MAGDEBURG: Wut und Trauer nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt - Politik hilflos | WELT News

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  • Опубліковано 30 гру 2024
  • MAGDEBURG: Wut und Trauer nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt - Politik hilflos | WELT News
    Nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Man habe außerdem 200 Verletzte zu beklagen, davon viele schwerst und schwer verletzt, sagte der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff (CDU), bei einem Besuch des Tatorts. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach vor Ort von einer «furchtbaren, wahnsinnigen Tat». Es gebe keinen friedlicheren und fröhlicheren Ort als einen Weihnachtsmarkt. Unterdessen kommen immer mehr Details über den festgenommenen Verdächtigen ans Licht.
    Ein Auto war am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschengruppe gerast. Ministerpräsident Haseloff sprach von einem «menschenverachtenden Anschlag». Die Polizei äußerte sich am Samstagvormittag zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung. Für heute Nachmittag (16.00 Uhr) ist eine Pressekonferenz der Ermittler angekündigt.
    Wer ist Taleb A.?
    Bei dem noch am Abend festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um Taleb A., einen Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. Der Mann ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim. Nach dpa-Informationen stellte A. im Februar 2016 einen Asylantrag, über den im Juli desselben Jahres entschieden wurde. Der saudische Staatsbürger erhielt damals Asyl als politisch Verfolgter.
    In sozialen Medien und Interviews erhob Taleb A. zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: «Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.»
    Taleb A. hat als Facharzt für Psychiatrie in Sachsen-Anhalt gearbeitet. Wie eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Salus auf Anfrage mitteilte, war er als Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg (Sachsen-Anhalt) tätig. Er habe mit suchtkranken Straftätern gearbeitet und sei seit März 2020 in der Einrichtung tätig gewesen. Nach Informationen der dpa hatte das Gesundheitsministerium von Sachsen-Anhalt noch in der Nacht die Personalakte des Mannes angefordert und den Ermittlungsbehörden übergeben.
    Warnung aus Saudi-Arabien
    Saudi-Arabien hatte Deutschland vor Taleb A. gewarnt, hieß es aus saudischen Sicherheitskreisen. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er sei Schiit gewesen. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
    Saudi-Arabien verurteilte die tödliche Attacke. «Das Königreich bringt seine Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer zum Ausdruck», schrieb das Außenministerium in einer Mitteilung auf X. In der Stellungnahme erwähnte das Land den Verdächtigen nicht.
    Scholz verspricht Aufklärung
    Der 50-Jährige war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Nach Angaben von Haseloff raste der Mann mit einem Leihwagen in die Menschenmenge. Die «Bild» schrieb unter Berufung auf die Polizei, dass sich die Fahrt auf dem Gelände über 400 Meter erstreckt habe. Die Polizei geht weiter von einem Einzeltäter aus. Der Mann wurde nach Angaben aus der Nacht verhört. Es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt, sagte eine Sprecherin.
    Jetzt sei wichtig, dass man aufkläre, mit aller Präzision und Genauigkeit, sagte Kanzler Scholz in Magdeburg. «Es darf nichts ununtersucht bleiben - und so wird es auch sein.» Man müsse den Täter, seine Handlungen und Motive genau verstehen und darauf mit den strafrechtlichen Konsequenzen reagieren.
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    Das Video wurde 2023 erstellt

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