Soest - Das Geläut der Propsteikirche St. Patrokli von 1954 bis 1993.

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  • Опубліковано 11 вер 2024
  • Allem voran ist dem Urheber der hier vorgestellten Tonaufnahme, Pfarrer Martin Goebel, Bocholt, für die Erlaubnis zur Veröffentlichung herzlich zu danken! Damit wurde die Präsentation eines unwiederbringlichen Stücks Soester Zeitgeschichte überhaupt erst möglich.
    Der Patroklidom in Soest wurde im 2. Weltkrieg zu 65% zerstört, war allerdings in seiner Substanz nicht gefährdet. Die schwersten Schäden waren die Zerstörung der Nordwand des Westwerkes sowie, am 7.3.1945, die Totalzerstörung der Hauptapsis mit ihrer romanischen Ausmalung. Bis 1948 war kein Gottesdienst im Dom möglich, der Wiederaufbau mit bescheidensten Mitteln begann jedoch schon 1945, 1946 wurde der Grundstein zum Wiederaufbau der Apsis gelegt. Die u. g. Quelle 3 berichtet detailliert, mit welchen enormen Schwierigkeiten man beim Wiederaufbau zu kämpfen hatte. Bis heute prägend ist die Qualität, mit der die Wiederherstellung erfolgte. Trotz wirtschaftlicher Not entschloss man sich, die 1817 eingeebnete Chorkrypta - mit den technischen Mitteln der Zeit - zu rekonstruieren, dadurch erhielt der Dom seine bis heute gültige Chorgestaltung. Ziel aller Maßnahmen war sicher auch damals schon die 1000-Jahr-Feier der Stiftsgründung am 5.7.1954. Zwei Beispiele für die hochwertige Ausführung des Wiederaufbaus sind die Ausmalung der Apsis durch Peter Hecker und das Festgewand für das Jubiläum, geschaffen von der Textilkünstlerin Edith Ostendorf.
    Alle wichtigen Kirchtürme am Hellweg und der Umgebung erhielten bis 1953 ihre Geläute, zum großen Teil in der °-Oktave fußend, wieder hergestellt, allen voran ist hier das Paderborner Domgeläut zu nennen. Das Soester Domgeläut bestand bis 1953 nur aus den 3 historischen Glocken es‘, f‘ und b‘. Die Geläute der Dortmunder Reinoldikirche und des Osnabrücker Domes waren in Planung, die Stahlglocken des Bochumer Vereins hatten im Erzbistum Paderborn nicht mehr nur den Status des Notbehelfes. Wohl auch deshalb, und um dem Dom eine angemessene Stimme zu verleihen, entschied man sich für eine sehr tontiefe Ergänzung - ein Domgeläut eben. Der Glockenstuhl wurde umgebaut, das hist. Untergerüst blieb dabei erhalten, die hist. Glocken es‘ und f‘ wurden integriert. Die 3 Stahlglocken sollten zum 1. Advent 1953 nach Soest geliefert werden, Quelle 3 spricht von „technischen Schwierigkeiten“, die die Lieferung bis zum 8.1.1954 verzögerten. Das neue Domgeläut erklang zum ersten Mal zum Patroklusfest am 23.01.1954.
    Auffällig ist die Distanz von 112 Glocken zwischen den Gussnummern der Gl. 1+3. Gab es einen Fehlguss der großen Glocke? Gab es eine späte Änderung in der Gestaltung als Friedensglocke? Die Glocke würde, trüge sie die Patronatsinschrift an der Schulter, den Gl. 2+3 äußerlich exakt entsprechen. Vielleicht wollte man die Glocke dezidiert als eine Art Schlusspunkt des Wiederaufbaus gestalten, sie trägt daher auch die Jahreszahl 1954 als Hinweis auf das Jubliäum, gegossen wurde sie jedoch 1953.
    In der Gestaltung mit Reliefs von Hilde Broer, Kressbronn, zeigen sich alle 3 Glocken als Meisterwerke, die Zeichnungen sind auffällig fein ausgeführt. Insgesamt kann von einer Meisterleistung des Bochumer Vereins sprechen, in der Gesamtgestalt dem Stil der Zeit entprechend.
    Nach ihrem Ausbau 1993 wurden zwei der Stahlglocken, ihrer Bedeutung gerecht, saniert und am Dom aufgestellt.
    Daten der Stahlglocken:
    1. g° -10
    Guss-Nr. 5088, 2215 mm, 3760 kg
    2. b° -7
    Guss-Nr. 4972, 1901 mm, 2442 kg
    3. c‘ -7
    Guss-Nr. 4976, 1680 mm, 1746 kg
    Alle 3 Glocken 1953 gegossen vom Bochumer Verein.
    Schlagtonangaben nach Daten der zuständigen Glockensachverständigen.
    Aufnahme: 27.09.1992
    S/W-Fotos der Glocken: Gesamtansicht: Quelle 2, Einzelfotos: Quelle 1, alle Fotos v. Eberhard Linnhof (+), Soest.
    S/W-Foto der Apsis: Verein für christliche Kunst im Erzbistum Paderborn/Dr. Wilhelm Tack (Hrsg.): Alte und neue Kunst im Erzbistum Paderborn, Band 5 1955, S. 104.
    Alle anderen Fotos eigener Provenienz.
    Verwendete Quellen/Literatur:
    1. Propst W. Dornschneider/Propst H. Lehrmann (Hrsg.): St. Patrokli in Soest, 1000jähriges Münster am Hellweg - Geschichte der Glocken, zusammengestellt und bearbeitet von Karl Josef zur Heiden, Hans-Herbert Mönnig Verlag, Iserlohn 1998.
    2. Propst W. Dornschneider (Hrsg.): St. Patrokli Soest, Geschichte und Gegenwart 1845-1995, Hans-Herbert Mönnig Verlag, Iserlohn 1995.
    3. I. Maas-Steinhoff/Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest (Hrsg.): Soester Zeitschrift 122/123 bzw. Soester Beiträge, Band 60: Nachkriegszeit in Soest. Darin: Jürgen Peters: Der Wiederaufbau von St. Patrokli. Westfälische Verlagsbuchhandlung Mocker & Jahn, Soest 2011. Abgerufen am 25.03.2021: geschichtsvere...
    4. S. Schritt: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation Bochum (BVG) 1851-1970, Glocken und Geläute, Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland, Eigendruck, Trier, 2000, mit fortlaufender Ergänzung.

КОМЕНТАРІ • 49

  • @stahlglocke
    @stahlglocke  3 роки тому +1

    Als Fußnote zu einer Fußnote: In seiner Veröffentlichung „Die romanischen Glocken von St. Patroklus in Soest“ (Soester Zeitschrift, Heft 85, Verein für Geschichte und Heimatpflege Soest, 1973.) formuliert der für seine differenzierte Sicht auf Bochumer Stahlglocken bekannte Glockensachverständige Dr. Claus Peter in einer Fußnote: „Angesichts der - meist berechtigten - Kritik an Stahlglocken sei hier bemerkt, daß diese drei Stahlglocken klanglich weit über dem Durchschnitt liegen und eine brauchbare Ergänzung zu den beiden alten Glocken bilden. … Freilich sollte man bedenken, daß das Geläute ungleich schöner ausgefallen wäre, wenn man die alten Glocken mit Bronzeglocken ergänzt hätte.“
    Für weitere Informationen siehe auch die Antwort des Verfassers an den Nutzer "Kmaan75" weiter unten.

    • @martinluther4971
      @martinluther4971 3 роки тому +1

      @stahlglocke: Das mit der "differenzierten Sicht" hast aber schön formuliert :-). Wie immer ein tolles, informatives Video! Frohe Ostern!

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      @@martinluther4971 Danke Dir! Nun, man darf doch froh und dankbar sein, auch im evangelischen Bereich von Westfalen einen Sachverständigen zu wissen, der nicht "qua Amt" Stahlglockengegner ist! Frohe Ostern :-)

    • @martinluther4971
      @martinluther4971 3 роки тому +1

      @@stahlglocke Stimmt, das hat er ja in seinem Buch über die Bamberger Geläute mit der sehr ausführlichen Würdigung des Geläutes von St. Heinrich eindrucksvoll bewiesen....

  • @glockenzeit
    @glockenzeit 3 роки тому +2

    Ein mehr als brauchbares Geläute. Wenn man nicht um die Umstände wüsste, wäre es in meinen Augen völlig unverständlich gewesen, diese sehr gelungenen Stahlglocken auszutauschen...
    Schöne Ostern und danke für den hist. wertvollen Beitrag!

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      Gerne, es war mir, auch persönlich, ein großes Vergnügen :-) Frohe Ostern!

    • @mathisbernardin6168
      @mathisbernardin6168 3 роки тому

      @@stahlglocke Dispositions der glocken im Trèbes Stephanskirche (ab 2026) :
      Glocke 1 : g°-6 : 3760 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Namen : Patroklus (1953 bis 2026) Stephan (ab 2026)
      Glocke 2 : b°-7 : 2442 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Namen : Carl Borromäus (1953 bis 2026) Karls (ab 2026)
      Glocke 3 : c'-6 : 1746 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Namen : Hermann (1953 bis 2026) Josef (ab 2026)
      Glocke 4 : es'-6 : 1820 kg : 1469 : Johann von Dortmund
      Namen : Marien (1953 bis 2026) Maria (ab 2026)
      Glocke 5 : f'-4 : 2100 kg : 13. Jhdt : Hermann von Lemgo
      Namen : Sturm (1953 bis 2026) Samuel (ab 2026)
      Glocke 6 : g'-6 : ca. 1310 kg : 1570 : Unbekannt
      Namen : Françoise (1570 bis 2026) Friedrich (ab 2026)
      Glocke 7 : b'-5 : 765 kg : 13. Jhdt : Hermann von Lemgo
      Namen : Stephan (1953 bis 2026) Patroklus (ab 2026)
      Glocke 8 : es''-6 : ca. 365 kg : 1955 : Unbekannt
      Namen : Dominique (1955 bis 2026) Dominica (ab 2026)
      Glocke 9 : f''-6 : ca. 220 kg : 1955 : Unbekannt
      Namen : Colette (1955 bis 2026) Coletta (ab 2026)

    • @TheRealGlockenGusstavo
      @TheRealGlockenGusstavo Рік тому

      @@mathisbernardin6168 ?

  • @ChristusGlocke
    @ChristusGlocke 3 роки тому +1

    Vielen Dank für diese historischen Eindrücke! Das alte Stahlgeläute hatte auf jeden Fall auch was drauf.
    Frohe Ostern!

  • @junkerglocke903
    @junkerglocke903 3 роки тому +2

    Sehr beeindruckend
    Frohe Ostern

  • @nurnbergerglockenfreund
    @nurnbergerglockenfreund 3 роки тому +1

    Danke für die Präsentation des alten Zustandes. Aber das Geläut was heute im Turm hängt macht der Propsteikirche alle Ehre und ebenfalls würdig. Trotzdem schade dass dieses Geläut nicht mehr existiert. Aber immerhin ist die alte Glocke 2 vom Bochumer Verein heute im neuen Geläut mit dabei. Somit ist immerhin noch eine kleine Erinnerung ans Vorgängergeläut nach dem Krieg vorhanden.

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      ...was neben der guten Präsentation von g° und c' den denkmalwerten Umgang mit dem Stahlbestand unterstreicht.

  • @lucarichard5899
    @lucarichard5899 3 роки тому +1

    Frohe Ostern : ). Eine schöne, wertvolle Aufnahme.

  • @maxmoriz1966
    @maxmoriz1966 3 роки тому

    Soest ist eine wunderschöne Stadt und der Dom hat ein beeindruckendes Geläut

  • @Glockenfampf
    @Glockenfampf 3 роки тому +1

    Diese G° finde ich fantastisch. Die ist so richtig knurrig. Schade, dass es für so eine tolle Stahlglocke nur noch die Ausstellungsverwendung gibt.

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому +1

      Als "Fast-fis°" eben extrem leichte Rippe....

    • @mathisbernardin6168
      @mathisbernardin6168 Рік тому

      ​@@stahlglockeTrèbes Stephanskirche Glocken :
      Im Turm sicht zwölf stimmige geläut der Stephanskirche von Trèbes, die Glocken g°b°c'es'f'g'b' aus der motiv ''Idealseptett'' rekonstruktion der geläut aus der St Patrokli Dom im Soest 1954 bis 1993.
      Für dur Ausgangssperreglocke, die Glocke h' aus der Kilianskirche im Heilbronn läuten jeden tags um 23.02 uhr.
      Und eine Glocke c''' wurde im jahre 2025 im der Glockengießerei Paccard mit der drei kleinen anderen Glocken es''f''as''.
      Es läuten der dreizehn stimmige geläut ensemble der Glocken von Trèbes Stephanskirche g°b°c'es'f'g'b'h'des''es''f''as''c''' vom 25. März 2026, 8 jahren nach der anschläge von Arnaud Beltrame.
      Und 8 jahren nach der Überschwemmungen von Trèbes, die Glockenkonzert der Stephanskirche von Trèbes ist geplant vom 15. Oktober 2026.
      Ab 15. Oktober. 2032, wurden läuten allen Glocken von Trèbes Stephanskirche g°b°c'es'f'g'b'h'des''es''f''as''c'''+c''es''f''as''b''c'''es'''f''' für 14 jahren nach der Überschwemmungen von Trèbes.
      Ab 2033, wurden drei glocken im der Kuppel der Turm der Stephanskirche von Trèbes.
      Hauptgeläut :
      Glocke 1: Große-Patroklus-Glocke (Große-Stephanusglocke und Friedensglocke) g°-6 3760 kg 1953 Bochumer Verein
      Glocke 2: Carl-Borromäus-Glocke (Karlsglocke und Glaubensglocke) b°-7 2442 kg 1953 Bochumer Verein
      Glocke 3: Josef-Glocke (Hermann-Josef und Opferglocke) c'-6 1746 kg 1953 Bochumer Verein
      Glocke 4: Mariaglocke (Marienglocke) es'-6 1820 kg 1469 Johannes von Dortmund
      Glocke 5: Samuelglocke (Sturmglocke) f'-4 2080 kg 13. Jhdt. Hermann von Lemgo
      Glocke 6: Historischesglocke g'-6 1350 kg um 1570 unbekannt
      Glocke 7: Kleine-Patroklus-Glocke (Kleine-Stephanusglocke) b'-5 765 kg 13. Jhdt. Hermann von Lemgo
      Glocke 8: Ausgangssperreglocke (23-Uhr-Glocke) h'-8 581 kg 14. Jhdt. unbekannt
      Glocke 9: Ludwig des''-6 250 kg 1955 unbekannt
      Glocke 10: Dominica es''-6 200 kg 1955 unbekannt
      Glocke 11: Coletta f''-6 135 kg 1955 unbekannt
      Glocke 12: Friedrich as''-5 100 kg 1955 unbekannt
      Glocke 13: Kunigunde c'''-5 70 kg 2025 Paccard
      Die Glocken 1 bis 3 sind im V7-Rippe
      Die Glocken 4 bis 8 sind im Historisches-Rippe
      Die Glocken 9 bis 13 sind im Modern-Rippe
      Nebengeläut :
      Glocke I: Chor c''-6 530 kg 2032 Perner
      Glocke II: Gottes es''-4 310 kg 1577 Rochus Nelmann
      Glocke III: Bürger f''-6 256 kg 2032 Perner
      Glocke IV: Große-Englische-Glocke as''+1 170 kg 13. Jhdt. unbekannt
      Glocke V: Kleine-Englische-Glocke b''-2 106 kg 12. Jhdt. unbekannt
      Glocke VI: Wandlungsglocke c'''-0 75 kg 1991 Hans August Mark Brockscheid
      Glocke VII: Trau es'''-4 52 kg 2032 Perner
      Glocke VIII: Tauf f'''-6 30 kg 2032 Perner
      Die Glocken I, III, VI bis VIII sind im Modern-Rippe
      Die Glocke II sind im Historisches-Rippe
      Die Glocken IV und V sind im Silber-Rippe
      Schlagglocken :
      Glocke 1: d'-8 2500 kg 2033 Perner
      Glocke 2: h'-4 780 kg 2033 Perner
      Glocke 3: cis'''-5 500 kg 2033 Perner
      Die Glocken 1 bis 3 sind im Modern-Rippe
      Große Vollgeläut :
      g° b° c' es' f' g' b' h' c'' des'' es'' f'' as'' b'' c''' es''' f'''

  • @dghjuiklol
    @dghjuiklol 3 роки тому +1

    Sehr schöner Eindruck der damaligen Zeit. Wo befanden sich denn damals die Glocken b´, es´´, as´´, b´´?

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      Die englischen Glocken hingen, händisch läutbar, im Turm, wurden aber wohl kaum genutzt. Die b' war in St. Albertus Magnus, die es'' in Heilig Kreuz.

    • @mathisbernardin6168
      @mathisbernardin6168 3 роки тому

      Die glocken b' es'' as'' b'' kommen im Jahr 1990 mit der glocken g° b° c' es' f' oder ein Läuten von 9 gestohlenen Glocken, aber auch ein Jahr vor der Herstellung der vier neuen Glocken mit der schlagton as° des' ges' c'''.

    • @mathisbernardin6168
      @mathisbernardin6168 2 роки тому

      @@stahlglocke Dann werden englische Glocken seit den 90er Jahren motorisiert?

  • @stefan7869
    @stefan7869 3 роки тому

    Tolles Video

  • @Dachstein09
    @Dachstein09 3 роки тому +1

    Hat doch eigentlich ganz schön geklungen. Auch wenn die g° ein bisschen dumpf war.

  • @Kmaan75
    @Kmaan75 3 роки тому +1

    Absolut beeindruckend. Gab es einen bestimmten Grund warum man die Glocken ausgebaut hat?

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      Nun, da muss man weiter ausholen: Ab Ende 1989 wurde, durch Schäden bedingt, eine umfassende Turmsanierung geplant, die dann im Verlauf auch das Geläut einbezog. Das bestehende Gesamtgeläut aus 3 Stahl- und zwei hist. Glocken hatte dabei sicher nicht den Denkmalwert wie z. B. das Paderborner Geläut, welches als völlige Neuplanung anzusehen ist, auch wenn die 3 Stahlglocken für sich sicher als Geläut(eteil) Denkmalwert haben/hatten. Bei der Sanierung musste also abgewogen werden, welchen Glocken der Vorzug zu geben ist - das waren hier eindeutig die historischen Glocken, zumal ja auch schnell klar war, dass die abgegebenen hist. Glocken zurückgeholt werden sollten. Vom Denkmalwert her hatten es' und f' als bis 1931 größte Domglocken eine absolut bevorzugte Stellung einzunehmen.
      Auch wenn das hier dargestellte Geläut insgesamt gepasst hat und sich die beiden alten Glocken aufgrund ihrer schweren Konstruktion recht gut behaupten konnten, so war der ihnen eigene, sehr farbige Klang im Plenum doch kaum zu vernehmen. Außerdem wurden sie als die „kleinen“ Glocken einfach zu häufig geläutet, die Marienglocke es‘ erklang z. B. 3xtgl. zum Angelus. Hier galt es also, genau abzuwägen, ob man bei einer Sanierung einen großen Wurf hinbekommt oder den vorhandenen Status einfach „nur“ irgendwie ergänzt und verbessert. Das bis 1993 neugestaltete Geläut ist dann tatsächlich der große, überzeugende Wurf geworden und lässt den Verlust der beiden Stahlglocken mehr als verschmerzen.
      Die Restaurierung der abgestellten Glocken muss als in allen Punkten vorbildlich bezeichnet werden und schloss immerhin auch das Joch der g° und die Klöppel mit ein. Die optisch hochwertige Positionierung der Glocken auf gut berechneten Betonfundamenten und die Lagerung auf Hartgummi, was bei Anschlag immerhin den ehemaligen Klang erahnen lassen kann, hat bis heute, nach nunmehr 26 Jahren, Bestand.
      Nicht zu vergessen war bei der Neugestaltung des Geläutes die hochbedeutende Glockenlandschaft Soests, hier galt es, eine optimale Abstimmung auf die bestehenden, hist. Geläute zu erreichen und auch auf die Planungen zum Geläut der Wiesenkirche Rücksicht zu nehmen. Mit den Stahlglocken wäre das Soester Domgeläut hier vermutlich ein Fremdkörper geworden/geblieben.

    • @Kmaan75
      @Kmaan75 3 роки тому

      @@stahlglocke das klingt einleuchtend. Ich hätte es allerdings befürwortet wenn man die Stahlglocken drin gelassen hätte und die alten Glocken mit weiteren Bronzeglocken ergänzt hätte. Man hätte ja zwei getrennte Geläute machen können. Aber es ist wie es ist und das jetzige Geläute ist dem Dom auf jeden Fall mehr als würdig.

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      @@Kmaan75 Auch ein mächtiges Westwerk wie in Soest ist nicht unbegrenzt tragfähig^^ (Von den Unterhaltskosten für gleich zwei Geläute ganz zu schweigen....)

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      @Noah Adrian Was genau meinst Du?

    • @stahlglocke
      @stahlglocke  3 роки тому

      @Noah Adrian Ja, das ist richtig. Vor allem b' und es'' waren durch den jahrzehntelangen Gebrauch in anderen Kirchen stark abgenutzt, die beiden ältesten, also die englischen Glocken, ebenfalls. Alle 4 Glocken wurden durch Aufschweißen der Schlagringe saniert.

  • @TheRealGlockenGusstavo
    @TheRealGlockenGusstavo 2 роки тому

    Schrecklich dass man die g rausgeworfen hat. Sie hatte einen sehr schönen Klang. Kann man sie nicht in einer anderen Kirche weiterverwenden?

    • @mathisbernardin6168
      @mathisbernardin6168 7 місяців тому

      Ich denke, dass sie zusammen mit den beiden anderen Stahlglocken (b°, c') und den drei anderen Bronzeglocken (es', f', b'), die für 2026 geplant sind, in der Stephanskirche in Trèbes (Aude) wiederverwendet wird.
      Dispositions ab 2026 :
      Glocke 1 : g° : 3760 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Glocke 2 : b° : 2442 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Glocke 3 : c' : 1746 kg : 1953 : Bochumer Verein (V7-Rippe)
      Glocke 4 : es' : 1820 kg : 1469 : Johann von Dortmund
      Glocke 5 : f' : 2080 kg : 13. Jhdt : Hermann von Lemgo
      Glocke 6 : g' : 1350 kg : 1570 : Unbekannt
      Glocke 7 : b' : 765 kg : 13. Jhdt : Hermann von Lemgo
      Glocke 8 : ces'' : 581 kg : 14. Jhdt : Unbekannt
      Glocke 9 : des'' : 250 kg : 1955 : Unbekannt
      Glocke 10 : es'' : 200 kg : 1955 : Unbekannt
      Glocke 11 : f'' : 135 kg : 1955 : Unbekannt
      Glocke 12 : as'' : 100 kg : 1955 : Unbekannt
      Glocke 13 : c''' : 70 kg : 2025 : Paccard

  • @mathisbernardin5404
    @mathisbernardin5404 3 роки тому

    Die drei Stahlglocken sind im V7-Rippe ?

  • @mathisbernardin5404
    @mathisbernardin5404 3 роки тому

    Geplant mit simuliert geläut ?
    g° b° c' es' f' b' es'' as'' b''

  • @mathisbernardin5404
    @mathisbernardin5404 3 роки тому

    Wird es danach das große vollgeläut sein?

  • @donaldduckderheilige6210
    @donaldduckderheilige6210 3 роки тому

    🍰🍨🍬👼 Auf das Wochenende. Donald Duck der Heilige lässt grüßen. 🌞🏡🥂🥰