Sarina: Ich finde keinen Job wegen meiner Depression | Hard Life | SWR Doku

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  • Опубліковано 9 жов 2023
  • „Wenn ich im Bewerbungsgespräch von meinen Depressionen erzähle, stellt mich keiner ein“, sagt Sarina (33). Sie ist klug, will unbedingt arbeiten und hat einen Masterabschluss. Doch sie hat auch Depressionen und Panikattacken. Wir haben Sarina bei ihrem Einsatz für einen anständigen Job und finanzielle Unabhängigkeit begleitet - für sich selbst und für Andere. Ihre inspirierende Geschichte ist Teil der Doku-Reihe HARD LIFE - mehr exklusive Porträts in der ARD Mediathek: 1.ard.de/hardlife_S04_E01_yt_...
    Content Note:
    In diesem Video geht es um Depressionen, Panikattacken und Zukunftsängste. Wenn dich diese Themen emotional belasten, dann überleg dir, ob du es lieber nicht anschaust. Wenn du selbst betroffen bist, haben wir dir unten Hilfsangebote verlinkt. Du bist nicht allein!
    Sarina (aus Bielefeld) hat eigentlich gute Startvoraussetzungen. Sie kommt aus einem akademischen Elternhaus und hat einen Masterabschluss. Trotzdem ist sie arm. Sie hat eine
    chronische Depression und immer wieder Panikattacken. „Das Studium bringt dir bei der Jobsuche gar nichts, wenn du nicht ganz gesund bist“, sagt Sarina. Einen Vollzeitjob kann sie so nicht leisten. Im Moment arbeitet sie 8 Stunden die Woche im Homeoffice als Online-Redakteurin für eine NGO.
    Ihren Lebensunterhalt kannsie davon nicht bestreiten - sie wird zusätzlich von ihrer Mutter unterstützt. So hat sie insgesamt 800 Euro im Monat zur Verfügung.
    Eigentlich hätte sie Anspruch auf eine Aufstockung vom Jobcenter. Doch als sie nach dem Studium
    keinen Job finden konnte, war sie lange auf Hilfe angewiesen - die Erfahrung damit lässt sie zögern,
    will sie sich wirklich nochmal in die Abhängigkeit des Jobcenters begeben?
    „Mir ist das irgendwie unangenehm, eigentlich bin ich jetzt erwachsen, doch ich bin entweder von
    meiner Mutter oder vom Jobcenter abhängig“, sagt Sarina. Sie würde gern mehr Stunden arbeiten,
    doch es gibt kaum Arbeitgeber, bei denen man Belastung ausprobieren kann. „Es ist immer ein
    entweder bist du ganz dabei oder gar nicht.“ Sie sagt, dass Existenzängste ihre ständigen Begleiter
    sind.
    Ein Film von Fatima Talalini
    Woran erkenne ich Depressionen?
    Laut der deutschen Depressionshilfe sind die wichtigsten Symptome eine niedergeschlagene, gedrückte Stimmung, das Gefühl innerer Leere, Freudlosigkeit und Desinteresse. Weitere Symptome können unter anderem Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und ein verringertes Selbstwertgefühl sein. Bleiben mehrere dieser Symptome zwei Wochen lange bestehen, kann eine Depression vorliegen.
    Hier findest du Hilfe:
    In akuten Fällen über den Notruf 112. Spezialkliniken in deiner Nähe kannst du über diesen Link finden: www.deutsche-depressionshilfe.... Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar unter 0800 1110 111, 0800 1110 222 oder www.telefonseelsorge.de/
    Woran erkenne ich eine Panikattacke?
    Laut dem Malteser Hilfsdienst gehen Panikattacken oft mit folgenden Symptomen einher: Atemnot, Herzrasen, Schwindel, Schwitzen, Zittern, Engegefühl in Hals oder Brust, Augenflimmern, Taubheitsgefühle und Übelkeit. Panikattacken treten oft wiederholt und teilweise ohne erkennbaren Grund auf.
    Hier findest du Hilfe:
    In akuten Fällen über den Notruf 112. Wenn du die oben genannten Symptome öfter erlebst, empfiehlt der Malteser Hilfsdienst, mit dem Hausarzt abzuklären, ob es sich um Panikattacken handelt und wie geholfen werden kann.
    Diese Doku haben wir am 10.10.2023 in Zusammenarbeit mit dem WDR auf den SWR-Doku Kanal gesetzt, als Hinweis auf die WDR-Reihe "Hard Life" in der ARD-Mediathek 1.ard.de/hardlife_S04_E01_yt_...
    Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
    Kanal abonnieren: / swrdoku

КОМЕНТАРІ • 1 тис.

  • @diagnosearbeitsfahig5231

    Neuer Versuch, nachdem mein erster Kommentar nicht rausgegangen ist: Hallo, hier ist Sarina :) Vielen lieben Dank an all die lieben und mutmachenden Kommentare und auch an die mit KONSTRUKTIVER Kritik. Es ist für mich schön und zeitgleich erschreckend zu sehen, wie vielen von Euch es doch ähnlich geht. Umso wichtiger ist es, dass die Arbeitswelt endlich inklusiver wird.

  • @beatrixk.6723

    Für Menschen mit Depressionen muss das Jobcenter die Hölle sein. Ständige Kontrollen, Schikane,Gängeleien, wechselnde Sachbearbeiter, Unterlagen gehen verloren, etc. Ich kann verstehen, dass sie auf das Geld verzichtet. Dem Stress würde ich mich auch nicht aussetzten wollen.

  • @sweab3115
    @sweab3115  +315

    Kenne ich, habe seit 30 Jahren sehr schwere Panikattacken und dadurch einen Grad an Behinderung. Arbeite deshalb trotz Abitur seit Jahren für eine Firma als Putzfrau in Privathäusern, weil mir nur das möglich ist. Schäme mich nicht dafür. Arbeit ist Arbeit!

  • @clararau8045

    Ich finde es schockierend, wie negativ die Kommentare hier teilweise sind. Wie wäre es, Sarina einfach mal zu glauben und ihr nicht ihre Erfahrungen (und ihre Erkrankung) abzusprechen?? Depressionen können sich unterschiedlich äußern und nur weil sie zu „glücklich“ wirkt, heißt es nicht, dass sie keine Depressionen hat (finde btw auch, dass man ihr das schon anmerkt). Es ist wirklich mutig von ihr, ihre Geschichte öffentlich zu teilen und sie tut ja auch viel dafür, um ihre Lage zu verändern. Ich wünsche Sarina alles Gute für die Zukunft und dass sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen kann.

  • @TheLeaveTaking

    Sweete Person - das Einzige was ich mir nicht so richtig vorstellen kann ist, dass man keinen Job mit 20 oder 30 Stunden findet. Es suchen doch alle Betriebe händeringend Leute. Aber vielleicht liegt es dann an der Depression. Ich würde so eine Krankheit aber gar nicht erst erwähnen im Vorstellungsgespräch. Geht keinen Arbeitgeber was an. Wünsche ihr alles Gute!

  • @yunastardust_

    WIe unglaublich sympatisch sie ist :) Ich bin auch 33, leide an den selben Erkrankungen und habe auch immense Schwierigkeiten damit im beruflichen Leben. Schön, dass diese Situation hier abgebildet wird und es ist so mutig, dass Sarina offen darüber berichtet. Vielen Dank dafür! PS: Katzencafés sind der Himmel auf Erden :D

  • @Zwischenzeilentaenzerin

    So viele hier in den Kommentaren kritisieren, dass Sarina im Bewerbungsgespräch von ihren Depressionen erzählt, und deuten vielmals an, sie sei selbst schuld an ihrer Situation. Hat irgendjemand mal darüber nachgedacht, dass sie vielleicht direkt auf die 10 JAHRE Studium angesprochen wird,und gefragt wird,warum das so lange gedauert hat und warum sie nicht wenigsten Berufserfahrung hat sammeln können? Was soll sie denn antworten? 10 Jahre Findungsphase, Kindererziehung ohne Kinder, Pflege von Familienmitgliedern, faule Studentin? Ihre ehrliche Antwort ist sicher nicht der einfachste Weg, aber langfristig der bessere. Und es gehört eben auch eine Portion Mut dazu es so offen zu erwähnen, da die Krankheit (wie in vielen Kommentaren hier zu lesen) eben stark stigmatisiert ist.

  • @1337rage
    @1337rage  +104

    Sarinas Geschichte fühle ich zu 100%. Dass sie unter diesen Umständen zehn Jahre für's Studium gebraucht hat, glaube ich sofort. Ich habe mein Studium damals abgebrochen. Abgesehen davon, lief unsere Story sehr ähnlich. Ich bin jetzt 35 und habe mich da sehr stark wiedergefunden. Leider bin ich aktuell auch wieder in einer sehr, sehr schlechten Phase und weiß nicht, wie ich das meinem Arbeitgeber beibringen soll... Haltet durch da draußen. Wir sind nicht allein.

  • @Pfatschke

    Tut mega gut, sie zu sehen. Wenn man chronisch betroffen ist, kann es eine der größten Herausforderungen sein, sich keine Vorwürfe zu machen. Und jeder Mensch, der auf sich achtet, seine Grenzen liebevoll wahrt und sich mit allen Einschränkungen annimmt, ist einfach nur ein tolles, wertvolles Vorbild <3

  • @ryuuk4498
    @ryuuk4498  +118

    Sarina ist ja mal eine unfassbar liebe und herzliche Seele. Alles Gute für ihren Werdegang!

  • @Rendani120

    Sie kann und sollte aufstockend Bürgergeld beantragen! Es steht ihr zu und unser Sozialsystem ist genau für solche Mensch die zum Beispiel krank sind oder andere soziale härten haben

  • @ruby4749
    @ruby4749  +111

    Liebe Sarina, Danke für deine Stimme in dieser Dokumentation. Danke auch an die Produzenten für das Thema. Ich habe mich (leider) zu 💯 wiedergefunden und es tat gut zu hören, dass ich nicht alleine bin.

  • @Kruemel.
    @Kruemel.  +63

    Ich fande die Ausbildung mit Depression anstrengender, als das Studium mit Depression. Weil ich in der Ausbildung wirklich jeder Tag von 8 bis 16.00 da sein musste.

  • @slamer2158

    Ich habe seit 20 Jahren Depression und bis vor 10 Jahren auch Panikattacken. Du bist nicht alleine und lass dich ja nicht schlecht machen. Du hast dein Studium geschafft, das schaffen nur ganz wenige. Denn das muss man mal durchhalten! MIt den Medikamenten und der Therapie kann ich ganz normal leben und arbeite schon 31 Jahre als Lehrerin. Jetzt in den Wechseljahren wird wieder ein bissl schlimmer. Stop that STigma! Schäme dich nicht bitte! Ich gehe davon aus, dass mittlerweile jeder 3. Depressionen hat. Erkläre dich nicht mehr! Keiner der noch nie Panikattacken hatte, versteht das nicht. You are enough!

  • @MissLordi2912009

    ..."ich weiß schon gar nicht mehr wie es sich anfühlt sich gut zu fühlen"...that hit hard. und ich kann es so gut nachvollziehen. Ich schleppe den scheiss schon ca. 13 Jahre mit mir rum, führe ein "Bilderbuch-Leben" mit Vollzeitjob, alles immer versteckt, wurde mir als Kind gezwungenermaßen so beigebracht, aber jetzt holt mich alles ein. Gerade auf Medikamenten um weitermachen zu können wie bisher und der Kampf um einen Therapieplatz hat begonnen. Alles Gute für Dich Sarina!

  • @PixelSheep

    Ich bin seit 2020 an einer schweren Zwangsstörung erkrankt - musste 3 Jahre wirklich hart kämpfen - habe jetzt zum Glück das Schlimmste hinter mir aber finde mich in diesem Film sehr wieder!

  • @karlsogfrao4007

    Nette Junge Frau... ich verstehe ihre Geschichte gut und wünsche ihr alles Gute.

  • @TabeaFaisst-gc9mr

    Sarina und diese Doku sprechen mir aus der Seele. Ich bin auch psychisch krank und psychodomatisch eingeschränkz, bin schnell kaputt und wenn mir alles zu viel wird bekomme ich Schmerzen in den Armen (wie soll man auch so arbeiten gehen). Ich war 2 Jahre arbeitssuchend, weil die Betriebe keine wenig belastende Person einstellen wollte, obwohl es nur um Teilzeit-Stellen ging. Gott sei Dank habe ich seit zwei Monaten eine 13 Stunden-Stelle, und die Chefin nimmt sehr Rücksicht auf meine Belastbarkeit. Aber in meiner Familie und teilweise Freundeskreis ist meine psychische Krankheit nicht anerkannt, ich "hätte etwas anderes". Man sucht es sich nicht aus, man würde viel lieber gesund sein, das Leben ist eingeschränkt. Man kann nur versuchen aus jedem Tag das Beste zu machen.

  • @Maria-pz6po

    Das Problem ist, wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Jemand der die Leistung aus gesundheitlichen Gründen nicht erbringen kann fällt hinten runter.

  • @lioncrone5049

    Es ist so schön, jemanden zu sehen, der fast die gleichen Erfahrungen gemacht hat und macht. Das tut richtig gut und erfordert sicher viel Mut. Deshalb danke Sarina und danke für diesen Beitrag.