Die stille Beteiligung minderjähriger Kinder an der GmbH der Eltern

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  • Опубліковано 19 жов 2024
  • Die stille Beteiligung minderjähriger Kinder an der GmbH der Eltern
    2/23 Gesellschafter-Geschäftsführer einer Familien-GmbH könnten daran interessiert sein, eines ihrer minderjährigen Kinder - auch eines Babys - an ihrer GmbH als stillen Gesellschafter zu beteiligen. In der Regel würde eine solche Beteiligung als typisch stille Gesellschaft gegründet werden.
    Folgende Motive könnten Anlass für eine solche stille Beteiligung sein:
    1) Das Kind soll eines Tages für die GmbH beruflich tätig werden, eventuell sogar in verantwortungsvoller Position. Mithilfe der stillen Beteiligung könnte das Kind an das Unternehmen der Eltern herangeführt werden.
    2) Der Gewinn der GmbH soll auf weitere Familienangehörige verteilt werden, insbesondere solche, die bislang keine oder nur wenige Steuern zahlen.
    Auch ein minderjähriges Kind profitiert vom steuerfreien Grundfreibetrag in Höhe von 10.637 € (ab 2023) und vom Sparerfreibetrag in Höhe von 1.000 €. Die Einkünfte eines typisch stillen Gesellschafters stellen Einkünfte aus Kapitalvermögen dar, auf die der Sparerfreibetrag anzuwenden ist.
    Das Kindergeld und der Kinderfreibetrag der Eltern werden durch eigene Einkünfte des Kindes bis zum Abschluss seiner Erstausbildung nicht beeinträchtigt. Mit anderen Worten: Die Kindervergünstigungen gelten unabhängig von der Höhe der Einkünfte des Kindes. Lediglich andere staatliche Transferleistungen, z.B. BAföG, könnten wegfallen.
    Wir wollen unterstellen, dass sich das Kind mit 50.000 € Einlage still an der GmbH der Eltern beteiligen soll. Wie kommt das Kind an diese Mittel? Entweder wird ihm der Geldbetrag von den Eltern geschenkt oder die Eltern treten eine Darlehensforderung, die sie gegen die GmbH haben, an das Kind ab. Im Anschluss daran wird diese Darlehensforderung des Kindes in eine stille Einlage umgewandelt.
    Wie wird eine stille Beteiligung mit einem Minderjährigen vereinbart?
    Normalerweise handeln die Eltern als gesetzliche Vertreter für das minderjährige Kind. Eine Vertretung durch die Eltern ist allerdings ausgeschlossen, wenn Interessengegensätze zwischen Eltern und Kind drohen. Dies ist der Fall, wenn die Eltern an der GmbH beteiligt sind. Auch die Beteiligung eines Elternteils am Stammkapital oder die Übernahme der Geschäftsführung verhindern ein Vertretungsrecht für das Kind. Ist ein Elternteil wegen eines Interessengegensatzes verhindert, darf auch der andere Elternteil den Minderjährigen nicht vertreten. Ist das Vertretungsrecht der Eltern ausgeschlossen, ist die Bestellung eines Ergänzungspflegers erforderlich. Dieser wird vom zuständigen Familiengericht auf Antrag bestellt und handelt sodann im Namen des Minderjährigen beim Abschluss der stillen Gesellschaft mit dem GmbH-Geschäftsführer. Die Eltern haben ein Vorschlagsrecht gegenüber dem Familiengericht bezüglich des Ergänzungspflegers. Sie werden in der Regel den Steuerberater der Gesellschaft oder einen Rechtsanwalt beauftragen. Nicht bestellt werden darf ein Angehöriger der Eltern.
    Nach dem ab dem 1.1.2023 geltenden neuen Vormundschafts- und Betreuungsrechts ist für einen Gesellschaftsvertrag, der zum Betrieb eines Erwerbsgeschäfts eingegangen wird, zusätzlich eine Genehmigung des Betreuungsgerichts, also des zuständigen Amtsgerichts, erforderlich.
    Werden diese Formalien nicht eingehalten, droht die Nichtanerkennung der stillen Gesellschaft durch das Finanzamt. In diesem Falle würden die Gewinnausschüttungen an den stillen Gesellschafter als verdeckte Gewinnausschüttungen der GmbH behandelt; sie müssten zusätzlich von den Eltern als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuert werden.
    Folgende Gewinnbeteiligungen des Stillen werden von der Finanzverwaltung anerkannt:
    1. Stammt die Einlage aus eigenen Mitteln des Kindes - also nicht aus einer Schenkung der Eltern -, ist eine Rendite von 25% der Einlage angemessen, wenn der Stille nur am Gewinn und nicht am Verlust beteiligt ist. Ist er auch am Verlust beteiligt, kann der Gewinnanteil 35% der Einlage betragen.
    2. Wurde die Einlage dem Stillen von den Eltern geschenkt, kann die Rendite 15% der Einlage betragen, wenn der Stille auch am Verlust beteiligt ist. Ist die Verlustbeteiligung ausgeschlossen, kann die Beteiligung bis zu 12% der Einlage betragen.
    Quellen: H 15.9(5) Einkommensteuer-Richtlinien

КОМЕНТАРІ • 9

  • @stilianosbrusenbach
    @stilianosbrusenbach 9 місяців тому +1

    Die Meisten meiner Kollegen vergessen den Hinweis, dass bei Ausnutzung des Existenzminimums eine eigene Krankenversicherungspflicht ausgelöst wird.

  • @haraldschmidt3404
    @haraldschmidt3404 3 місяці тому

    Geht eine stille Beteiligung auch an einem Einzelunternehmen.

  • @lucass.8300
    @lucass.8300 Рік тому

    Hierbei würde es sich um ein durchgehend "vorteilhaftes" Geschäft für das minderjährige Kind handeln. Es ist schade, dass durch Hürden wie mit dem Ergänzungspfleger diese Möglichkeit wie so oft nur für Vermögende übrig bleibt. Danke auch für die prozentualen Angaben zur Einlage. Sind monatliche Sparbeiträge der Eltern für das Kind, Eigenmittel oder eine Schenkung? Dieser Unterschied ist mir noch nicht ganz klar. Super Kanal, gleich mal abonniert.

    • @gmbhchef
      @gmbhchef  Рік тому

      Monatliche Sparbeiträge für das Kind aus dem Einkommen der Eltern sind mit einer Schenkung gleichzusetzen, wenn diese Beiträge sodann als stille Beteiligung vereinbart werden. Wenn diese Sparbeiträge dagegen zunächst (d.h. für 4-6 Monate) auf einem Festgeldkonto auf den Namen des Kindes angelegt werden und erst im Anschluss daran in eine stille Beteiligung umgewandelt werden, handelt es sich nach meiner Auffassung um Eigenmittel.
      Herzlichen Gruß,
      Dr. Hagen Prühs

  • @markusluczak3385
    @markusluczak3385 11 місяців тому

    Das heißt das Ganze würde ohne Gericht in folgender Konstellation funktionieren:
    Minderjähriges Kind als typischer stiller Gesellschafter, wenn beide Eltern Angestellte der GmbH sind, keine Gesellschafter und die Oma alleinige Gesellschafterin ist durch Treuhänderschaft der Anteile vom Vater.
    Knackpunkt die Oma sollte das 18 Lebensjahr des Enkels erleben.
    Verstehe ich das korrekt?

  • @painis1405
    @painis1405 Рік тому

    ich würde auch gerne in den genuss von 50.000 € kommen... 😩

  • @atticus4441
    @atticus4441 9 місяців тому

    So eine unsinige und komplizierte Gestaltung. Finger weg

  • @painis1405
    @painis1405 Рік тому

    🤌🤌🤌🤌🤌