Düsseldorf-Gerresheim (D), kath. Basilika St.Margareta - Vollgeläute

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  • Опубліковано 19 сер 2024
  • In der sehr geräumigen Glockenstube der Gerresheimer Basilika hängen 6 Glocken, von denen die 3 größten sicherlich am interessantesten sind.
    Anstelle der heutigen Kirche befand sich ein staufischer Vorgängerbau. Erst im 13.Jahrhundert ließ das Kanonissenstift Gerresheim eine romanische Pfeilerbasilika errichten, die im Jahre 1236 eingeweiht wurde. Die Kirche und das Stift waren dem hl. Hippolytus geweiht. Das Stift Gerresheim war damals eines der größten im Rheinland. Durch zahlreiche Besitztümer und andere Einkünfte war es auch entsprechend wohlhabend. So wurde auch die Stiftskirche als sehr großzügiger Bau errichtet. Die bis heute jährlich stattfindende Blutprozession begann schon im Jahre 1598. Hierbei wird eine Reliquie verehrt, welche mit dem Blut Christi vermischte Erde enthalten soll. Bis ins 18.Jahrhundert wurde die Kirche ausschließlich von den Stiftsdamen genutzt. Die Gottesdienste der Gemeinde wurden damals in einer kleineren Kirche mit dem Namen St.Margareta gehalten. Diese wurde 1790 außer Gebrauch gestellt. Das Stift wurde 1803 aufgehoben, und die Kirche 1810 an die Gemeinde übereignet. So änderte sich auch das Patronat der ehem. Stiftskirche in St.Margareta. 1873 erfolgte eine erste Restauration des Kirchenbaus durch Heinrich Wiethase. Die zweite wurde 1894 von Heinrich Renard ausgeführt. Weitere Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1932 und 1950. Das sich die Kirche auf einem unsicheren Baugrund befindet, werden seit 1975 ständige Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. 1982 erfolgte die Erhebung zur Basilica minor durch Papst Johannes Paul II. Die Basilika verfügt über einige erwähnenswerte Kunstwerke. Aus dem 13.Jahrhundert stammt die Ausmalung der Apsis. Hierbei handelt es sich um die Darstellung eines Gnadenstuhls. Heute gilt diese als die früheste in der deutschen Monumentalmalerei. Aus dem staufischen Vorgängerbau stammt ein überlebensgroßes Kruzifix aus der 2.Hälfte des 10.Jahrhunderts, welches mit Sicherheit neben dem Kölner Gerokreuz das älteste Europas nördlich der Alpen ist. Eine aus Silber bestehende und vergoldete Turmmonstranz aus dem ausgehenden 14.Jahrhundert ist ebenfalls noch vorhanden.
    Das Stift Gerresheim dürfte bereits im Mittelalter über ein ansehnliches Geläut verfügt haben. Doch auch das jetzige 6-stimmige Geläut ist nicht von schlechten Eltern! Die älteste Glocke im Turm wurde 1717 von Gottfried Dinckelmeyer gegossen. Es handelt sich dabei um außerordentlich schöne, relativ schwerrippige Barockglocke. Sie ist eines der frühesten Werke des später sehr gefragten und bekannten Meisters. 1828 wurden zwei neue Glocken durch den französischen Wandergießer Peter Boitel gegossen. Nicht nur ihre jeweiligen Innenharmonien, sondern auch die äußere Gestaltung (viele Stege, üppige florale Zier) der beiden Glocken sind typische Merkmale für französische Glocken aus dieser Zeit. Besonders schön ist eine Darstellung des gekreuzigten Christus auf der Angelusglocke. Das Kreuz weist spätbarocke / neogotische Züge auf, wirkt aber im Gegensatz zum Korpus recht überdimensioniert. Der vorhandene Altbestand wurde 1977 um 3 Glocken erweitert. Die neuen Glocken wurden von Wolfgang Hausen-Mabilon in Saarburg gegossen, und fügen sich trotz ihrer "modernen" Rippe hervorragend in den Altbestand ein. Dass es sich seitdem um eines der schönsten Geläute der Stadt Düsseldorf handelt ist wohl unbestreitbar!
    Marienglocke, Schlagton es'+4, Gewicht ca. 1.630 kg, Durchmesser 1350 mm, gegossen im Jahre 1717 von Gottfried Dinckelmeyer.
    Angelusglocke, Schlagton f'+10, Gewicht ca. 850 kg, Durchmesser 1112 mm, gegossen im Jahre 1828 von Peter Boitel.
    Christusglocke, Schlagton g'+11, Gewicht ca. 580 kg, Durchmesser 995 mm, gegossen im Jahre 1828 von Peter Boitel.
    Auferstehungsglocke, Schlagton b'+10, Gewicht ca. 350 kg, Durchmesser 830 mm, gegossen im Jahre 1977 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
    Versöhnungsglocke, Schlagton c''+11, Gewicht ca. 240 kg, Durchmesser 740 mm, gegossen im Jahre 1977 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
    Josephs-, Wilhelms- und Elisabethglocke, Schlagton es''+11, Gewicht ca. 150 kg, Durchmesser 620 mm, gegossen im Jahre 1977 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
    Herzlichen Dank an den Pfarrer sowie an den Küster, die Markus und mir die Aufnahmen ermöglicht haben!

КОМЕНТАРІ • 22

  • @lxl335
    @lxl335 8 років тому +1

    ich wohne 5 min entfert und höre es täglich wahre auch schon in dem turm es ist so toll

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Vielen Dank!

  • @glockenkanale
    @glockenkanale 11 років тому +1

    Ein sehr schöne gelaut und video! 5***** Meiner komplimenten ^.^

  • @Glockentim
    @Glockentim 11 років тому +1

    Eine schöne Mischung aus alten und neuen Glocken!

  • @glockengambe
    @glockengambe 11 років тому

    Kranthios! Dat war ne Freude in dem Turm!

  • @MichaelSchmidtWalburgaglocke
    @MichaelSchmidtWalburgaglocke 11 років тому

    Wunderbar. Ich bin ein Freund davon wenn die Glocken nicht so super abgestimmt sind. Prima. 5 Sterne von mir.

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    It's haunting... ;-) Biddäschön, bin doch immer um äußerst interessante Beiträge bemüht. ^^

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Bei alten Glocken ist's schön... ^^

    • @bettinahillje2169
      @bettinahillje2169 3 роки тому

      Engerlingraucher Basilika Chor Düsseldorf Gerresheim

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Genau! Alles nicht im Originalzustand. Diese Glocken sind alles Umgüsse. ;-))

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Das gilt ebenso für die allgemeine Campanologie.

  • @Prianteltix
    @Prianteltix 9 років тому

    In Düsseldorf gibt es mehrere Basiliken, als St. Lambertz? Wusste ich garnicht. Interessant ist das Geläut aber alle male! ;-)

  • @glockengambe
    @glockengambe 11 років тому

    In der Tat ist es angemessen.

  • @bronzeglocke3100
    @bronzeglocke3100 11 років тому

    Mich wundert's, dass alle Glocken bis auf die größte in Mittelschwerer Rippe gegossen worden sind :-X

  • @bronzeglocke3100
    @bronzeglocke3100 11 років тому

    Ich wollte eigentlich sagen, dass mir nur Fälle der Rippenprogression bekannt sind, bei denen die Glockenprofile STÄRKER mit ZUNEHMENDER Tonhöhe werden und nicht ''umgekehrt'', wie es hier der Fall ist... ^^'

  • @engelbertschoormans
    @engelbertschoormans 11 років тому

    Umguss von Petit & Fritsen 1979 originell von Wou!

  • @glockenkanale
    @glockenkanale 11 років тому

    ;-)

  • @bronzeglocke3100
    @bronzeglocke3100 11 років тому

    Ich rede nicht bei DIESEM Geläute von einer Rippenprogression, sondern allgemein!

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Bei einer einzelnen aus der Reihe fallenden Glocke kann man nicht von einer Rippenprogression sprechen...

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Ja, nisch? Obwohl sich das Geläute förmlich in der Glockenstube "verliert" ist es dennoch von der Größe her völlig passend zur Kirche. ;-)

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Naja, sooo verwunderlich ist's nun auch wieder nicht... ;-) Bei historischen Geläuten kann man oft davon ausgehen, dass sie nicht in einer "einheitlichen Rippe" gegossen worden sind.

  • @Engerlingraucher
    @Engerlingraucher  11 років тому

    Epic Zimbel-Facepalm!