Was ist Scamming?

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  • Опубліковано 15 жов 2024
  • Was ist Scamming?
    Ein Lehrfilm für die Unterrichtseinheit „Afrikabilder in Betrugs-E-Mails“ von Dr. Jan Beek und Dr. Alexander Tillmann. Graphik und Animation von Paul Grabowski. Entstanden in dem vom BMBF-geförderten Forschungsprojekt AFRASO - "Afrika's Asiatische Optionen" (www.afraso.org)
    Ein Unbekannter bietet Millionen an, wenn man ihm bei einer Erbschaft oder anderen Geschäften hilft. Die Betrugsmethode nennt man entweder Scamming, ein umgangssprachlicher englischer Ausdruck für Betrug oder Vorschussbetrug, weil die Methode mit Vorschusszahlungen funktioniert. Das Geschäft mit den Betrugs-E-Mails ist immens, jährlich werden über 55 Millionen US Dollar an Scammer gezahlt. Ursprünglich wurde diese Betrugsmasche im 19. Jahrhundert in den USA entwickelt, damals noch mit Telegrammen. In den 1980er Jahren haben junge Nigerianer die Methode wiederentdeckt, zunächst mit Faxgeräten und dann mit E-Mails. Seitdem hat sich diese Betrugsart bei jungen Internetbenutzern in anderen afrikanischen Ländern und darüber hinaus verbreitet. Die E-Mailempfänger leben meist in Europa oder Nordamerika, neuerdings aber auch in Asien.
    Durch die heutigen Möglichkeiten der einfachen Kontaktaufnahme über das Internet via E-Mail oder Soziale Netzwerke eröffnen sich in Verbindung mit anonymen Geldtransfer-Services neue Betrugsspielräume im Cyberspace. Dieser kann als virtueller, transnationaler Raum verstanden werden, der weit voneinander entfernt lebende Menschen weitgehend anonym miteinander verbindet und so auch kriminelle Aktivitäten über Kontinente und Ländergrenzen hinweg ermöglicht. Gleichzeitig stellt sich eine Strafverfolgung durch räumliche Entfernungen und unterschiedliche staatliche Rechtssysteme als äußert schwierig dar. Mit seiner weltweiten Präsenz untergräbt der virtuelle Raum so bisherige Mechanismen räumlicher Ordnung (z.B. Grenzkontrollen, Unterstellung von Personen unter territorial definierte staatliche Rechtssysteme). Weil im Internet Menschen von unterschiedlichen Kontinenten direkt miteinander kommunizieren können, werden Stereotype vom kulturell Fremden auf ganz neue Art wichtig. Dabei wird deutlich, wie Vorstellungen von Afrikanern vom Gegenüber ausgenutzt werden können und wie unbrauchbar diese Stereotype als Orientierungswissen in einer Welt mit neuen internetbasierten Nahbeziehungen sind. Die Unterrichtseinheit eröffnet neue Perspektiven auf die Wirkmächtigkeit von Klischees und Sterotypen. Die Auseinandersetzung mit Betrugs-E-Mails wird zur Reflexion konventioneller Bilder des „afrikanischen Fremden“ und vermeintlicher Authentizität digitaler Begegnungen genutzt.

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