Zabakuck (JL), die Glocken der Dorfkirche
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- Опубліковано 5 лют 2025
- Tonfolge: cis''-cis''
Die große Glocke wurde, zusammen mit der Schlagglocke, 1823 von der Königlich Preußischen Eisengießerei in Berlin gegossen. Die kleine Glocke ist ein Spätwerk des Magdeburger Gießers Christian Gotthold Ziegner aus dem Jahre 1806.
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Die erste Kirche im Ort, ein Backsteinbau, brannte im Oktober 1793 ab. Mit dem Neubau der Kirche wurde 1801 begonnen; Außenmauern, Kirche und Turm konnten bis 1805 fertiggestellt werden, während der Innenausbau der Kirche erst später begann und von 1815 bis 1817 dauerte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt. Auch notdürftige Arbeiten konnten den fortschreitenden Verfall der Kirche nicht aufhalten; 1973 und 1980 stürzten jeweils Teile des Kirchendachs ein. 1983 wurde es abgetragen, während die Trümmer gleichwohl erst 1992 entfernt wurden. Im Turmuntergeschoss richtete man 1995 einen Raum für Gottesdienste ein, 1999 folgte die Sicherung der Außenmauern. Derzeit (2024) finden Arbeiten am Turm statt.
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Zabakuck ist ein Dorf wendisch-slawischen Ursprungs und fand 1430 seine Ersterwähnung. Das Gut kam nach dem Niedergang der Linie Lindow-Ruppin im Jahre 1524 an die Familie von Randow, die es bis 1757 bewohnten. Heute ist Zabakuck, obwohl nur wenige Kilometer nordöstlich der Stadt Genthin gelegen, Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow und zählt ca. 200 Einwohner.
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Die Aufnahme erfolgte am 20. März 2024. Herzlichen Dank an die Gemeindesekretärin für die Ermöglichung der Aufnahme sowie an die Handwerker vor Ort, die ihre Arbeiten für die Tonaufnahmen kurz unterbrachen!
Das Bild der Kirche sowie die Innenansicht gen Turm entstammen der deutschen Wikipedia (Urheber: „Oweh28”, 2011)
Sehr schön, so ne alte Eisenglocke hat man auch nicht überall. So ein Duett muss unbedingt erhalten werden. Einfach toll 👍🏻
Die Eisenglocke hat höheren Denkmalwert als so manch historisches Geläut (zumal ebenjenes Geläut hier ja ebenfalls komplett erhalten ist). Eine tolle Sache!
Was für ein Schatz!!
Dass sich hier alle Glcoke erhalten haben, grenzt an ein Wunder.
Ziemlich genial !
Perfekt beschrieben! :-)
Wirklich spannend! Die Eisenglocke klingt sehr angenehm. Schln, dass sie hier nicht in den Ruhestand verdonnert wurde.
Ja, hier hat man zum Glück ein gutes Händchen bewiesen und der Wert der Glocken erkannt.
Ich persönlich finde Glocken aus der königlichen Eisengießerei zu Berlin immer sehr interessant
Das geht mir genauso. Glocken der Königl. Preuß. Eisengießerei weisen eine große Vielfalt an Rippen auf. Ein Thema, mit dem ich mich in kommender Zeit mal näher beschäftigen möchte...
Das es da noch eine gibt die in Betrieb ist finde ich sehr toll. Man muss ja bedenken die dame ist 201 Jahr alt. Ich hoffe das diese glocke noch lange läuten darf. Aber die kommt schon der Weule rippe recht nahe wenn ich ehrlich bin.
Es ist toll, dass sich hier gleich zwei solcher Eisenglocken erhalten haben. Die frühesten ihrer Art stammen ja sogar noch aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert.
Die Rippen waren bei der Königlich Preußischen Eisengießerei und ihren Vorgängern stets unterschiedlich - gerade das macht diese alten Eisenglocken so unheimlich spannend.
@bellspotter also von Eisenglocken in den 1830er wie zum Beispiel die 1834 in Lauchhammer gegossenen war mir die Spur der Eisenglocken bekannt. Aber das schon früher welche gab ist mir neu. Gerade mit den Rippen, da könnte ich mir vorstellen das die sehr experimentierfreudig gewesen sind. In Peitz ( hinter Cottbus) gab es auch eine Eisengießerei, dort sollen angeblich auch Eisenglocken gegossen worden sein. Die Thematik finde ich sehr interessant da müsste man mal mehr nachforschen.
Auch wieder ein bemerkenswerter Schatz - vor allem auch, weil man Turm und Geläut in Betrieb hält. Glocken haben wohl doch identitätsstiftenden Charakter. Die große ist halt Gusseisen, aber interessantes Gusseisen! Klasse - Danke!
Wenn schon ein Großteil der Kirche nicht mehr existiert, wird der erhaltene Rest eben umso liebevoller gepflegt!
Wusste gar nicht, dass es so früh schon Eisenglocken gab. Klanglich ziehe ich neuere zwar vor, aber interessant ist es allemal.
Solche Eisenglocken wurden tatsächlich schon ab dem ausgehenden 17. Jh. (!) gegossen. Ich finde sie klanglich unheimlich interessant, zumal fast jede Glocke eine andere Rippe besitzt.
z. B. in Neustadt a. d. Dosse wurden schon am Ende des 17. Jh. Eisenglocken gefertigt. Ein solches Exemplar von 1698 befindet sich heute abgestellt in Halle-Wörmlitz.