Thomas Hannappel "CUTS", Rundgang durch die Ausstellung

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  • Опубліковано 30 чер 2024
  • Thomas Hannappel bedient sich als Bildhauer der Fotografie, um zu künstlerischen Resultaten zu gelangen, die seine Arbeiten unverwechselbar machen. In diesen Bildern finden vorgefundene und konstruierte Realität auf erstaunliche Weise zueinander. Der an den Mittelsenkrechten der Fotos sichtbar werdende ‚Schnitt im Raum’ markiert die Grenze oder auch die Sollbruchstelle zwischen realem und imaginiertem Raum, wie sie nur in diesen Bildern zu finden ist. Die meisten Betrachter halten das Ganze prima Vista für gut gemachte Foto-Collagen, bewundern die perfekte Komposition, denken an Photoshop oder gar KI, bis ihnen klar wird, dass sie es hier mit ausgefeilten analogen Bild-Raum-Konstruktionen zu tun haben. In der Tat baut Hannappel in seinem Studio einen künstlichen dreidimensionalen Raum als Fragment nach. Es erinnert ein wenig an ein zerteiltes Bühnenbild. Oder an den präzisen, scharfen Schnitt mit einem imaginären Laserschwert. Fragmentiert ist dieser neue, künstlich geschaffene Raum auch deshalb, weil er insgesamt nur zum (hier sichtbaren) Teil existiert und an einer oder zwei scharfen Kanten jäh endet. Doch die Kameraeinstellung und der exakte Blickwinkel des Fotografen sorgen dafür, dass dieser dreidimensionale Schnitt nur als feine gerade glatte Linie wahrgenommen werden kann. Wie gesagt: keine Collage, kein Einsatz von Photoshop oder sonstiger Bildverfahren oder Retuschen, sondern ein perfekt gemachtes zweidimensionales Foto Bild eines ebenso perfekt hergestellten komplexen räumlichen Gefüges, das im Realraum steht. Indem er den fotografischen Abbildungsprozess durch künstliche Konstruktionen und Inszenierungen konterkariert, macht Hannappel die komplexen Zusammenhänge und Schnittstellen zwischen Realität und Illusion, zweidimensionaler Fläche und dreidimensionalem Raum sichtbar und erfahrbar.

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