CLEMENS BRENTANO - EIN FISCHER SASS IM KAHNE II

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  • Опубліковано 24 лют 2024
  • Dichtung von Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche entst. 1800 /
    Rezitation: Dieter Mann /
    Anmerkung: Die Liebe allein versteht das Geheimnis,
    andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden. (C.Brentano)
    Ein Fischer saß im Kahne,
    Ihm war das Herz so schwer,
    Sein Liebchen war gestorben,
    Das glaubt‘ er nimmermehr.
    Und bis die Sternlein blinken,
    Und bis zum Mondenschein,
    Harrt er sein Lieb zu fahren
    Wohl auf dem tiefen Rhein.
    Da kömmt sie hergegangen
    Und steiget in den Kahn,
    Sie schwanket in den Knien,
    Hat nur ein Hemdlein an.
    Sie schwimmen auf den Wellen
    Hinab in tiefer Ruh,
    Da zittert sie und wanket,
    O Liebchen frierest du?
    Dein Hemdlein spielt im Winde,
    Das Schifflein treibt so schnell;
    Hüll dich in meinen Mantel,
    Die Nacht ist kühl und hell.
    Sie strecket nach den Bergen
    Die weißen Arme aus,
    Und freut sich, wie der Vollmond
    Aus Wolken sieht heraus,
    Und grüßt die alten Türme,
    Und will den hellen Schein,
    Mit ihren zarten Armen,
    Erfassen in dem Rhein.
    O setze dich doch nieder
    Herzallerliebste mein!
    Das Wasser treibt so schnelle,
    O fall nicht in den Rhein.
    Und große Städte fliegen
    An ihrem Kahn vorbei,
    Und in den Städten klingen
    Der Glocken mancherlei.
    Da kniet das Mädchen nieder
    Und faltet seine Händ
    Und seine hellen Augen
    Es zu dem Himmel wendt.
    Lieb Mädchen bete stille,
    Schwank nicht so hin und her,
    Der Kahn, er möchte sinken,
    Das Wasser treibt so sehr.
    In einem Nonnenkloster
    Da singen Stimmen fein
    Und in dem Kirchenfenster
    Sieht man den Kerzenschein.
    Da singt das Mädchen helle
    Die Metten in dem Kahn,
    Und sieht dabei mit Tränen
    Den Fischerknaben an.
    Der Knabe singt mit Tränen
    Die Metten in dem Kahn,
    Und sieht dabei sein Mädchen
    Mit stummen Blicken an.
    So rot und immer röter
    Wird nun die tiefe Flut,
    Und weiß und immer weißer
    Das Mädchen werden tut.
    Der Mond ist schon zerronnen,
    Kein Sternlein mehr zu sehn,
    Und auch dem lieben Mädchen
    Die Augen schon vergehn.
    Lieb Mädchen guten Morgen!
    Lieb Mädchen gute Nacht!
    Warum willst du nun schlafen?
    Da schon die Sonn erwacht.
    Die Türme blinken helle,
    Und froh der grüne Wald
    Von tausend bunten Stimmen
    In lautem Sang erschallt.
    Da will er sie erwecken,
    Daß sie die Freude hör,
    Er sieht zu ihr hinüber
    Und findet sie nicht mehr.
    Und legt sich in den Nachen
    Und schlummert weinend ein,
    Und treibet weiter weiter
    Bis in die See hinein.
    Die Meereswellen brausen
    Und schleudern ab und auf
    Den kleinen Fischernachen
    Der Knabe wacht nicht auf.
    Doch fahren große Schiffe
    In stiller Nacht einher,
    So sehen sie die beiden
    Im Kahne auf dem Meer.
    Siehe auch hier: de.wikipedia.org/wiki/Clemens...
    wortwuchs.net/lebenslauf/clem...
    www.lyrik123.de/clemens-brenta...
    de.wikipedia.org/wiki/Dieter_...

КОМЕНТАРІ • 10

  • @utebinder8348
    @utebinder8348 4 місяці тому +1

    Und ebensl wunderbar saft und geheimisvoll rezitiert 😊
    ❤ Dank

  • @corneliamueller1041
    @corneliamueller1041 4 місяці тому +1

    Wundervoller Brentano ! Danke...

  • @samoinborut1339
    @samoinborut1339 4 місяці тому +1

    Vielen Dank.

  • @bettinabeckroge2808
    @bettinabeckroge2808 4 місяці тому +1

    Warum sahen sie sich
    in der Nacht nicht mehr
    und trieben still im Kahne,
    hinaus auf's off'ne Meer?
    Dies grenzt
    auf seine Art und Weise
    an ein Mysterium,
    verhüllt auf stiller Reise.
    (BB/ 24-02)
    Schönes Gedicht von Brentano, gut rezitiert, und wundervolle Anmerkung dazu.
    Vielen Dank! 🙏