Für die Anderen waren wir die ‚Assis‘ - Christian Baron | SWR1 Leute
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- Опубліковано 2 жов 2024
- Christian Baron ist Journalist und Schriftsteller. Er ist aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in Kaiserslautern und hat als erster seiner Familie Abitur gemacht und studiert. Im Rahmen der ARD-Themenwoche ‚Wir gesucht- was hält uns zusammen‘ erzählt er, was ihm geholfen hat, aus der Armut rauszukommen und seinen Weg zu gehen.
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#journalist #harzIV #aufstieg
Sein Vater war ungelernter Möbelpacker, Alkoholiker und gewalttätig, die Mutter depressiv. Christian Baron weiß, wie es ist, wenn am Ende des Monats kein Geld mehr übrig ist. Er weiß, was es heißt zu frieren und Hunger zu haben. Und wie es sich anfühlt, von anderen Kindern ausgelacht zu werden, als ‚Dummschüler‘ und ‚Barackler‘ verspottet zu werden.
‚Ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft!‘
Als seine Mutter mit neun Jahren starb, hat seine Tante Christian Baron und seine drei Geschwister aufgenommen. Obwohl auch sie wenig Geld hatte, setzte sie sich für die Kinder ein. Sie setzte beim Jugendamt durch, dass er Abitur machen konnte, rief bei der ‚Rheinpfalz‘ an, damit er eine Chance bekam, für die Zeitung zu schreiben. Auch von Lehrern hat er Unterstützung erfahren.
Wie ein Fremdkörper fühlt sich Christian Baron zum Teil heute noch. Seine Kollegen bei der Berliner Wochenzeitung ‚Der Freitag‘, für die er arbeitet, stammen meist aus Akademikerhaushalten, reden anders, bewegen sich anders als er. Alle zwei Monate besucht er seine Tante und seine Geschwister in Kaiserslautern.
Dies ist ein offizieller Kanal des Radioprogramms SWR1. Hier finden Sie alle Clips der Radio-Sendung „SWR1 Leute“ - die vergangenen Interviews und alle brandaktuellen Talks der laufenden Woche. Der Begriff wird gern benutzt, hier trifft er zu: Kult. Vor drei Jahrzehnten als erste Talkshow im Popradio aus der Taufe gehoben, ist sie heute aus der Radiowelt nicht mehr wegzudenken. Viel Zeit für (meist) einen Gesprächspartner. Menschen, die im Mittelpunkt stehen. Menschen, die Herausragendes leisten. Menschen mit einer spannenden Lebensgeschichte. In SWR1 Leute ist alle Welt zu Gast: Show- und Sportstars, Schauspieler, Musiker, Politiker, Unternehmer, Nobelpreisträger, Wissenschaftler oder einfach Menschen mit einer interessanten Biografie. Schauen Sie doch einfach in unsere Kult-Sendung rein!
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Wisst ihr, wie sich Armut anfühlt?
Ja, merkt man sogar in der Mittelschicht.
ja Armut Alkoholismus und Gewalt
Nicht Armut, aber meine Eltern haben in den 1970igern auf ein Reihenhaus gespart und wìr haben uns sehr eingeschränkt.
@@steffenam Naja, wenn du vernünftig private Altersvorsorge betreibst schon.
Respekt, Respekt, Respekt.
Wie beeindruckend und wie reflektiert, das können nicht viele.
Es lohnt sich, darüber zu forschen, warum ich so bin wie ich bin.
Ich bin tief beeindruckt und werde das Video teilen.
Ich bin schockiert, wie spät ich davon erfahren habe, dass manche Kinder unter solchen Umständen aufwachsen müssen. Toll, was Herr Baron trotzdem aus sich gemacht hat. Hut ab! Sehr sympathischer Mensch. Und seine Tante ebenso. Hand aufs Herz: Wer würde 4 Kinder aufnehmen, wenn er gerade das erste eigene bekommt und selbst nicht viel zum Leben hat? Es macht Mut, dass es solche Menschen gibt!
Danke für diesen Einblick.
Er ist Schriftsteller.........Schriftsteller schreiben Romane............Romane müssen sich NICHT an die Wahrheit halten........
Was meinen Sie damit, dass Sie schockiert sind, so spät darüber zu erfahren...?
Sehr sympathischer Mann. Vielen Dank für die tiefen und persönlichen Einblicke.
Es ist erschreckend unter welchen Umständen er und seine Geschwister leben mussten.
Ich bin auch mit 4 Geschwistern und unfähigen Eltern in den 90ern aufgewachsen und erkenne viele Parallelen.
Auch ich habe es nur zum Abitur geschafft, weil ich kompetente Lehrer hatte und ich zufällig in ein gutes Umfeld geraten bin. An diesem Punkt sei gesagt wieviel Einfluss Pädagogen auf den Werdegang ihrer Schüler haben können und wie wichtig in diesem Zusammenhang Menschenkenntnis und Empathie ist.
Mit 19 ging es mir sehr, sehr schlecht, nachdem ich es langsam schaffte zu reflektieren was „normal“ und „nicht normal“ ist. Die Kindheit warf einen sehr dunklen Schatten. Ich musste mich entscheiden: „Sie oder ich“ und brach den Kontakt zur gesamten Familie ab, um die restliche kraft für meinen Lebensweg aufzuwenden.
Über Umwege habe ich es geschafft meinen Kinderheitsberufswunsch zu verwirklichen und bin heute Tierärztin. Es war ein harter Weg mit vielen Hindernissen und der Rucksack, den man trägt ist deutlich schwerer, als der von anderen. Ich weiß genau was er meint mit dem wechselnden Gefühl zwischen Dankbarkeit und „ich habe kein Ticket dafür“.
Er spricht mir aus der Seele.
Es ist nicht leicht mit den eigenen Erlebnissen und Prägungen in einer Gesellschaft von wohlbehüteten „Akademiker-Kindern“ zu existieren. Aber es ist möglich, wenn man anpassungsfähig ist.
Alles, alles Gute Herr Baron !
Toll, dass es das Interview gibt und dieser Einblick gegeben wird. Aber auf tiefgründige Inhalte muss es doch mehr als ein zustimmendes "hmmm" als Antwort geben und nicht nur das Abspulen der nächsten Frage auf dem Fragekatalog..
Ein sehr, sehr kluger Mann, ich bin von Hr. Baron sehr beeindruckt.
Sehr berührend
So ein berühren des Interview, so ein toller toller Mensch ich werde mir seine Bücher demnächst mal ausleihen. Leider ist das ja kein Einzelfall… Ich hoffe die Behörden schauen deutlicher und schneller mal hin und helfen besser vor Ort…😢
TOLERANZ.............Viele Menschen brauchen dieses lauwarme Gemisch aus Mitleid, Hass und Verachtung!.......Komisch, das mit dieses Zitat gerade bei Dir einfällt!
Lieber SWR, Ihre Themen ,Gäste und auch Moderatoren sind toll . Ich hoffe, dass dieses Format erhalten bleibt !
Ich fand die Fragerin hier
nicht überzeugend .
.
Ich auch nicht. @@ritahorvath8207
Ein sehr berührendes Gespräch, danke dafür!
Vielen Dank für das Lob.
Toller Journalist. Super Idee auch mit der Nichtwählerstrategie
Gerade heute mit Proleten, Pöbel, Parasiten fertig geworden, und gerade eben dann gedacht: hey, gibt's da vielleicht nen O-Ton auf UA-cam? Hach, gibt es!
Gern geschehen 😉
War es working poor und Ausbeutung oder Alkoholsucht und den Verdienst in die Kneipe tragen ?
Beides
Ich hatte eine sehr sehr schlimme Kindheit, bin einige Jahre im Mosaik gewesen und dann auf eine geringe EU-Rente gekommen und lebe jetzt in Armut und Einsamkeit, habe keinerlei Lebenfreude. Ich möchte nie wider Kind sein, es war einfach nur schrecklich. Mein Erzeuger trieb meine Mutter ins Grab und mich haben beide Elternteile psychisch ganz doll kaputt gemacht. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was bei uns immer los war.
Einsamkeit ist ein schlechter Begleiter. Wollen wir mal telefonieren? Ich habe keine wie auch immer gearteten Hintergedanken, möchte nur nicht immer wegsehen - in der Hoffnung, dass es ein kleines bisschen hilft, wie auch Herr Baron eben berichtet,
@@chromebritz4406 ,in Berlin wohnen Sie nicht ,oder?
@@chromebritz4406 finde ich super,das Sie so problemlos einem anderen die Hand reichen!
@@ort_entlein2763 Nein, ich wohne nicht in Berlin.
@@sabineschmidt7424 Danke, aber ein Telefonat ist ja nicht der Rede wert. Mal sehen, was daraus wird. Ich finde jedenfalls, dass es Einsamkeit nicht geben sollte. Selbstgewähltes Alleinsein schon - das kann ja mal sehr schön sein, aber Einsamkeit ist schrecklich! In Großbritannien gibt es meines Wissens bereits ein Einsamkeits-Ministerium. Ich frage mich schon seit längerem, wohin unsere "moderne" Gesellschaft steuert.
Ich habe fuer mein Abitur gar keine bitcoins bekommen.