Ein schönes Tutorial ... trotzdem ein paar kleine Anmerkungen: Die Verdünnungen für Entwickler sind meist als "One-Shot"-Arbeitslösung gemeint. Es gibt nur wenige Entwickler, die - wenn sie einmal angesetzt sind - wiederverwendbar sind. Viele haben, sobald man sie verdünnt, nur eine Standzeit von wenigen Stunden oder maximal einem Tag. Da die entwicklungsaktive Substanz immer ein Reduktor ist, reagiert dieser nicht nur mit dem Silbersalz, sondern zur Not auch mit dem Sauerstoff im Wasser. Und wenn davon durch die Verdünnung genug da ist, ermüdet der Entwickler sehr, sehr schnell. Es kann also gefährlich sein, den angemischten Entwickler wieder in die Flasche zu füllen und z.B. vier Wochen später noch einmal verwenden zu wollen. Bis dahin dürfte er in vielen Fällen hinüber sein, zumindest aber deutlich schlechtere Ergebnisse liefern. Es wäre auch wichtig, zu betonen, dass der Film nach dem Netzmittel aus der Dose heraus muss, bevor man diese gründlich auswäscht ;-) Wäscht man den Film nach dem Netzmittel noch einmal mit Wasser ab, kann man sich das Netzmittel auch gleich komplett sparen ;-) ... ist ja am Ende nur eine Art Seifenlösung, die natürlich von klarem Wasser gleich wieder mit abgespült werden würde ... Und dann war da noch die Sache mit der "Standentwicklung" ( 8:13 ) ... Eine Standentwicklung ist - wie der Name vermuten lässt - eine Entwicklung, in der der Film wirklich gar nicht bewegt wird und die Zufuhr. frischer Entwicklermoleküle nur durch die Molekülarkräfte in der Lösung vollzogen wird. Eine Standentwicklung wird daher auch meist mit wesentlich längerer Zeit (z.B. 60 Minuten) und extrem verdünnten Entwickler (z.B. 1:300 bei Rodinal oder 1:200 bei Pyro 510) durchgeführt. Schon das einmalige Wenden der Dose (meist nach 30 Minuten) macht aus der Stand- eine Semi-Stand-Entwicklung ... aber die Unterscheidung wäre schon kleinlich ... Also: Der normale Kipprhythmus hat nix mit einer Standentwicklung zu tun, auch wenn die Dose zwischendurch mal rumsteht ;-)
Cool! Hast direkt noch ne Frage meinserseits geklärt. Aber nun die anschlussfrage: was mache ich mit den nicht mehr verwendbaren Gemischen? Müssen die extra entsorgt werden? Liebe Grüße!
@@moritzneubauer7757 Fotochemie sammelt man in Kanistern und entsorgt sie nach den lokalen Vorschriften/Möglichkeiten der Kommune bzw. Landkreise. Das ist auch für die Chemie zu betrachten, die man mehrmals verwenden kann wie den Fixierer. Das Netzmittel (hier im Film Adoflo) kann man in den Ausguss schütten - es funktioniert im Grunde wie Spülmittel für Geschirr ohne pflegende Zusatzstoffe für die Haut. Gerade den Fixierer muss man richtig entsorgen, weil darin auch das ausgewaschene Silber enthalten ist, das die biologische Stufe in der Kläranlage deutlich stören würde (Silber tötet die Bakterien in dieser Stufe ab). Du wirst aber sicher auch mal den einen oder anderen Selbstentwickler finden, der seinen Entwickler einfach wegkippt - sollte man aber nicht machen.
@@moritzneubauer7757 Die verbrauchte Chemie lagerst du am besten in einem Behälter und gibst sie dann nachdem du etwas alte Chemie gesammelt hast, beim lokalen Baustoff Hof ab :)
Danke für die echt gute Erklärung. Ich habe nämlich gar keinen Plan gehabt. Jetzt weiß ich. Ich muss erst wo anders hinziehen. Hier (an der Hauptverkehrsstraße) ist es zu staubig ;D
Vielen Dank! Scan Video zum Epson V600 gibt es ebenfalls auf unserem Kanal. Bald gibt es aber ein weiteres Video, da wir für 35mm auf DSLR Scanning umgestiegen sind :)
Da wir in diesem Fall immer mit 300ml Arbeitslösung arbeiten, heißt 1:5, dass wir 60ml Fixierer mit 240ml Wasser aufgießen, um 300ml Arbeitslösung zu erhalten. Alle Angaben variieren aber natürlich je nach Produkt und Menge an Filmen, die du entwickeln möchtest 🙌🏼🎞️
Du hast recht, @ElecBrane , die Verhältnisangabe im Video ist nicht richtig. 1:5 bedeutet, dass einem Teil der Menge das fünffache gegenübersteht. Also bei 60ml sind das fünffache 300ml, also ergibt sich die Gesamtmenge von 360ml
Blöderweise gibt es auf den Flaschen verschiedener Hersteller auch verschiede Angaben zur Mischung. Für die Verhältnisangabe 1:5 stimmt die Rechnung von @shutterspeed... denn hier muss das Gesamtvolumen durch die hintere Zahl geteilt werden (300 :5 = 60) der Rest der Gesamtmenge ( 4 Teile ... 5-1=4) wird dann mit 240ml Wasser (300-60=240) aufgefüllt, um wieder 5 Volumenteile zu erhalten. Diese Variante der Beschreibung macht es einfacher Mischungsverhältnisse zu vergleichen (1:5, 2:5 oder 4:5) Die Rechnung von @elecbrane würde stimmen, wenn die Mischung als Summenangabe - also z.B. 1+5 - aufgeführt gewesen wäre. Dann würden wie @asselplage sagt, dem einen Teil Chemie 5 Teile Wasser gegenüberstehen. Für 300ml Zielvolumen hätte das aber dann eine Mischung von 50ml Chemie und 250ml Wasser bedeutet. Oder als Verhältnisangabe ausgedrückt 1:6 ... Man muss am Ende also höllisch aufpassen, was der Hersteller auf seine Flaschen druckt... denn 1+5 ist gleich 1:6 und 1:5 ist gleich 1+4 ...
@@Analogfotografie Ich glaube aber, dann meinen die Hersteller entweder "ein Fünftel" (kann man 1/5 oder leider auch 1:5 schreiben (das ist wirklich missverständlich)) oder "eins/ein Teil zu fünf(Teilen)" (leider auch 1:5 geschrieben). Als Text kann dann beides wirklich gleich aussehen, obwohl es unterschiedlich ist. Wenn man jedoch ausspricht (wie im Video) "eins zu fünf" ist 60ml zu 300ml (als Beispiel) gemeint
meep, warum funktioniert das bei mir nicht den Film mit der Lasche rauszuholen? Benutze dafür den belichteten, der bei dem Kit zum Üben mit dabei ist. Dreh, dreh und dreh und hör kein Klicken :/ Tipps?
Es kann sein, dass es mit dem mitgelieferten Film nicht funktioniert. Vielleicht versuchst du es einfach Mal mit einem alten belichteten Negativ, wo keine Fotos drauf sind. Es sollte damit eigentlich funktionieren!
@@shutterspeed2546 Danke für die Rückmeldung! bei einem neuen (unbelichteten) Film, den ich ausversehen reingedreht habe, hat es funktioniert. (nicht mit dem mitgelieferten Übungsstreifen, sondern mit einem anderen Film). Bei meinen zwei alten (ca 2 Jahre im Kühlschrank gelagerten) hat es zu verrecken nicht geklappt :D also Klicken habe ich irgendwann gehört, aber der hat nicht gefasst (habs auch feucht gemacht, gewartet) hab die dann letztendlich doch aufgebrochen
Die Temperatur sollte so gut wie möglich, konstant 20 Grad betragen. Da die Zimmertemperatur meistens ca. 19/20 Grad beträgt, kühlt das Wasser nicht so extrem ab. Falls es aber kälter ist, weil man bspw. Im Keller entwickelt, kann man ein Wasserbad einrichten, was etwas mehr als 20 Grad hat. Da kann man dann die Dose bei den Stehzeiten “warm” halten. Das ganze geht natürlich auch mit einem Sous-Vide Garer, da kann die Temperatur vom Wasserbad dann noch genauer bestimmt werden :)
Wird das Waschbecken langfristig darunter leiden, wenn immer ein bisschen Chemie mit ausgewaschen wird? Habe leider kein so cooles Waschbecken im Keller..
Ich würde nicht sagen, dass das Waschbecken darunter leidet. Die Chemie ist schon relativ stark verdünnt und wenn du die Reste aus der Dose zudem noch mit Wasser beim auswaschen vermischt, sollte das kein Problem sein. Garantieren kann man es aber natürlich nicht😅
Ein schönes Tutorial ... trotzdem ein paar kleine Anmerkungen: Die Verdünnungen für Entwickler sind meist als "One-Shot"-Arbeitslösung gemeint. Es gibt nur wenige Entwickler, die - wenn sie einmal angesetzt sind - wiederverwendbar sind. Viele haben, sobald man sie verdünnt, nur eine Standzeit von wenigen Stunden oder maximal einem Tag. Da die entwicklungsaktive Substanz immer ein Reduktor ist, reagiert dieser nicht nur mit dem Silbersalz, sondern zur Not auch mit dem Sauerstoff im Wasser. Und wenn davon durch die Verdünnung genug da ist, ermüdet der Entwickler sehr, sehr schnell. Es kann also gefährlich sein, den angemischten Entwickler wieder in die Flasche zu füllen und z.B. vier Wochen später noch einmal verwenden zu wollen. Bis dahin dürfte er in vielen Fällen hinüber sein, zumindest aber deutlich schlechtere Ergebnisse liefern.
Es wäre auch wichtig, zu betonen, dass der Film nach dem Netzmittel aus der Dose heraus muss, bevor man diese gründlich auswäscht ;-) Wäscht man den Film nach dem Netzmittel noch einmal mit Wasser ab, kann man sich das Netzmittel auch gleich komplett sparen ;-) ... ist ja am Ende nur eine Art Seifenlösung, die natürlich von klarem Wasser gleich wieder mit abgespült werden würde ...
Und dann war da noch die Sache mit der "Standentwicklung" ( 8:13 ) ... Eine Standentwicklung ist - wie der Name vermuten lässt - eine Entwicklung, in der der Film wirklich gar nicht bewegt wird und die Zufuhr. frischer Entwicklermoleküle nur durch die Molekülarkräfte in der Lösung vollzogen wird. Eine Standentwicklung wird daher auch meist mit wesentlich längerer Zeit (z.B. 60 Minuten) und extrem verdünnten Entwickler (z.B. 1:300 bei Rodinal oder 1:200 bei Pyro 510) durchgeführt. Schon das einmalige Wenden der Dose (meist nach 30 Minuten) macht aus der Stand- eine Semi-Stand-Entwicklung ... aber die Unterscheidung wäre schon kleinlich ... Also: Der normale Kipprhythmus hat nix mit einer Standentwicklung zu tun, auch wenn die Dose zwischendurch mal rumsteht ;-)
Cool! Hast direkt noch ne Frage meinserseits geklärt. Aber nun die anschlussfrage: was mache ich mit den nicht mehr verwendbaren Gemischen? Müssen die extra entsorgt werden? Liebe Grüße!
@@moritzneubauer7757 Fotochemie sammelt man in Kanistern und entsorgt sie nach den lokalen Vorschriften/Möglichkeiten der Kommune bzw. Landkreise. Das ist auch für die Chemie zu betrachten, die man mehrmals verwenden kann wie den Fixierer. Das Netzmittel (hier im Film Adoflo) kann man in den Ausguss schütten - es funktioniert im Grunde wie Spülmittel für Geschirr ohne pflegende Zusatzstoffe für die Haut. Gerade den Fixierer muss man richtig entsorgen, weil darin auch das ausgewaschene Silber enthalten ist, das die biologische Stufe in der Kläranlage deutlich stören würde (Silber tötet die Bakterien in dieser Stufe ab). Du wirst aber sicher auch mal den einen oder anderen Selbstentwickler finden, der seinen Entwickler einfach wegkippt - sollte man aber nicht machen.
@@moritzneubauer7757 Die verbrauchte Chemie lagerst du am besten in einem Behälter und gibst sie dann nachdem du etwas alte Chemie gesammelt hast, beim lokalen Baustoff Hof ab :)
Danke für die echt gute Erklärung. Ich habe nämlich gar keinen Plan gehabt. Jetzt weiß ich. Ich muss erst wo anders hinziehen. Hier (an der Hauptverkehrsstraße) ist es zu staubig ;D
sehr sehr gut produziertes video. zudem auch gut erklärt, besser gehts gar nicht
probs
Danke dir, das freut uns zu hören!
Viele herzlichen Dank, Klasse erklärt! Macht Lust sofort loszulegen
Super Video!
Top erklärt, spannend und gut gemacht
Vielen Dank!
Habe vor fast 10 Jahren mit dem selben Kit angefangen, da waren die Flaschen noch etwas kleiner.
Interessant, wie lange es das Kit schon gibt, das spricht wohl für die Qualität!👍🏼
Gut erklärt. 👌🙂
Vielen Dank!
Hendrik Abi, sehr stabiles Video!
Danke dir!
Weiter so jungs!
Danke dir!
Geiler Channel. Gleich Mal abboniert. Achso und ein Scannervideo wäre echt nice.
Vielen Dank! Scan Video zum Epson V600 gibt es ebenfalls auf unserem Kanal. Bald gibt es aber ein weiteres Video, da wir für 35mm auf DSLR Scanning umgestiegen sind :)
Sehr stark bro !
Danke dir!
1:5 müsste doch 60ml zu 300ml also insgesamt 360ml heißen, oder?
Da wir in diesem Fall immer mit 300ml Arbeitslösung arbeiten, heißt 1:5, dass wir 60ml Fixierer mit 240ml Wasser aufgießen, um 300ml Arbeitslösung zu erhalten. Alle Angaben variieren aber natürlich je nach Produkt und Menge an Filmen, die du entwickeln möchtest 🙌🏼🎞️
Du hast recht, @ElecBrane , die Verhältnisangabe im Video ist nicht richtig. 1:5 bedeutet, dass einem Teil der Menge das fünffache gegenübersteht. Also bei 60ml sind das fünffache 300ml, also ergibt sich die Gesamtmenge von 360ml
Blöderweise gibt es auf den Flaschen verschiedener Hersteller auch verschiede Angaben zur Mischung. Für die Verhältnisangabe 1:5 stimmt die Rechnung von @shutterspeed... denn hier muss das Gesamtvolumen durch die hintere Zahl geteilt werden (300 :5 = 60) der Rest der Gesamtmenge ( 4 Teile ... 5-1=4) wird dann mit 240ml Wasser (300-60=240) aufgefüllt, um wieder 5 Volumenteile zu erhalten. Diese Variante der Beschreibung macht es einfacher Mischungsverhältnisse zu vergleichen (1:5, 2:5 oder 4:5)
Die Rechnung von @elecbrane würde stimmen, wenn die Mischung als Summenangabe - also z.B. 1+5 - aufgeführt gewesen wäre. Dann würden wie @asselplage sagt, dem einen Teil Chemie 5 Teile Wasser gegenüberstehen. Für 300ml Zielvolumen hätte das aber dann eine Mischung von 50ml Chemie und 250ml Wasser bedeutet. Oder als Verhältnisangabe ausgedrückt 1:6 ...
Man muss am Ende also höllisch aufpassen, was der Hersteller auf seine Flaschen druckt... denn 1+5 ist gleich 1:6 und 1:5 ist gleich 1+4 ...
@@Analogfotografie
Ich glaube aber, dann meinen die Hersteller entweder "ein Fünftel" (kann man 1/5 oder leider auch 1:5 schreiben (das ist wirklich missverständlich)) oder "eins/ein Teil zu fünf(Teilen)" (leider auch 1:5 geschrieben). Als Text kann dann beides wirklich gleich aussehen, obwohl es unterschiedlich ist. Wenn man jedoch ausspricht (wie im Video) "eins zu fünf" ist 60ml zu 300ml (als Beispiel) gemeint
meep, warum funktioniert das bei mir nicht den Film mit der Lasche rauszuholen? Benutze dafür den belichteten, der bei dem Kit zum Üben mit dabei ist. Dreh, dreh und dreh und hör kein Klicken :/ Tipps?
Es kann sein, dass es mit dem mitgelieferten Film nicht funktioniert. Vielleicht versuchst du es einfach Mal mit einem alten belichteten Negativ, wo keine Fotos drauf sind. Es sollte damit eigentlich funktionieren!
@@shutterspeed2546 Danke für die Rückmeldung! bei einem neuen (unbelichteten) Film, den ich ausversehen reingedreht habe, hat es funktioniert. (nicht mit dem mitgelieferten Übungsstreifen, sondern mit einem anderen Film). Bei meinen zwei alten (ca 2 Jahre im Kühlschrank gelagerten) hat es zu verrecken nicht geklappt :D also Klicken habe ich irgendwann gehört, aber der hat nicht gefasst (habs auch feucht gemacht, gewartet)
hab die dann letztendlich doch aufgebrochen
Muss die Temperatur während des ganzen Vorgangs konstant sein? Wie halte ich die denn, wenn die paar Minuten in der Box ist?
Die Temperatur sollte so gut wie möglich, konstant 20 Grad betragen. Da die Zimmertemperatur meistens ca. 19/20 Grad beträgt, kühlt das Wasser nicht so extrem ab. Falls es aber kälter ist, weil man bspw. Im Keller entwickelt, kann man ein Wasserbad einrichten, was etwas mehr als 20 Grad hat. Da kann man dann die Dose bei den Stehzeiten “warm” halten.
Das ganze geht natürlich auch mit einem Sous-Vide Garer, da kann die Temperatur vom Wasserbad dann noch genauer bestimmt werden :)
Wird das Waschbecken langfristig darunter leiden, wenn immer ein bisschen Chemie mit ausgewaschen wird? Habe leider kein so cooles Waschbecken im Keller..
Ich würde nicht sagen, dass das Waschbecken darunter leidet. Die Chemie ist schon relativ stark verdünnt und wenn du die Reste aus der Dose zudem noch mit Wasser beim auswaschen vermischt, sollte das kein Problem sein. Garantieren kann man es aber natürlich nicht😅
Es leidet wohl auch nicht mehr als unter Seife oder Spülmittel usw. oder die Badreiniger.....
Warum hasst du den Film als ersten Schritt nicht gewässert?
Kann man machen, muss man aber nicht