Frankfurter Premiere mit Gert Loschütz // "Besichtigung eines Unglücks"

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  • Опубліковано 26 вер 2021
  • Moderation: Dr. Sonja Vandenrath
    Im Winter 1939 kommt es zum größten Zugunglück der deutschen Geschichte. Am Bahnhof Genthin prallen zwei D-Züge aufeinander und hinterlassen Tote und Verletzte. Trotz hunderter Opfer ist diese Katastrophe im kollektiven Gedächtnis so gut wie vergessen. In einer akribischen Recherche rekonstruiert der Ich-Erzähler in Gert Loschütz neuem Roman die Umstände des Unglücks. Er stößt darin auf zwei Fahrgäste, deren Schicksal er nachgeht und entdeckt dabei eine Geschichte, die mit dem Leben seiner Mutter für einen kurzen Moment verwoben sein könnte. Nur einer der vielen scheinbaren Zufälle, die diesen Roman vorantreiben.
    "Besichtigung eines Unglücks" (Schöffling & Co.) zeugt von Loschütz großer Meisterschaft, in suchenden Bewegungen von Menschen zu erzählen, in deren Leben sich die Abgründe dieses 20. Jahrhunderts spiegeln. Wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Generation wahrt er dabei Distanz zu seinen Figuren und lässt ihnen die Würde eines Innen, das ihnen zu eigen bleibt. Ein eindrucksvoller Roman, der die literarische Selbstbefragung über Kontingenz und Schicksal zu einem neuen Höhepunkt führt.
    Gert Loschütz hat Erzählungen, Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Filmdrehbücher geschrieben und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ernst-Reuter-Preis und dem Rheingau Literatur-Preis. Sein Roman "Ein schönes Paar" war für den Deutschen Buchpreis und den Wilhelm Raabe-Literaturpreis nominiert. "Besichtigung eines Unglücks" steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2021 sowie auf Platz 2 der SWR Bestenliste. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.
    Dr. Sonja Vandenrath ist Literaturwissenschaftlerin und -vermittlerin und leitet den Fachbereich Literatur im Kulturamt Frankfurt am Main.
    In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Frankfurt und gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
    Aufgenommen am 10.09.2021 in der Evangelischen Akademie Frankfurt.
    www.frankfurter-premieren.de
    Foto Thumbnail: © bogenberger/autorenfotos.com
    Intro & Outro: © Oliver Thomas (oli-thomas.de/​)
    Musik: Moodswing by © Podington Bear (Free Music Archive)

КОМЕНТАРІ • 1

  • @thomasz.1457
    @thomasz.1457 2 роки тому

    Die Mutter wurde 1935 geboren und wird gefragt, ob sie sich noch an Dampfloks erinnern kann. Mit diese Aussage überrascht Frau Vandenrath. Erst 1977 wurde die letzte Dampflok der Bundesbahn aus dem Plandienst genommen, bei der Reichsbahn sogar erst 1986. Man fragt sich schon in welcher Welt sie da groß geworden ist.
    Zum Buch selbst, da es hier auch um eine Schuldfrage geht, stört mich die (allerdings unvermeindliche) Vermischung von Fiktion und Fakten. Es ist im Roman nicht erkennbar welche Darstellungen auf belegten Fakten beruhen und welche nur "Fühlprosa" sind. Als Beispiel sei hier ein nervöses oder gereiztes Auftreten eines ggf. für das Unglück Mitverantwortlichen genannt. Besser wäre es gewesen sich nicht auf ein konkretes Unglück zu beziehen oder dem Roman noch einen Fakten- also Sachbuchteil hinzuzufügen.