Der Einfluss von Kultur auf militärische Strategie - Prof. Münkler, 02.03.2009 | AusdemArchiv (037)

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  • Опубліковано 5 вер 2019
  • Militärische Strategien war immer auch abhängig von den zur Verfügung stehenden Angriffs- und Verteidigungwaffen. Die von Julius Caesar erfundene römische Schildkröte macht bei einem Einsatz von Atomwaffen keinen Sinn, gegen Steine werfende Demonstraten ist sie hingegen ein geeigneter Polizeischutz. Die Mongolenheere des Dschingis-Khan wären nie so erfolgreich gewesen, hätten sie nicht über schnelle Pferde, weitreichende Bögen und vor allem eine flexible Körperpanzerung verfügt. Dadurch konnten sie eine höchstmobile Taktik anwenden, die sie den starr gepanzerten Europäern überlegen machte. Hinzu kam ein System von Horn- und Flaggensignalen, das es ihnen erlaubte, auch während des Kampfes strategische Veränderungen vorzunehmen.
    Hier stellt sich jedoch die Frage nach der Henne und dem Ei: Ging der Strategieänderung eine Erfindung voraus, die sich auch militärisch nutzen ließ, oder wurden die Waffen für eine gewünschte Strategieänderung gezielt entwickelt? Die Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute läßt letzteres vermuten, und dann ist die Entwicklung militärischer Strategien nicht von einem kulturellen Kontext, also den Werten und Normen der kriegsführenden Partei, zu trennen.
    Referent:
    Prof. Dr. Herfried Münkler ist Professor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004/05 war er Gastprofessor am Wissenschaftszentrum für Sozialwissenschaften Berlin, 2001 Akademieprofessur an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zuvor hatte er eine Gastdozentur am Institut für Höhere Studien Wien (1993) inne. Er hat sich an zahlreichen Forschungsprogrammen der DFG, der VW- und der Thyssenstiftung beteiligt, mehrere Arbeitsgruppen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geleitet und zahlreiche Preise erhalten.
    Viele seiner Bücher gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa „Die neuen Kriege“ (2002), „Imperien“ (2005) und „Die Deutschen und ihre Mythen“ (2009), das im selben Jahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschienen die vielgelobte Publikation „Der Große Krieg“ (2013), das Buch „Kriegssplitter. Die Evolution der Gewalt im 20. und 21. Jahrhundert“ (2015) sowie „Der Dreißigjährige Krieg Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648“ (2017).
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