Geschäftsfreund meines Vaters hatte so einen W108 280SE. Das Auto hatte aus meiner Sicht etwas Erhabene, als Kind beeindruckten mich die senkrechten Scheinwerfer mit den doppelten Rundleuchten und den kleinen dazwischen liegenden Leuchtdreiecken für Blinker und Standlicht, sowie die gekröpften Wischerarme mit den gegenläufigen Wischern unheimlich. 😍 Wir hatten zu der Zeit einen /8 und später dann den tollen W116. Aber der W108 hat für mich immer noch einen besonderen Reiz.
nein, das mit Willi Brandt erscheint mir unwahrscheinlich. Ich gehe davon aus, dass er seinerzeit noch als Schutzperson klassifiziert war. Den W116 als Sonderschutzfahrzeug gab es in der Ausführung mit 3,5 Litermaschine. Der 6,9 wäre vom Gesamtgewicht dafür zu schwer geworden
ist so nicht ganz richtig. Er war Mitarbeiter in dem Team von Friedrich Geiger, er war der Leiter der Abteilung Stilistik. Es war also nicht Paul Bracqs alleiniger Entwurf!
Die 250er Motoren der frühen W108 basierten noch auf dem M180 Motor aus dem 220S von 1950 (der ersten "S-Klasse") mit paarig gesetzten Zylindern und hatten mit 2,5l das Ende der möglichen Hubraumvergrößerung erreicht. Neben Problemen mit der Kühlung gab es auch Schwierigkeiten mit großen Laufspielen und anfangs mit schlechten Nockenwellen. Mit der '68er Modellpflege kamen dann die neuen M130 Motoren die diesen Sorgen abhalfen.
Noch eine Anmerkung: Im W108 war noch die Viergangautomatik mit hydraulischer Kupplung C4 verbaut, die keine nennenswerte Leistung "fraß", aber durch ihre ruckartigen Schaltvorgänge auch als "Ruck-o-matik" bekannt war. Erst der Nachfolger hatte eine zeitgemäßere, butterweich schaltenden Wandlerautomatik, bei den kleinen 6 Zylindermodellen mit vier Fahrstufen, bei den 8-Zylinderfahrzeugen mit drei Stufen, die dann auch etwas mehr Leistung benötigte, aber nicht ständig hin- und her schaltete und die Schaltvorgänge recht sanft ausführte, im Gegensatz zur C4 Automatik, die 1972 beim Ende der W108 Produktion doch ziemlich veraltet war. Kurze Zeit hatten die 8-Zylinder W108 bzw. auch W109 noch eine Wandlerautomatik verbaut, hauptsächlich für den US-Markt.
@@hubertheroldsen.9304Fahre einen W116 E35, ebenso mit butterweich schaltender 3-Gang-Wandlerautomatik W3. Die Sechszylinder haben ja die W4 mit vier Gängen verbaut, fahren aber m. W. im zweiten Gang an, außer bei Kickdown.
@@hubertheroldsen.9304 So schön ein W108 auch ist und so rar ein 280SE 3,5 auch sein mag. Ich würde davon Abstand nehmen. Der kleine Achtzylinder machte die ersten Jahre sehr große Probleme, aufgrund der etwas unstabilen Leitungen und Ventile für die D-Jetronic. Etliche W108 fakelten dabei ab und etliche hatten veritable Motorschäden. Damals bügelte das Daimler Benz noch auf dem Kulanzwege aus. Beim W116 E35 wurden die Schwachstellen überholt, die Leitungen stabiler ausgelegt und die Ventile gepanzert. Denke, ein W108 280S oder SE sind die beste Option. Wobei die Sechsstempeleinspritzpumpe kaum noch repariert werden kann und die Ersatzteilfrage etwas ungeklärt ist. Der 280S hat fast die gleichen Leistungen. Damals spottete man, das teuerste "E"... Ein W108 hätte mir ursprünglich fast besser gefallen als ein W116. Allerdings liegt mir an einem alltagsfähigen Oldtimer, mit dem ich auch weitere Strecken und längere Reisen ins Ausland bewältigen kann. Dank Klimaanlage, Fensterheber/Schiebedach, Kopfstützen, Gurte, wesentlich besserem Fahrwerk ist der W116 schon wesentlich moderner als ein W108. Wobei die letzten Exemplare i.d.R. auch Kopfstützen und Gurte hatten, aber die grenzwertige Automatik mit hydraulischer Kupplung, die hintere Starrachse, fast niemals Fensterheber/Schiebedach und noch seltener eine Klimaanlage. Damals waren die Sommer bei uns auch noch nicht so heiß, wie das heute der Fall ist. Ohne Klimaanlage eine längere Strecke im Sommer ist auch ein Sicherheitsfaktor. Als zweiten Oldtimer, zum Cruisen über Land/Nebenstraße wäre ein W108 optimal. Ich fuhr vor dem W116 zehn Jahre lang einen Opel Kapitän PL 2,6. Dazwischen liegen Welten. Der Kapitän basiert technisch und sicherheitstechnisch auf die 50er Jahre oder gar noch früher, vier Trommelbremsen, kein Bremskraftverstärker, Einkreisbremssystem, keine Servolenkung, keine Kopfstützen/Gurte, dafür unzählige Griffe und Hebel, die bei leichtesten Unfällen grauenhafteste Verletzungen hervorriefen, Türen, die bei Unfällen sofort öffneten und die Insassen durch die Gegend schleudern ließ etc. Irgendwann wurde es mir dann doch etwas mulmig. Außerdem war die Ersatzteilfrage bei Opel außergewöhnlich prekär und das Clubleben bestand aus ziemlich alten und stock-konservativen, spießigen Männern, obwohl ich mittlerweile auch 55 bin und mich durchaus als wertekonservativ bezeichnen würde. Aber der Opal Kapitän Club war ein Panoptikum...
@@hubertheroldsen.9304 Der W108 mit 4,5 ltr. Motor wurde ausschließlich auf dem US-Markt angeboten, nicht in Deutschland. Hier sogar offiziell dementiert, einige Zeit. Um einen kleineren, für den europäischen Markt akzeptablen 8-Zylinder anbieten zu können, was die Käufer vehement verlangten, wurde der M116 mit 3,5 ltr. entwickelt. Es gab aber bis zur Nacharbeitung für den W116 etliche Klagen, kapitale Motorschäden, abgefackelte Fahrzeuge und immense Reklamationen, die meist, wie bei Daimler-Benz üblich, kulant ausgebügelt wurden. Der nachgearbeitete M116 erhielt dann ab 1972 gepanzerte Einspritzventile und stabilere Leitungen. Damit war die Selbstentzündung gebannt. Die ersten M116 litten auch noch unter Kinderkrankheiten der D-Jetronik, was auch zu veritablen Motorschäden führte. Die D-Jetronic war von Anfang an ja nicht unumstritten, wie auch der M116 3,5 und das war auch der Grund, später auf die K-Jetronic umzusteigen, die einfacher im Aufbau und unkomplizierter in der Wartung ist. Der 3,5 ltr. Motor war beim W116 die unpopulärste Motorisierung, ich bin trotzdem recht zufrieden und finde den Unterschied zum 450 doch recht marginal, allerdings, was die Leistung betrifft auch nicht groß zum 280SE. Hier unterscheidet sich dann aber der Sound doch recht eklatant. Ein Achtzylinder ist eben ein Achtzylinder, wirtschaftlich vielleicht nicht unbedingt anzuraten, aber wer fährt aus wirtschaftlichen Gründen oder Vernunft einen Oldtimer...
@@hubertheroldsen.9304Als Lektüre empfehle ich, von allen S-Klasse Büchern, "Die S-Klasse von Mercedes-Benz. Von der Kultur des Fahrens" von Heribert Hofner. Absolut informativ und seriös recherchiert. Für mich das beste Buch über die S-Klasse.
@@hubertheroldsen.9304 Super Entscheidung. Wesentlich interessanter, als das Pendant "Mercedes-Benz S-Klasse: Baureihe W 116 (Schrader-Typen-Chronik)", sehr teuer gehandelt, aber eher marginal informativ. Ähnlich "Das große Mercedes-S-Klasse-Buch: Alle Modellreihen von W 108 bis W 140", kaum günstiger und nur wenig informativer. Das günstigste Buch ist die beste Wahl.
Das Auto meiner Kindheit. Ein silberner W108, Bj. 1970 mit grauer Velourausstattung. Von 1971 bis 1976. Vorher Opel Admiral, danach ein W116. Als ich mir vor Jahren einen Oldtimer kaufte, fiel meine Wahl auf einen Opel Kapitän PL 2,6, da meine Eltern zur Zeit meiner Geburt 1966 auch einen fuhren. Allerdings ist der Kapitän, den ich knapp zehn Jahre hatte, nur für kleinere Ausflüge auf Nebenstraßen geeignet. Sicherheitstechnisch, mit Trommelbremsen ohne Verstärker, ohne Servolenkung und vor allem ohne Gurte und Kopfstützen, dafür mit unzähligen Heben und Griff, die in der Fahrgastkabine hervorstehen, wie Stockhandbremshebel, Zündschloss etc. Außerdem ist bei Opel die Ersatzteilfrage ziemlich schlecht und die Clubszene besteht aus lauter alten, sehr spießigen Herren. (Ich bezeichne mich selbst als konservativ aber nicht spießig) Deshalb fiel meine Wahl auf einen Mercedes. Meine erste Wahl wäre ein W108 gewesen, da ich Paul Bracq Entwurf zeitlos schön finde. Mehre Bekannte mit Fachwissen rieten mir vom W108 ab, da ich gerne weitere Strecken und größere Reisen geplant hatte. Deshalb habe ich mir dann einen W116 E35 gekauft, der fast ebenso schön ist, wie ein W108 aber doch eben wesentlich moderner. Vier Kopfstützen, Sicherheitsgurte, auch hinten, Klimaanlage, elektrische Fensterheber/Schiebedach, Zentralverrieglung etc. und eine traumhafte Straßenlage. Der V8 schnurrt wie ein Kätzchen und das Drehmoment ist sehr gut. Ob auf steilen Passstraße oder schnellen Autobahnfahrten. Die Dreigang-Wandlerautomatik schaltet im Gegensatz zur C4 Kupplungsautomatik des W108 sanft und butterweich. War erst wieder in der Mercedes Werkstatt beim Jahreskundendienst und der Meister bescheinigte mir einen sehr guten Unterboden und ein top Fahrgestell. Ansonsten ist mein Fahrzeug eher Zustand 2, wobei der Innenraum 2+ und die Lackierung 2- ist. Aber da ich mein Auto auch häufiger verwende, ist das vollkommen o.k. Ursprünglich hätte mir zwar ein 280S bzw. SE vollkommen gereicht, ich bekam aber einen kleinen V8 mit der Ausstattung und dem Zustand, wie ich mir vorgestellt hatte. Nachdem ich im Freundeskreis zwei Sechszylinder habe, muss ich doch, vor allem im Sound, einen gewaltigen Unterschied feststellen und ich bin im Nachhinein froh über den kleinen V8. Bin auch schon einen 450 SE gefahren, der Unterschied ist doch ziemlich marginal. Aber zur S-Klasse passt m. E. doch ein Achtzylinder etwas besser als der Reihensechszylinder, der aber dennoch ein wunderbarer Motor ist. P.S. 1975 waren wir mit dem W108 in der DDR, damals in "Karl-Marx-Stadt". Das Auto erregte in Dunkeldeutschland ziemliches Aufsehen... 🙂
Ich war Mitte der 70er Jahre mit dem 280SE in Spanien. Perlmutt und innen blaues Leder. Die Spanier standen immer um das Auto rum. Um die Ecken in den kleinen Dörfern zu kommen war oft ohne zurück setzen nicht möglich. 1981 hab ich dann einen Diplomat 5,4 ltr. gekauft. Das war auch ein super Auto. Im Laufe der Zeit kamen noch einige Autos. Seit 2009 einen Slk280. Solange ich rein und raus komme fahre ich ihn. Man/n muss auch mal erwachsen werden.😉😊
Ich würde die Bezeichnung dunkle Deutschland ziemlich sehen als echtes Vernunft, Deutschland und Westdeutschland als naiv und ahnungslos. Und die Geschichte wird sich fortsetzen und wird ein Ende haben.
Ich finde zu den alten Mercedes passen Automaten besser und zu BMW (E12) mehr die Schalter. Ansonsten kann ich mich allem anschliessen, tolles Gefährt. Grüsse vom W116 450’er aus Appenzell 🇨🇭
@@georgesser3866 Ein Ford Taunus nicht langweilig? Ford Fahrzeuge waren, außer der aufsehenerregenden Badewanne, doch immer die Langweile par excellence. Deshalb war Opel in Deutschland stets wesentlich populärer.
Geschäftsfreund meines Vaters hatte so einen W108 280SE. Das Auto hatte aus meiner Sicht etwas Erhabene, als Kind beeindruckten mich die senkrechten Scheinwerfer mit den doppelten Rundleuchten und den kleinen dazwischen liegenden Leuchtdreiecken für Blinker und Standlicht, sowie die gekröpften Wischerarme mit den gegenläufigen Wischern unheimlich. 😍 Wir hatten zu der Zeit einen /8 und später dann den tollen W116. Aber der W108 hat für mich immer noch einen besonderen Reiz.
Selbst eines Besitzer dieser Modelle.
Wunderschön dieses Design.
Das Logo: Ich komme nicht sonder ich erscheine😂
eine wirklich gelungene und vor allen dingen praxistaugliche einführung in die welt
des 108ers.
Eines der schönsten Limosinen überhaupt!!
Ein Auto mit Stil.. Paul Braq hat ja auch am Design mitgearbeitet
willi brandt den 6,9 liter hatte als dienstwagen -damals schnellstes serienmodel
nein, das mit Willi Brandt erscheint mir unwahrscheinlich.
Ich gehe davon aus, dass er seinerzeit noch als Schutzperson klassifiziert war.
Den W116 als Sonderschutzfahrzeug gab es in der Ausführung mit 3,5 Litermaschine. Der 6,9 wäre vom Gesamtgewicht dafür zu schwer geworden
@@volkerleiste6191 Absolut richtig!
Finde ich auch
Ein wirklich tolles Auto. ❤ Ich liebe mercedes oldtimer
Sehr gut Vorgestellt
Tolle Vorstellung!
Paul Bracqs Meisterwerk. Eine der schönsten Limousinen, die je gebaut wurden.
ist so nicht ganz richtig. Er war Mitarbeiter in dem Team von Friedrich Geiger, er war der Leiter der Abteilung Stilistik. Es war also nicht Paul Bracqs alleiniger Entwurf!
Die 250er Motoren der frühen W108 basierten noch auf dem M180 Motor aus dem 220S von 1950 (der ersten "S-Klasse") mit paarig gesetzten Zylindern und hatten mit 2,5l das Ende der möglichen Hubraumvergrößerung erreicht. Neben Problemen mit der Kühlung gab es auch Schwierigkeiten mit großen Laufspielen und anfangs mit schlechten Nockenwellen. Mit der '68er Modellpflege kamen dann die neuen M130 Motoren die diesen Sorgen abhalfen.
Noch eine Anmerkung: Im W108 war noch die Viergangautomatik mit hydraulischer Kupplung C4 verbaut, die keine nennenswerte Leistung "fraß", aber durch ihre ruckartigen Schaltvorgänge auch als "Ruck-o-matik" bekannt war. Erst der Nachfolger hatte eine zeitgemäßere, butterweich schaltenden Wandlerautomatik, bei den kleinen 6 Zylindermodellen mit vier Fahrstufen, bei den 8-Zylinderfahrzeugen mit drei Stufen, die dann auch etwas mehr Leistung benötigte, aber nicht ständig hin- und her schaltete und die Schaltvorgänge recht sanft ausführte, im Gegensatz zur C4 Automatik, die 1972 beim Ende der W108 Produktion doch ziemlich veraltet war. Kurze Zeit hatten die 8-Zylinder W108 bzw. auch W109 noch eine Wandlerautomatik verbaut, hauptsächlich für den US-Markt.
@@hubertheroldsen.9304Fahre einen W116 E35, ebenso mit butterweich schaltender 3-Gang-Wandlerautomatik W3. Die Sechszylinder haben ja die W4 mit vier Gängen verbaut, fahren aber m. W. im zweiten Gang an, außer bei Kickdown.
@@hubertheroldsen.9304 So schön ein W108 auch ist und so rar ein 280SE 3,5 auch sein mag. Ich würde davon Abstand nehmen. Der kleine Achtzylinder machte die ersten Jahre sehr große Probleme, aufgrund der etwas unstabilen Leitungen und Ventile für die D-Jetronic. Etliche W108 fakelten dabei ab und etliche hatten veritable Motorschäden. Damals bügelte das Daimler Benz noch auf dem Kulanzwege aus. Beim W116 E35 wurden die Schwachstellen überholt, die Leitungen stabiler ausgelegt und die Ventile gepanzert. Denke, ein W108 280S oder SE sind die beste Option. Wobei die Sechsstempeleinspritzpumpe kaum noch repariert werden kann und die Ersatzteilfrage etwas ungeklärt ist. Der 280S hat fast die gleichen Leistungen. Damals spottete man, das teuerste "E"... Ein W108 hätte mir ursprünglich fast besser gefallen als ein W116. Allerdings liegt mir an einem alltagsfähigen Oldtimer, mit dem ich auch weitere Strecken und längere Reisen ins Ausland bewältigen kann. Dank Klimaanlage, Fensterheber/Schiebedach, Kopfstützen, Gurte, wesentlich besserem Fahrwerk ist der W116 schon wesentlich moderner als ein W108. Wobei die letzten Exemplare i.d.R. auch Kopfstützen und Gurte hatten, aber die grenzwertige Automatik mit hydraulischer Kupplung, die hintere Starrachse, fast niemals Fensterheber/Schiebedach und noch seltener eine Klimaanlage. Damals waren die Sommer bei uns auch noch nicht so heiß, wie das heute der Fall ist. Ohne Klimaanlage eine längere Strecke im Sommer ist auch ein Sicherheitsfaktor. Als zweiten Oldtimer, zum Cruisen über Land/Nebenstraße wäre ein W108 optimal. Ich fuhr vor dem W116 zehn Jahre lang einen Opel Kapitän PL 2,6. Dazwischen liegen Welten. Der Kapitän basiert technisch und sicherheitstechnisch auf die 50er Jahre oder gar noch früher, vier Trommelbremsen, kein Bremskraftverstärker, Einkreisbremssystem, keine Servolenkung, keine Kopfstützen/Gurte, dafür unzählige Griffe und Hebel, die bei leichtesten Unfällen grauenhafteste Verletzungen hervorriefen, Türen, die bei Unfällen sofort öffneten und die Insassen durch die Gegend schleudern ließ etc. Irgendwann wurde es mir dann doch etwas mulmig. Außerdem war die Ersatzteilfrage bei Opel außergewöhnlich prekär und das Clubleben bestand aus ziemlich alten und stock-konservativen, spießigen Männern, obwohl ich mittlerweile auch 55 bin und mich durchaus als wertekonservativ bezeichnen würde. Aber der Opal Kapitän Club war ein Panoptikum...
@@hubertheroldsen.9304 Der W108 mit 4,5 ltr. Motor wurde ausschließlich auf dem US-Markt angeboten, nicht in Deutschland. Hier sogar offiziell dementiert, einige Zeit. Um einen kleineren, für den europäischen Markt akzeptablen 8-Zylinder anbieten zu können, was die Käufer vehement verlangten, wurde der M116 mit 3,5 ltr. entwickelt. Es gab aber bis zur Nacharbeitung für den W116 etliche Klagen, kapitale Motorschäden, abgefackelte Fahrzeuge und immense Reklamationen, die meist, wie bei Daimler-Benz üblich, kulant ausgebügelt wurden. Der nachgearbeitete M116 erhielt dann ab 1972 gepanzerte Einspritzventile und stabilere Leitungen. Damit war die Selbstentzündung gebannt. Die ersten M116 litten auch noch unter Kinderkrankheiten der D-Jetronik, was auch zu veritablen Motorschäden führte. Die D-Jetronic war von Anfang an ja nicht unumstritten, wie auch der M116 3,5 und das war auch der Grund, später auf die K-Jetronic umzusteigen, die einfacher im Aufbau und unkomplizierter in der Wartung ist. Der 3,5 ltr. Motor war beim W116 die unpopulärste Motorisierung, ich bin trotzdem recht zufrieden und finde den Unterschied zum 450 doch recht marginal, allerdings, was die Leistung betrifft auch nicht groß zum 280SE. Hier unterscheidet sich dann aber der Sound doch recht eklatant. Ein Achtzylinder ist eben ein Achtzylinder, wirtschaftlich vielleicht nicht unbedingt anzuraten, aber wer fährt aus wirtschaftlichen Gründen oder Vernunft einen Oldtimer...
@@hubertheroldsen.9304Als Lektüre empfehle ich, von allen S-Klasse Büchern, "Die S-Klasse von Mercedes-Benz. Von der Kultur des Fahrens" von Heribert Hofner. Absolut informativ und seriös recherchiert. Für mich das beste Buch über die S-Klasse.
@@hubertheroldsen.9304 Super Entscheidung. Wesentlich interessanter, als das Pendant "Mercedes-Benz S-Klasse: Baureihe W 116 (Schrader-Typen-Chronik)", sehr teuer gehandelt, aber eher marginal informativ. Ähnlich "Das große Mercedes-S-Klasse-Buch: Alle Modellreihen von W 108 bis W 140", kaum günstiger und nur wenig informativer. Das günstigste Buch ist die beste Wahl.
Sehr schöner Bericht mit interessanten Details (zB. Plattform gleich zur Heckflosse)
Das Auto meiner Kindheit. Ein silberner W108, Bj. 1970 mit grauer Velourausstattung. Von 1971 bis 1976. Vorher Opel Admiral, danach ein W116. Als ich mir vor Jahren einen Oldtimer kaufte, fiel meine Wahl auf einen Opel Kapitän PL 2,6, da meine Eltern zur Zeit meiner Geburt 1966 auch einen fuhren. Allerdings ist der Kapitän, den ich knapp zehn Jahre hatte, nur für kleinere Ausflüge auf Nebenstraßen geeignet. Sicherheitstechnisch, mit Trommelbremsen ohne Verstärker, ohne Servolenkung und vor allem ohne Gurte und Kopfstützen, dafür mit unzähligen Heben und Griff, die in der Fahrgastkabine hervorstehen, wie Stockhandbremshebel, Zündschloss etc. Außerdem ist bei Opel die Ersatzteilfrage ziemlich schlecht und die Clubszene besteht aus lauter alten, sehr spießigen Herren. (Ich bezeichne mich selbst als konservativ aber nicht spießig) Deshalb fiel meine Wahl auf einen Mercedes. Meine erste Wahl wäre ein W108 gewesen, da ich Paul Bracq Entwurf zeitlos schön finde. Mehre Bekannte mit Fachwissen rieten mir vom W108 ab, da ich gerne weitere Strecken und größere Reisen geplant hatte. Deshalb habe ich mir dann einen W116 E35 gekauft, der fast ebenso schön ist, wie ein W108 aber doch eben wesentlich moderner. Vier Kopfstützen, Sicherheitsgurte, auch hinten, Klimaanlage, elektrische Fensterheber/Schiebedach, Zentralverrieglung etc. und eine traumhafte Straßenlage. Der V8 schnurrt wie ein Kätzchen und das Drehmoment ist sehr gut. Ob auf steilen Passstraße oder schnellen Autobahnfahrten. Die Dreigang-Wandlerautomatik schaltet im Gegensatz zur C4 Kupplungsautomatik des W108 sanft und butterweich. War erst wieder in der Mercedes Werkstatt beim Jahreskundendienst und der Meister bescheinigte mir einen sehr guten Unterboden und ein top Fahrgestell. Ansonsten ist mein Fahrzeug eher Zustand 2, wobei der Innenraum 2+ und die Lackierung 2- ist. Aber da ich mein Auto auch häufiger verwende, ist das vollkommen o.k. Ursprünglich hätte mir zwar ein 280S bzw. SE vollkommen gereicht, ich bekam aber einen kleinen V8 mit der Ausstattung und dem Zustand, wie ich mir vorgestellt hatte. Nachdem ich im Freundeskreis zwei Sechszylinder habe, muss ich doch, vor allem im Sound, einen gewaltigen Unterschied feststellen und ich bin im Nachhinein froh über den kleinen V8. Bin auch schon einen 450 SE gefahren, der Unterschied ist doch ziemlich marginal. Aber zur S-Klasse passt m. E. doch ein Achtzylinder etwas besser als der Reihensechszylinder, der aber dennoch ein wunderbarer Motor ist. P.S. 1975 waren wir mit dem W108 in der DDR, damals in "Karl-Marx-Stadt". Das Auto erregte in Dunkeldeutschland ziemliches Aufsehen... 🙂
Ich war Mitte der 70er Jahre mit dem 280SE in Spanien. Perlmutt und innen blaues Leder. Die Spanier standen immer um das Auto rum. Um die Ecken in den kleinen Dörfern zu kommen war oft ohne zurück setzen nicht möglich. 1981 hab ich dann einen Diplomat 5,4 ltr. gekauft.
Das war auch ein super Auto.
Im Laufe der Zeit kamen noch einige Autos. Seit 2009 einen Slk280.
Solange ich rein und raus komme fahre ich ihn. Man/n muss auch mal erwachsen werden.😉😊
Ich würde die Bezeichnung dunkle Deutschland ziemlich sehen als echtes Vernunft, Deutschland und Westdeutschland als naiv und ahnungslos. Und die Geschichte wird sich fortsetzen und wird ein Ende haben.
Paul Bracq war nicht alleiniger Designer von der Bauhreihe, er arbeitet im "Team" von Friedrich Geiger, Leiter der Abteilung Stilistik.
Ich finde zu den alten Mercedes passen Automaten besser und zu BMW (E12) mehr die Schalter. Ansonsten kann ich mich allem anschliessen, tolles Gefährt. Grüsse vom W116 450’er aus Appenzell 🇨🇭
Ton und Kamera lassen zu wünschen, was die Fahrzeuge etwas schlechter darstellen.
Da hast du vollkommen recht - deswegen haben wir dann auch in Technik investiert....
@@verus-classicsdas freut mich zu hören, denn der Input ist super informativ und interessant.
Danke
Bravo
Mein Baujahr das Auto 1968 das war noch Autos super
Tonqualität leider katastrophal.
Könnte weinen.😂 meiner war Bj. 72
Yesss
Na, das ist doch ein gescheites Auto. Dafür gibt es auch heute noch Ersatzteile...
Nix wie der Ford 17m.....
Der Ford ist aber nicht so langweilig. Aber die Ersatzteillage ist bei Mercedes tatsächlich besser.
@@georgesser3866 Ein Ford Taunus nicht langweilig? Ford Fahrzeuge waren, außer der aufsehenerregenden Badewanne, doch immer die Langweile par excellence. Deshalb war Opel in Deutschland stets wesentlich populärer.
Ich möchte einen Mercedes W108 kaufen