Das stimmt nicht. Ich bin professioneller Musiker und beobachte an mir wie auch an Kolleginnen und Kollegen, dass wir den Körper bewegen (und das Gesicht verziehen) gerade WEIL wir uns auf die Musik fokussieren und mit der Musik mitgehen, nicht, um etwas zu vertuschen oder ein Unvermögen zu kompensieren. Die Energie wird nicht in zwei Richtungen gelenkt; so ein Quatsch! Das habe ich noch nie gehört und habe es noch nie bei Schülerinnen und Schülern gesehen. Wenn Schülerinnen und Schüler etwas nicht beherrschen oder Angst haben, dann verkrampfen sie sich oder sie spielen lauter und schneller (der Körper bewegt sich nicht, er ist steif; die Atmung stockt). Wenn sie jedoch versuchen, den Körper zu bewegen und mit der Musik mitzugehen, dann spielen sie tendenziell besser. Das konnte ich aus erster Hand erfahren und an anderen Beobachten. Ich finde es gefährlich, dass Sie diese Unwahrheiten im Video verbreiten. Aber wenigstens haben Sie gegen Ende des Videos gesagt, dass der musikalische Ausdruck an oberster Stelle steht.
Der Meinung bin ich auch. 👍 Jeder Mensch ist anders und drückt sich beim Musizieren auch dementsprechend anders aus bzw. empfindet anders. Für die Einen mag es keinen Effekt haben und lächerlich wirken mit der Musik mitzugehen, Andere wiederum können sich nur so richtig konzentrieren und alles Andere ausblenden. Ähnlich wie bei Leuten, die bei Musik nur stille Zuhörer sind und solchen, die zu tanzen beginnen oder mitsingen. Dieses Video stellt lediglich die subjektive Meinung einer einzelnen Person oder Personengruppe dar.
Man schaue sich mal Gitarrenspieler an. Ich z.b. verziehe dabei auch mein Gesicht, und das nicht mit Absicht. Das sehe ich dann auf den Fotos vom Gig, schrecklich 😂. Ich gehe einfach mit… Ich denke man sollte unterscheiden, zwischen der Show und dem Gefühle zeigen beim Musikmachen.
Die alte Schule… die ganze Energie muss in die Tongebung gesteckt werden. erst seit die Musiker mit den Dirigenten wetteifern, wer schöner wackelt, hat sich das geändert.
Der musikalische Ausdruck steht an erster Stelle, nicht der mimische oder gestikulative Ausdruck! Wenn der Musiker parallel mitbewegt wird, ist es anders, und man kann es unterscheiden!
Habe das so verstanden, dass es nicht darum geht, Bewegungen zu unterdrücken, sondern darum, dass wenn die Bewegungen nicht authentisch sind -erwähnt wurden die Gründe Stress bzw (schlechte) Schauspielerei- ineffiziente Bewegungsmuster entstehen, welche Energie verschwenden und das freie Spiel sowie die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten einschränken. Das erscheint mir absolut einleuchtend. Bin selbst keine Profimusikerin, Spiele aber seit meiner Kindheit seit inzwischen mehreren Jahrzehnten Klavier mit immer wieder größeren Unterbrechungen dazwischen. Und davon die meiste Zeit ohne so recht vorwärts gekommen zu sein. Wie essentiell das Thema Bewegungseffizienz ist, wurde mir im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit der Feldenkrais-Methode klar, die genau dies zum Gegenstand hat: das Aufspüren von parasitären, überflüssigen Muskelspannungen und Festhaltemustern. Das übertriebene Verziehen des Gesichts oder„lächerlich“ wirkende Bewegungen sind nichts anderes als unbewusst oder bewusst eingesetzte Kompensationsmechanismen für solche Festhaltemuster. Während meiner intensivsten Lernphasen in der Feldenkraismethode, die mich letztendlich auch zur professionellen Betätigung als Feldenkraispädagogin geführt hat, habe ich jahrelang zwischenzeitlich kein Klavier angefasst, was ich jetzt aber wieder tue. Und das Ergebnis ist absolut erstaunlich. Plötzlich funktionieren bei mir auf Ebene der Technik und das Ausdrucks auf diesem Instrument Dinge, die mir nie zuvor zugänglich waren, und das wie gesagt ohne zu üben, nur durch Erkenntnisse die ich mithlfe dieser Lernmethode gewonnen habe. Die Feldenkrais-Methode ist zunächst kontextfrei, das Gelernte ist aber universell einsetzbar in jedem anderen Kontext, der einem persönlich wichtig ist. So muss ich also, lieber Torsten, dir nicht einfach irgendetwas glauben, ich habe erfahren dass es so ist. Yes yes yes und vielen Dank.
Wieder ein sehr gutes Thema. Leider bin ich noch mit Klavier spielen zu beschäftigt, daß ich für solche Dinge keine Zeit habe. Ist wohl auch gut so. Danke für das Video.
Lieber Thorsten, vielen Dank für diesen Beitrag! Ich dachte manchmal, mein Spiel erscheint zu "kühl", weil ich von derartigen Ausdrucksformen nichts halte. Deine Ausführungen tun sooo gut!
Es gibt immer viel zu lernen bei den Videos, finde sie sehr hilfreich. Da ich den Kanal erst spät entdeckte, hab ich viel nachzuholen... Manchmal bin ich an der Orgel im Gottesdienst zugange und da kann ich oben auf der Empore ungestört mein Gesicht verziehen bei falschen Tönen etc , weil ich oben alleine bin- nur gut😉. Bei den Videos von Ihnen bekomme ich Motivation , wieder mehr Klavier zu spielen . Vielen Dank! Viele Grüße von Beate aus Sachsen
Es ist schön das Du dieses Tema ansprichst. Ich habe mir letzthin auch selbst Gedenken darüber gemacht. Als Sopranistin die sich am Klavier und anderen Instrumenten selbst begleitet, stelle ich oft fest, das das Gesicht mit dem Ausdruck der Musik mitgeht. Und das soll ja so sein, denn es ist nicht möglich eine traurige Passage zu spielen und singen, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Das würde eine falsche Aussage vermitteln und man wäre nicht authentisch. Die Gefühle wollen ausgedrückt werden, vor allem wenn sie mit Wörter verknüpft sind. Ich glaube dass, das richtige Ausmass davon zu beachten ist, um wirklich authentisch zu wirken. Und dies erreicht man nur durch Ehrlichkeit. Ein schauspielern wollen erübrigt sich. Als Pianist/in aber ist es schwieriger auf manche Menschen nicht lächerlich zu wirken, denn sie können keine Wörter hören die etwas ausdrücken. Doch der Spieler fühlt etwas dabei, was aber für den Zuschauer nicht immer nachvollziehbar ist. Wir müssen aufpassen andere nicht für ihren mimischen Ausdruck zu verurteilen, denn jeder fühlt anders was er gerade spielt. Auch die Finger gehen dabei mit. Ob als streicheln der Tastatur, oder als energisches spiel, wenn es ein Prestissimo sein muss. Dies alles liegt auch im jeweiligen Charakter der unterschiedlichen Personen. Und gerade das macht den Unterschied und die Vielfalt der Menschen aus. Ich bin aber auch Deiner Meinung, dass unnötige Bewegungen der Finger beim Klavierspiel vermieden werden müssen, um ein möglichst fliesendes harmonisches Spiel zu erreichen. Übrigens, Anzug mit Kravatte sieht sehr gut aus in den Aufnahmen. Wirkt professionell. Gute Entscheidung!
Wer seiner Musik ausdruck verleiht, der darf auch gerne mit dem Körper mitgehen. Wenn aber das Gefühl nur in der Mimik zum Ausdruck kommt und nicht in der Musik, dann macht man etwas falsch. Das entscheidende ist immer der musikalische (!) Ausdruck.
Wenn ich spiele, verziehen eher die Zuhörer das Gesicht 😂... Was das "Tasten Streicheln" angeht, muss ich mich schuldig bekennen, bei langsamen Stücken passiert mir das auch, hilft aber irgendwie beim Timing. Und da mir nie jemand zusieht (oder sehen wird), ist es mir auch egal. Aber cool dass das Thema mal angesprochen wird 👍. Viele Grüße!
Interessant wäre es aber, wenn man ein Klavier konstruieren würde, bei dem man nach dem Anschlagen durch Fingerbewegungen auf der gedrückten Taste den Ton beeinflussen kann, ähnlich wie bei einer Gitarre oder Geige. Wurde so etwas mal gebaut?
Mir fällt bei Konzertpianisten oft auf, dass sie oft zwischen den Tönen die Arme sehr hoch heben bzw. hoch "fliegen" lassen. Ist das auch nur Show, oder gibt es dafür einen musikalischen (oder physischen) Grund?
Das hat der Torsten gut auf den Punkt gebracht! Eben habe ich herzhaft lachen müssen, ich habe dieses Verhalten beim Klavierspiel schon oft beobachtet und finde es sooo lächerlich und theatralisch...
Beim Klavier ist das Tastenstreicheln in der Tat sinnlos. Ein Organist verriet mir, dass bei manchen Orgeln mit rein mechanischer Tastentraktur doch noch in ganz geringem Umfang eine nachträgliche Beeinflussung der Ventile möglich ist. Und Synthesizer der höheren Preisklasse haben eine "Aftertouch"-Funktion mit speziellen Sensoren unter den Tasten, mit denen gezielt bestimmte Parameter (z.B. Vibrato) gesteuert werden, da gehört das Streicheln zur beabsichtigten Spielweise.
Sehr schönes Video. Das mit den Gesicht verziehen habe ich auch schon oft gesehen. Und seltsamer Weise wenn man sich wirklich große Pianisten ansieht z.B. Horowitz, Richter usw. Die machen das auch nicht. Also das Gesicht besonders zu verziehen bringt wohl rein fürs gute Klavier spielen überhaupt garnichts. Als Sie das nachgemacht haben mit den Gesicht verziehen musste ich doch sehr schmunzeln. Wirklich wieder ein sehr unterhaltsames Video.
Danke für die Erkenntnis. Ich bin zwar ein lausiger Klavierspieler.................aber ich streichele die Tasten nicht und ich mache keine blöden Gesichter. Lernziel erreicht. Grüße vom Quhpi.
Lang Lang ist meiner Meinung nach ein Stuntpianist der Klassik für die Masse spielt, immer schön die Top-Stücke, die das Publikum kennt und erwartet, das ganze dann in einem Tempo, dass die Virtuosität zeigen soll. Dazu brauchts dann noch das Schauspiel und fertig ist der Lang Lang. Ich will diese „Klassik zum Träumen“ nichtmal schlecht reden. Kann man mögen, muss man nicht. Es gibt aber durchaus auch genug „ernsthafte“ Pianisten, die das in einem Umfang machen, der durchaus befremdlich wirkt. Ich will hier nichts verlinken, weil dann ein Filter das ab und an rausnimmt, aber man such nur mal nach „Brendel K 457“. Es findet sich eine 22:06 lange Live-Einspielung und man achte mal auf die seltenen Einstellungen, in denen er von vorne zu sehen ist, vor allem im langsamen Mittelsatz ab 8:30. Der Unterschied hier ist natürlich, dass Brendel großartig spielt. Und zwar eine ganze Mozart-Sonate, etwas, was ich von Lang Lang nie erwarten würde; ein 22-minütiges Stück würde sein Publikum sicher überfordern (zumindest hab ich nie ein Video länger 5-6 Minuten von ihm gesehen).
@@MTalacdas stimmt natürlich😂.. und ich kann zumindest für mich sagen dass mich Lang Langs Gesicht und die Gesichter vieler anderer Klavierspieler nicht stören. Aber vielleicht beschäftige ich mich auch einfach zuviel mit der eigentlichen Musik..☺️🤷
Lang Lang und Trifonov (Mimik!) hier, Argerich, Rubinstein und Eil dort ... 😉 Scherz beiseite, die Nachricht kam an. Jede und jeder hat seinen Stil, die "Show" darf nur nicht auf Kosten des musikalischen Ausdrucks gehen. Einverstanden.
Es ist ja nicht nur das Streicheln der Tasten. Nein, da wird bei einem gehalten Ton mit der Hand/Finger noch gewackelt, als ob man damit das Vibrato, analag z.B. einer Geige, beeinflussen könnte. Das habe ich schon tausende Male gesehen und finde es jedesmal einfach nur lächerlich. Das Gesicht "verziehe" ich hingegen auch oftmals. Das passiert einfach automatisch und drückt bei mir jeweils Zufriedenheit, Konzentriertheit, aber auch manchmal Unzufriedenheit aus. Ich mache das nicht bewusst, es "passiert" einfach. Na ja, als 66-jähriger Akkordeonist und Klavierspieler, der schon als 15--jähriger die ersten Auftritte absolvieren durfte, kann ich mir das leisten. Ich habe noch NIE negative Rückmeldungen erhalten, dafür schon unzählige Positive. Besten Dank zu interessanten Kanal und frohe Weihnachten
Bei einem Lehrer würde ich mein Gesicht nicht verziehen, überhaupt vor keinem Beobachter. Die Pianisten wollen meiner Meinung nach ein besonderes Drama vorspielen wie Lang Lang oder die holländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen.
man muss die Mimik Anbetrachts der Grimassen von LangLang neu bewerten, ein anderer Exponent des Horrorface in meiner Jugend war Brendel. Ich halte es für wichtig es einem Schüler zu sagen und daran zu arbeiten. Ich hab meine Grimassen selber nicht bemerkt bis man mirs sagte.
Ja nun kann der Gesichtsausdruck aber auch ehrlicher Ausdruck von Empfindungen sein. Sparsam eingesetzt kann der Vortrag überzeugender wirken als mit einem absoluten Pokerface. Eventuell kann auch eine Bewegung helfen, die den Ton nicht direkt beeinflusst. Vielleicht nicht grade Tastenstreicheln, aber z.B. Mitatmen oder manchmal auch vor einem Einsatz sich selbst dirigieren. Insgesamt solite es aber kontrolliert sein und nicht völlig unbewusst. Also lächerlich machen ist glaube ich kein biblisches Konzept von dater akzeptier ich das jedenfalls nicht.
Das "Tastenstreicheln" gehört für mich zur schauspielerischen Darbietung. Gekonnt eingesetzt - bei langsamen und traurigen Stücken bspw. - sieht es unglaublich schön und stimmig aus. Ich pflichte Dir bei, dass man das Stück wirklich beherrschen muss, bevor man zusätzliche schauspielerische Akzente setzt. Letztere können aber dann den Eindruck beim Zuschauer noch einmal extrem steigern. Franz Liszt muss dies meisterhaft beherrscht haben.
Das Gesicht verziehe ich auch oft, aber weil ich mal wieder daneben gehauen habe oder mit Blackout hängen geblieben bin 😂
🤣
Das stimmt nicht. Ich bin professioneller Musiker und beobachte an mir wie auch an Kolleginnen und Kollegen, dass wir den Körper bewegen (und das Gesicht verziehen) gerade WEIL wir uns auf die Musik fokussieren und mit der Musik mitgehen, nicht, um etwas zu vertuschen oder ein Unvermögen zu kompensieren. Die Energie wird nicht in zwei Richtungen gelenkt; so ein Quatsch! Das habe ich noch nie gehört und habe es noch nie bei Schülerinnen und Schülern gesehen. Wenn Schülerinnen und Schüler etwas nicht beherrschen oder Angst haben, dann verkrampfen sie sich oder sie spielen lauter und schneller (der Körper bewegt sich nicht, er ist steif; die Atmung stockt). Wenn sie jedoch versuchen, den Körper zu bewegen und mit der Musik mitzugehen, dann spielen sie tendenziell besser. Das konnte ich aus erster Hand erfahren und an anderen Beobachten. Ich finde es gefährlich, dass Sie diese Unwahrheiten im Video verbreiten. Aber wenigstens haben Sie gegen Ende des Videos gesagt, dass der musikalische Ausdruck an oberster Stelle steht.
Der Meinung bin ich auch. 👍
Jeder Mensch ist anders und drückt sich beim Musizieren auch dementsprechend anders aus bzw. empfindet anders.
Für die Einen mag es keinen Effekt haben und lächerlich wirken mit der Musik mitzugehen, Andere wiederum können sich nur so richtig konzentrieren und alles Andere ausblenden. Ähnlich wie bei Leuten, die bei Musik nur stille Zuhörer sind und solchen, die zu tanzen beginnen oder mitsingen. Dieses Video stellt lediglich die subjektive Meinung einer einzelnen Person oder Personengruppe dar.
Man schaue sich mal Gitarrenspieler an. Ich z.b. verziehe dabei auch mein Gesicht, und das nicht mit Absicht. Das sehe ich dann auf den Fotos vom Gig, schrecklich 😂. Ich gehe einfach mit… Ich denke man sollte unterscheiden, zwischen der Show und dem Gefühle zeigen beim Musikmachen.
Die alte Schule… die ganze Energie muss in die Tongebung gesteckt werden. erst seit die Musiker mit den Dirigenten wetteifern, wer schöner wackelt, hat sich das geändert.
Der musikalische Ausdruck steht an erster Stelle, nicht der mimische oder gestikulative Ausdruck!
Wenn der Musiker parallel mitbewegt wird, ist es anders, und man kann es unterscheiden!
Habe das so verstanden, dass es nicht darum geht, Bewegungen zu unterdrücken, sondern darum, dass wenn die Bewegungen nicht authentisch sind -erwähnt wurden die Gründe Stress bzw (schlechte) Schauspielerei- ineffiziente Bewegungsmuster entstehen, welche Energie verschwenden und das freie Spiel sowie die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten einschränken.
Das erscheint mir absolut einleuchtend. Bin selbst keine Profimusikerin, Spiele aber seit meiner Kindheit seit inzwischen mehreren Jahrzehnten Klavier mit immer wieder größeren Unterbrechungen dazwischen. Und davon die meiste Zeit ohne so recht vorwärts gekommen zu sein.
Wie essentiell das Thema Bewegungseffizienz ist, wurde mir im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit der Feldenkrais-Methode klar, die genau dies zum Gegenstand hat: das Aufspüren von parasitären, überflüssigen Muskelspannungen und Festhaltemustern.
Das übertriebene Verziehen des Gesichts oder„lächerlich“ wirkende Bewegungen sind nichts anderes als unbewusst oder bewusst eingesetzte Kompensationsmechanismen für solche Festhaltemuster.
Während meiner intensivsten Lernphasen in der Feldenkraismethode, die mich letztendlich auch zur professionellen Betätigung als Feldenkraispädagogin geführt hat, habe ich jahrelang zwischenzeitlich kein Klavier angefasst, was ich jetzt aber wieder tue. Und das Ergebnis ist absolut erstaunlich. Plötzlich funktionieren bei mir auf Ebene der Technik und das Ausdrucks auf diesem Instrument Dinge, die mir nie zuvor zugänglich waren, und das wie gesagt ohne zu üben, nur durch Erkenntnisse die ich mithlfe dieser Lernmethode gewonnen habe. Die Feldenkrais-Methode ist zunächst kontextfrei, das Gelernte ist aber universell einsetzbar in jedem anderen Kontext, der einem persönlich wichtig ist.
So muss ich also, lieber Torsten, dir nicht einfach irgendetwas glauben, ich habe erfahren dass es so ist.
Yes yes yes und vielen Dank.
Wieder ein sehr gutes Thema. Leider bin ich noch mit Klavier spielen zu beschäftigt, daß ich für solche Dinge keine Zeit habe. Ist wohl auch gut so. Danke für das Video.
Hallo Torsten, Sie sprechen mir aus der Seele ... Vielen Dank für dieses tolle Video. Herzliche Grüße
Lieber Thorsten, vielen Dank für diesen Beitrag!
Ich dachte manchmal, mein Spiel erscheint zu "kühl", weil ich von derartigen Ausdrucksformen nichts halte.
Deine Ausführungen tun sooo gut!
Es gibt immer viel zu lernen bei den Videos, finde sie sehr hilfreich. Da ich den Kanal erst spät entdeckte, hab ich viel nachzuholen... Manchmal bin ich an der Orgel im Gottesdienst zugange und da kann ich oben auf der Empore ungestört mein Gesicht verziehen bei falschen Tönen etc , weil ich oben alleine bin- nur gut😉. Bei den Videos von Ihnen bekomme ich Motivation , wieder mehr Klavier zu spielen . Vielen Dank!
Viele Grüße von Beate aus Sachsen
Es ist schön das Du dieses Tema ansprichst. Ich habe mir letzthin auch selbst Gedenken darüber gemacht. Als Sopranistin die sich am Klavier und anderen Instrumenten selbst begleitet, stelle ich oft fest, das das Gesicht mit dem Ausdruck der Musik mitgeht. Und das soll ja so sein, denn es ist nicht möglich eine traurige Passage zu spielen und singen, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Das würde eine falsche Aussage vermitteln und man wäre nicht authentisch. Die Gefühle wollen ausgedrückt werden, vor allem wenn sie mit Wörter verknüpft sind. Ich glaube dass, das richtige Ausmass davon zu beachten ist, um wirklich authentisch zu wirken. Und dies erreicht man nur durch Ehrlichkeit. Ein schauspielern wollen erübrigt sich. Als Pianist/in aber ist es schwieriger auf manche Menschen nicht lächerlich zu wirken, denn sie können keine Wörter hören die etwas ausdrücken. Doch der Spieler fühlt etwas dabei, was aber für den Zuschauer nicht immer nachvollziehbar ist. Wir müssen aufpassen andere nicht für ihren mimischen Ausdruck zu verurteilen, denn jeder fühlt anders was er gerade spielt. Auch die
Finger gehen dabei mit. Ob als streicheln der Tastatur, oder als energisches spiel, wenn es ein Prestissimo sein muss. Dies alles liegt auch im jeweiligen Charakter der unterschiedlichen Personen. Und gerade das macht den Unterschied und die Vielfalt der Menschen aus. Ich bin aber auch Deiner Meinung, dass unnötige Bewegungen der Finger beim Klavierspiel vermieden werden müssen, um ein möglichst fliesendes harmonisches Spiel zu erreichen.
Übrigens, Anzug mit Kravatte sieht sehr gut aus in den Aufnahmen. Wirkt professionell. Gute Entscheidung!
Wer seiner Musik ausdruck verleiht, der darf auch gerne mit dem Körper mitgehen. Wenn aber das Gefühl nur in der Mimik zum Ausdruck kommt und nicht in der Musik, dann macht man etwas falsch. Das entscheidende ist immer der musikalische (!) Ausdruck.
Wenn ich spiele, verziehen eher die Zuhörer das Gesicht 😂... Was das "Tasten Streicheln" angeht, muss ich mich schuldig bekennen, bei langsamen Stücken passiert mir das auch, hilft aber irgendwie beim Timing. Und da mir nie jemand zusieht (oder sehen wird), ist es mir auch egal. Aber cool dass das Thema mal angesprochen wird 👍. Viele Grüße!
Interessant wäre es aber, wenn man ein Klavier konstruieren würde, bei dem man nach dem Anschlagen durch Fingerbewegungen auf der gedrückten Taste den Ton beeinflussen kann, ähnlich wie bei einer Gitarre oder Geige. Wurde so etwas mal gebaut?
Mir fällt bei Konzertpianisten oft auf, dass sie oft zwischen den Tönen die Arme sehr hoch heben bzw. hoch "fliegen" lassen. Ist das auch nur Show, oder gibt es dafür einen musikalischen (oder physischen) Grund?
Nein, das ist meist keine Show. Schauen Sie meine Videos zur Klaviertechnik und insbesondere dsa Video "Sprünge meistern"
Das hat der Torsten gut auf den Punkt gebracht! Eben habe ich herzhaft lachen müssen, ich habe dieses Verhalten beim Klavierspiel schon oft beobachtet und finde es sooo lächerlich und theatralisch...
Beim Klavier ist das Tastenstreicheln in der Tat sinnlos. Ein Organist verriet mir, dass bei manchen Orgeln mit rein mechanischer Tastentraktur doch noch in ganz geringem Umfang eine nachträgliche Beeinflussung der Ventile möglich ist. Und Synthesizer der höheren Preisklasse haben eine "Aftertouch"-Funktion mit speziellen Sensoren unter den Tasten, mit denen gezielt bestimmte Parameter (z.B. Vibrato) gesteuert werden, da gehört das Streicheln zur beabsichtigten Spielweise.
Sehr schönes Video. Das mit den Gesicht verziehen habe ich auch schon oft gesehen. Und seltsamer Weise wenn man sich wirklich große Pianisten ansieht z.B. Horowitz, Richter usw. Die machen das auch nicht. Also das Gesicht besonders zu verziehen bringt wohl rein fürs gute Klavier spielen überhaupt garnichts. Als Sie das nachgemacht haben mit den Gesicht verziehen musste ich doch sehr schmunzeln. Wirklich wieder ein sehr unterhaltsames Video.
Danke für die Erkenntnis. Ich bin zwar ein lausiger Klavierspieler.................aber ich streichele die Tasten nicht und ich mache keine blöden Gesichter. Lernziel erreicht. Grüße vom Quhpi.
😃👍
Erzähle das bitte Lang Lang 😂
Ja, bei ihm sieht es manchmal unecht, überzogen und lächerlich aus.
Lang Lang ist meiner Meinung nach ein Stuntpianist der Klassik für die Masse spielt, immer schön die Top-Stücke, die das Publikum kennt und erwartet, das ganze dann in einem Tempo, dass die Virtuosität zeigen soll. Dazu brauchts dann noch das Schauspiel und fertig ist der Lang Lang. Ich will diese „Klassik zum Träumen“ nichtmal schlecht reden. Kann man mögen, muss man nicht.
Es gibt aber durchaus auch genug „ernsthafte“ Pianisten, die das in einem Umfang machen, der durchaus befremdlich wirkt. Ich will hier nichts verlinken, weil dann ein Filter das ab und an rausnimmt, aber man such nur mal nach „Brendel K 457“. Es findet sich eine 22:06 lange Live-Einspielung und man achte mal auf die seltenen Einstellungen, in denen er von vorne zu sehen ist, vor allem im langsamen Mittelsatz ab 8:30.
Der Unterschied hier ist natürlich, dass Brendel großartig spielt. Und zwar eine ganze Mozart-Sonate, etwas, was ich von Lang Lang nie erwarten würde; ein 22-minütiges Stück würde sein Publikum sicher überfordern (zumindest hab ich nie ein Video länger 5-6 Minuten von ihm gesehen).
Ja, Lang Lang macht das fürchterlich. Kann ich mir überhaupt nicht anschauen.
@@torsten-eil-klaviernaja...
Dafür ist Lang Lang sehr sehr erfolgreich, was man von den mimiklosen Pianisten hier nicht behaupten kann 😂
@@MTalacdas stimmt natürlich😂.. und ich kann zumindest für mich sagen dass mich Lang Langs Gesicht und die Gesichter vieler anderer Klavierspieler nicht stören. Aber vielleicht beschäftige ich mich auch einfach zuviel mit der eigentlichen Musik..☺️🤷
Interessant. Wenn ich mich auf Fotos von Gigs sehe… ok, dann spiele ich Gitarre😊
Lang Lang und Trifonov (Mimik!) hier, Argerich, Rubinstein und Eil dort ... 😉 Scherz beiseite, die Nachricht kam an. Jede und jeder hat seinen Stil, die "Show" darf nur nicht auf Kosten des musikalischen Ausdrucks gehen. Einverstanden.
Es ist ja nicht nur das Streicheln der Tasten. Nein, da wird bei einem gehalten Ton mit der Hand/Finger noch gewackelt, als ob man damit das Vibrato, analag z.B. einer Geige, beeinflussen könnte. Das habe ich schon tausende Male gesehen und finde es jedesmal einfach nur lächerlich. Das Gesicht "verziehe" ich hingegen auch oftmals. Das passiert einfach automatisch und drückt bei mir jeweils Zufriedenheit, Konzentriertheit, aber auch manchmal Unzufriedenheit aus. Ich mache das nicht bewusst, es "passiert" einfach. Na ja, als 66-jähriger Akkordeonist und Klavierspieler, der schon als 15--jähriger die ersten Auftritte absolvieren durfte, kann ich mir das leisten. Ich habe noch NIE negative Rückmeldungen erhalten, dafür schon unzählige Positive.
Besten Dank zu interessanten Kanal und frohe Weihnachten
Bei einem Lehrer würde ich mein Gesicht nicht verziehen, überhaupt vor keinem Beobachter. Die Pianisten wollen meiner Meinung nach ein besonderes Drama vorspielen wie Lang Lang oder die holländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen.
man muss die Mimik Anbetrachts der Grimassen von LangLang neu bewerten, ein anderer Exponent des Horrorface in meiner Jugend war Brendel. Ich halte es für wichtig es einem Schüler zu sagen und daran zu arbeiten. Ich hab meine Grimassen selber nicht bemerkt bis man mirs sagte.
danke .. Mimik muss mit dem stück eingeübt werden, die theatralische hand- und körperbewegungen auch😅 .. oder reden und spielen..
Schlimmer noch, als eine übertriebene Mimik und Gestik, finde ich das Mitsummen! Friedrich Gulda war glaube ich so ein Fall.
Ich meine Glenn Gould. Das mache ich Beim Üben auch oft. 😂
Mitsingen finde ich gut. :)
mein Friedrich macht das oft!@@veganeskrauterhexlein7697
Genau...Gould hat gerne mitgesungen.
Glenn Gould konnte komischerweise meisterhaft Klavier spielen ;)
Ja nun kann der Gesichtsausdruck aber auch ehrlicher Ausdruck von Empfindungen sein. Sparsam eingesetzt kann der Vortrag überzeugender wirken als mit einem absoluten Pokerface. Eventuell kann auch eine Bewegung helfen, die den Ton nicht direkt beeinflusst. Vielleicht nicht grade Tastenstreicheln, aber z.B. Mitatmen oder manchmal auch vor einem Einsatz sich selbst dirigieren. Insgesamt solite es aber kontrolliert sein und nicht völlig unbewusst. Also lächerlich machen ist glaube ich kein biblisches Konzept von dater akzeptier ich das jedenfalls nicht.
Das "Tastenstreicheln" gehört für mich zur schauspielerischen Darbietung. Gekonnt eingesetzt - bei langsamen und traurigen Stücken bspw. - sieht es unglaublich schön und stimmig aus. Ich pflichte Dir bei, dass man das Stück wirklich beherrschen muss, bevor man zusätzliche schauspielerische Akzente setzt. Letztere können aber dann den Eindruck beim Zuschauer noch einmal extrem steigern. Franz Liszt muss dies meisterhaft beherrscht haben.
Sehe ich komplett anders. 180 Grad
1:23
Da stimme ich zu....Das sieht lächerlich aus 😂😂
😂