Hahahaha! "Erstmal Kritik!: Wenn ich fünf Leute mitnehme, dann ist das keine einsame Insel mehr." - Hab ich mega gefeiert, ja angenehm witzige Rhetorik!^^
Meine 5 Personen wären alle von Disney: TJ Detweiler (Disneys große Pause) - Fähigkeit eine Gruppe anzuführen und zu einen. Kim Possible - Tatendrang und einfach coole Socke mit coolen Fighting Skills und ganz viel connection in die Welt. Belle (Die Schöne und das Biest) - Fähigkeit hinter die Fassade zu blicken und Out of the Box zu denken Balu (Dschungelbuch) - Mit Leichtigkeit im Hier und Jetzt zu leben und ich glaube man hätte eine Menge Spaß. Anna Arendelle (Frozen) -- Trotz vieler Wiedrigkeiten ihr Ziel fest im Blick, nämlich ihre Schwester Elsa zu finden. Es gibt noch sehr viele andere Charaktere, die mega inspirierend sind, aber die Eigenschaften bleiben ähnlich. Coole Aufgabe. Auch gut für ein Visionboard.
Ich mag deine Videos :) Hab mal ein Abo da gelassen ;) Ich bin zurzeit gerade etwas auf der Suche nach neuen Philosophen. Bin gerade an der Reihe "Geschichte der Philosophie" von Richard David Precht. Dann wäre ich am Ende seiner Bücher angelangt, habe somit alle seine Werke gelesen. Welche aktuellen Philosophen sind deiner Meinung nach gut und sollte man kennen? Ich denke Precht war ein guter Einstieg für mich, aber was es da sonst noch so gibt, tape ich ehrlich gesagt noch etwas im Dunkeln :(
Danke dir! Stecke leider selbst so sehr im Studium der Philosophie-Geschichte (aktuell in der Neuzeit), dass ich mit zeitgenössischen Philosoph*innen noch nicht allzu fit bin. Ein Freund von mir ist von Peter Sloterdijk ziemlich begeistert. Ansonsten werden Precht und Sloterdijk hin und wieder zusammen mit Habermas in einem Atemzug genannt, als die drei bekanntesten deutschen Philosophen der Gegenwart. In der Zeitschrift _Information Philosophie_ bin ich öfter über Rahel Jaeggi und Birgit Recki gestolpert, als zeitgenössische Philosophinnen mit interessanten Ansichten, Themen (Ethik, Sozialphilosophie) und einem guten Schreibstil, allerdings habe ich bisher keine Monographien von denen gelesen. Daher hoffe ich mal, dass hier noch Leute antworten, die etwas mehr in der Gegenwart stecken ;-) Liebe Grüße!
Doch was ist wenn ich lügen muss um die Freiheit anderer zu bewahren? Wenn ich nicht ehrlich sein kann, da meine Prinzipien wie die der Loyalität es verhindert jemanden zu verraten?
Fantastische Frage! Der Standpunkt von *Immanuel Kant* war da ziemlich entschieden - es sei »ein heiliges, unbedingt gebietendes, durch keine Convenienzen einzuschränkendes Vernunftgebot: in allen Erklärungen wahrhaft (ehrlich) zu sein.« (nachzulesen im Aufsatz _Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen_ von 1797, Link dazu: bit.ly/2Pq5ZyM) Nun gibt's gewisse Unwahrheiten, die für mein Empfinden eher unter soziale Kompetenz fallen: »Ein wirklich hübsches Baby!«, »War schön, dich mal wiederzusehen« oder »Fantastische Frage!« (das war etwas übertrieben meinerseits, aber interessant ist deine Frage allemal 😉) - auch sowas wie »Nein, das graue Haar lässt dich nicht alt aussehen« würde ich als soziale kompetente Lügen gestatten (also auch dann, wenn ich persönlich schon denke, dass das graue Haar mein Spiegelbild alt aussehen lässt; immerhin geht's um ein subjektives Urteil, wer bin ich, daraus eine allgemeine Aussage zu stricken, die mein Gegenüber womöglich kränkt?). Solche Lügen würden wir in der Umgangssprache ja als Notlügen (white lies) bezeichnen. Bei *Platon* gibt's noch sowas wie »noble Lügen«. Damit sind Mythen oder Unwahrheiten (oft religiöser Natur) gemeint, die wissentlich von einer Elite unters Volk gebracht werden, um soziale Harmonie zu bewahren oder eine politische Agenda voranzubringen (in der _Politeia_ nachzulesen). Über solch »noble Lügen« gibt's auch einen eigenen (englischen) Wikipedia-Beitrag: en.wikipedia.org/wiki/Noble_lie Ohne allzu tief in dieses Thema eingetaucht zu sein, würde ich sagen: Was Platon da als »nobel« bezeichnet, klingt für mich nach Propaganda. Die Philosophin *Sissela Bok* schlägt ein »Prinzip der Wahrhaftigkeit« vor, um herauszufinden, unter welchen Umständen Lügen gerechtfertigt sind. Sie schreibt, »in jeder Situation, in der eine Lüge in Betracht gezogen wird, muss man zunächst nach wahrheitsgemäßen Alternativen suchen.« Eine Lüge solle der letzte Ausweg sein. Sie befürwortet auch ein Prinzip der Öffentlichkeit, ähnlich wie es der im Beitrag erwähnte *John Rawls* artikuliert: Eine Rechtfertigung für eine Lüge sollte öffentlich gemacht und verteidigt werden können. (zitiert nach _Cheating: Ethics in Everyday Life_ von Deborah L. Rhode) Was das Prinzip der Loyalität anbelangt, stellt sich mir die Frage: Loyal gegenüber wem oder was denn? Im Amtsenthebungsverfahren von Donald Trump mitzuverfolgen, wie es letztlich die bloße Loyalität der republikanischen Senator*innen ist, die diesen Rekord-Lügner im Amt hält, fand ich schier unerträglich. Das Prinzip der Loyalität ist nichts wert, wenn es letztlich dazu dient, Prinzipien wie Ehrlichkeit und Fairness mit Füßen zu treten.
Ich denke, man sollte sich selbst treu bleiben, sprich sich und seinen Werten gegenüber loyal verhalten. Wenn es also mein höchstes Wert die Ehrlichkeit ist und die der Fairness, muss ich überlegen, ob es denn dem Gegenüber fair ist, nicht die Wahrheit zu kennen und daraus eventuell falsche Rückschlüsse ziehen zu müssen. Ist es dann noch die Freiheit selbst entscheiden zu können? Ein Beispiel: Ein Freund erzählt mir im Vertrauen, dass er seine Freundin betrügt. Soll ich es ihr verraten oder nicht? Durch die Beziehung kann die Freundin arbeiten was sie liebt, denn ihr Freund finanziert beide Leben, ohne die finanzielle Unterstützung des Freundes, müsste sie eine andere Tätigkeit ausüben. Ich denke es ist manchmal schwer sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen, aber ich würde durchaus den Freund dazu bewegen seiner Freundin die Wahrheit zu sagen. Ich denke du musst es nicht unbedingt selbst der Freundin sagen, aber wenn der Freund sich entscheidet ihr nichts davon zu erzählen und du dich damit unwohl in der Nähe der Freundin fühlst, dann solltest du es ihr unbedingt sagen, denn an erster Stelle sollte immer dein eigenes Wohlbefinden stehen, nicht das der anderen. Wenn du allerdings die Geschichte mit deinem Gewissen und deinen Werten vereinen kannst, dann ist doch eigentlich alles okay. Es ist ja durchaus die Freiheit des Freundes die Entscheidung zu treffen, seiner Freundin nichts zu erzählen. Aber ich würde mit dem Freund reden, meine Standpunkte und Werte verdeutlichen und dann danach handeln. Wenn er wirklich ein Freund ist, dann wird er nicht deswegen gleich die Freundschaft kündigen und auch wenn du es der Freundin sagst, würde ich es sehr gut begründen, warum du es ihr sagst. Ich würde dem Freund die Chance geben, selbst die Wahrheit zu sagen, denn auch er sollte doch nach diesen Grundwerten leben. Und die Freundin hat einfach nicht eine ehrliche Grundannahme um frei eine Entscheidung treffen zu können, in der Bezehung zu bleiben oder zu gehen, wenn sie weiterhin denkt, er würde ihr treu sein.
Danke für den Wert-vollen Beitrag ;-) Ich denk mal nach: Wahrheit und Gerechtigkeit sind sicher zentrale Tugenden. Aber sie gelten auch nicht ausnahmslos, schon deshalb nicht, weil man sie nie ganz erreichen kann. Das kann aber nie gegen Werte überhaupt sprechen, Erkenntnis hat ja dasselbe Dilemma und es gibt aber Wissenschaften. Ohne jetzt mit Kant zu kommen: Gibt es etwas Allgemeines und Verbindliches an Werten? Fakt scheint mir erstmal , das jeder Werte hat (Soziopathen mal ausgeklammer, aber die haben auch ihre Werte), diese Werte eine gewisse Ordnung von zentralen und peripheren Werten haben, und Werte immer auch in Bezug auf andere Menschen stehen. Sei es, wie wir viele Werte und bilden, nämlich durch andere, ob Eltern oder Comicfiguren, und Werte immer auch etwas über mein Handeln anderen gegenüber aussagen. Abgewandelt von Wittgenstein das RickB'sche Privatwertargument: niemand kann für sich alleine Werte haben. Noch eins drauf: Gerade weil es andere gibt, habe ich Werte. Die nächtse Frage, muß es immer etwas Allgemeinverbindliches geben? Die Idee der Verbindlichkeit ist den Werten gewissermaßen immanent. Aber wäre es schön, wenn sich alle Menschen die gleichen Werte teilen, hätten wir dann nicht den Weltfrieden? Nein, denn 1. haben Menschen nicht alle die gleichen Werte, und wenn müßte man Abweichler sanktionieren. Außerdem müssen Werte in einer veränderlichen Welt veränderbar sein. Es bliebt eine Ambiguität zwischen dem Allgemeinen und dem Konkreten. Der Universalienstreit ist nicht beschlossen ;-)
Na ja, wenn sich alle Menschen allgemeinverbindlich darauf einigen könnten, fortan fair und ehrlich miteinander umzugehen, schließt das in einer wie gehabt veränderlichen Welt nicht den Wertewandel allgemein aus (daher die Differenzierung zwischen Grundwerten, persönlichen und sozialen Werten). Es geht also nicht darum, dass alle Menschen die gleichen Werte teilen, sondern sich auf einen kleinsten gemeinsamen Konsens an Werten einigen (und sei's nur temporär, den Versuch wäre es doch mal wert ;-)). Als Menschheit sind wir wohl leider zu unkoordiniert und inkompetent, um diese Werte wirklich gesellschaftlich »umzusetzen«, aber abgesehen davon (von der Umsetzbarkeit, toll...) denke ich schon, dass eine Einigung auf Ehrlichkeit und Fairness zu Frieden führen würde. Woher rührt Krieg sonst, wenn nicht von Unwahrheit und Ungerechtigkeit?
Das war noch prä Lockdown, oder? In the Heights ist z.B. mittlerweile auf 2021 gelegt. Tja, prophetische Serie. Kaum eine Person der 2020 nicht das Leben verändert hat.
Einfach gute Arbeit, die du machst. In allen Belangen!
Danke für das Video und frohes Schaffen :)
Hahahaha! "Erstmal Kritik!: Wenn ich fünf Leute mitnehme, dann ist das keine einsame Insel mehr." - Hab ich mega gefeiert, ja angenehm witzige Rhetorik!^^
nur leider Quatsch, da die Insel ja einsam ist, bevor die sechs Leute da hingehen.
Vielen Herzlichen Dank❤👌
David, du bist ein geiler Typ! Gerne mehr davon!
Meine 5 Personen wären alle von Disney:
TJ Detweiler (Disneys große Pause) - Fähigkeit eine Gruppe anzuführen und zu einen.
Kim Possible - Tatendrang und einfach coole Socke mit coolen Fighting Skills und ganz viel connection in die Welt.
Belle (Die Schöne und das Biest) - Fähigkeit hinter die Fassade zu blicken und Out of the Box zu denken
Balu (Dschungelbuch) - Mit Leichtigkeit im Hier und Jetzt zu leben und ich glaube man hätte eine Menge Spaß.
Anna Arendelle (Frozen) -- Trotz vieler Wiedrigkeiten ihr Ziel fest im Blick, nämlich ihre Schwester Elsa zu finden.
Es gibt noch sehr viele andere Charaktere, die mega inspirierend sind, aber die Eigenschaften bleiben ähnlich. Coole Aufgabe. Auch gut für ein Visionboard.
Ich muss bei dem blauen Hintergrund und der Schrift an Nivea denken. 💆♂️🦵👏
Na, dann wird's Zeit für mein erstes Beauty-Tutorial!
Kannst du ein Video über Heideggers sein und Zeit machen?
Noch kann ich's nicht (weil ich das Werk nicht gelesen und erst einige andere vor mir liegen habe) - aber zu gegebener Zeit hole ich das gerne nach 👍
Respekt für Menschen, Tiere und Umwelt! Wir sollten vegan leben
Ich mag deine Videos :) Hab mal ein Abo da gelassen ;)
Ich bin zurzeit gerade etwas auf der Suche nach neuen Philosophen. Bin gerade an der Reihe "Geschichte der Philosophie" von Richard David Precht. Dann wäre ich am Ende seiner Bücher angelangt, habe somit alle seine Werke gelesen. Welche aktuellen Philosophen sind deiner Meinung nach gut und sollte man kennen?
Ich denke Precht war ein guter Einstieg für mich, aber was es da sonst noch so gibt, tape ich ehrlich gesagt noch etwas im Dunkeln :(
Danke dir! Stecke leider selbst so sehr im Studium der Philosophie-Geschichte (aktuell in der Neuzeit), dass ich mit zeitgenössischen Philosoph*innen noch nicht allzu fit bin. Ein Freund von mir ist von Peter Sloterdijk ziemlich begeistert. Ansonsten werden Precht und Sloterdijk hin und wieder zusammen mit Habermas in einem Atemzug genannt, als die drei bekanntesten deutschen Philosophen der Gegenwart. In der Zeitschrift _Information Philosophie_ bin ich öfter über Rahel Jaeggi und Birgit Recki gestolpert, als zeitgenössische Philosophinnen mit interessanten Ansichten, Themen (Ethik, Sozialphilosophie) und einem guten Schreibstil, allerdings habe ich bisher keine Monographien von denen gelesen.
Daher hoffe ich mal, dass hier noch Leute antworten, die etwas mehr in der Gegenwart stecken ;-) Liebe Grüße!
@@davidjlensing Vielen Dank für die Antwort :) Werde die Namen mal im wacheren Zustand mal genauer ansehen :)
Doch was ist wenn ich lügen muss um die Freiheit anderer zu bewahren? Wenn ich nicht ehrlich sein kann, da meine Prinzipien wie die der Loyalität es verhindert jemanden zu verraten?
Fantastische Frage!
Der Standpunkt von *Immanuel Kant* war da ziemlich entschieden - es sei »ein heiliges, unbedingt gebietendes, durch keine Convenienzen einzuschränkendes Vernunftgebot: in allen Erklärungen wahrhaft (ehrlich) zu sein.« (nachzulesen im Aufsatz _Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen_ von 1797, Link dazu: bit.ly/2Pq5ZyM)
Nun gibt's gewisse Unwahrheiten, die für mein Empfinden eher unter soziale Kompetenz fallen: »Ein wirklich hübsches Baby!«, »War schön, dich mal wiederzusehen« oder »Fantastische Frage!« (das war etwas übertrieben meinerseits, aber interessant ist deine Frage allemal 😉) - auch sowas wie »Nein, das graue Haar lässt dich nicht alt aussehen« würde ich als soziale kompetente Lügen gestatten (also auch dann, wenn ich persönlich schon denke, dass das graue Haar mein Spiegelbild alt aussehen lässt; immerhin geht's um ein subjektives Urteil, wer bin ich, daraus eine allgemeine Aussage zu stricken, die mein Gegenüber womöglich kränkt?). Solche Lügen würden wir in der Umgangssprache ja als Notlügen (white lies) bezeichnen.
Bei *Platon* gibt's noch sowas wie »noble Lügen«. Damit sind Mythen oder Unwahrheiten (oft religiöser Natur) gemeint, die wissentlich von einer Elite unters Volk gebracht werden, um soziale Harmonie zu bewahren oder eine politische Agenda voranzubringen (in der _Politeia_ nachzulesen). Über solch »noble Lügen« gibt's auch einen eigenen (englischen) Wikipedia-Beitrag: en.wikipedia.org/wiki/Noble_lie
Ohne allzu tief in dieses Thema eingetaucht zu sein, würde ich sagen: Was Platon da als »nobel« bezeichnet, klingt für mich nach Propaganda.
Die Philosophin *Sissela Bok* schlägt ein »Prinzip der Wahrhaftigkeit« vor, um herauszufinden, unter welchen Umständen Lügen gerechtfertigt sind. Sie schreibt, »in jeder Situation, in der eine Lüge in Betracht gezogen wird, muss man zunächst nach wahrheitsgemäßen Alternativen suchen.« Eine Lüge solle der letzte Ausweg sein. Sie befürwortet auch ein Prinzip der Öffentlichkeit, ähnlich wie es der im Beitrag erwähnte *John Rawls* artikuliert: Eine Rechtfertigung für eine Lüge sollte öffentlich gemacht und verteidigt werden können. (zitiert nach _Cheating: Ethics in Everyday Life_ von Deborah L. Rhode)
Was das Prinzip der Loyalität anbelangt, stellt sich mir die Frage: Loyal gegenüber wem oder was denn? Im Amtsenthebungsverfahren von Donald Trump mitzuverfolgen, wie es letztlich die bloße Loyalität der republikanischen Senator*innen ist, die diesen Rekord-Lügner im Amt hält, fand ich schier unerträglich. Das Prinzip der Loyalität ist nichts wert, wenn es letztlich dazu dient, Prinzipien wie Ehrlichkeit und Fairness mit Füßen zu treten.
@@davidjlensing Danke für diese ausführliche Antwort✌🏻
@@davidjlensingDas ist eine meega Antwort.
Man sieht, du kennst dich aus!
😅
Ich denke, man sollte sich selbst treu bleiben, sprich sich und seinen Werten gegenüber loyal verhalten. Wenn es also mein höchstes Wert die Ehrlichkeit ist und die der Fairness, muss ich überlegen, ob es denn dem Gegenüber fair ist, nicht die Wahrheit zu kennen und daraus eventuell falsche Rückschlüsse ziehen zu müssen. Ist es dann noch die Freiheit selbst entscheiden zu können?
Ein Beispiel: Ein Freund erzählt mir im Vertrauen, dass er seine Freundin betrügt. Soll ich es ihr verraten oder nicht? Durch die Beziehung kann die Freundin arbeiten was sie liebt, denn ihr Freund finanziert beide Leben, ohne die finanzielle Unterstützung des Freundes, müsste sie eine andere Tätigkeit ausüben.
Ich denke es ist manchmal schwer sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen, aber ich würde durchaus den Freund dazu bewegen seiner Freundin die Wahrheit zu sagen. Ich denke du musst es nicht unbedingt selbst der Freundin sagen, aber wenn der Freund sich entscheidet ihr nichts davon zu erzählen und du dich damit unwohl in der Nähe der Freundin fühlst, dann solltest du es ihr unbedingt sagen, denn an erster Stelle sollte immer dein eigenes Wohlbefinden stehen, nicht das der anderen. Wenn du allerdings die Geschichte mit deinem Gewissen und deinen Werten vereinen kannst, dann ist doch eigentlich alles okay. Es ist ja durchaus die Freiheit des Freundes die Entscheidung zu treffen, seiner Freundin nichts zu erzählen. Aber ich würde mit dem Freund reden, meine Standpunkte und Werte verdeutlichen und dann danach handeln. Wenn er wirklich ein Freund ist, dann wird er nicht deswegen gleich die Freundschaft kündigen und auch wenn du es der Freundin sagst, würde ich es sehr gut begründen, warum du es ihr sagst. Ich würde dem Freund die Chance geben, selbst die Wahrheit zu sagen, denn auch er sollte doch nach diesen Grundwerten leben.
Und die Freundin hat einfach nicht eine ehrliche Grundannahme um frei eine Entscheidung treffen zu können, in der Bezehung zu bleiben oder zu gehen, wenn sie weiterhin denkt, er würde ihr treu sein.
Danke für den Wert-vollen Beitrag ;-) Ich denk mal nach: Wahrheit und Gerechtigkeit sind sicher zentrale Tugenden. Aber sie gelten auch nicht ausnahmslos, schon deshalb nicht, weil man sie nie ganz erreichen kann. Das kann aber nie gegen Werte überhaupt sprechen, Erkenntnis hat ja dasselbe Dilemma und es gibt aber Wissenschaften. Ohne jetzt mit Kant zu kommen: Gibt es etwas Allgemeines und Verbindliches an Werten? Fakt scheint mir erstmal , das jeder Werte hat (Soziopathen mal ausgeklammer, aber die haben auch ihre Werte), diese Werte eine gewisse Ordnung von zentralen und peripheren Werten haben, und Werte immer auch in Bezug auf andere Menschen stehen. Sei es, wie wir viele Werte und bilden, nämlich durch andere, ob Eltern oder Comicfiguren, und Werte immer auch etwas über mein Handeln anderen gegenüber aussagen. Abgewandelt von Wittgenstein das RickB'sche Privatwertargument: niemand kann für sich alleine Werte haben. Noch eins drauf: Gerade weil es andere gibt, habe ich Werte.
Die nächtse Frage, muß es immer etwas Allgemeinverbindliches geben? Die Idee der Verbindlichkeit ist den Werten gewissermaßen immanent. Aber wäre es schön, wenn sich alle Menschen die gleichen Werte teilen, hätten wir dann nicht den Weltfrieden? Nein, denn 1. haben Menschen nicht alle die gleichen Werte, und wenn müßte man Abweichler sanktionieren. Außerdem müssen Werte in einer veränderlichen Welt veränderbar sein. Es bliebt eine Ambiguität zwischen dem Allgemeinen und dem Konkreten. Der Universalienstreit ist nicht beschlossen ;-)
Na ja, wenn sich alle Menschen allgemeinverbindlich darauf einigen könnten, fortan fair und ehrlich miteinander umzugehen, schließt das in einer wie gehabt veränderlichen Welt nicht den Wertewandel allgemein aus (daher die Differenzierung zwischen Grundwerten, persönlichen und sozialen Werten). Es geht also nicht darum, dass alle Menschen die gleichen Werte teilen, sondern sich auf einen kleinsten gemeinsamen Konsens an Werten einigen (und sei's nur temporär, den Versuch wäre es doch mal wert ;-)).
Als Menschheit sind wir wohl leider zu unkoordiniert und inkompetent, um diese Werte wirklich gesellschaftlich »umzusetzen«, aber abgesehen davon (von der Umsetzbarkeit, toll...) denke ich schon, dass eine Einigung auf Ehrlichkeit und Fairness zu Frieden führen würde. Woher rührt Krieg sonst, wenn nicht von Unwahrheit und Ungerechtigkeit?
@@davidjlensing Da bleibt mir nur: You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one ;-)
Schublade auf, blau rein. 👍
Das war noch prä Lockdown, oder? In the Heights ist z.B. mittlerweile auf 2021 gelegt. Tja, prophetische Serie. Kaum eine Person der 2020 nicht das Leben verändert hat.
Das war sowas von Prä-Lockdown 😐 vielleicht gibt's zum Jahresende ein Rückblick-Video: _Ein Jahr, das unser aller Leben verändert hat..._
Dehcart! Nicht Dehcahhhr. Trotzdem vielen Dank für das Video.
[ʁəˈne deˈkaʁt]
Bisschen viel Werbung xD
Danke für den Hinweis, hab's reduziert.