Die mündliche Prüfung, bzw. deren Gewichtung ist ein schlechter Witz. Die Bewertung aus insgesamt dreißig Stunden Klausurbearbeitung kann nach dem Gesamtbild der drei Prüfer aus 20-Minuten Redezeit über den Haufen geworfen werden. Ich kenne viele Möchtegern-Savignys, die in der Mündlichen von 6 Punkten auf 9 Punkte hochgeprüft wurden und das alleine auf ihre herausragenden rhetorischen Fähigkeiten zurückführen. Welch extremer Zufall, dass die "rhetorisch begabten" Studenten immer wieder bei den gleichen Prüfern sitzen, die im Durchschnitt 14 Punkte vergeben. Andere Prüfer erklären, nur im absoluten Ausnahmefall überhaupt eine bessere, als die in der schriftlichen Prüfung erzielte Note zu vergeben. Hier werden Leute mit 9 Punkten aus dem Schriftlichen noch aus dem Prädikat heraus geprüft. Dass am Ende des Studiums der *Rechts*wissenschaft eine derartig willkürliche und ungleiche Prüfung steht, ist blanker Hohn.
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Dass es viele Stellen gibt, an denen man diskutieren kann, ob die erste Prüfung noch zeitgemäß, gerecht und überhaupt objektiv ist, zeigt ja die Debatte der vergangenen Jahre ganz deutlich. Da die Zuständigkeit dafür aber bei den Justizprüfungsämtern der Länder liegt, bleibt uns als Hochschule nichts übrig, als unsere Studierenden so gut wie möglich, auf die Prüfungen wie sie nun einmal sind vorzubereiten. Es gibt aber jedenfalls auch an der Bucerius Law School nicht wenige Stimmen, die sich eine Modernisierung der Prüfungen wünschen.
Ich finde es auch sehr schade, dass es eine mündliche Prüfung gibt, da diese aus meiner Sicht sehr subjektiv ist. Was auch daran liegt, dass ich schriftlich immer zu den besten gehöre, aber von einer Prüfungskomission bei mündlichen Prüfungen schlechter beurteilt werde.
Darüber kann man streiten. Jura ist nun mal ein Sprachstudium und dazu gehört geschickte Ausdrucksweise, sicheres Auftreten und all diese Soft Skills dazu. Diese Fähigkeiten sind in der Praxis sogar eher wichtiger, als dass man gut 5 stündige Klausuren lösen kann. Warum sollte also jemand benachteiligt werden, der darin gut ist? Zumal die Mündliche Prüfung viel weniger in die Gesamtnote reinzählt. Und dass Leute von 6 auf 9 Punkte in der Gesamtnote kommen, ist so extrem selten.
Der Kommentar ist selten unreflektiert und ziemlich unnötige Polemik... erstens geht es nicht um das Studium, sondern um die PRÜFUNG und damit verbundene Ängste, zweitens kann das als bekanntes psychologisches Phänomen Prüflinge in JEDEM Studienfach treffen (wie jede andere Phobie auch), drittens geht es hier um diejenigen, die tatsächlich professionelle Hilfe benötiten, nicht alle...
@@danielr. Was ja auch angesichts der Belastung durch die PRÜFUNG kein Wunder ist... wie auch bei Medizinern und anderen Studienfächern mit stresslastigen Prüfungen. Und wo leitest Du daraus pauschal ab, dass "das Studium junge Menschen zum Psychologen treibt"? Vielleicht einfach mal die Kirche im Dorf lassen... zumal es auch aus Sicht derjenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen sollten, wenige sinnvoll wäre, das noch als seltene Ausnahme darzustellen.
Klar ist sicher auch,dass es Menschen gibt,die gehen in solche Situationen,ohne diese vorher zu simulieren. Klar ist aber auch,dass das Simulieren grundsätzlich eine hilfreiche Methode ist. Die Simulation sollte aber nicht als solche betrachtet werden,sondern so,als ob es wirkliche eine Prüfung ist. Oft neigen Menschen dazu,simulierte Szenarien etwas zu locker zu nehmen.
Die mündliche Prüfung, bzw. deren Gewichtung ist ein schlechter Witz. Die Bewertung aus insgesamt dreißig Stunden Klausurbearbeitung kann nach dem Gesamtbild der drei Prüfer aus 20-Minuten Redezeit über den Haufen geworfen werden. Ich kenne viele Möchtegern-Savignys, die in der Mündlichen von 6 Punkten auf 9 Punkte hochgeprüft wurden und das alleine auf ihre herausragenden rhetorischen Fähigkeiten zurückführen. Welch extremer Zufall, dass die "rhetorisch begabten" Studenten immer wieder bei den gleichen Prüfern sitzen, die im Durchschnitt 14 Punkte vergeben.
Andere Prüfer erklären, nur im absoluten Ausnahmefall überhaupt eine bessere, als die in der schriftlichen Prüfung erzielte Note zu vergeben. Hier werden Leute mit 9 Punkten aus dem Schriftlichen noch aus dem Prädikat heraus geprüft. Dass am Ende des Studiums der *Rechts*wissenschaft eine derartig willkürliche und ungleiche Prüfung steht, ist blanker Hohn.
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Dass es viele Stellen gibt, an denen man diskutieren kann, ob die erste Prüfung noch zeitgemäß, gerecht und überhaupt objektiv ist, zeigt ja die Debatte der vergangenen Jahre ganz deutlich. Da die Zuständigkeit dafür aber bei den Justizprüfungsämtern der Länder liegt, bleibt uns als Hochschule nichts übrig, als unsere Studierenden so gut wie möglich, auf die Prüfungen wie sie nun einmal sind vorzubereiten. Es gibt aber jedenfalls auch an der Bucerius Law School nicht wenige Stimmen, die sich eine Modernisierung der Prüfungen wünschen.
@@buceriuslaw Danke auch für die Antwort. Das Video ist übrigens super :)
Ich finde es auch sehr schade, dass es eine mündliche Prüfung gibt, da diese aus meiner Sicht sehr subjektiv ist.
Was auch daran liegt, dass ich schriftlich immer zu den besten gehöre, aber von einer Prüfungskomission bei mündlichen Prüfungen schlechter beurteilt werde.
Darüber kann man streiten.
Jura ist nun mal ein Sprachstudium und dazu gehört geschickte Ausdrucksweise, sicheres Auftreten und all diese Soft Skills dazu.
Diese Fähigkeiten sind in der Praxis sogar eher wichtiger, als dass man gut 5 stündige Klausuren lösen kann.
Warum sollte also jemand benachteiligt werden, der darin gut ist?
Zumal die Mündliche Prüfung viel weniger in die Gesamtnote reinzählt.
Und dass Leute von 6 auf 9 Punkte in der Gesamtnote kommen, ist so extrem selten.
ich sag nicht, dass du völlig unrecht hast aber es gibt auch ne menge argumente pro mündliche prüfung
Vielen Dank für die Hinweise !
Tolle Tipps, vielen Dank!
Danke!
4:57: dass, nicht das!
3:00 Klar, ein Studium das junge Menschen zum Psychologen treibt. Vielleicht sollte man sich mal überlegen ob das eigentlich so sein muss?
Der Kommentar ist selten unreflektiert und ziemlich unnötige Polemik...
erstens geht es nicht um das Studium, sondern um die PRÜFUNG und damit verbundene Ängste,
zweitens kann das als bekanntes psychologisches Phänomen Prüflinge in JEDEM Studienfach treffen (wie jede andere Phobie auch),
drittens geht es hier um diejenigen, die tatsächlich professionelle Hilfe benötiten, nicht alle...
M. R. Hast du eigentlich das Video geschaut? Er sagt doch deutlich, dass Psychologen häufig Erfahrung grade mit Jurastudenten machen.
@@danielr. Was ja auch angesichts der Belastung durch die PRÜFUNG kein Wunder ist... wie auch bei Medizinern und anderen Studienfächern mit stresslastigen Prüfungen. Und wo leitest Du daraus pauschal ab, dass "das Studium junge Menschen zum Psychologen treibt"? Vielleicht einfach mal die Kirche im Dorf lassen... zumal es auch aus Sicht derjenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen sollten, wenige sinnvoll wäre, das noch als seltene Ausnahme darzustellen.
M. R. Wenn du meine Ansicht sowieso zu 100% teilst, wieso klingt es dann, als würdest du stets widersprechen wollen?
@@danielr. Weil dieser skandalisierende Unterton Unfug ist... da ist nichts mit 100%
Sehr hilfreich
Klar ist sicher auch,dass es Menschen gibt,die gehen in solche Situationen,ohne diese vorher zu simulieren. Klar ist aber auch,dass das Simulieren grundsätzlich eine hilfreiche Methode ist. Die Simulation sollte aber nicht als solche betrachtet werden,sondern so,als ob es wirkliche eine Prüfung ist. Oft neigen Menschen dazu,simulierte Szenarien etwas zu locker zu nehmen.
Das stimmt - je tiefer die Immersion, desto effektiver das Training.
kommamania
Hallo ich habe fragen an sie?
Es gibt auch Examenskandidatinnen... 🤓 Schade!