieren UND es auch noch in den Himmel heben.
Kann es sein, dass Stephen King plötzlich all seine Schreibkraft im Alter zusammen gekratzt und noch einmal einen großartigen Roman geschrieben hat? Meine Leseerfahrung jüngster King-Werke spricht massiv dagegen. Hier stimmt einfach irgend etwas nicht.
Und Deine Rezension zeigt nun auch, was nicht stimmt: Das Buch ist vielleicht nicht schlecht - eine eingängige gut lesbare Schreibe hat King ja nun ohne Zweifel - aber es scheint auch nicht sonderlich gut zu sein - eine eingängige Schreibe macht eben noch keinen Roman aus, sonst wären viele Perry-Rhodan-Hefte Weltliteratur (und damit will ich nichts gegen den Sinn und Zweck von Perry Rhodan gesagt haben).
Es sind die Kritiker, mit denen etwas nicht stimmt. Das folgende schreibe ich mit Bedacht: Sie sind, hinter all der Fassade und ihrer bis zur unverständlichkeit hochgestochenen Schreibe, einfach nur belanglos.
PS: Ich würde echt gerne wissen, was Du von einem Buch wie »NSA« oder »Ein König für Deutschland« von Andreas Eschbach hältst.
Ganz herzlichen Dank für deine Gedanken und dein freundliches Feedback! In der Wertschätzung der Literaturkritik unterscheiden wir uns etwas. Ich halte sie generell für alles andere als belanglos, umso größer meine - sagen wir: Verunsicherung, als ich diese Besprechungen las. LG Harald
@@literaturundwhisky
Hallo Harald.
Jetzt, da ich meinen Text noch einmal lese, möchte ich den von mir verwendeten Begriff des »Kritikers« noch einmal präzisieren. Denn was Du hier machst ist ja auch Kritik, und die ist für mich und viele andere hier nun genau das Gegenteil von belanglos. Ich meine mit dem Begriff die Kaste der Schreiberlinge und Gesicht in die Kamera Halter, die dieses von Berufs wegen tun. Also die sog. »Leitmedien«, die Journalisten der Öffentlich Rechtlichen Sender und der großen Nachrichten-Blätter. Die Leute also, denen die Medienpräsenz aufgrund von Auflagen und Einschaltquoten zu Kopf gestiegen ist und die glauben, Kraft ihrer Persönlichkeit müssten sie keine klaren Fakten mehr liefern, sondern nur noch irgend ein Geschwurbel (wobei die Auflagen von Druckerzeugnissen immer weiter fallen und auch die Einschaltquoten bei der sog. Werbewirksamen Zielgruppe nur noch bei ca. 5% liegt).
Kanäle wie Deiner, »Creapy Creatures Rewies«, »literaturlärm« und ähnliche haben für mich persönlich schon längst die restlichen Medien abgehängt. Und das liegt einfach daran, dass ich euch vertrauen kann, wenn es darum geht, mein hart erarbeitetes Geld einem Verlag zu geben. Sogar negative Kritiken kann ich für mich umdeuten, was das ultimative Qualitätsurteil einer Kritik ist (wenn ich also trotzdem so viele Informationen aus einer nicht gut meinenden Kritik heraus holen kann, dass das Buch für mich doch etwas wäre). Nä ... ich brauche die erwähnten »Kritiker« nicht mehr.
@@henrikfisch Alles gut, Henrik, hatte ich auch so verstanden. 👍 Ich halte trotzdem viel von der etablierten, professionellen Literaturkritik, wenn sie gut und fundiert ist. Ich verfolge sie seit ca 35 Jahren und sie gab mir oft Orientierung (selbst wenn ich nicht zustimmen konnte). Aber ich verstehe, was du meinst, und stimme dir zu, wenn solche Kritiker ihre Profilierungssucht über die Sache (=die Literatur) stellen, bewusst akademisch formulieren (und damit bewusst in Kauf nehmen, nur noch einer kleinen elitären Zielgruppe gegenüber verständlich zu sein, für die breite Leserschaft aber eben nicht) usw. Genau diese Art von Kritik lehne auch ich ab und kann absolut nachvollziehen, wenn man sich von ihr abwendet. Es gab und gibt tolle Kritiker, aber sie sieht man nicht so oft. Diejenigen, die immer so medienpräsent sind, sind nicht immer die besten. Und - auch hier würde ich immer zustimmen: Kritik muss für die Leser da sein, fast wie eine Dienstleistung. Wenn sie sich von ihnen entfernt, ja (absichtlich) unverständlich ist, welchen Sinn hat sie dann? LG Harald
Ich habe dir gerne gelauscht und es freut mich, dass ich durch dich einen Mitstreiter in Bezug auf Alice, ihrer Rolle und dem Umgang mit ihr gefunden habe. Ich war damals doch sehr erstaunt, wie viele Zuschauer bei mir nicht nachvollziehen konnten, warum mich das alles so gestört hat.
Schwester im Geiste! 😉👍
Ich lese nicht viel, aber ich höre sehr gerne. Ihnen höre ich echt gerne zu ...
Bedankt! 👍
Schöne Feiertage 🎁
Bleiben Sie gesund.
Ewig Dank! Ihnen ebenfalls schöne Feiertage!
Deine Besprechungen sind top, herzlichen Dank! Ich habe nicht viele Kings gelesen, weil sie mir zu grauslig sind. Sehr gut in Erinnerung habe ich den Kurzroman "Pin-up", der als "Die Verurteilten" auch ganz toll verfilmt wurde. Das Frauenbild war in Kings Büchern schon immer fragwürdig ... Auch dieses "Er verdient es zu sterben, also ist abknallen okay." finde ich problematisch. Aber wie du richtig sagst: Einen derart hochdotierten Autor kritisiert man nicht. Ich bezweifle auch, ob die "professionellen" Kritiker diese Bücher wirklich alle lesen ...
Ganz lieben Dank für deine Rückmeldung! Ich finde auch, dass DIE VERURTEILTEN wahrscheinlich die beste King-Verfilmung sind.
Grüß Gott Harald, tja jetzt weiß ich noch weniger, ob ich mir einen Roman von Stephen King vornehmen soll bzw. einen Erstbeginn wage. Vielleicht der Roman "Später" wie ich von Dir hörte. Als privater Leser habe ich den Vorzug das selbst zu entscheiden. Angesichts meiner derzeitigen Lesewünsche komme ich eigentlich gar nicht dazu.
Vorstellen kann ich mir es nicht, wieviel Arbeit bzw. Aufwand es braucht, diese Videos zu drehen und zu bearbeiten, nebst Vorbereitung. So kann ich mich nur immer wieder bedanken, dass ich diese Rezensionen genießen kann, das lange Video zur Schatzinsel steht mir noch aus. Auf Deinen Themenbereich für 2023 bin ich schon sehr neugierig.
Eine schöne ruhige Lesezeit über die kommenden Tag und Gesundheit! LG Gerhard
Ganz lieben Dank für die freundlichen Worte und die lieben Wünsche! Die Videos sind ja jeweils nur das zusammengefasste Ergebnis von Leseprojekten, die ich in der Freizeit mache, also empfinde ich sie gar nicht als Arbeit. Zu Stephen King: Mein persönlicher Tipp wäre wohl SHINING. Wenn ich mich entscheiden müsste, für mich wohl sein Bester. Wenn man ihn eher „realistisch“ haben will: CUJO (damit vertrete ich, glaube ich, eher eine Minderheit). LG
Lieber Harald, Deine Videos zu King sind wirklich super, besten Dank! Hast du eigentlich von Stephen King den Roman „Das Mädchen“ gelesen? Ich habe dazu heute ein Video gemacht. Wenn du magst, kannst du mir ja bei Gelegenheit einmal etwas dazu schreiben. Deine Meinung interessiert mich hier sehr. Mit herzlichen Grüßen Michael
Shalom, Michael! Ja, lange ist's her. Ich schaue mir dein Video gerne an und gebe Rückmeldung! LG
Ich habe Billy Summers als Hörbuch, hervorragend von David Nathan gelesen, gehört. ich höre King, wenn ich mich einfach berieseln lassen möchte. dabei erwarte ich mir keine große und schlüssige Literatur, sondern einfache Unterhaltung. in meinem Fall wurde mein Bedürfnis befriedigt, ja ich möchte sogar sagen, dass mich die Figur Billy Summers gepackt hat. Bei Billy Summers hat Augen schließen und die Verfilmung vor dem geistigen Auge ablaufen lassen wunderbar funktioniert. Von mir bekommt das Buch eine lese Empfehlung in der Rubrik Unterhaltungsliteratur. Mit ihrer Kritik an den Kritikern gebe ich ihnen aber durchaus recht.
Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung! Ja, darum geht es mir. Es sollte hier unterschieden werden zwischen Leser und professioneller Literaturkritik. So gesehen, räume ich dem Leser mehr Freiheiten ein. 😉
Das Hörbuch wünsche ich mir jetzt zu Weihnachten. Danke. 🎄❄️☃️🤶🏻
Tolles Buch
hallo zusammen, den Stock im Hintern eines Kindes im The Outsider Roman fand ich auch unmöglich
Shalom! Den OUTSIDER habe ich noch nicht gelesen, bislang auch nur wenig Gutes darüber gehört.
@@literaturundwhisky Ich fand ihn lesenswert. Aber ich bin auch da zu viel Fan. Und die Anspielungen auf andere Werke finde ich immer cool und die sind im Outsider definitiv zu Hauf zu finden. Würde mich natürlich über eine Einschätzung gerade im Vergleich zu Billy Summers freuen, sind aber auch wieder unterschiedliche Genre die hier bespielt werden
@@rainerzufall6998 Irgendwann werde ich ihn lesen. Lieben Gruß!!!
Danke für die Aufklärung. Sehr entlarvende Zeilen, eines manischen Schreibers.
Gern geschehen!
Ein andere Punkt der nichts mit dem Thema Stephen King zu tun hat. Wie wäre es mit einem Video über die Känguru Reihe von Mark Uwe Kling? Ist halt ein Hörbuch aber warum denn nicht. Ich fände deine professionelle Meinung dazu auf jeden Fall spannend.
Shalom! Ich glaube, dass ich mich davor wahrscheinlich erst einmal QUALITYLAND von Kling widmen werde. Mal schauen. Mein Themenprogramm für 2023 (und eigentlich auch für 2024) stehr schon...
@@literaturundwhisky Das fände ich höchst interessant da man das Buch ganz anders liest wenn man die Känguru Chroniken nicht kennt. In dem Buch gibt es tatsächlich sehr viele Anspielungen auf die Känguru Chroniken. Von daher bin ich sehr gespannt darauf. Das ist bestimmt ein ganz anderer Blickwinkel
Ich habe den Roman bisher nur in Auszügen gelesen. Ich liebe King, aber seine ewigen Trump-Attacken nerven langsam arg (und die gab es in den wenigen Auszügen ohne Ende). Er darf Trump gerne hassen, bzw. seine Protagonisten dürfen es. In der Intensität wirkt es aber fast schon missionarisch.
Ich habe damit eigentlich wenig Probleme, aber es wird eben irgendwann zu klischeehaft, wenn geradezu jeder Bösewicht ein Republikaner ist. Das ist dann nicht unbedingt eine erzählerische Finesse...
@@literaturundwhisky Ja da wünscht man sich manchmal das so etwas zum Beispiel geschickter umschrieben oder dargestellt wird. Die Art und Weise ist des Öfteren schon Plump. Seinen Trump Hass darf er jedoch weiter gerne offen Ausleben, frei nach dem Motto des Kängurus von M. U. Kling das nicht jedes Kapitel immer mit Nazis sind scheisse plump beenden wollte:)
Irgendwie fällt mir das dann immer ein.
@@rainerzufall6998 😁
Eijeijei! Da haben dich deine Kritiker-Kollegen stark enttäuscht. Tja willkommen im Club!
😁😉
....bis es der dümmste verstanden hat !😂 King Leser sind eher selten 100watt Birnen 🍐 ( ein Revolver mit Schalldämpfer 😅jeder Sport schütze bekommt eine Hochfrisur was denkt da wohl ein echter Waffen Profi ?😂😂) ich bin leider oft Detail verliebt 😊
Gr.🥶
Ja, seltsam. An anderen Stellen (Militärszenen) war gut recherchiert. King-Leser... 🤔 bin ich auch. 😉😁
@@literaturundwhisky davon kann ich mich auch nicht Freisprechen 😉
Seit ich in den 80er ein Schwarzen Turm von Grabeltisch gekauft hatte🥶
(Normalerweise sind selbst kleine Kleinigkeiten besonders King sein Ding!)
Stephen King lacht über diese Rezension. ;)
😁 Da bin ich sicher, keine Frage!
Das Video ist eine Kritik der Kritiken und bezieht sich ausschliesslich auf die vorhandenen Rezensionen anstatt den Roman unabhängig davon zu rezensieren. Einfach mal selber nachdenken. Z,b. Dass Alice am Anfang farblos wirkt, ist doch nach dem was ihr passiert ist auch verständlich. Im Laufe der Handlung wächst sie noch über sich hinaus. Und ernsthaft, wer von Stephen King ein absolutes der Oberklasse erwartet ist auch einfach auch mal selber schuld. Ich habe mich mit Kritiken gar nicht erst befasst und hab den Roman durchgesuchtet. Das einzige was ich King vorwerfe ist, dass niemand am Ende nochmal in der Hütte war um so zu zeigen, dass das Bild dort wieder hängt. Das Video ist für mich eine Parodie einer Kritik.
Vielen Dank für deinen Kommentar! Hauptsache, du hattest Spaß! LG
15:22 Diese "Bettszene" war für mich eine der wenigen erotischen Szenen in dem Buch. Ja, sicher ist das eine Männerphantasie von King. Wenn in der Kunst keine Provokation, Perversion, Erotik und Pornografie mehr erlaubt wäre, keine Amoral mehr, wäre das wirklich das Ende der Freiheit.
Kunst wäre dann tot, langweilig, lauwarm und blutleer, wenn man nur noch "politische Korrektheit" erlauben würde.
Das ist für mich gerade das Schöne an Kunst, dass es diesen Raum der Freiheit gibt, wo Grenzen und Regeln überschritten werden können.
Shalom und ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, so unterschiedlich kann das beim Lesen empfunden werden. LG
@@literaturundwhisky
Deine Begründung, weshalb dir diese Bettszene nicht gefallen hat, weil es nach einer Vergewaltigung stattfand, kann ich ja durchaus auch nachvollziehen.
Vermutlich warst du beim Lesen emotional näher an der Frau dran als ich bzw. ich hab die Geschichte mit der Vergewaltigung vermutlich eher abspalten können.
Ich las zuletzt einige Bücher von Murakami wo sehr viel explizierte Erotik vorkam, bis hin zu richtigen Sexszenen mit Minderjährigen.
Da fand ich auch eine Rezension im Feuilleton dazu, von einer Frau, die sich an diesen Erotikszenen sehr störte, weil das eben jungen Mädels waren.
Wobei es gab damals "Lolita" von Nabokov. Das wäre heute vermutlich schwieriger, so ein Buch zu veröffentlichen.
@@KurzGeschichtenKanal Bezüglich LOLITA kann ich dir zustimmen und muss gleichfalls etwas widersprechen. Ja, ich glaube auch, dass eine Veröffentlichung dieses Romans heute deutlich schwieriger wäre (wobei das ja auch damals schon mehr als ein Problem darstellte, wenn man sich die Veröffentlichungs- und Verbotsgeschichte dieses Buches anschaut); auf der anderen Seite zeigt ein Houllebecq auch wieder das Gegenteil. LOLITA aber ist ein hochkomplexes Buch, das mit dem Leser (ganz bewusst hier die männliche Form) ein böses Spiel treibt: Das mögliche Verständnis, wenn man sich vom charmanten und eloquenten Erzähler Humbert Humbert einlullen lässt, offenbart sich ja als böses Erwachen, wenn man gegen Ende erkennt, wohin er Dolores gebracht hat - ins Pornofilmgeschäft, das nun wirklich in seiner ganzen Widerwärtigkeit gezeigt wird.
King sind solche Mehrschichtigkeiten fremd. Wohlgemerkt, er ist alles andere als ein sexistischer Autor. Ich denke, er hat sich hier hinreißen lassen und empfand seine Szene wahrscheinlich eher als romantisch denn als kitschige Männerfantasie. Das Problem ist der Kontext (im direkten Anschluss einer Gruppenvergewaltigung); ich habe damit weniger ein moralisches Problem, sondern eher ein Plausibilitätsproblem. Und hätte King noch einen Lektor oder eine Lektorin, der oder die nicht alles akzeptiert, sondern auch diskutiert, in Frage stellt etc., dann wäre diese Szene abgeändert worden. Ein Problem der zu schnellen Produktion von Literatur, so empfinde ich das. LG und Dank für den Austausch!
Was ist in dieser Szene? Vielleicht ist das nicht das Schlechteste, was wir von ihm bekommen haben... Ich habe das Buch nicht gelesen. Ich bin neugierig
Bei dem genannten Plausibilitätsproblem nach der Gruppenvergewaltigung musste ich den Kopf schütteln. Das ist einfach grotesk und absurd.
Ja, das ist es.
Wow, ein Vergleich mit von Grimmelshausens Simplicissimus? Vielleicht setzte man in der Rezension ja darauf, dass den keiner gelesen hat ... Jedenfalls klang deine inhaltliche Zusammenfassung nicht ansatzweise nach dem Buch. Bei so einer Literaturkritik, auf die man sich doch eigentlich verlassen können muss ... Das ist tatsächlich traurig. Niemand möchte gerne sein Werk verrissen bekommen. Aber ohne ehrliche Kritik kann man sich die Kritiker schenken
Ja, bei manchen Vergleichen fragt man sich doch, ob es nicht ein wenig kleiner geht (und man dadurch den Romanen gerechter wird). Manchmal scheint es da nur Superlative zu geben. Wird ein Roman als gut empfunden, wird er sofort zu einem Meisterwerk erklärt. Das macht es nicht einfacher, tatsächliche Meisterwerke angemessen hervorzuheben.
Also ich muss schon sagen, das anderen Kritikern diese Szene nicht abstrus vorkommt, finde ich auch merkwürdig. Um ehrlich zu sein finde ich dad inklusive der nicht vorgenommen funktionsprüfung der Waffen schon 2 Logikfehler die mich gestört haben. Ich finde das immer schade weil man sich dann denkt Ach das hätte man doch viel besser lösen können und vor allem gibt es für dieses sonderbare Verhalten keinen Grund. Aber ich muss sagen das ich ansonsten über die von dir angesprochenen anderen Stellen ehrlicherweise nicht so gestolpert bin. Das fand ich jetzt literarisch völlig in Ordnung. Auch Geschehnisse über einen Dialog zweier anderer Personen wiederzugeben, finde ich jetzt gar nicht so dramatisch. Ich glaube bei dem Ende sind wir uns dann wieder sehr einig. Ich fand das ganz stark. Ich muss ehrlich sagen das der erste Teil des Endes zur gesamten Geschichte gepasst hätte und die Wendung mich am Ende kalt erwischt hat und das Buch nochmal auf den letzten Metern wesentlich nach oben hebt. Gerade das ist es was mich fasziniert, ich möchte immer wieder überrascht werden beim lesen. Ich finde die langweiligsten Bücher zeichnen sich bei mir immer dadurch aus das man jedes mal schon weiß was als nächstes passiert. Das war bei dem Ende definitiv nicht der Fall. Anschließend muss ich ehrlich sagen das ich das Buch dennoch nicht so hoch bewerte wie in den angesprochenen Kritiken, aber auch nicht so schlecht wie du :) Wenn mich jemand fragen würde ob er das Buch kaufen soll würde ich demnach antworten, ja aber warte aufs Taschenbuch 😉
Interessant ist wirklich, dass das Ende gut gelingt. Einige Kritiker bemängeln das oft an King, dass er das Ende nicht gut hinbekommt. Hier ist es umgekehrt der Fall.
Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Was ist denn mit der Literaturkritik los? Ich habe die Rezensionen nicht gelesen, wohl aber diesen Roman von King, den ich absolut flach und daneben fand.