Brisbane: Götterdämmerung im Ring von Chen Shi-Zheng in digitalem Content Design am 7.12. 2023

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  • Опубліковано 17 жов 2024
  • Diese Inszenierung von Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ ließ aufgrund ihres Regiekonzepts, eine Art interkultureller „Ring“ zu werden, im Sinne eines von Regisseur Chen Shi-Zheng als „neuer Welt-Mythos“ bezeichnet, wie aus einem „Mosaik, wo jedes kleine Einzelteil unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft widerspiegelt“, große Erwartungen entstehen. Dabei ist die alte Mythologie für ihn äquivalent zur modernem science fiction. Hervorzuheben ist also, dass Shi-Zheng den von Wagner im „Ring“ so hoch gehaltenen Mythos respektiert, wenn auch auf eine ganz andere darstellerische Art und Weise und dass dabei das in dieser Art wohl neue, bisweilen durch sehr intensive und intelligente Licht-Optik erscheinende Digital Content Design and Programming einem story telling des „Ring“ in keiner Weise entgegensteht, ja es sogar unterstützt. Das macht diese Produktion der Tetralogie auch für jeden verständlich, der sich zum ersten Mal mit dem „Ring“ auseinandersetzt. Viele der Bilder sind einfach überwältigend, wirkten völlig neu, also noch nie dagewesen, erzeugten in der „Walküre“ einmal sogar Szenenapplaus. Die Choreografie, sonst oft in „Ring“-Inszenierungen vernachlässigt, war ausgezeichnet.
    Sängerisch war dieser Zyklus erstklassig, wenn man von zwei Ausnahmen absieht. Stefan Vinke und Lise Lindström beherrschten mit einer großartigen sängerischen Leistung und emphatischen Darstellung auch diese „Götterdämmerung“. Das zeigte sich gleich im Vorspiel, in dem beide den hohen sängerischen Anforderungen in einem Rausch nachvollziehbarer Leidenschaft gerecht werden. Lindström sang auch ein mitreißendes Finale. Warwick Fife war wieder ein überzeugender finsterer Alberich. Celeste Haworth als Erste, Angela Hogan als Zweite und Olivia Cranwell als Dritte Norn sangen mit einer solchen Perfektion und vokalen Facettierung, wie man es wirklich nur selten erleben kann. Deborah Humble war mit ihrem klangvollen Mezzo und enormer spielerischer Intensität nahezu eine Idealbesetzung für die Waltraute! Nur Andrea Silvestrelli als Hagen fiel stimmlich vom allgemein hohen vokalen Niveau ab, verkörperte die Rolle aber sehr gut. Der Opera Australia Chorus unter der Leitung von Paul Fitzsimon und der Opera Queensland Chorus unter Narelle French sangen vorzüglich mit großer Transparenz und vokaler Kraft.
    Musikalisch lag dieser Zyklus in den „Ring“-erfahrenen Händen eines großen Kenners des Wagnerschen Oeuvres, Philippe Auguin. Das zeigte sich auch in der „Götterdämmerung“, in der er mit dem Queensland Symphony Orchestra die vielen Facetten der Wagnerschen Partitur auslotete und mit ihm auch in den großen Orchesterstücken wie Siegfrieds Rheinfahrt, Trauermarsch und Finale zu glänzen wusste - immer mit dezidierter Beachtung der sängerischen Möglichkeiten. Es wäre in der Tat eine gute Idee, von dieser Produktion eine DVD herauszubringen. Sie hätte das Potential, viele Nicht-Kenner des Werkes diesem und Wagner ganz allgemein näher zu bringen.

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