Neophyten: Gefahren und Tipps vom Biologen | MDR Garten

Поділитися
Вставка
  • Опубліковано 20 сер 2024
  • Was sind Neophyten und warum sind invasive Pflanzen problematisch für den Arten- und Naturschutz in Deutschland? Der Biologe und Botaniker Dr. Heiko Korsch beantwortet Fragen rund um Pflanzenarten, die zu uns eingewandert sind. So stammen Kartoffeln und Tomaten zwar nicht aus Europa, doch sie sind Kulturpflanzen, die seit Jahrhunderten bei uns angebaut werden. Das Drüsige Springkraut hingegen kann zum Problem für die Natur werden, wenn es sich zu stark ausbreitet - auf Kosten heimischer Arten.
    Noch mehr über Neophyten und ihre Eigenarten erfahren Sie hier: www.mdr.de/s/neophyten
    #neophyten #naturgarten #mdrgarten #invasivespecies
    Mehr Infos rund um den Garten: www.mdr-garten.de
    Der MDR Garten bei Instagram: / mdr_garten
    Der MDR Garten bei Facebook: / mdrgarten
    Der MDR Garten bei Pinterest: www.pinterest....

КОМЕНТАРІ • 25

  • @ae1075
    @ae1075 Рік тому +6

    Wie ich gerade erst gestern auf einem anderen Kanal erfahren habe, ist der sich wachsender Beliebtheit bei Hobbygärtnern erfreuende Schmetterlingsflieder auch eine invasive Art. Er soll sich durch Vögel auf Magerstandorten ausbreiten und dort durch seinen hohen und breiten Wuchs die niedrigen einheimischen Gewächse der Magerstandorte verdrängen. Und was noch hinzu kommt ist, dass der Schmetterlingsflieder ja so sehr als Insektenmagnet beworben wird. Dies geschieht jedoch vollkommen zu Unrecht, denn die Insekten kommen nur sehr schwer an den Nektar, weswegen z.B. die Schmetterlinge immer sehr lange auf den Blütenkerzen sitzen bleiben. Aber als Pollenspender ist er komplett ungeeignet. Und der Pollen ist für die Insekten weitaus wichtiger als der Nektar, habe ich in dem Video erfahren.
    Man darf sich also auf keinen Fall auf die Werbeslogans der Gartenkstaloge und -Märkte verlassen, sondern sollte sich bei richtigen Spezialisten schlau machen, wenn man etwas für die einheimische Pflanzen- und Wildinsektenwelt tun will.

  • @thomasvit7555
    @thomasvit7555 Рік тому +18

    Invasive Neophyten sind eines der größten Probleme für unsere Biodiversität. Bitte pflanzt am besten so viele verschiedene heimische Stauden und Gehölze wie nur möglich. Es gibt für jeden Standort die passenden und besonders wertvollen Pflanzen 🌱 Vielen Dank 🙏

    • @patriciabennett802
      @patriciabennett802 Рік тому +1

      Hallo 🌞 als e i n e der Möglichkeiten, die uns bleiben, gebe ich Dir zum Teil recht.
      Allerdings sollten wir dies im Hinblick auf die"Aussicht auf Erfolg" prüfen. Nur jene heimischen Pflanzen weiter fördern, die gute Aussichten haben, auch höheren Temperaturen und weniger Feuchtigkeit standzuhalten. Wir alle haben nichts von immer kränkeren Pflanzen bzw Pflanzen, die durch ihre Anfälligkeit eher krankmachende Zustände verbreiten (Verpilzungen, Borkenkäfer etc) ...

    • @thomasvit7555
      @thomasvit7555 Рік тому

      @@patriciabennett802 Hallo Patricia 👋
      Aber natürlich. Die heimischen Pflanzen sind tatsächlich am besten auf das hier herrschende Klima angepasst. Und je nachdem aus welcher Region sie kommen, sind sie auch sehr hitze- und trockenheitsresistent. Auch hier hat der Mensch aber Fehler gemacht und sie an falschen Stellen gepflanzt. Zum Beispiel ist die Fichte ein Bergbaum, der es feucht und kühl mag. Ihn in trockenen und heißen Tallagen zu setzen macht absolut keinen Sinn. Aber der vermeintliche Profit überstrahlt zunächst alle Einwände. Und so sieht es leider in vielen Bereichen aus. Jetzt wird es mit fremdländischen Gehölzen versucht, mit denen aber unsere Tierwelt nichts anfangen kann. Für alles gibt es eine Lösung, aber die finanziellen Interessen stehen diesen oft genug entgegen. Leider. Liebe Grüße 👋 Tom

    • @derphilosoph651
      @derphilosoph651 Рік тому +1

      @@patriciabennett802 Ein sehr interessanter, wichtiger Aspekt!

    • @noracosa
      @noracosa 4 місяці тому

      Abgesehen davon, gibt es auch heimische die invasiv sind. Z.B. dir Brombeeren oder die Rosa canina. Die überwuchern innert kürzeste Zeit ganze giessen Flächen.

    • @noracosa
      @noracosa 4 місяці тому

      PS: Nein, nicht die Neophyte sind das Problem für die Biodiversität, sie sind die Lösung. Wir Menschen sind das, Problem. Die Natur ist dabei es sehr effizient zu lösen. Die Natur ist total unparteiisch. Für sie sind wir nicht schützenswerter als z.B. das Johanniskraut, die Bienen oder Eseln. Sie hat nur einen Auftrag: Das Leben auf diesem Planeten zu erhalten. Wir sind nur Gäste, unterzoge und respektlose Gäste. Eigentlich wäre es an der Zeit das weisse Tüchlein zu zücken, und uns in Demut und Achtung zu ergeben. Das ist die Schlacht die wir nicht gewinnen können.
      Ich habe Ihnen nun meinen IQ von 160 zur Verfügung gestellt. Machen Sie guten Gebrauch davon.
      Freundliche Grüsse

  • @derphilosoph651
    @derphilosoph651 Рік тому +3

    Ich fühle mich genötigt ein paar Fragen zu stellen, die mir beim Thema "Neophyten" bzw. "Invasive Neophyten" immer wieder durch den Kopf gehen: Vor ca. 10000 Jahren war Deutschland doch fast vollständig eine baumlose Tundra. Seither sind doch sehr viele Pflanzen eingewandert oder haben sich invasiv ausgebreitet. Natürlich geschieht dies jetzt, unterstützt durch den Menschen, schneller - aber ist es pauschal schlecht? Ist Natur nicht prinzipiell werden und vergehen? Was also genau ist "das Problem" bei solchen Invasionen? Was versuchen wir zu verhindern bzw. zu bewahren? Den aktuellen Status Quo, der Biodiversität - also sozusagen die jetzige, uns vertraute, Momentaufnahme? Oder geht es ums Geld - weil es in jedem "Forst" notwendig um Ertrag - also um Gewinn geht? Wird "die Natur" sozusagen nur als Alibi verwendet um nicht, kalt und plump, sagen zu müssen: Kermesbeeren verhindern neue ertragreiche Eichen - mit Kermesbeeren lässt sich nichts verdienen? Und: was schätzen wir an einer hohen Artendichte? Warum ist es "gut" oder "wichtig" das auf einem bestimmten Raum viele Arten leben? Weil wir es "schön" finden? Also letztendlich möchte ich die Frage aufwerfen: Was wollen wir eigentlich wenn wir invasive Neophyten stoppen - und warum? Wenn die Antwort darauf eine verkappte "Fremdenfeindlichkeit" ist, weil wir Veränderungen nicht schätzen, weil sie unbequem sind - dann sollten wir nach besseren Gründen suchen. Find ich zumindest. Wie seht ihr das?

    • @mdr_garten
      @mdr_garten  Рік тому +3

      Hallo Philisoph ☺️
      Dein Name ist wohl Programm wie es scheint 😁
      Das sind natürlich sehr interessante Fragen, die du hier in den Raum wirfst! Wir sind gespannt auf die Reaktionen aus der Community.
      Wir als MDR Garten stehen grundsätzlich hinter dem Naturschutz. Bei manchen Neophyten kann das entfernen oder Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Ausbreitung sinnvoll sein, wenn diese andere Pflanzenarten verdrängen. Das muss aber nicht immer die angebrachte Maßnahme sein. Unter Ökologen wird die Frage nach dem Umgang mit Neophyten jedenfalls auch stets viel diskutiert.
      viel Spaß bei der weiteren Diskussion wünscht euer MDR Garten Team!

    • @patriciabennett802
      @patriciabennett802 Рік тому +1

      Hallo 🌞
      Deinen interessanten Gedankenansatz habe ich erst gelesen, nachdem ich meinen Kommentar oben geschrieben hatte.... ich würde mich sehr über eine diesbezügliche Diskussion freuen! 🙂👍

    • @thomasvit7555
      @thomasvit7555 Рік тому +12

      Hallo 👋
      Hier geht es ja nicht darum, alle fremdländischen Gewächse zu verteufeln, nur weil sie fremdländisch sind. Nicht jeder Neophyt ist auch invasiv und an manchen sammeln sogar einige Insekten Nektar. Aber wie es bereits angeklungen ist, Veränderungen in der Florenzusammensetzung gab es schon immer, auch vor dem Menschen. Nur geschah dies über sehr lange Zeiträume und die Tiere konnten sich daran langsam anpassen. Viele der heimischen Tiere und Pflanzenarten haben eine Jahrtausende währende Koevolution hinter sich und hängen gegenseitig voneinander ab. Werden nun in Windeseile invasive Pflanzen durch den Menschen eingebracht, verdrängen diese die heimischen auf ganz drastische Art und Weise. Die letzten natürlichen Habitate in unserer aufgeräumten Landschaft gehen dadurch verloren und die Tiere, die oft von nur wenigen Pflanzen, oder sogar einer einzigen Art abhängig sind sterben aus. Sie haben keine Möglichkeit, sich so schnell anzupassen. Von diesen Tieren hängen wiederum weitere Tierarten ab und schließlich auch wir. Die Biodiversität leidet sowieso schon enorm durch Versiegelung, Massentierlaltung, Klimawandel und Pestizideinsatz. Lohnt es sich denn nicht, die letzten Refugien unserer Zeit zu erhalten und damit auch unsere Zukunft zu sichern?

    • @derphilosoph651
      @derphilosoph651 Рік тому

      @@thomasvit7555 Vielen Dank für Deinen aufschlussreichen Kommentar! Immer wenn Pflanzen - auch invasive Pflanzen - auf radikale Weise vernichtet, entfernt, bekämpft, gerodet, vergiftet etc. werden sollen, läuft es mir kalt den Rücken runter. Da wird manchmal ein regelrechter Kleinkrieg inszeniert. Ich stimme Dir in den anderen Punkten jedoch absolut zu: Wir leben ohnehin in einer Zeit in der viiiele Arten aussterben. Jeden Tag. Und wir leben in einer Welt die sehr stark im Wandel begriffen ist. Es erscheint mir daher sinnvoll Biodiversität zu schützen - allein schon um diesem Wandel mit einer großen Bandbreite an evolutionär entwickelten Konzepten und Strategien begegnen zu können. Wie heißt es so schön: der Ton macht die Musik. Und solange wir uns bemühen einen unaufhaltbaren Wandel differenziert zu betrachten und sinnvoll zu begleiten (eben auch indem man das Wüten von "zu erfolgreiche Pflanzen", die man selbst eingebracht hat, zu begrenzen) ist viel gewonnen. Allerdings sind wir auch weiterhin Menschen: Wir lieben Schönheit, Farbe, Gestaltung, Ausdruck, haben Sehnsüchte und Wünsche. Es wäre meiner Meinung nach ein Fehler diese Sehnsüchte, dieses Menschliche beim Naturschutz zu unterschätzen: Wenn jemand Forsythien und Lebensbaum liebt und er solche Gewächse gerne in seinem Garten haben möchte, wäre es zu viel verlangt ihm aufzuzwingen ab sofort nur noch Kornelkirschen, Schlehen und Liguster zu pflanzen. Das würde ihn nur verbittern, verletzen und unter Umständen würde er die Idee eines naturnahen Gartens dann gänzlich ablehnen. Vielleicht sogar bei seinen Nachbarn torpedieren. Damit wäre nichts gewonnen.

    • @stevok.2202
      @stevok.2202 Рік тому +4

      Ich würde sagen, dass man nicht nur auf die Pflanzen an sich schauen sollte, sondern auch um das weitere Umfeld.
      An die Kermesbeere gehen z.B. viel weniger Insekten ( Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen, Käfer, Schmetterlinge und Raupen) und Vögel als an den heimischen Weißdorn oder die Eberesche. Finden also Insekten weniger Nahrung, weil sie Thuja, Lorbeerkirsche etc. nicht mögen, finden unsere Vögel und Amphibien auch weniger Nahrung.