Hallo Maximilian, bei seitlicher Verstärkung eines Holzbalkens mit U-Stahl zur Erhöhung der Biegefestigkeit: sollten Scheibendübel mit der Balkenoberfläche plan abschließen? Oder dürfen die ruhig überstehen? Mein Statiker meint, es macht nichts, wenn der Scheibendübel nicht versenkt ist, weil es nur um die Verringerung der Durchbiegung geht. Im Netz liest man aber immer wieder, daß Gekas bspw. eingefräst werden sollten. Die Zimmerleute haben einfach durchgebohrt und mit Gewindestangen verbolzt. Finde ich nicht gut. Ich habe Angst, daß die Pfette an den Durchgangslöchern links und rechts reißen könnte. Mein Statiker meint auch es wäre Pfusch, aber man könnte es so lassen. Mir läßt das aber keine Ruhe. Ich fange jetzt die Pfette ab, löse den Träger und setze ihn auf eine Art Schienensystem davor. Dann bohre ich auf und setze Scheibendübel zwischen Träger und Pfette. Bohre in dem Zug von M12 auf M16 auf. Dübel einfräsen oder nur eintreiben? Was sagst du dazu?
Hallo, erstmal tut es mir Leid von deiner Situation zu hören. Eine pauschale Aussage zu deinem Problem ist hier schwierig und nicht möglich. Ich müsste dazu wissen welche Kräfte an den Gewindestangen ankommen, wie groß der Holzquerschnitt ist der durchbohrt wurde und wo sich die Bohrung im Querschnitt befindet. Ein Aufbohren von M12 auf M16 kann ebenso "gefährlich" sein, da hierdurch der Querschnitt weiter geschwächt wird und möglicherweise notwendige Randabstände nicht mehr eingehalten sind. Da du ja aber einen Statiker zur Hand hast und diesen auch für seine Expertise bezahlst, würde ich diesem Vertrauen. Damit übernimmt er auch im Schadensfall Haftung! Alles immer schriftlich festhalten ;-)
@@GrundlagenDerTragwerksplanung Hi, ist mir schon klar, ich will dich ja auch gar nicht zu einer Ferndiagnose drängen ;). Die Zimmerleute sind ja nun von Natur aus nicht waghalsig, aber an den paar Euro für Scheibendübel hätte es doch nicht scheitern müssen. Es ist eine 11x17cm Mittelpfette, verstärkt mit 80x200mm U-Stahl, 10 Bolzen zur Befestigung, Spannweite 6,2m. Haus Bj, 1968. Wenn von der Verbolzung her alles tip top wäre, die Pfette nagelneu ohne jeden Makel, läge die Tragfähigkeit der Kombi beim 3-4 fachen der aktuellen Last. Das ist nicht das Problem. Aber mich fuchst wie gesagt, daß keine Scheibendübel verwendet worden sind und habe ein bisserl Bedenken wegen möglichem, horizontalen Ausreißen neben den Bohrungen. Der Randabstand ist in Nähe der Auflager leider recht wenig, nur gut 40mm. Die Pfette hängt nämlich Richtung Auflager durch. In der Mitte sind es dann ~70mm Randabstand. Nach meinem Verständnis muß es wohl so gewesen sein, daß die Zimmerleute bei Errichtung des Dachstuhls die Stütze in der Mitte der Pfette wohl sehr spät gesetzt haben. Vielleicht war die Decke noch nicht gegossen oder was weiß ich. Aber ist es bei einem geringen Randabstand nicht umso wichtiger, daß ein Scheibendübel genommen wird? Jedenfalls schwanke ich zwischen dem Gekadübel und dem etwas einfacher gehaltenen Blechdübel mit den Zähnen. Die Gekas stehen halt schon arg weit über... . Mir erschließt sich nicht ganz, ob die nun versenkt sein sollten (--> Fräsen) oder nicht.
@@vornamenachname8783 Ich hab schnell mal einen Querschnitt b/h = 11/17 cm aus NH C24 mit einer Gewindestange M12, 4.8 und einem einseitig angeschlossenen U-Profil 75x200 eingegeben. Der Mindestrandabstand zum Rand muss hier 48 mm betragen. Dübel zum einschalgen mit den Zähnen sind dazu da, ein Außreißen zu verhindern. Wenn ich jetzt zum Beispiel eine Gewindestange M16 überprüfe, erhöht sich der erforderliche Mindestabstand auf 68mm! Ist zu deiner Information keine Beratung sondern nur ein kleines Beispiel das ich gerechnechnet habe. Was du daraus machst ist deine Sache ;-)
@@GrundlagenDerTragwerksplanung vielen Dank für deine Unterstützung! Da machst du mich jetzt aber echt nachdenklich. Auweia, habe ich gar nicht gesagt: die Pfette sitzt seitlich, zeigt also zum Raum hin. Hast du das so berechnet? Meinst du den belasteten oder unbelasteten Rand? Bei mir wird es knapp am unbelasteten Rand, also unten. Nach meinem Verständnis ist der belastete Rand ja oben, weil die Pfette sich durchbiegt und dann erst das Widerstandsmoment vom Stahlträger von oben gegen den Bolzen drückt. Warum steigt denn der Randabstand mit dem Bolzendurchmesser? Geht es um die deutlich höhere Vorspannung? Dann wäre auch ein M12 8.8er mit höherem Randabstand anzusetzen?
Servus, nur zum Abschluß: ich bin lieber doch bei den M12er Gewindestangen geblieben. Habe nur die Pfette abgefangen, U-Träger wieder abgenommen. Dann die Pfette leicht angelupft und Gekas so gesetzt, daß die Gewindestangen mit ihrer Oberseite auch in der Bohrung der Scheibendübel abtragen. Durch die Gekas verteilt sich die Last ja deutlich besser... . Finde ich einfach ärgerlich, daß da an Centartikeln gespart wird bei solch neuralgischen Punkten. Aber jetzt bin ich beruhigt, wenn wir unser Bett darunterstellen 😎.
Danke für das Video! Gut gemacht, mehr zu den Verbindungsmitteln wäre toll.
Ich hab schon einige Videos dazu erstellt. Die kommen in den kommenden Wochen. Ich verlinke Sie dir dann hier.
Hier ist ein neues Video zu den Verbindungsmittelabständen: ua-cam.com/video/to-O22z34_0/v-deo.html
Ein Beispielvideo folgt in den kommenden Tagen.
@@GrundlagenDerTragwerksplanung Danke!!
Klasse erklärt !! Danke
Danke :)
Super Video 👍
Danke :)
Hallo Maximilian, bei seitlicher Verstärkung eines Holzbalkens mit U-Stahl zur Erhöhung der Biegefestigkeit: sollten Scheibendübel mit der Balkenoberfläche plan abschließen?
Oder dürfen die ruhig überstehen?
Mein Statiker meint, es macht nichts, wenn der Scheibendübel nicht versenkt ist, weil es nur um die Verringerung der Durchbiegung geht.
Im Netz liest man aber immer wieder, daß Gekas bspw. eingefräst werden sollten.
Die Zimmerleute haben einfach durchgebohrt und mit Gewindestangen verbolzt.
Finde ich nicht gut. Ich habe Angst, daß die Pfette an den Durchgangslöchern links und rechts reißen könnte.
Mein Statiker meint auch es wäre Pfusch, aber man könnte es so lassen.
Mir läßt das aber keine Ruhe. Ich fange jetzt die Pfette ab, löse den Träger und setze ihn auf eine Art Schienensystem davor.
Dann bohre ich auf und setze Scheibendübel zwischen Träger und Pfette. Bohre in dem Zug von M12 auf M16 auf.
Dübel einfräsen oder nur eintreiben? Was sagst du dazu?
Hallo,
erstmal tut es mir Leid von deiner Situation zu hören. Eine pauschale Aussage zu deinem Problem ist hier schwierig und nicht möglich. Ich müsste dazu wissen welche Kräfte an den Gewindestangen ankommen, wie groß der Holzquerschnitt ist der durchbohrt wurde und wo sich die Bohrung im Querschnitt befindet.
Ein Aufbohren von M12 auf M16 kann ebenso "gefährlich" sein, da hierdurch der Querschnitt weiter geschwächt wird und möglicherweise notwendige Randabstände nicht mehr eingehalten sind.
Da du ja aber einen Statiker zur Hand hast und diesen auch für seine Expertise bezahlst, würde ich diesem Vertrauen. Damit übernimmt er auch im Schadensfall Haftung! Alles immer schriftlich festhalten ;-)
@@GrundlagenDerTragwerksplanung Hi, ist mir schon klar, ich will dich ja auch gar nicht zu einer Ferndiagnose drängen ;).
Die Zimmerleute sind ja nun von Natur aus nicht waghalsig, aber an den paar Euro für Scheibendübel hätte es doch nicht scheitern müssen.
Es ist eine 11x17cm Mittelpfette, verstärkt mit 80x200mm U-Stahl, 10 Bolzen zur Befestigung, Spannweite 6,2m. Haus Bj, 1968.
Wenn von der Verbolzung her alles tip top wäre, die Pfette nagelneu ohne jeden Makel, läge die Tragfähigkeit der Kombi beim 3-4 fachen der aktuellen Last.
Das ist nicht das Problem.
Aber mich fuchst wie gesagt, daß keine Scheibendübel verwendet worden sind und habe ein bisserl Bedenken wegen möglichem, horizontalen Ausreißen neben den Bohrungen.
Der Randabstand ist in Nähe der Auflager leider recht wenig, nur gut 40mm. Die Pfette hängt nämlich Richtung Auflager durch. In der Mitte sind es dann ~70mm Randabstand.
Nach meinem Verständnis muß es wohl so gewesen sein, daß die Zimmerleute bei Errichtung des Dachstuhls die Stütze in der Mitte der Pfette wohl sehr spät gesetzt haben.
Vielleicht war die Decke noch nicht gegossen oder was weiß ich.
Aber ist es bei einem geringen Randabstand nicht umso wichtiger, daß ein Scheibendübel genommen wird?
Jedenfalls schwanke ich zwischen dem Gekadübel und dem etwas einfacher gehaltenen Blechdübel mit den Zähnen.
Die Gekas stehen halt schon arg weit über... . Mir erschließt sich nicht ganz, ob die nun versenkt sein sollten (--> Fräsen) oder nicht.
@@vornamenachname8783
Ich hab schnell mal einen Querschnitt b/h = 11/17 cm aus NH C24 mit einer Gewindestange M12, 4.8 und einem einseitig angeschlossenen U-Profil 75x200 eingegeben. Der Mindestrandabstand zum Rand muss hier 48 mm betragen.
Dübel zum einschalgen mit den Zähnen sind dazu da, ein Außreißen zu verhindern.
Wenn ich jetzt zum Beispiel eine Gewindestange M16 überprüfe, erhöht sich der erforderliche Mindestabstand auf 68mm!
Ist zu deiner Information keine Beratung sondern nur ein kleines Beispiel das ich gerechnechnet habe. Was du daraus machst ist deine Sache ;-)
@@GrundlagenDerTragwerksplanung vielen Dank für deine Unterstützung! Da machst du mich jetzt aber echt nachdenklich.
Auweia, habe ich gar nicht gesagt: die Pfette sitzt seitlich, zeigt also zum Raum hin. Hast du das so berechnet?
Meinst du den belasteten oder unbelasteten Rand? Bei mir wird es knapp am unbelasteten Rand, also unten.
Nach meinem Verständnis ist der belastete Rand ja oben, weil die Pfette sich durchbiegt und dann erst das Widerstandsmoment vom Stahlträger von oben gegen den Bolzen drückt.
Warum steigt denn der Randabstand mit dem Bolzendurchmesser? Geht es um die deutlich höhere Vorspannung? Dann wäre auch ein M12 8.8er mit höherem Randabstand anzusetzen?
Servus, nur zum Abschluß: ich bin lieber doch bei den M12er Gewindestangen geblieben. Habe nur die Pfette abgefangen, U-Träger wieder abgenommen.
Dann die Pfette leicht angelupft und Gekas so gesetzt, daß die Gewindestangen mit ihrer Oberseite auch in der Bohrung der Scheibendübel abtragen.
Durch die Gekas verteilt sich die Last ja deutlich besser... .
Finde ich einfach ärgerlich, daß da an Centartikeln gespart wird bei solch neuralgischen Punkten. Aber jetzt bin ich beruhigt, wenn wir unser Bett darunterstellen 😎.