Wenn das alles immer gut geölt wird überdauert diese Technik Jahrhunderte. Im Prinzip unzerstörbar. Hatte mal die Gelegenheit den Bereich unterhalb des Gleitschlitten der Kolbenstange am Kreutkopf anfassen zu dürfen. Da war nach hundert Jahren kaum eine Abnutzungskante zu erfühlen. Einfach traumhaft.
Das ist natürlich auch eine Frage der Umdrehungszahl und der wechselnden Belastungen bei Drehzahländerungen. Eine solche Fabrikmaschine, dito die Anlagen in den Pumpwerken, arbeiteten mit riesigem Drehmoment, ihren großen Massen und „gemütlichen“ Drehzahlen über oft mehr als hundert Jahre vor sich hin. Anders sah es bei Straßenwalzen, Schiffsmaschinen und den Dampfloks aus. Wer den 1908 gebauten Ausflugsdampfer „Alexandra“ in Flensburg besucht, wird den im Niedergang zur Maschine ausgestellten originalen Kreuzkopf aus Bronze sehen können, der vor einigen Jahren ausgewechselt werden musste. Er war nach vielen Jahren eines zum Teil sehr harten Betriebes oval gehämmert worden. Man denke nur an die vielen Maschinenmanöver beim Anlegen mit ständigen Wechseln von „Stop“ und „Voraus“, zu „Stop“ und „Zurück“. Dabei kann es durchaus sein, dass aus dem Stand heraus eine hohe Drehzahl verlangt wird.
Wenn wir die Dampfmaschine am "Dampfsonntag" mit Pressluft betreiben ist kein Unterschied im Lauf im Vergleich zu einem Betrieb mit Dampf feststellbar. Es ist also nicht schade ;-)
Wie wird das Dampfreservoir (kessel?) wieder befüllt? Oder ist dort (im Kessel?) eine gewisse Wassermenge drin die einfach verbraucht wird wie beim Verbrenner der Tank?
Hallo Globetrotter, wo der Dampf herkommt und wie er erzeugt wird zeigen wir ausführlich im Video „Woher kommt der Dampf für die Dampfmaschine?“ Viel Spaß beim ansehen!
Bei Stillstand zum Dienstschluss am Abend wurde schon vorher weniger Kohle in den Kessel geschaufelt. Wenn doch zuviel Dampf vorhanden war, wurde damit Wasser in einem großen Tank im Kesselhaus an der Decke für die Färberei und die Wäscherei erwärmt. So musste man nie den wertvollen Dampf einfach ablassen, denn er wurde ja teuer mit Kohle erzeugt.
Auf Schiffen war es dienlich, wenn die Kommunikation zwischen Brücke und Maschine, sowie zwischen Maschine und „Heizerei“ stimmte. Sonst konnte es durchaus sein, dass bei einem unvorhergesehenen Stop die Ruhe an Bord durch das Brüllen des Sicherheitsventils unterbrochen wurde. Bei Ölfeuerung konnte man den Brenner herunter regeln, aber bei Kohlefeuerung war nichts zu machen. Ein Trick, der etwas half: Dem Kessel „Speisewasser“ zuführen. Im Normalbetrieb wird dem Kessel automatisch so viel Wasser zugeführt, wie die Maschine oder Turbine im gleichen Zeitraum an Dampf benötigt. Das macht eine an die Maschine angebaute Pumpe. Aus Sicherheitsgründen sind aber davon unabhängige Pumpen auf Dampfschiffen und Dampfloks eingebaut, und wenn die dann kaltes Wasser in den Kessel quetschen, sinkt mit der Temperatur im Kessel auch der Druck. Sie haben jedoch mit Ihrer nachdenklichen Frage recht: Gerade Rangierloks und Hafenschlepper auf „stand-by“ waren extrem unwirtschaftlich.
Bei einer Dampflok wird dieser Schieber verwendet, der Ein- und Auslaß abwechselnd abdeckt. Was wären die Vor- und Nachteile? Könnte mir vorstellen kompaktere Bauform beim Schieber.
Hallo Unna1969, Dampfloks haben Schiebersteuerung, weil sie einfacher aufgebaut ist und nur damit eine Drehrichtungsänderung zum rückwärts fahren möglich ist. Diese hier läuft mit der Ventilsteuerung nur in eine Richtung. Bei der Ventilsteuerung werden über den Fliehkraftregler (im Bild bei 0:18, 0:47 und 1:42) die Einlassventile um +-5° verstellt und erlauben so eine sehr gute Einhaltung einer konstanten Drehzahl -- auch bei plötzlichen Lastwechsel durch Ein- oder Ausschalten von Maschinen, was für die Textilmaschinen extrem wichtig ist. Das können schiebergesteuerte Dampfmaschinen nicht.
Herzlichen Dank. Was mir noch immer wieder auffällt: Es wird bei Dampfmaschinen mit 2 verschiedenen Arten von Exzentern gearbeitet. Bei 1:30 sieht man den ersten Typ im rechten Bild, ein exzentrischer Ausleger, so würde ich es nennen. Bei 2:05 wird am gelben Pfeil der zweite Exzentertyp (exzentrische Scheibe) gezeigt. Typ 1 sehe ich regelmäßig am Zylinder/Kreuzkopf. Typ 2 sehe ich regelmässig am Schieber oder im hier gezeigen Beispiel an den Ventilen. Bei Typ 1 wird die rotierende Achse unterbrochen, bei Typ 2 geht die rotierende Achse durch. Warum verwendet man nicht Typ 2 in beiden Fällen?
Hallo Unna1969, das erste, bei 1:30 ist kein Exenter. Das ist die Kolbenstange, die über ein Kreuzgelenk, das Hin- und Her des Kolbens in eine Drehbewwegung mit der Kurbelwelle (im Bild rechts) umwandelt. Bei 2:05 sind die Exenter zu sehen, die die Ein- und Auslassventile steuern. Mit dem Exenter wird die Drehbwegung der Steuerwelle in eine Linearbwegung zum Öffnen und Schließen der Ventile umgewandelt.
Das heisst, würde man eine Kurbelwelle verwenden um die Ventile zu steuern (das heisst zu öffen, zu schließen), dann würde es nicht funktionieren? Oder anders ausgedrückt Kurbelwellen wären zur Ventilbewegung (oder Schieberbewegung in der Dampflok) ungeeignet? - Bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen, ich bin kein Maschinenbauer.
Du vermischst hier zwei verschiedene Dinge. Da ist erst mal der reine Antrieb, bestehend aus Zylinder, Kolben, Kolbenstange, Kreuzkopf, Kurbelwelle und Schwungrad. Das ist bei allen Dampfmaschinen gleich, auch bei der Dampflok (da sind die Räder das Schwungrad). Jetzt kommt die Steuerung als eigenständiges Bauteil mit Schieber, wie bei der Dampflok oder mit Ventilen wie in der Tuchfabrik. Von der Kurbelwelle wird über zwei Kegelräder --- im Original bei 1:55 im Vordergrund, im Modell bei 3:17 im rechten Bild vorne die Steuerwelle angetrieben. Diese offnet und schließt die Ventile über die beiden Exenter. Die Kurbelwelle ist die Hauptantriebswelle, die einerseits die Machinen in der Fabrik und bei der Dampflok die Räder antreibt..... und dann, daraus abgeleitet die Steuerung antreibt.
Einfach nochmal ansehen und dann noch ein Blick in den Maschinistenfilm von der Dampfmaschine in 360 Grad, denn so unverständlich ist das alles gar nicht.
@Exraucher Sorry lieber Exraucher, alle Bauteile der Dampfmaschine werden mit ihren Bezeichnungen im Original und Modell gezeigt und benannt . So wird der Kolben und Pleuelstange als Dein Beispiel im Original per Videotrick und am Modell bildfüllend gezeigt und ihre Funktion erklärt. Ein bisschen Technikaffinität und Begeisterung kann allerdings nicht schaden ;-)
Sehr gut erklärt, deutlich und langsam gesprochen. Anschaulich! Den Film kann ich meiner 6. Klasse zeigen. Danke!
Danke!!!
Wenn das alles immer gut geölt wird überdauert diese Technik Jahrhunderte. Im Prinzip unzerstörbar. Hatte mal die Gelegenheit den Bereich unterhalb des Gleitschlitten der Kolbenstange am Kreutkopf anfassen zu dürfen. Da war nach hundert Jahren kaum eine Abnutzungskante zu erfühlen. Einfach traumhaft.
Das ist natürlich auch eine Frage der Umdrehungszahl und der wechselnden Belastungen bei Drehzahländerungen. Eine solche Fabrikmaschine, dito die Anlagen in den Pumpwerken, arbeiteten mit riesigem Drehmoment, ihren großen Massen und „gemütlichen“ Drehzahlen über oft mehr als hundert Jahre vor sich hin. Anders sah es bei Straßenwalzen, Schiffsmaschinen und den Dampfloks aus. Wer den 1908 gebauten Ausflugsdampfer „Alexandra“ in Flensburg besucht, wird den im Niedergang zur Maschine ausgestellten originalen Kreuzkopf aus Bronze sehen können, der vor einigen Jahren ausgewechselt werden musste. Er war nach vielen Jahren eines zum Teil sehr harten Betriebes oval gehämmert worden. Man denke nur an die vielen Maschinenmanöver beim Anlegen mit ständigen Wechseln von „Stop“ und „Voraus“, zu „Stop“ und „Zurück“. Dabei kann es durchaus sein, dass aus dem Stand heraus eine hohe Drehzahl verlangt wird.
Toller Film und gut erklärt. Vielen Dank!
Vielen Dank für den Beitrag und für die wirklich guten Erklärungen.
Schade, dass sie nicht mehr mit Dampf betrieben wird.
Wenn wir die Dampfmaschine am "Dampfsonntag" mit Pressluft betreiben ist kein Unterschied im Lauf im Vergleich zu einem Betrieb mit Dampf feststellbar. Es ist also nicht schade ;-)
Sehr gut erklärt, vielen Dank !!!
wunderbar erklärt, besten Dank
Gerne, freut uns, wenn’s gefällt
Sehr Gut Erklärt
DANKE👍
Das freut uns! Ebenfalls Danke 😎
Wie wird das Dampfreservoir (kessel?) wieder befüllt? Oder ist dort (im Kessel?) eine gewisse Wassermenge drin die einfach verbraucht wird wie beim Verbrenner der Tank?
Hallo Globetrotter, wo der Dampf herkommt und wie er erzeugt wird zeigen wir ausführlich im Video „Woher kommt der Dampf für die Dampfmaschine?“ Viel Spaß beim ansehen!
Danke!
Sehr schön Danke, aber was ist bei Stillstand, wird der Dampf einfach abgelassen ?
Bei Stillstand zum Dienstschluss am Abend wurde schon vorher weniger Kohle in den Kessel geschaufelt. Wenn doch zuviel Dampf vorhanden war, wurde damit Wasser in einem großen Tank im Kesselhaus an der Decke für die Färberei und die Wäscherei erwärmt. So musste man nie den wertvollen Dampf einfach ablassen, denn er wurde ja teuer mit Kohle erzeugt.
Auf Schiffen war es dienlich, wenn die Kommunikation zwischen Brücke und Maschine, sowie zwischen Maschine und „Heizerei“ stimmte. Sonst konnte es durchaus sein, dass bei einem unvorhergesehenen Stop die Ruhe an Bord durch das Brüllen des Sicherheitsventils unterbrochen wurde. Bei Ölfeuerung konnte man den Brenner herunter regeln, aber bei Kohlefeuerung war nichts zu machen. Ein Trick, der etwas half: Dem Kessel „Speisewasser“ zuführen. Im Normalbetrieb wird dem Kessel automatisch so viel Wasser zugeführt, wie die Maschine oder Turbine im gleichen Zeitraum an Dampf benötigt. Das macht eine an die Maschine angebaute Pumpe. Aus Sicherheitsgründen sind aber davon unabhängige Pumpen auf Dampfschiffen und Dampfloks eingebaut, und wenn die dann kaltes Wasser in den Kessel quetschen, sinkt mit der Temperatur im Kessel auch der Druck. Sie haben jedoch mit Ihrer nachdenklichen Frage recht: Gerade Rangierloks und Hafenschlepper auf „stand-by“ waren extrem unwirtschaftlich.
Bei einer Dampflok wird dieser Schieber verwendet, der Ein- und Auslaß abwechselnd abdeckt. Was wären die Vor- und Nachteile? Könnte mir vorstellen kompaktere Bauform beim Schieber.
Hallo Unna1969, Dampfloks haben Schiebersteuerung, weil sie einfacher aufgebaut ist und nur damit eine Drehrichtungsänderung zum rückwärts fahren möglich ist. Diese hier läuft mit der Ventilsteuerung nur in eine Richtung. Bei der Ventilsteuerung werden über den Fliehkraftregler (im Bild bei 0:18, 0:47 und 1:42) die Einlassventile um +-5° verstellt und erlauben so eine sehr gute Einhaltung einer konstanten Drehzahl -- auch bei plötzlichen Lastwechsel durch Ein- oder Ausschalten von Maschinen, was für die Textilmaschinen extrem wichtig ist. Das können schiebergesteuerte Dampfmaschinen nicht.
Herzlichen Dank. Was mir noch immer wieder auffällt: Es wird bei Dampfmaschinen mit 2 verschiedenen Arten von Exzentern gearbeitet. Bei 1:30 sieht man den ersten Typ im rechten Bild, ein exzentrischer Ausleger, so würde ich es nennen. Bei 2:05 wird am gelben Pfeil der zweite Exzentertyp (exzentrische Scheibe) gezeigt. Typ 1 sehe ich regelmäßig am Zylinder/Kreuzkopf. Typ 2 sehe ich regelmässig am Schieber oder im hier gezeigen Beispiel an den Ventilen. Bei Typ 1 wird die rotierende Achse unterbrochen, bei Typ 2 geht die rotierende Achse durch. Warum verwendet man nicht Typ 2 in beiden Fällen?
Hallo Unna1969, das erste, bei 1:30 ist kein Exenter. Das ist die Kolbenstange, die über ein Kreuzgelenk, das Hin- und Her des Kolbens in eine Drehbewwegung mit der Kurbelwelle (im Bild rechts) umwandelt. Bei 2:05 sind die Exenter zu sehen, die die Ein- und Auslassventile steuern. Mit dem Exenter wird die Drehbwegung der Steuerwelle in eine Linearbwegung zum Öffnen und Schließen der Ventile umgewandelt.
Das heisst, würde man eine Kurbelwelle verwenden um die Ventile zu steuern (das heisst zu öffen, zu schließen), dann würde es nicht funktionieren? Oder anders ausgedrückt Kurbelwellen wären zur Ventilbewegung (oder Schieberbewegung in der Dampflok) ungeeignet? - Bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen, ich bin kein Maschinenbauer.
Du vermischst hier zwei verschiedene Dinge. Da ist erst mal der reine Antrieb, bestehend aus Zylinder, Kolben, Kolbenstange, Kreuzkopf, Kurbelwelle und Schwungrad. Das ist bei allen Dampfmaschinen gleich, auch bei der Dampflok (da sind die Räder das Schwungrad).
Jetzt kommt die Steuerung als eigenständiges Bauteil mit Schieber, wie bei der Dampflok oder mit Ventilen wie in der Tuchfabrik. Von der Kurbelwelle wird über zwei Kegelräder --- im Original bei 1:55 im Vordergrund, im Modell bei 3:17 im rechten Bild vorne die Steuerwelle angetrieben. Diese offnet und schließt die Ventile über die beiden Exenter. Die Kurbelwelle ist die Hauptantriebswelle, die einerseits die Machinen in der Fabrik und bei der Dampflok die Räder antreibt..... und dann, daraus abgeleitet die Steuerung antreibt.
Die ganze Technik kommt zusammen
der MODELLBAU TREFF
👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
😊
Ich verzweifel hier gerade vor mich hin
Einfach nochmal ansehen und dann noch ein Blick in den Maschinistenfilm von der Dampfmaschine in 360 Grad, denn so unverständlich ist das alles gar nicht.
@Exraucher Sorry lieber Exraucher, alle Bauteile der Dampfmaschine werden mit ihren Bezeichnungen im Original und Modell gezeigt und benannt . So wird der Kolben und Pleuelstange als Dein Beispiel im Original per Videotrick und am Modell bildfüllend gezeigt und ihre Funktion erklärt. Ein bisschen Technikaffinität und Begeisterung kann allerdings nicht schaden ;-)
A
Interessanter Kommentar ;-)
B
Schhhhhhhhhhhhhhhhh... Schhhhhhhhhhhhhhhhhh...
Suiiiiiiiiii