Moin Julian. Das Maß der Schalldämmung ist eine Funktion vom umgebenen Flächengewicht. Das heißt je mehr Masse um den Schallerreger, je höher die Dämpfung. Wichtig sind viele verschiedene Schichten, wo die einzelnen Frequenzen absorbiert werden. Gut ist Bleiblech. Weiterhin ist zu beachten schon beim Bau, die Entkopplung des Motors mittels Drucklager für die Welle. Zwischen Drucklager und Motor eine Doppelgelenkwelle mit Schiebestück. Dann kann der Motor frei schwingen. Wichtig ist auch, dass der Motorraum zum Salon richtig dicht ist. Kleinste Öffnungen lassen Schall austreten. Das wäre so das wichtigste. Es ist äusserst aufwendig eine perfekte Schalldämmung hin zu bekommen. Das fängt beim Einbau des Motors an und endet nie😂. Auch die Kabel kann man entkoppeln von den Bowdenzügen. Hier wird auch gut Schall übertragen. Das nur in Kürze. Liebe Grüße vom Greifswalder Bodden. Hansi
Moin Julian, ganz klasse genau da möchte ich auch hin. Jetzt zu meiner Frage? Was für Ventilatoren hast du da verbaut und wie sind sie geschaltet, denn meine sorge ist das auch mein DAF (615) nicht genug Luft bekommt. Ich wollte zwar erst mit der Erneuerung der Elektrik beginnen, aber vermutlich ist es dann schwieriger mit den Zwischenräumen. Mit freundlichen Grüßen aus Bremen Gruß Ole
Hallo Ole, grundsätzlich sollte in einem Maschinenraum leichter Unterdruck herrschen, damit keine Dämpfe in den Lebensbereich gedrückt werden. Ich habe drei Lüftungsöffnungen: an zweien wird Luft von außen in den Maschinenraum gesaugt, aus einem wird Luft aus dem Maschinenraum nach draußen befördert. Der Ventilator, der Luft aus dem Maschinenraum nach draußen befördert, ist in der Leistung einen Tick höher dimensioniert als die beiden anderen Ventilatoren. Zusammen mit dem Luftverbrauch der Maschine sorgt das dann für einen leichten (!) Unterdruck. Für den Luftverbrauch der Maschine sind die beiden Ventilatoren, die Luft in den Maschinenraum befördern, vermutlich gar nicht wichtig. Die habe ich eher zu Kühlungszwecken.
Hallo Julian, Wieder ein sehr interessantes Video. Ich hab da mal ne Frage zu einem älteren Video Thema Außenansaugung der Luft Dei Dieselheizung anstatt von innen. Hat sich das bewährt?
Hallo Markus, ja, total. Die Luftfeuchte im Boot hat sich deutlich reduziert und ist jetzt so bei 40-55%. Damit hat sich auch Kondensation an den wenigen übriggebliebenen Aluflächen der Fensterrahmen reduziert (ist aber nicht weg). Um wie viel größer der Brennstoffverbrauch ist kann ich nicht sagen, da habe ich keine Möglichkeit, das zu messen.
Ah ja, sorry, hab ich in der Materialliste vergessen. Da geht ein "Fix All" Kleber mit hoher Anfangshaftung, der auch nach der Aushärtung etwas flexibel bleibt. Ich habe den hier von Soudall benutzt: amzn.to/3Jp5D8i
Moin, das Schalldämmungsmaterial isoliert auch hervorragend Temperatur. D.h. der Stahl unter dem Material kommt nicht mit der "warmen" Luft im Maschinenraum in Kontakt, daher kondensiert da nichts und der Stahl bleibt trocken. Richtig ist aber, dass ich das ab und zu kontrollieren werde. Das Material auf der Außenhaut habe ich NICHT geklebt (siehst du, wieder was, was ich im Video hätte erwähnen sollen...) sondern zwischen die Spanten geklemmt. Ich kann es also jederzeit rausnehmen und den Stahl dadrunter inspizieren.
Die Schalldämmung wird ja dadurch erreicht, dass der Schall sich in dem Dämmmaterial "verläuft" und nirgendwo mehr herauskann (dabei wird das Material natürlich auch wärmer). Durch die Aluschicht (egal ob direkt vom Hersteller, oder durch deine Klebeaktion) werden einige höhere Frequenzen direkt an dieser Schicht wieder in den Raum reflektiert. Je nach Klebeart verschiebt sich die Resonanzfrequenz dieser Schicht, und damit auch der Frequenzgang für den Durchlass in die Dämmung hinein. Der reflektierte Schall irrt nun durch deinen Maschinenraum, bis er seine Energie verbraucht hat, oder er auf eine Oberfläche trifft, in die er eindringen kann, und dort seine Energie abgeben kann. Allgemein würde ich vermuten, dass die tiefen Frequenzen immer noch gut gedämmt werden, während höhere weiterhin stören... Aus diesem Grunde sind schallarme Räume mit so lustigen Keilförmigen Strukturen ausgestattet, da der Schall in den Zwischenräumen dieser Keile seine Energie abgeben kann, und niemals reflektiert wird. Da geht es aber ja auch um die Reduzierung von reflektiertem Schall, bei dir geht es ja um auf die Außenwände des Motoraums übertragene Schallwellen, die dürfen dort einfach nicht ankommen 🙂... Für die tieferen Frequenzen musst du erreichen, dass das Material hinter dieser Schaumdämmung eine andere Resonanzfrequenz erhält. Ich hatte bei einem Modellboot (natürlich überhaupt nicht in der Leistung vergleichbar 🙂) mit Bitumenbeschichteten Bleiplatten, die direkt mit dem Gehäuse mittels Silikon verklebt waren gute Erfolge erzielt. Deswegen bringen diese Dämmmaterialien, die direkt mit der Außenwand verklebt werden, vermutlich bessere Ergebnisse für diesen Frequenzbereich...
Hallo Reiner, exzellent, auf so eine Erklärung hatte ich gehofft, danke! Bei mir wird es nun so sein, dass sich die von der Silberfolie reflektierten Schallwellen im Maschinenraum "totlaufen", denn Lücken sind ja so gut wie keine mehr da. Sehr interessant auch die Info, dass zur besseren Dämmung von tiefen Frequenzen Material mit Schwerfolie *verklebt* werden sollte. Macht total Sinn - vor allem aber bei einem jungfräulichen Maschinenraum, der noch nicht zugebaut ist :)
Hallo, interessanter Beitrag. Es soll Leute geben die kaufen sich einen Porsche ohne Schalldämmung zwischen Motorraum und Innenraum. Kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde es auch eher so wie Du es getan hast, machen. Der Lärm des Motors und verschiedener Aggregate ist ein Argument für ein Segelboot. Wenn man aber ein Motorboot hat, ist Dein Weg sicher der richtige. Viel Spaß noch ...
Ja, wer ein Segelboot auch segelt, der hat das Thema nicht... da aber die meisten Segelboote zu sicher 30% unter Motor unterwegs sind, hat man dort das gleiche Problem :) Ich bin jedenfalls oft sprachlos, wie unfassbar laut viele Segelboote unter Maschine sind.
@@matthiaso.Radiomatti Beim Boot kommt es ja auch nicht auf Gewicht an. Beim Porsche sehr wohl. Was glaubst Du was die Ingenieure für Verrenkungen machen um ein paar Gramm Gewicht am Auto zu sparen? Dämmung ist regelmäßig das Erste was dann rausfliegt, oder wie bei Porsche bei bestimmten Modellen, erst gar nicht verbaut wird.
War sehr interessant
Moin Julian. Das Maß der Schalldämmung ist eine Funktion vom umgebenen Flächengewicht. Das heißt je mehr Masse um den Schallerreger, je höher die Dämpfung. Wichtig sind viele verschiedene Schichten, wo die einzelnen Frequenzen absorbiert werden. Gut ist Bleiblech. Weiterhin ist zu beachten schon beim Bau, die Entkopplung des Motors mittels Drucklager für die Welle. Zwischen Drucklager und Motor eine Doppelgelenkwelle mit Schiebestück. Dann kann der Motor frei schwingen. Wichtig ist auch, dass der Motorraum zum Salon richtig dicht ist. Kleinste Öffnungen lassen Schall austreten. Das wäre so das wichtigste. Es ist äusserst aufwendig eine perfekte Schalldämmung hin zu bekommen. Das fängt beim Einbau des Motors an und endet nie😂. Auch die Kabel kann man entkoppeln von den Bowdenzügen. Hier wird auch gut Schall übertragen. Das nur in Kürze. Liebe Grüße vom Greifswalder Bodden. Hansi
Danke für den ausführlichen und intressanten Beitrag!
Moin Julian, ganz klasse genau da möchte ich auch hin. Jetzt zu meiner Frage?
Was für Ventilatoren hast du da verbaut und wie sind sie geschaltet, denn meine sorge ist das auch mein DAF (615) nicht genug Luft bekommt. Ich wollte zwar erst mit der Erneuerung der Elektrik beginnen, aber vermutlich ist es dann schwieriger mit den Zwischenräumen.
Mit freundlichen Grüßen aus Bremen
Gruß Ole
Hallo Ole,
grundsätzlich sollte in einem Maschinenraum leichter Unterdruck herrschen, damit keine Dämpfe in den Lebensbereich gedrückt werden.
Ich habe drei Lüftungsöffnungen: an zweien wird Luft von außen in den Maschinenraum gesaugt, aus einem wird Luft aus dem Maschinenraum nach draußen befördert.
Der Ventilator, der Luft aus dem Maschinenraum nach draußen befördert, ist in der Leistung einen Tick höher dimensioniert als die beiden anderen Ventilatoren. Zusammen mit dem Luftverbrauch der Maschine sorgt das dann für einen leichten (!) Unterdruck.
Für den Luftverbrauch der Maschine sind die beiden Ventilatoren, die Luft in den Maschinenraum befördern, vermutlich gar nicht wichtig. Die habe ich eher zu Kühlungszwecken.
Hallo Julian,
Wieder ein sehr interessantes Video. Ich hab da mal ne Frage zu einem älteren Video Thema Außenansaugung der Luft Dei Dieselheizung anstatt von innen. Hat sich das bewährt?
Hallo Markus, ja, total. Die Luftfeuchte im Boot hat sich deutlich reduziert und ist jetzt so bei 40-55%. Damit hat sich auch Kondensation an den wenigen übriggebliebenen Aluflächen der Fensterrahmen reduziert (ist aber nicht weg).
Um wie viel größer der Brennstoffverbrauch ist kann ich nicht sagen, da habe ich keine Möglichkeit, das zu messen.
Hallo Julian, guter Bericht da ich das Thema auch grade habe. Womit hast du die Platten verklebt?
Ah ja, sorry, hab ich in der Materialliste vergessen. Da geht ein "Fix All" Kleber mit hoher Anfangshaftung, der auch nach der Aushärtung etwas flexibel bleibt. Ich habe den hier von Soudall benutzt: amzn.to/3Jp5D8i
Moin Julian, wie ist es mit Schwitzwasser?
Moin, das Schalldämmungsmaterial isoliert auch hervorragend Temperatur. D.h. der Stahl unter dem Material kommt nicht mit der "warmen" Luft im Maschinenraum in Kontakt, daher kondensiert da nichts und der Stahl bleibt trocken.
Richtig ist aber, dass ich das ab und zu kontrollieren werde. Das Material auf der Außenhaut habe ich NICHT geklebt (siehst du, wieder was, was ich im Video hätte erwähnen sollen...) sondern zwischen die Spanten geklemmt. Ich kann es also jederzeit rausnehmen und den Stahl dadrunter inspizieren.
Die Schalldämmung wird ja dadurch erreicht, dass der Schall sich in dem Dämmmaterial "verläuft" und nirgendwo mehr herauskann (dabei wird das Material natürlich auch wärmer). Durch die Aluschicht (egal ob direkt vom Hersteller, oder durch deine Klebeaktion) werden einige höhere Frequenzen direkt an dieser Schicht wieder in den Raum reflektiert. Je nach Klebeart verschiebt sich die Resonanzfrequenz dieser Schicht, und damit auch der Frequenzgang für den Durchlass in die Dämmung hinein. Der reflektierte Schall irrt nun durch deinen Maschinenraum, bis er seine Energie verbraucht hat, oder er auf eine Oberfläche trifft, in die er eindringen kann, und dort seine Energie abgeben kann.
Allgemein würde ich vermuten, dass die tiefen Frequenzen immer noch gut gedämmt werden, während höhere weiterhin stören...
Aus diesem Grunde sind schallarme Räume mit so lustigen Keilförmigen Strukturen ausgestattet, da der Schall in den Zwischenräumen dieser Keile seine Energie abgeben kann, und niemals reflektiert wird. Da geht es aber ja auch um die Reduzierung von reflektiertem Schall, bei dir geht es ja um auf die Außenwände des Motoraums übertragene Schallwellen, die dürfen dort einfach nicht ankommen 🙂...
Für die tieferen Frequenzen musst du erreichen, dass das Material hinter dieser Schaumdämmung eine andere Resonanzfrequenz erhält. Ich hatte bei einem Modellboot (natürlich überhaupt nicht in der Leistung vergleichbar 🙂) mit Bitumenbeschichteten Bleiplatten, die direkt mit dem Gehäuse mittels Silikon verklebt waren gute Erfolge erzielt. Deswegen bringen diese Dämmmaterialien, die direkt mit der Außenwand verklebt werden, vermutlich bessere Ergebnisse für diesen Frequenzbereich...
Hallo Reiner,
exzellent, auf so eine Erklärung hatte ich gehofft, danke!
Bei mir wird es nun so sein, dass sich die von der Silberfolie reflektierten Schallwellen im Maschinenraum "totlaufen", denn Lücken sind ja so gut wie keine mehr da.
Sehr interessant auch die Info, dass zur besseren Dämmung von tiefen Frequenzen Material mit Schwerfolie *verklebt* werden sollte. Macht total Sinn - vor allem aber bei einem jungfräulichen Maschinenraum, der noch nicht zugebaut ist :)
Hallo, interessanter Beitrag. Es soll Leute geben die kaufen sich einen Porsche ohne Schalldämmung zwischen Motorraum und Innenraum. Kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde es auch eher so wie Du es getan hast, machen. Der Lärm des Motors und verschiedener Aggregate ist ein Argument für ein Segelboot. Wenn man aber ein Motorboot hat, ist Dein Weg sicher der richtige. Viel Spaß noch ...
Ja, wer ein Segelboot auch segelt, der hat das Thema nicht... da aber die meisten Segelboote zu sicher 30% unter Motor unterwegs sind, hat man dort das gleiche Problem :) Ich bin jedenfalls oft sprachlos, wie unfassbar laut viele Segelboote unter Maschine sind.
@@JulianBuss ja, das stimmt wohl ...
@@matthiaso.Radiomatti Beim Boot kommt es ja auch nicht auf Gewicht an. Beim Porsche sehr wohl. Was glaubst Du was die Ingenieure für Verrenkungen machen um ein paar Gramm Gewicht am Auto zu sparen? Dämmung ist regelmäßig das Erste was dann rausfliegt, oder wie bei Porsche bei bestimmten Modellen, erst gar nicht verbaut wird.