Toll dass du das Thema ansprichst! Dieses Phänomen kenne ich aus Seminaren in meinem Fachbereich (Hundetraining) ebenfalls. Oft sitzen nur 1-2 Männer in einem Raum voller Frauen, steuern aber gut 30% oder mehr der Redebeiträge bei. Spannend finde ich auch die Art der Beiträge. Die meisten Männer die ich in Seminaren erlebe kommunizieren selbst bei massivem Kompetenzgefälle selbstverständlich auf Augenhöhe und steuern Erfahrungen und Anmerkungen bei während die Beiträge von Frauen eher aus Fragen bestehen oder wenigstens einen fragenden/rückversichernden Unterton haben. Hier wird meiner Meinung nach ein sehr unterschiedliches Selbstverständnis und Rollenverständnis deutlich. Ich finde es super, dass du dich mit deinem Video vor allem an Dozierende und Lehrende wendest, denn diese Diskrepanz kann in der Praxis eigentlich nur von diesen sinnvoll und fair moderiert werden können.
Tolles Video und wichtiges Thema! Finde es richtig gut, wenn sich Dozierende und Sozial Arbeiter*innen an sich mit dem Thema beschäftigen und das so gut reflektieren.
…sehr trendy das Thema. Aber wenn man geschlechterunabhängig handelt, tolerant ist, sollte es ja unabhängig vom Geschlecht sein, wer antwortet. Also vielleicht ist es gar kein „Problem“ und es ist eher typ- und person-abhängig, wer sich meldet. Wo liegt der Nachteil, wenn zuerst ein Mann sich einbringt (von dem man ja gar nicht weiß ob er sich als Mann sieht) und damit die Diskussion voran bringt, dass Schweigen bricht und anderen Personen dadurch der Einstieg in die Diskussion leichter gemacht wird? Vielleicht ist es auch eher eine positive Eigenschaft, nicht sofort zu antworten und mehr Denkzeit zu nutzen? Ist es nicht eher die Aufgabe des Dozenten, bei einer laufenden Diskussion die Redeanteile aller gleich zu händeln. Ist es nicht auch die Aufgabe des Dozenten, zurückhaltende Personen zu animieren, sich zu äußern, anstatt über Geschlechterzuordnung einen Redeanteil zu steuern ? VG
Ich melde mich selbst sehr oft, aber nicht aus dem Grund um mehr Redezeit zu bekommen oder meine Macht auszubauen. Ich melde mich für den Lernerfolg, der ja von den Dozenten selbst plädiert wird, also dass wenn man sich meldet, ein Feedback bekommt. Wenn andere sich nicht motivieren lassen, dann denke ich dann halt im seltensten Fall "Pech". An alle die sich melden: egal welches Gender ihr bewirkt etwas, entgegen den ewig stillen!
Genau das Phänomen ist mir in Seminaren (Soziale Arbeit) auch schon so oft aufgefallen! Ich selbst bin jemand (Frau) die sich eher mehr beteiligt, weil es mir Spaß macht zu diskutieren und ich mir die Lehrinhalte dann auch besser merken kann. Allerdings ist mir schon mehr als einmal aufgefallen, dass ich oft die einzige oder eine der wenigen Frauen bin die sich regelmäßig beteiligt. Die (meist wenigen) Männer hingegen sind oft die lauten und dominanten in Seminaren. Kommt es im Seminar zu Diskussionen sind es überwiegend Männer die sich rege beteiligen. Wenn ich Teil dessen sein möchte habe ich oft das Gefühl, mich doppelt anstrengen zu müssen um wahrgenommen zu werden oder Redebeiträge zu bekommen. Außerdem fällt mir auf, dass Frauen die sich mehr beteiligen, dann schneller als anstrengend abgestempelt werden die zu viel Raum einnehmen, selbst wenn sie lediglich sich genauso viel beteiligen wie die Männer. (Vielleicht ist das aber auch nur meine subjektive Wahrnehmung)
Nein das ist keine subjektive Wahrnehmung. Das ist ein gesellschaftliches Problem. „Die klassische Fraue“ solle leise, zurückhaltend, und weniger laut sein aber bitte nicht selbstbewusst & mündig. Aus diesem stereotypischen Denken heraus erwächst, dann das was du beschreibst. Frauen die nicht dem Sterotypen entsprechend werden fälschlicherweise als nervend, arrogant oder sonst was eingeordnet. Das hat aber nicht selten auch etwas mit der eigentlichen Unsicherheit der Männer (o.a. Frauen) zu tun. Unsichere Männer/Menschen fühlen sich schneller - von Frauen - angegriffen aber anstand sich zu reflektieren, sucht man(n) lieber die Schuld bei den anderen 🫠😩
Ich finde die Frage interessant, welche Funktion das System Seminar für "Männer" und "Frauen" als Gruppen haben. Ich habe die These, dass Männer mehr als Frauen auf ihre Leistung reduziert werden und sich deshalb mehr damit identifizieren, wie im gegebenen Beispiel, sich im Seminar einzubringen. So lange ist es noch nicht her, dass Männer die Rolle des Versorgers innehatten und "überwunden" wurde es in weiten Teilen der Gesellschaft auch noch nicht, wodurch es ohne Awareness immer wieder reproduziert wird. Deswegen finde ich gut, dass Du dein Augenmerk darauf richtest.
Über den ungleichen Redeanteil zwischen Mann und Frau habe ich auch letztens erst mehr gelernt. Interessant auch, dass Männer ihren Redeanteil als viel geringer einschätzen als er eigentlich ist, während Frauen ihren eigenen Redeanteil ziemlich genau einschätzen. Auch witzig, dass ja gerade Frauen das Vorurteil anhängt immer so viel zu quatschen und zu labern 🤔🤭🤐
Das wusste auch noch nicht, aber kann ich schon gut vorstellen. Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich halt auch zu jenen gehöre die gerne (zu) viel Reden & meinen ihre Meinung kundtuen zu können. Allerdings sehe ich vollkommen ein, dass ich damit einen - wahrscheinlich - zu großen Raum einnehme und Versuch mich bewusster zurücknehmen. Fällt mir aber sehr schwer 😅😒
Ist bei mir genauso. Davon muss man aber sagen das 2 von 4 männlich Studierende. Schon 7+ Jahre altes Erzieher oder Heilpädagogen in Bereich arbeiten. Bei Praxis Beispiel mehr sage . Im Gegensatz sagt eine Frau die in Bereich Menschen mit Beeinträchtigten eine Frau mehr redet weil sie dort lange arbeitet .
Ja das stimmt. Das ist definitiv auch ein Faktor: wie viel Praxiserfahrung hat eine Person und kann es sich dann auf Grund dessen besser/leichter einbringen. 😊
Ja auf jeden Fall. Praxiserfahrung mit in die Theorie zu bringen hat oft was gut & sinnvolles. Es sollte nur nicht ausarten und in Art Berichterstattung /Kollegiale Beratung übergehen.
Toll dass du das Thema ansprichst!
Dieses Phänomen kenne ich aus Seminaren in meinem Fachbereich (Hundetraining) ebenfalls. Oft sitzen nur 1-2 Männer in einem Raum voller Frauen, steuern aber gut 30% oder mehr der Redebeiträge bei.
Spannend finde ich auch die Art der Beiträge. Die meisten Männer die ich in Seminaren erlebe kommunizieren selbst bei massivem Kompetenzgefälle selbstverständlich auf Augenhöhe und steuern Erfahrungen und Anmerkungen bei während die Beiträge von Frauen eher aus Fragen bestehen oder wenigstens einen fragenden/rückversichernden Unterton haben.
Hier wird meiner Meinung nach ein sehr unterschiedliches Selbstverständnis und Rollenverständnis deutlich.
Ich finde es super, dass du dich mit deinem Video vor allem an Dozierende und Lehrende wendest, denn diese Diskrepanz kann in der Praxis eigentlich nur von diesen sinnvoll und fair moderiert werden können.
Tolles Video und wichtiges Thema! Finde es richtig gut, wenn sich Dozierende und Sozial Arbeiter*innen an sich mit dem Thema beschäftigen und das so gut reflektieren.
Danke sehr!! ☺️
Erfahrungsgemäß fühlen sich Männer von diesem Thema etwas angegriffen. Wen dem so ist: kurz innehalte bevor du auf die Tastur einhämmerst. Thx 🤓😊
…sehr trendy das Thema. Aber wenn man geschlechterunabhängig handelt, tolerant ist, sollte es ja unabhängig vom Geschlecht sein, wer antwortet. Also vielleicht ist es gar kein „Problem“ und es ist eher typ- und person-abhängig, wer sich meldet. Wo liegt der Nachteil, wenn zuerst ein Mann sich einbringt (von dem man ja gar nicht weiß ob er sich als Mann sieht) und damit die Diskussion voran bringt, dass Schweigen bricht und anderen Personen dadurch der Einstieg in die Diskussion leichter gemacht wird? Vielleicht ist es auch eher eine positive Eigenschaft, nicht sofort zu antworten und mehr Denkzeit zu nutzen? Ist es nicht eher die Aufgabe des Dozenten, bei einer laufenden Diskussion die Redeanteile aller gleich zu händeln. Ist es nicht auch die Aufgabe des Dozenten, zurückhaltende Personen zu animieren, sich zu äußern, anstatt über Geschlechterzuordnung einen Redeanteil zu steuern ? VG
Ich melde mich selbst sehr oft, aber nicht aus dem Grund um mehr Redezeit zu bekommen oder meine Macht auszubauen. Ich melde mich für den Lernerfolg, der ja von den Dozenten selbst plädiert wird, also dass wenn man sich meldet, ein Feedback bekommt. Wenn andere sich nicht motivieren lassen, dann denke ich dann halt im seltensten Fall "Pech". An alle die sich melden: egal welches Gender ihr bewirkt etwas, entgegen den ewig stillen!
Genau das Phänomen ist mir in Seminaren (Soziale Arbeit) auch schon so oft aufgefallen! Ich selbst bin jemand (Frau) die sich eher mehr beteiligt, weil es mir Spaß macht zu diskutieren und ich mir die Lehrinhalte dann auch besser merken kann. Allerdings ist mir schon mehr als einmal aufgefallen, dass ich oft die einzige oder eine der wenigen Frauen bin die sich regelmäßig beteiligt. Die (meist wenigen) Männer hingegen sind oft die lauten und dominanten in Seminaren. Kommt es im Seminar zu Diskussionen sind es überwiegend Männer die sich rege beteiligen. Wenn ich Teil dessen sein möchte habe ich oft das Gefühl, mich doppelt anstrengen zu müssen um wahrgenommen zu werden oder Redebeiträge zu bekommen.
Außerdem fällt mir auf, dass Frauen die sich mehr beteiligen, dann schneller als anstrengend abgestempelt werden die zu viel Raum einnehmen, selbst wenn sie lediglich sich genauso viel beteiligen wie die Männer. (Vielleicht ist das aber auch nur meine subjektive Wahrnehmung)
Nein das ist keine subjektive Wahrnehmung. Das ist ein gesellschaftliches Problem. „Die klassische Fraue“ solle leise, zurückhaltend, und weniger laut sein aber bitte nicht selbstbewusst & mündig. Aus diesem stereotypischen Denken heraus erwächst, dann das was du beschreibst. Frauen die nicht dem Sterotypen entsprechend werden fälschlicherweise als nervend, arrogant oder sonst was eingeordnet. Das hat aber nicht selten auch etwas mit der eigentlichen Unsicherheit der Männer (o.a. Frauen) zu tun. Unsichere Männer/Menschen fühlen sich schneller - von Frauen - angegriffen aber anstand sich zu reflektieren, sucht man(n) lieber die Schuld bei den anderen 🫠😩
Ich finde die Frage interessant, welche Funktion das System Seminar für "Männer" und "Frauen" als Gruppen haben. Ich habe die These, dass Männer mehr als Frauen auf ihre Leistung reduziert werden und sich deshalb mehr damit identifizieren, wie im gegebenen Beispiel, sich im Seminar einzubringen. So lange ist es noch nicht her, dass Männer die Rolle des Versorgers innehatten und "überwunden" wurde es in weiten Teilen der Gesellschaft auch noch nicht, wodurch es ohne Awareness immer wieder reproduziert wird. Deswegen finde ich gut, dass Du dein Augenmerk darauf richtest.
Sich zu entschuldigen, dass binär gedacht wird, finde ich schwierig....
Super Thema🙌🏻
Über den ungleichen Redeanteil zwischen Mann und Frau habe ich auch letztens erst mehr gelernt. Interessant auch, dass Männer ihren Redeanteil als viel geringer einschätzen als er eigentlich ist, während Frauen ihren eigenen Redeanteil ziemlich genau einschätzen. Auch witzig, dass ja gerade Frauen das Vorurteil anhängt immer so viel zu quatschen und zu labern 🤔🤭🤐
Das wusste auch noch nicht, aber kann ich schon gut vorstellen.
Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich halt auch zu jenen gehöre die gerne (zu) viel Reden & meinen ihre Meinung kundtuen zu können. Allerdings sehe ich vollkommen ein, dass ich damit einen - wahrscheinlich - zu großen Raum einnehme und Versuch mich bewusster zurücknehmen. Fällt mir aber sehr schwer 😅😒
Ist bei mir genauso. Davon muss man aber sagen das 2 von 4 männlich Studierende. Schon 7+ Jahre altes Erzieher oder Heilpädagogen in Bereich arbeiten. Bei Praxis Beispiel mehr sage . Im Gegensatz sagt eine Frau die in Bereich Menschen mit Beeinträchtigten eine Frau mehr redet weil sie dort lange arbeitet .
Ja das stimmt. Das ist definitiv auch ein Faktor: wie viel Praxiserfahrung hat eine Person und kann es sich dann auf Grund dessen besser/leichter einbringen. 😊
@@lebensweltenwanderer glaube aber auch das jemand Dan von der Praxis erzählt anderen davon lernen kann .
Ja auf jeden Fall. Praxiserfahrung mit in die Theorie zu bringen hat oft was gut & sinnvolles. Es sollte nur nicht ausarten und in Art Berichterstattung /Kollegiale Beratung übergehen.