Die sog. "Knallfrösche" bei Revox Maschinen sind Überspannungs-Kondensatoren, welche in der Netzzuleitung zum Trafo sitzen (gleich hinter der Netzeingangsbuchse). Die sind nicht das Hauptproblem, aber sie verabschieden sich mit einem Knall und mit Rauch. Die Maschine funktioniert danach weiterhin, da die Kondensatoren reine Schutzkondensatoren sind. Es interessiert die Maschine nicht, ob die aktiv sind oder durch eine Explosion als Leiche drin stecken, solange, wie sie keinen Kurzschluss verursachen. Die beiden Dinger sind das kleinste Problem bei einer Überholung, aber bei Revox sind praktisch alle Kondensatoren auszuwecheln nach Jahrzehnten, das gibt den hohen Aufwand für eine Komplett revision und verursacht die hohen Kosten.
Die Reparatur einer Revox A/B77 übersteigt sehr schnell den Kaufpreis. Man sollte sich da keinen Illusionen hingeben. Wer meint, da gibt es doch eine Maschine zum Schnäppchenpreis, sollte sich sehr genau vergewissern, dass sie auch wirklich fehlerfrei spielt. Mechanik/ Elektronik sind sehr teuer in der Reparatur, man kann hier leicht vierstellige Beträge ausgeben. Das glaubt meistens niemand, aber bei Tapedecks ist es nicht anders. Die Maschinen sind hochkomplizierte Mischungen aus sehr genau eingestellter Elektronik verbunden mit darauf abgestimmter Mechanik. Eine Maschine wie die gezeigte Studer A810 ist für Laien überhaupt nich reparabel, da sie eine Mischung aus digital und analogtechnik ist. Meine eigene Studer war eine lebende Leiche, ihre Instandsetzung hat fast soviel gekostet wie den Kaufpreis, welcher zwar günstig, aber kein Schnäppchen war. Die Experten verlangen richtig Geld für eine Komplettüberholung, mit ein- zweihundert Euro ist es da nicht getan. Schon bei einer einfachen A77 Amateurmaschine reicht das nicht aus, um nur das nötigste zu erledigen. Ansonsten hat man eine Maschine, die nie zuverlässig funktioniert. Das sind leider die meisten angebotenen, auch wenn dort das Gegenteil behauptet wird. Die meisten Angebote sind nach 40 oder mehr Jahren Betrieb ohne Service nur noch Kernschrott. Das begreift man aber nur, wenn man sich mit der Materie auskennt. Der Laie versteht das oft nicht und geht nur nach dem äusseren Zustand. Wichtig: auf den Zustand der Tonköpfe achten, sobald der hohen Verschleiss hat, wurde das Gerät sehr lange Zeit benutzt und schon der Austausch der Köpfe gegen neue ist für die meisten Anwender zu teuer, denn die kosten richtiges Geld. Für einen Tonkopf von Revox zweihundert Euro auszugeben ist nicht unüblich. Dazu der Einbau, neu einmessen etc. Das überfordert die meisten bereits finanziell. Der hier erwähnte Wartunsstau, also ein ganzes Leben lang ohne Wartung den Dienst zu verrichten, trifft auf die allermeisten Amateurmaschinen zu. Die wurden praktisch niemals gewartet, denn das war zu teuer. Repariert wurde nur das notwendige, und das oft billig gepfuscht. Profi Maschinen hatten Wartung, sind aber noch teurer bei jeder Reparatur.
Hallo igl, ich habe mal eine Frage zum Thema Audiorecording. Ich besitze einige alte Alben Rock, Pop aus den 80ern. Über Kopfhörer ist die Musik eine Sekunde vor Beginn der eigentlichen Musik schon ganz leise zu hören. Woher kommt das? Habe leider nix im Netz gefunden. Ich hoffe ich konnte es einigermaßen beschreiben. Grüße aus Berlin
Das klassische Pre-Echo. Es kann zwei Gründe haben: 1.) zu eng geschnittene Vinyl-LPs, wo sich die Rillen auf die Nachbar- bzw. Einlaufrille durchdrücken. 2.) Ähnliche Phänomene gibt es auch bei Tonbändern - insbesondere bei Compact Cassetten hat sich bei langer Lagerung schon mal die Magnetisierung zwischen den einzelnen Bandschichten auf der Wickelspule durchgedrückt, was den gleichen Effekt hatte...
Wen die Geschichte der Fa. Studer interessiert, möge sich hier die überaus sehenswerte Doku des Schweizer Fernsehens anschauen: ua-cam.com/video/f9gIFk2OK-g/v-deo.html
Hach.... 😉 .....Der Soundtrack ist für mich die Bestätigung, dass es richtig war, meine ShepperTon PC Speaker aus der 6,50€ Klasse gegen solche kleinen von PreSonus auszutauschen - ist doch ein Unterschied.
DIe deutsche Schichtlage hat noch einen anderen Hintergrund, nämlich die Durchkopiereffekte bei Bändern durch die Lagerung. Bei der deutschen Schichtlage hat man deutlich weniger Vorechos, die sehr störend sind.
Oh ja, bei einer A77 ist mir letzte Woche etwas durchgebrannt allerdings von der Steuerung - sie begann plötzlich zu laufen und liess sich nicht mehr stoppen, und es begann zu riechen. Ich habe die seit 1998.
Ich hatte auch früher einige Studer und ReVox Geräte restauriert und gebraucht, bis das Haus in Itingen gebrannt hat, dann war nicht so viel mehr brauchbar, die 5 Studer B67 sahen sehr verrust aus, später fing ich an die Tontechnik weiter zu entwickeln, heute muss ich sagen meine Erfindung mit 1 Bit 5,6Mhz klingt ja viel besser wie der alte Schrott. Hier mein Video: ua-cam.com/video/AP8VGlssyeY/v-deo.html
Für das Studio mag ein Bandgerät noch irgendeinen Sinn haben. Für das reine Abspielen oder Aufnehmen ist es nur ein Spielzeug. Im besten Fall klingt es so wie das Original. Halbspur oder Viertelspur spielt für den Klang keine Rolle. Halbspur rauscht etwas weniger, das macht sich aber kaum bemerkbar, die doppelten Bandkosten aber schon. Das Wichtigste ist der Zustand des Gerätes. Fast alles was von Privatpersonen als funktionierend angeboten wird, bedarf einer sorgfältigen Überarbeitung. Das Gerät muss auf eine verfügbare Bandsorte eingemessen werden, ansonsten ist der Klang nicht optimal. Es gab schon gute Gründe warum Ende der 70 iger kaum noch Tonbandgeräte verkauft wurden. Zu teuer zu groß und kompliziert in der Bedienung. Ich habe selber einige Tonbandgeräte, kann sie aber eben auch selber reparieren und einmessen.
Naja, ist ja verständlich, dass sich Anfang der 40er Jahre die Nationalen Standards kaum vom Ausland beeinflussen ließen und man das eigene Zeugs favorisiert hat
Die sog. "Knallfrösche" bei Revox Maschinen sind Überspannungs-Kondensatoren, welche in der Netzzuleitung zum Trafo sitzen (gleich hinter der Netzeingangsbuchse). Die sind nicht das Hauptproblem, aber sie verabschieden sich mit einem Knall und mit Rauch. Die Maschine funktioniert danach weiterhin, da die Kondensatoren reine Schutzkondensatoren sind. Es interessiert die Maschine nicht, ob die aktiv sind oder durch eine Explosion als Leiche drin stecken, solange, wie sie keinen Kurzschluss verursachen. Die beiden Dinger sind das kleinste Problem bei einer Überholung, aber bei Revox sind praktisch alle Kondensatoren auszuwecheln nach Jahrzehnten, das gibt den hohen Aufwand für eine Komplett revision und verursacht die hohen Kosten.
Die Reparatur einer Revox A/B77 übersteigt sehr schnell den Kaufpreis. Man sollte sich da keinen Illusionen hingeben. Wer meint, da gibt es doch eine Maschine zum Schnäppchenpreis, sollte sich sehr genau vergewissern, dass sie auch wirklich fehlerfrei spielt. Mechanik/ Elektronik sind sehr teuer in der Reparatur, man kann hier leicht vierstellige Beträge ausgeben. Das glaubt meistens niemand, aber bei Tapedecks ist es nicht anders. Die Maschinen sind hochkomplizierte Mischungen aus sehr genau eingestellter Elektronik verbunden mit darauf abgestimmter Mechanik. Eine Maschine wie die gezeigte Studer A810 ist für Laien überhaupt nich reparabel, da sie eine Mischung aus digital und analogtechnik ist. Meine eigene Studer war eine lebende Leiche, ihre Instandsetzung hat fast soviel gekostet wie den Kaufpreis, welcher zwar günstig, aber kein Schnäppchen war. Die Experten verlangen richtig Geld für eine Komplettüberholung, mit ein- zweihundert Euro ist es da nicht getan. Schon bei einer einfachen A77 Amateurmaschine reicht das nicht aus, um nur das nötigste zu erledigen. Ansonsten hat man eine Maschine, die nie zuverlässig funktioniert. Das sind leider die meisten angebotenen, auch wenn dort das Gegenteil behauptet wird. Die meisten Angebote sind nach 40 oder mehr Jahren Betrieb ohne Service nur noch Kernschrott. Das begreift man aber nur, wenn man sich mit der Materie auskennt. Der Laie versteht das oft nicht und geht nur nach dem äusseren Zustand. Wichtig: auf den Zustand der Tonköpfe achten, sobald der hohen Verschleiss hat, wurde das Gerät sehr lange Zeit benutzt und schon der Austausch der Köpfe gegen neue ist für die meisten Anwender zu teuer, denn die kosten richtiges Geld. Für einen Tonkopf von Revox zweihundert Euro auszugeben ist nicht unüblich. Dazu der Einbau, neu einmessen etc. Das überfordert die meisten bereits finanziell. Der hier erwähnte Wartunsstau, also ein ganzes Leben lang ohne Wartung den Dienst zu verrichten, trifft auf die allermeisten Amateurmaschinen zu. Die wurden praktisch niemals gewartet, denn das war zu teuer. Repariert wurde nur das notwendige, und das oft billig gepfuscht. Profi Maschinen hatten Wartung, sind aber noch teurer bei jeder Reparatur.
Dafür gibt es gerade für die B77 noch sehr viele Ersatzteile, auch durch Ausschlachtung defekter Maschinen.
Zur Schichtlage: Ob International oder Deutsch ist völlig egal, zumindest bei der M15a, man muss das Band einfach um 180 Grad drehen ;)
Hallo igl,
ich habe mal eine Frage zum Thema Audiorecording. Ich besitze einige alte Alben Rock, Pop aus den 80ern. Über Kopfhörer ist die Musik eine Sekunde vor Beginn der eigentlichen Musik schon ganz leise zu hören. Woher kommt das? Habe leider nix im Netz gefunden. Ich hoffe ich konnte es einigermaßen beschreiben. Grüße aus Berlin
Ich finde, das ist eine sehr interessante Frage. Das habe ich mich damals auch gefragt.
Das klassische Pre-Echo. Es kann zwei Gründe haben:
1.) zu eng geschnittene Vinyl-LPs, wo sich die Rillen auf die Nachbar- bzw. Einlaufrille durchdrücken.
2.) Ähnliche Phänomene gibt es auch bei Tonbändern - insbesondere bei Compact Cassetten hat sich bei langer Lagerung schon mal die Magnetisierung zwischen den einzelnen Bandschichten auf der Wickelspule durchgedrückt, was den gleichen Effekt hatte...
@@TheSoundphile vielen Dank für die schnelle Antwort. Wieder eine Frage in meiner wieso, weshalb, warum Liste abgehakt ☑️
18 cm/s? Eher 19 cm/s.
erwischt 🙃
Willi Studer dreht sich mal wieder im Grab rum
warum?
@@leonard.c Weil der gute Hr. Studer aus der Schweiz kam. Das leicht angelsächsisch angehauchte "Studer" vom Igl lässt anderes vermuten.
@@ralphschelle8475 Und nichtmal die angelsächsischen Muttersprachler sagen "Stjuder", siehe hier: ua-cam.com/video/DDj7k4R4hoM/v-deo.html
Wen die Geschichte der Fa. Studer interessiert, möge sich hier die überaus sehenswerte Doku des Schweizer Fernsehens anschauen: ua-cam.com/video/f9gIFk2OK-g/v-deo.html
Wer Stiuder sagt, muss auch Bill sagen... 😀😂
Hach.... 😉 .....Der Soundtrack ist für mich die Bestätigung, dass es richtig war, meine ShepperTon PC Speaker aus der 6,50€ Klasse gegen solche kleinen von PreSonus auszutauschen - ist doch ein Unterschied.
DIe deutsche Schichtlage hat noch einen anderen Hintergrund, nämlich die Durchkopiereffekte bei Bändern durch die Lagerung. Bei der deutschen Schichtlage hat man deutlich weniger Vorechos, die sehr störend sind.
Ich frage mich, wo bekommen die Leute Musik auf Bänder? Selbst aufnehmen oder gibt so was zu kaufen?
Oh ja, bei einer A77 ist mir letzte Woche etwas durchgebrannt allerdings von der Steuerung - sie begann plötzlich zu laufen und liess sich nicht mehr stoppen, und es begann zu riechen. Ich habe die seit 1998.
Das sind nur kleine Reparaturen. Ich revidiere die A77, B77 und PR 99 schon seit Jahren.
@@ralfmelzer7106 Ja das wurde auch schnell erledigt 🙂 Mehrere Kondensatoren getauscht
Hallo Leute, ich habe mal eine frage: Haben die (halben) Tonbandspulen auf der Studer einen bestimmten Namen? 🙄🤔
Danke in voraus.
Wenn Du die in diesem Video meinst, ja. Es handelt sin um Offenwickel mit AEG Kern.
Naja ich glaube du vergisst da auch noch eine Marke die sehr sehr gut war zum Beispiel die Otari MX5050Bll2
Ich hatte auch früher einige Studer und ReVox Geräte restauriert und gebraucht, bis das Haus in Itingen gebrannt hat, dann war nicht so viel mehr brauchbar, die 5 Studer B67 sahen sehr verrust aus, später fing ich an die Tontechnik weiter zu entwickeln, heute muss ich sagen meine Erfindung mit 1 Bit 5,6Mhz klingt ja viel besser wie der alte Schrott. Hier mein Video: ua-cam.com/video/AP8VGlssyeY/v-deo.html
Für das Studio mag ein Bandgerät noch irgendeinen Sinn haben. Für das reine Abspielen oder Aufnehmen ist es nur ein Spielzeug. Im besten Fall klingt es so wie das Original. Halbspur oder Viertelspur spielt für den Klang keine Rolle. Halbspur rauscht etwas weniger, das macht sich aber kaum bemerkbar, die doppelten Bandkosten aber schon. Das Wichtigste ist der Zustand des Gerätes. Fast alles was von Privatpersonen als funktionierend angeboten wird, bedarf einer sorgfältigen Überarbeitung. Das Gerät muss auf eine verfügbare Bandsorte eingemessen werden, ansonsten ist der Klang nicht optimal. Es gab schon gute Gründe warum Ende der 70 iger kaum noch Tonbandgeräte verkauft wurden. Zu teuer zu groß und kompliziert in der Bedienung. Ich habe selber einige Tonbandgeräte, kann sie aber eben auch selber reparieren und einmessen.
Naja, ist ja verständlich, dass sich Anfang der 40er Jahre die Nationalen Standards kaum vom Ausland beeinflussen ließen und man das eigene Zeugs favorisiert hat
oder Bringt die maschiene zu mir Ich repariere Bandmaschienen . Bin in der Schweiz . gruss marco .