Wozu noch Leibniz? 3. Gerechtigkeit. Prof. Brandon Look, Leibniz Vorlesungen 2016

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  • Опубліковано 7 лют 2025
  • Aufzeichnung des dritten von drei Vorträgen im Rahmen der Leibniz Vorlesungen 2016 vom 16. Juni 2016.
    Wie aktuell ist die leibnizsche Philosophie heute noch? Darüber sprach Professor Brandon C. Look, einer der international renommiertesten Experten für die Philosophie Gottfried Wilhelm Leibniz', in den Leibniz-Vorlesungen 2016, veranstaltet vom Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover in Zusammenarbeit mir dem Historischen Museum Hannover. Die Vorlesungen stehen unter dem Titel "Wozu noch Leibniz?". Look orientiert sich in drei Einzelvorträgen an den Themen "Natur", "Freiheit" und "Gerechtigkeit".
    Brandon C. Look ist University Research Professor und Direktor des Department of Philosophy an der University of Kentucky.
    Die Leibniz-Vorlesungen werden seit 1998 jährlich in Hannover veranstaltet -- zunächst von der damaligen Zentralen Einrichtung für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik, inzwischen vom Institut für Philosophie der Leibniz Universität Hannover. In jedem Jahr berichtet eine an der Spitze der Forschung stehende, international renommierte Persönlichkeit in drei aufeinander folgenden Vorträgen über ihre Forschungsergebnisse. Die Vorlesungen sind für die breite Öffentlichkeit zugänglich und vermeiden Fachjargon so weit als möglich.
    Im Leibniz-Jahr 2016 waren die Vorlesungen erstmals ausdrücklich auch inhaltlich dem Werk Leibniz' gewidmet. Zu diesem Anlass haben das Institut für Philosophie und das Historische Museum Hannover bei der Ausrichtung der Leibniz-Vorlesungen 2016 zusammengearbeitet.
    Zu dieser dritten Vorlesung:
    Gerechtigkeit
    Leibniz’ Ethik und Sozialphilosophie werden oft ignoriert oder geringgeschätzt. Dabei sind zwei Punkte heute mehr denn je von zentralem Interesse: Leibniz war der Ansicht, dass Gerechtigkeit die Nächstenliebe des Weisen und religiöse Toleranz der Grundstein einer zivilen Gesellschaft sei.
    Leibniz zählt zu den Rationalisten in der frühmodernen Philosophie und zu den Vorreitern der Aufklärung. Sein gesamtes philosophisches und politisches Wirken, insbesondere im Hinblick auf Moral und Gerechtigkeit ist den Geboten der Vernunft verpflichtet. Dennoch hat Leibniz’ Definition von Gerechtigkeit zwei Elemente, die auf der Vernunft basierende Weisheit und die Nächstenliebe. Nur durch das Zusammenwirken beider Eigenschaften ist religiöse Toleranz möglich.
    Zwar ist Leibniz mit verschiedenen politischen Bemühungen gescheitert, wie zum Beispiel die Versöhnung und Vereinigung der Konfessionen, seinen Glauben an die Fähigkeit des Menschen zur Vernunft ließ er sich dennoch nicht nehmen. Vielleicht ist gerade dieser aussichtslose Optimismus das Geheimnis der leibnizschen Nächstenliebe.

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