Eselwandern in Cund, Transsilvanien

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  • Опубліковано 26 лют 2023
  • Esel haben im Karpatenland eine lange Tradition, früher begleiteten sie die Wanderschäfer - als Tragetiere und auch zum Schutz vor Raubtieren. Heute wird die sogenannte Transhumanz kaum mehr betrieben und so sind diese wunderbaren und klugen Nutztiere auch in Rumänien vom Aussterben bedroht. Sieben dieser Langohren habe ich von Schäfern gerettet, die sie nicht mehr brauchten und sich kaum um sie kümmerten. Manche von ihnen wurden auch geschlagen und sogar mit heissem Wasser überbrüht. Nun erhielten sie ein neues Zuhause und eine zweite Chance als „Reiseleiter“ in Cund. Sie begleiten meine Besucher auf Wanderungen. Mittlerweile ist die Familie auf zwölf Tiere angewachsen. Die Esel haben hier ein gutes Leben und sind das ganze Jahr auf der Weide.
    Was bedeutet nun Eselwandern?
    Wandern mit Eseln ist eine ganz besondere Form, die Natur zu erkunden, der Umgang mit den Tieren lehrt uns in erster Linie Entschleunigung, aber manchmal braucht es auch viel Durchsetzungsvermögen. Meine erste Lektion für neue Gäste ist: ein Esel ist kein Auto und es gibt weder einen Start- noch einen Stopp-Knopf. Sie werden ihn schon überzeugen müssen! Vor allem am Beginn einer Eselwanderung müssen Sie sich vorstellen, dass das Tier Sie nicht kennt und daher weder Vertrauen zu Ihnen noch Respekt Ihnen gegenüber hat. Tier und Mensch müssen sich erst aneinander gewöhnen. Sprechen Sie mit ruhiger Stimme, vermeiden Sie rasche Bewegungen, lassen Sie das Tier zwischendurch grasen aber seien Sie bestimmt, wenn es wieder weiter gehen soll. Sie werden sehen, nach einiger Zeit werden Sie zum eingespielten Team. Versuchen Sie, gemeinsam mit dem Esel ein Tempo zu finden, sodass Sie weder das Tier permanent bremsen, noch ständig ziehen müssen. Bei mehreren Eseln bitte immer zusammen bleiben, dann orientieren sich die hinteren Tiere am Leittier.
    Auch wenn das Wandern mit Eseln eine recht entspannte Sache ist, sollten Sie nicht vergessen, dass Rumänien ein wildes Land ist. Sie wandern meist abseits von Strassen und Siedlungen. In den Wäldern gibt es Wildschweine und Bären. Es ist sehr unwahrscheinlich, auf diese scheuen Wildtiere zu stossen, die Bären hören und wittern den Menschen in der Regel lange, bevor Sie sie entdecken und flüchten. Halten Sie aber dennoch immer Ohren und Augen offen. In der weiten Hügellandschaft um Cund sind einige Wanderschäfer mit ihren Herden unterwegs. Diese werden in der Regel von einer Gruppe Herdenschutzhunden begleitet. Manche von ihnen sind auch recht aggressiv - ihre Aufgabe ist es ja, die Herde vor Bärenangriffen zu beschützen. Bei unserer Einführungstour gebe ich ausführliche Anweisungen für den Umgang mit diesen realen Gefahren und es ist wichtig, dass Sie als Wanderer diese auch beachten. Für Kleinkinder unter 7 Jahren empfehle ich meine Touren nicht.

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