Pionier der Arbeiterseelsorge: Pfarrer Josef Meindl und seine Mission in schwierigen Zeiten

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  • Опубліковано 8 вер 2024
  • „Gauverbot, Schulverbot, vertrieben.“ Mit drei Worten beschreibt der Jesuit Josef Meindl 1939 die Beendigung seiner seelsorglichen Tätigkeit durch die Nationalsozialisten in Kärnten.
    Schließlich landete er im oberösterreichischen Steyr mitten unter Arbeiterfamilien, die kein gutes Wort für „Pfaffen“ übrighatten und die die katholische Kirche parteiisch auf Seite der „Bürgerlichen und Reichen“ verorteten. Doch genau da sah Meindl sein seelsorgliches Betätigungsfeld: Er zog in eine Baracke, wohnte mitten unter den Arbeiterfamilien.
    Die Nationalsozialisten waren gerade im Begriff, die Steyr-Daimler-Puch-Werke zu einem Rüstungskonzern umzubauen. Tausende Arbeitskräfte wurden benötigt und die fand man nicht zuletzt in Zwangsarbeiterinnen und KZ-Häftlingen. Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen wurden in Steyr errichtet.
    Unter Einsatz des eigenen Lebens versuchte Meindl heimlich zu helfen, etwa mit Kleidung und Nahrung. Nach und nach gewann er das Vertrauen der Arbeiterschaft. Er errichtete eine Barackenkirche, versammelte eine Gemeinde um sich und initiierte nach dem Zweiten Weltkrieg im Stadtteil Münichholz sehr rasch den Bau einer neuen Pfarrkirche.
    In der Pfarrchronik beschreibt Meindl seine Tätigkeit und stellt auch theologische Überlegungen zum pastoralen Einsatz der römisch-katholischen Kirche für die Arbeiterschaft an. Dabei gibt er auch Einblick in seine „Schwächen“ und sein „Ausgebranntsein“ in den ersten Nachkriegsjahren.
    Lange Zeit kaum beachtet, gilt Josef Meindl heute als einer der Pioniere der katholischen Arbeiterseelsorge. Regisseur Johannes Neuhauser und Schauspielerin Bettina Buchholz haben auf Grundlage der Forschungsarbeiten des Theologen Karl Ramsmaier eine szenische Lesung über Josef Meindl zusammengestellt. Die „Orientierung“ war zu Gast.
    Bericht: Marcus Marschalek

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