Köln, hohe Domkirche St. Petrus und Maria - Die Petersglocke
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- Опубліковано 30 гру 2019
- Allen Besuchern dieses Kanals ein frohes, gesegnetes und friedvolles neues Jahr (und Jahrzehnt) 2020!
Welche Glocke könnte zum Wechsel in eine neues Dezenium passender sein, als DIE „Silvesterglocke“ in Nordrhein-Westfalen-Lippe?
Zudem jährt sich in 2020 zum 40ten mal der Erstkontakt des Autors mit der Petersglocke, die er am 15.10.1980 beim Einläuten des ökumenischen Gottesdienstes aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Vollendung des Kölner Domes in der Glockenstube erleben durfte.
Zu hören ist sie hier in einer Turmaufnahme vom 29. Mai 2002, angefertigt mit Minidiscrecorder im Rahmen des alljährlichen Probeläutens nach der Wartung der Domglocken durch die Eifeler Glockengießerei Mark. Sie erklingt mit dem Klöppel von 1953, der 2011 aus der Glocke brach und in die Glockenstube stürzte, sowie mit der im Wesentlichen aus der Sanierung des Domgeläutes 1981/82 stammenden Läutetechnik. Aufgenommen wurde von der Fensterbank des nördlichen Schallfensters quer zur Läuterichtung der Glocke. Über die Glocke selbst muss wohl nichts weiteres gesagt werden.
Die Gedanken gehen zurück an die mehr als 4 Stunden, die ich mit einem nicht näher genannten Campanologen damals beim Probeläuten in der Glockenstube zugebracht habe. Ein unvergessliches Erlebnis!
Diese Aufnahme und weitere sind, mit meiner Erlaubnis, bereits auf einem anderen Kanal veröffentlicht, allerdings stark bearbeitet. Zwischenzeitlich erschienen sie, ebenfalls stark bearbeitet, auf der „Glockenlandkarte“ des BA - dort sind sie mittlerweile wieder entfernt. Es scheint sinnvoll, die eigene Arbeit auch auf dem eigenen Kanal zu veröffentlichen.
Aufnahmetechnik: Gerät: Sharp MD-MT80, Mikrofon: Sony ECM-MS957.
S/W-Foto der Glocke vor 1952, eingescannt aus einem Format nahe einer Briefmarke: Zeitungsausschnitt mittlerweile nicht mehr nachzuvollziehender Herkunft, RBA-Verkehrsamt Köln.
S/W-Foto der Glocke ~1980 aus: A. Wolff und T. Diederich (Hrsg.): Das Kölner Dom Jubiläumsbuch 1980, offizielle Festschrift der Hohen Domkirche Köln, Verlag Kölner Dom, Köln 1980, S. 173.
Alle anderen Fotos eigener Provenienz.
Wunderschöne Aufnahme von dieser Glocke.
Eine sehr schön Aufnahme präsentierst du da! Sie ist, nach wie vor, eine meiner Lieblingsglocken. Hier läutet sie auch noch relativ lange aus, im Gegensatz zu heute, was ich durchaus schöner finde, als dieses Starke abbremsen:-)
Eine stärkere Bremsung ist mir noch nicht wirklich aufgefallen. Das mag auch daran liegen, dass ich die Glocke mit dem neuen Klöppel erst einmal live gehört habe^^.
Die petersglocke ist der König der Glocken
Ebenfalls ein gutes und vor allem gesundes Neues Jahr ! Mit dem Klöppel klang sie auf jeden Fall noch grundtöniger wie mit dem jetzigen, sicher zu leichten Klöppel.....
Dankeschön! Ja, die Erregung durch den "alten" Klöppel brachte schon ein Plus an Klangentfaltung!
Vorhin hat sie geläutet
Frohes neues Jahr! In der Hoffnung, dass das Schmücken mit fremden Federn in diesem Jahr nicht weiter fortgeführt wird... ;-)
Auch so! Es war ja ein meinerseits gestattetes Schmücken (in der YT-freien Zeit). Vielleicht war es ganz gut, das zu beiden Anlässen die Aufnahmen (unschön) bearbeitet wurden, so bleibt mir die Gelegenheit, sie in Originalqualität zu veröffentlichen ;-)
Wenn man eh nichts hört, sollte man sich auch nicht an unbearbeiteten und qualitativ überzeugenden "Rohaufnahmen" vergreifen... Mir gefällt die Version hier sehr gut. :-)
@@Engerlingraucher Das freut mich! Und bitte den Sachlichkeitsmodus angeschaltet lassen^^.
Der Modus ist bei mir so gut wie nie ausgeschaltet. ;-) Die Dosis macht das Gift...
Da ich schon desöfteren meine Meinung über diese Glocke gepostet habe, verzichte ich an dieser Stelle darauf. Mich erstaunt vielmehr, dass das genannte Sony-Mikrofon, das ich früher auch verwendet habe, auch für Innenaufnahmen zu gebrauchen ist. Hätte ich nicht erwartet.
Ja, schlecht war es allgemein nicht. Mich überrascht beim Hören der älteren Aufnahmen vor allem auch, wie "nah" es selbst aus weiterer Entfernung an die eigentliche Schallquelle heranreichte. Die Aussteuerung bei diesen Aufnahmen war natürlich "nahe Null".
Interessante Aufnahme, schön anzuhören, nur der Stereoeffekt ist ein wenig seltsam. Am Interessantesten finde ich allerdings, wie hier wieder selbsternannte Experten anhand völlig verschiedener Aufnahmen oder Gegebenheiten fachmännische Urteile fällen oder physikalische Ferndiagnosen treffen.
Was genau ist am Stereoeffekt seltsam? Nun, jeder soll seine Meinung haben und äußern dürfen. Unabhängig von ihrer kulturhistorischen Bedeutung ist die Petersglocke durchaus klanglich problematisch. Was mir persönlich den Respekt vor dieser Glockenpersönlichkeit aber nicht schmälert.
@@stahlglocke Ich hatte irgendwie den Eindruck, den Klang innerhalb der Mitte nicht richtig orten zu können. Zum Thema Meinung: Selbstverständlich soll jeder seine Meinung äußern dürfen, aber das setzt explizit voraus, dass auch jeder diese Meinung kritisieren darf. Das wird besonders heute gerne vergessen. Und an der Meinungsäußerung selbst habe ich auch absolut nichts auszusetzen. Ich finde es aber unangemessen, wenn diese Meinung - und genau das findet sich hier - entweder als Faktum dargestellt wird oder auf falschen bis fehlenden Grundlagen basiert. Ob man beispielsweise den Pitter mag oder nicht, ist völlig subjektiv und damit unanfechtbar - aber ohne an den wissenschaftlichen Berechnungen/Messungen beteiligt gewesen zu sein über das Klöppelgewicht, ebenso wie anhand nur dieser Aufnahme (vgl. die Anmerkungen von 18 07) über Klangänderungen pseudo-objektiv zu urteilen, ist genauso sinnfrei wie wenn ich behaupten würde, an einem Tag mit Sonnenschein hätte der Pitter auf der Aufnahme schöner geklungen.
@18 07 Das Problem ist ja, dass man bei Glockenaufnahmen im Gegensatz zu Orchestern oder Sprechern seltenst die Chance auf eine vorherige Probedarbietung hat ;-)
@18 07 Selbstredend macht die Erfahrung immens was aus! Manchmal kommt es durch die örtlichen Gegebenheiten erfahrungsgemäß ( :-) ) trotzdem ganz anders als man vorher abgeschätzt hat. Und wenn es dann erst einmal schiefgelaufen ist, hat man praktisch keine Chance es zu retten. Aber das mit dem nochmal Läuten... Wenn es nicht gerade als CD-Produktion gedacht ist, machen das verständlicherweise nur wenige Kirchengemeinden.
Beim genauen Hinhören fällt doch auf, dass die geschweißte Naht aufklafft. Sie hat viel weniger Bass als vor Jahren, der Klöppel regt sie viel zu obertönig an, die Bronzepuffer sind sowieso für die Katz (frag mich, warum man das überhaupt bei den Kölner Domglocken braucht), der alte Klöppel hat sie regelrecht "tot geküsst" und vom Klangbild her ist der Dicke Pitte sowieso nicht der Geschmackhafteste unter sämtlichen Großglocken. Eigentlich ist er der Gloriosarippe nicht würdig, aber vielleicht würde es mal gut tun, die Glocke vom Turm zu holen, nach Nördlingen zu bringen, um sie im Ofen aufzuglühen. Vielleicht würde das dem aufklaffenden Riss auch gut tun. Selbst wenn der Dicke Pitter wieder in voller Vielfalt erklingen würde, er wird der Wiener Pummerin und der Erfurter Gloriosa nie gerecht werden, zu eigenes und düsteres Klangbild.
Nur Durchglühen hilft da nicht. Die Schweißnaht müsste vollständig aufgefräst und erneut verschlossen werden. Und selbst dann gibt es keine Garantie, dass der Dicke Pitter unbedingt "besser" klingt... Mir gefällt er im jetzigen Zustand auch nicht.
@@Engerlingraucher Dann lieber so lassen und hoffen, dass er noch lange so leuten kann wie jetzt. Viel Klang ist leider schon verloren gegangen ...
Du beziehst Dich aber schon auf das in dieser Aufnahme dargestellte Klangbild und nicht auf den aktuellen Zustand?!
Sehr schön und wie immer sehr informativ - aber - ohne jetzt am Kölschen "Nationalstolz" kratzen zu wollen - im Vergleich zur Wiener Pummerin (siehe/höre aktuelles Video ua-cam.com/video/9rfrMYqP0Gc/v-deo.html) fällt sie schon deutlich ab, ganz egal ob mit neuem oder altem Klöppel....
Danke fürs Lob! Ich weiß nicht, ob ich mich zu einem fachlichen Vergleich beider Glocken hinreissen lassen würde. Die Wiener Pummerin ist eine äußerst beeindruckende Glocke, das steht außer Frage. Beide Glocken stammen aber aus ganz unterschiedlichen Produktionszeiten. Die Petersglocke könnte erst dann wieder alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen, wenn sie vom Turm käme und vernünftig durchgeglüht würde. Und was das Lokalkolorit betrifft: keine Sorge, ich bin Ostwestfale, habe also mit dem Kölschen Stolz wenig bis nichts am Hut. Allerdings spielt bei solch außergewöhnlichen Glocken das eigene Erleben und die Verbindung mit besonderen Stimmungen eine große Rolle!
Die Pummerin hat eine ganz andere Rippe und der tiefe Ton des Pitter paßt viel mehr zu den Katholiken mit Angst machen und Einschüchtern und so :P Sollte Köln sich jemals eine neue Glocke holen, dann bitte nicht von den Österreichern. Die können nur die Pummerin kopieren und skalieren, siehe Bukarest. Absolut langweilig. Ich weiß nur nicht, ob es in Deutschland noch Glockenbaumeister gibt, die eine 26-27t Glocke in gotischer Rippe mit einem solchen tiefen Schlagton und Nachhall bauen könnten.
@@robertprobst3836 Vielen Dank für die aufschlussreichen Erläuterungen.