Sehr schön, dass sich hier auch mal jemand intensiv mit Plessner auseinandersetzt, vom dem man leider viel zu wenig hört. Sehr gut und informativ gestaltet das Video. Plessners Grundbegriff der exzentrischen Positionalität würde sich doch eignen, auch einmal über das Verhältnis Mensch und künstliche Intelligenz nachzudenken.
Ich bin froh, dass man nicht viel von Scheler, Plessner und Gehlen hört. Mich nervt die Bande. Aber wenn man, im Rahmen des Studiums machen muss, dann bleibt nicht übrig, als sich mit der Bande auseinander zu setzen..... auch wenn es schwer fällt - Gruß
Danke für die tolle Videoreihe !! Sehr anschaulich und verständlich erklärt :) Erleichtert mir das Studium ;) Ein paar Anfragen: Platon- Politeia; Kierkegaard- Der Begriff der Angst; Freud- das Unbehagen in der Kultur; Augustinus: Confessiones LG
Thank You very much but Could you take a subtitles for Your every video. Please I learn German but for me it’s a little difficult ❤❤❤ Thank You I’m a student in Katowice Silesia and I’m proud about German philosophers.❤❤❤
Vielen Dank für das Video. Ich sehe aber leider nicht den Mehrwert der Theorie. Es werden nur neue Begriffe eingeführt. Zusammengefasst lässt sich doch einfach sagen, dass der Mensch durch seine Vernunftbegabtheit zum eigenständigen Handeln befähigt/ verflucht ist, je nachdem wie man es sehen möchte.
Kurze Anmerkung: es folgt ein leicht emotional aufgeladener Text. Was ich mich bei diesen Theorien (vgl. auch Scheler) immer frage ist, woher zum Geier diese Einbildung? Zugegeben, ich habe mich bisher nicht selbst intensiv in die Stufen eingearbeitet, auch weil diese so unzugänglich verfasst sind wie Plessner sogar selbst zugibt, aber es scheint mir, als werden einfach wilde Annahmen gemacht und dann als Faktum gesetzt, aus denen dann Schlüsse gezogen werden, die ich (insbesondere aus heutiger Sicht) extrem fragwürdig, willkürlich und anthropozentristisch finde. Zum Beispiel, woher die Annahme, Pflanzen haben kein Bewusstsein? War Plessner im vorigen Leben Pflanze, und hat es selbst - nicht - erfahren? Man weiß mittlerweile, dass Bäume und andere Pflanzen sich über biochemische Botenstoffe gegenseitig vor sich nähernden Fressfeinden warnen, sie haben also in irgendeiner Form zumindest ein Reizreaktionsschema gegenüber einem "fremden" Gegenstand, ob sie diesen Gegenstand auch erfahren, und wie, kann doch keiner wissen, der nicht selbst diese eine Pflanze ist, genausowenig wie wir letztendlich wissen können, ob andere Menschen, die uns in unserer Erfahrung begegnen, nicht eigentlich Alienroboter, oder schlicht simulierte Subjekte sind. In unseren Träumen jedenfalls begegnen uns auch Subjekte, denen wir nach dem Aufwachen selbstverständlich eine eigenständige Erfahrung absprechen -- wir werden nie wissen, ob es außerhalb unseres Erfahrungsfeldes andere Erfahrungsfelder, d.h. Erfahrungssubjekte, gibt, oder alternativ, ob wir auf irgendeine mysteriöse Art und Weise alle Teil eines zumindest auf einer gewissen Ebene verbundenen Erfahrungsfeldes sind, oder ob zumindest eine Überschneidung, also eine Teilhabe an anderen Erfahrungsfelden möglich, ja zeitweise reell ist. -- Wir werden nie wissen, ob es außerhalb unserer Erfahrung andere Erfahrung gibt, ob unsere Liebsten wirklich existieren oder alles nur ein Traum ist, wir haben philosophisch-grundsätzlich gesprochen, im Sinne der unmittelbaren Evidenz, nur unsere eigene Erfahrung als Faktum, in Anlehnung an Descartes, Erfahrung ist, mehr wissen wir nicht, alles andere ist nur Ableitung, Induktion und Annahme. Jedenfalls wissen wir nicht, ob Pflanzen, Tiere oder andere Menschen Erfahrung haben, und sofern sie eine haben, welche Form diese hat, und welchen Inhalt. Weiteres Beispiel: Woher wissen wir, in auch nur irgendeiner sicherbaren Form, dass (alle) Tiere ihr eigenes "Zentrum-haben" nicht erleben, ihr Selbstsein? (ich meine Plessner nennt es "Sichsein"). Raben zum Beispiel erkennen sich selbst im Spiegel, wie Tierexperimente gezeigt haben. Andere Tiere nicht. Liegt es nicht nahe, anzunehmen, dass Raben ein anderes Selbsterlebnis haben wie jene, die sich nicht erkennen? Für eine scheinbare Unergründlichkeit des Wesens des Menschen wird meiner (wie bereits gesagt, nicht besonders Textfundierten und ersten) Einschätzung nach eine derartig unhinterfragte Bestimmung des tierischen und pflanzlichen Wesens vorgenommen, deren Basis ich einfach nicht erkennen kann. Woher diese Gewissheit? Dieses Vertrauen, daraus ganze Systeme zu bauen? Ich verstehe einfach nicht, wie derartige Mutmaßungen - mehr scheinen all diese Theorien ja nicht zu sein - mit solch einem Bestimmtheitsgrad geäußert werden können. Günther Anders zum Beispiel, der ja in derselben Phase prägend war, behauptete sogar, Tiere hätten gar keine "Erfahrung", sie erlebten eigentlich niemals etwas neues, haben nicht einmal eine Subjekt-Objekt-Gegenstandsperzeption, noch eine Form der Erinnerung, weil sie das angeblich nicht nötig haben. Wieder, woher will Anders das wissen?
Aus nahezu jeder Zeile spricht, was du selbst eingangs erklärst: Du scheinst den Text nicht gelesen zu haben. Die meisten deiner Fragen bearbeitet er sehr wohl: Plessner war einer DER Gegner des Anthropozentrismus und Anthropologismus. Deine anschließenden Überlegungen verfehlen oft einfach gänzlich ihr Ziel. Auch deine Position der Unmöglichkeit des Wissens um Erfahrungen anderer klingt wie vulgärer cartesianischer Dualismus, auch dessen erklärter Gegner war Plessner. Ebenfalls geht es Plessner nicht um Wesensunterschiede, sondern man sollte exzentrische Positionalität als Strukturunterschied verstehen. Ich hoffe, du verstehst das nicht als Affront, sondern einfach als Aufforderung, den Text selbst zu lesen und mit hermeneutischer Unschuldsvermutung zu interpretieren, bevor du solche Sprünge in deiner Kritik machst. Textempfehlungen wären Plessners Stufen, Lachen und Weinen und Homo absconditus, denn auch 45 Minuten der Interpretation eines random UA-camrs von über 350 Seiten Theorie sind nicht gleichzusetzen mit deiner eigenen intensiven Interpretation und Analyse des Textes.
@@TheRaveJunkie inwiefern ist ein strukurunterschied kein Wesensunterschied? Und was soll das mit dualismus zu tun haben, ich würde das epistemische humilität nennen, ich finde es einfach schwierig etwas über die Erfahrung anderer Wesen zu sagen weil woher auch, außer sie teilen es uns mit. Und dazu sind Tiere nunmal begrenzt in Lage.
@@akkarin1225 ich habe auch kein Werk Plessners gelesen, aber ich geb trotzdem mal mein Senf dazu. Die direkte Abgrenzung Plessners von "Bewusstsein" und "Selbstbewusstsein/Reflektion" sehe ich auch als sehr schwierig an, falls er das so sieht, da ich anhand der Biologischen Evidenz stark annehme, dass das keine fundamentalen Unterschiede, sondern eher verschieden starke Ausprägungen des selben Phänomens "Bewusstsein" sind. Vorallem bei verschiedenen Primaten, Delfinen, Raben etc. erkennt man ja eindeutig dass sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Reflexion des selbst stattfindet, wenn auch in einer verschieden starken oder einfach fundamental anderen Weise als beim Menschen. Anhand der momentanen wissenschaftlichen Evidenz ist davon auszugehen, dass Bewusstsein und Reflektion, oder zumindest die Möglichkeit der physischen Äußerung davon stark mit der Ausprägung und der Struktur verschiedener Gehirnareale zusammenhängt. Bei Tieren bei den diese Stark ausgeprägt sind scheint eine Stärkere Tendenz zur "Reflektion", auch des selbst über die Grenzen der Instinkte zu bestehen. Da bisher eigentlich alle tiefer ergründeten "Verhaltensweisen" etc. von Lebewesen auf die Chemischen Prozesse ihre Gehirne (oder Nervensysteme) zurückgeführt werden können, denke ich, dass die Bildung des (ausgeprägteren) Bewusstseins vermutlich eine sehr ähnliche Verankerung hat. Tatsächlich hast du aber insofern recht, dass das eben nur eine Annahme sein kann, da man erstens nur vom eigenen Erfahren ausgehen kann, und zweitens nicht vorhandene Erklärungen bestimmter Phänomene, wie die des Bewusstseins eben auch in einer bisherigen (oder allgemeinen) Unmöglichkeit des Nachweises bestimmter Phänomene auf einer "nicht Physischen" Ebene durch die Wissenschaft beruhen könnten. Allerdings ist das Bewusstsein etwas was den Menschen sehr beschäftigt, das beinahe "Magisch" wirkt, weshalb das Wesen des Menschens auch eher dazu tendiert, eine Erklärung zu suchen, die eben dieses Bewusstsein auf einer "höheren Ebene" begründet, obwohl eine einfachere Physisch & Chemisch verankerte Erklärung vielleicht zwar weniger spektakulär und interressant, aber dafür ausgehend der bisherigen Wissenschaftlichen Erkenntnisse plausibler ist. Das Abstreiten Plessners eines Bewusstseins von Pflanzen halte ich aber auch sehr fragwürdig, da eine einfache Ausprägung davon, vorallem bei gewisser Handlungsfähigkeit des Lebewesen, unmöglich ist. Da man stark annehmen kann dass die meisten Tiere und Menschen ein Bewusstsein haben, könnte es ebenso ja auch ein allgemeines Merkmal des Lebens sein. Vorallem die von dir angesprochenen Prozesse von Pflanzen und Bäumen stützen das noch. Zwar geht es hier auch größtenteils um "einfachere" chemische Reaktionen, aber man kann ja nicht eingrenzen wo Bewusstsein beginnt oder endet. Möglicherweise ist Bewusstsein auch ein allgemeines Merkmal jeglicher Energie oder Materie des Universums, weshalb ja auch nicht "Lebendige" Gegenstände ein Bewusstsein haben könnten, nur ohne Möglichkeit der Ausprägung bestimmter Merkmale, der effektiven Aufnahme von reizen und der Abgabe von Reaktionen. Hier stellt sich nur die Frage, von wo bis wo das Bewusstsein in Einem Gegenstand (z. B. Stein) reicht, da bei Lebewesen eine relativ einfache Eingrenzung des Körpers möglich ist, bei diesen Gegenständen allerdings nicht. Nun kurz zu dem Punkt von dir, dass Theoretisch alles ausser dem selbst "nicht Real" sein könnte: Obwohl das (aufgrund des eigebtlichen Unwissens des Menschen über alles Reale, sowie der insgesamt Frage warum űberhaupt etwas existiert: eine Folgerung daraus ist, dass die Welt theoretisch genausogut nur um das Leben eines Menschens geschaffen sein könnte) ein guter Punkt ist, muss man einfach einsehen dass man nie alle Fragen auf einmal angehen kann. Man kann bei keiner Erklärung, bei keiner Philosophie alles ansprechen. Ein zentraler Ausgangspunkt für die philosophische Anthropologie Plessners ist einfach die Annahme, dass andere Menschen den selben bis ähnlichen Grad an "Bewusstsein" wie man selbst haben, was dann auch als Ausgangspunkt für die Annahme dessen bei Tieren (und eben möglicherweise Pflanzen, Pilzen) dient. Theoretisch ist man so unwissend und (auch ausgehend von einigen grundlegenden annahmen) das Gehirn des Menschen so klein dass man vieles gar nicht verstehen kann. Wenn man also nicht gewisse grundannahmen fasst, kann man auch keine Annäherung an das, was man als "die Wahrheit" oder eine "Erklärung" bezeichnen könnte machen. Überzogenes Beispiel zur Aussage dass man nichts wissen kann: Du könntest ein schleimball sein, der in einer Flüssigkeit schwimmt, in irgendeiner Form eines Universums oder was auch immer. Die Flüssigkeit löst in dem schleimball Prozesse aus, die dafür sorgen dass er sozusagen denkt dass du du bist, mit deinen Empfindungen, deinem Leben, allem was du kennst. Hört sich dumm an, und unlogisch, vermutlich ist es ja auch falsch weil das jetzt irgendein aus der Luft gegriffenes Beispiel ist, aber theoretisch ist eine solche Situation nur unwahrscheinlich, ausgehend von dem was du weisst. Wenn das ganze aber in einem űber geordneten "Universum", "Zustand" oder was auch immer stattfindet, ist es ja dort vielleicht nicht unwahrscheinlich. Oder du bist irgendein Roboter, eine Art KI die von Aliens irgendwo mit Infos gefüttert wird, damit sie glaubt dieses Leben zu leben. Daraus könnten diese bestimmte Erkenntnisse oder nutzen ziehen, also ist dieses Beispiel, falls es möglich wäre das Bewusstsein in diesem "Universum" oder dieser "Ebene" zu simulieren, das Motiv und damit die Wahrscheinlichkeit sogar anhand unserer Weltanschauung nicht unplausibel, vorallem nicht unplausibler, als dass es überhaupt etwas gibt, Existenz, Materie und Energie. Und das zumindest, gibt es ja, ausgehend von unserem Wissensstand. Also ist das Fazit quasi, alles ist möglich, nichts unwahrscheinlich, und deshalb muss man eben gewisse annahmen treffen, zum Beispiel, dass das "DAS UNIVERSUM mit DER Existenz" ist, und wir Menschen eben Individuen sind, die alle Bewusstsein haben. Falls du dir das alles durchgelesen hast bin ich beeindruckt, ich weiss nichtmal ob ich es getan hätte, vermutlich aber schon. Ich hoffe ich habe bestimmte Dinge und Ansichten zumindest teilweise vermitteln können. Und noch gaaanz kurz abschliessend was zum Bewusstsein von Lebewesen, vielleicht wird das Bewusstsein ja auch nicht vom Gehirn gebildet, sondern das Gehirn fungiert mehr oder weniger als eine Art "Antenne" zum Empfangen einer Allgegenwärtigen "Bewusstseinsebene". Das würde auch die verschiedene Ausprägung aufgrund verschiedener hirnstruktur (effizienz der Antenne) bei verschiedenen Lebewesen erklären. Aber im Endeffekt ist wahrscheinlich eh alles anderst als man denkt, also sind das alles nur gedankenspiele 🤗 Falls das wirklich jemand Gelesen hat, danke für deine Aufmerksamkeit und schönen Tag noch 💯
Sehr schön, dass sich hier auch mal jemand intensiv mit Plessner auseinandersetzt, vom dem man leider viel zu wenig hört. Sehr gut und informativ gestaltet das Video. Plessners Grundbegriff der exzentrischen Positionalität würde sich doch eignen, auch einmal über das Verhältnis Mensch und künstliche Intelligenz nachzudenken.
Ich bin froh, dass man nicht viel von Scheler, Plessner und Gehlen hört. Mich nervt die Bande. Aber wenn man, im Rahmen des Studiums machen muss, dann bleibt nicht übrig, als sich mit der Bande auseinander zu setzen..... auch wenn es schwer fällt - Gruß
Supi erklärt und alles sehr anschaulich dargestellt. Vielen Dank!
Kurz und knapp Danke Bro
Sehr starkes Video! Man merkt, dass du die Theorie selbst sehr faszinierend findest und mit respekt behandelst^^
Thanks du nicer Dude, you havst gesavet me mein Ass!
Vielen Dank für deine Arbeit!
Danke für die tolle Videoreihe !! Sehr anschaulich und verständlich erklärt :)
Erleichtert mir das Studium ;)
Ein paar Anfragen: Platon- Politeia; Kierkegaard- Der Begriff der Angst; Freud- das Unbehagen in der Kultur; Augustinus: Confessiones
LG
Super erklärvideo
Echt gut, leider etwas zu leise, gerne nochmal 100% Lautstärke drauf!
Kauf dir ein Hörgerät
Thank You very much but Could you take a subtitles for Your every video. Please
I learn German but for me it’s a little difficult ❤❤❤ Thank You
I’m a student in Katowice Silesia and I’m proud about German philosophers.❤❤❤
Organisationsform des Belebten arbeitet mit viel Annahme was die Pflanzen/Bäume und Tieren angeht, dazu gibt es Untersuchungen.
Vielen Dank für das Video. Ich sehe aber leider nicht den Mehrwert der Theorie. Es werden nur neue Begriffe eingeführt. Zusammengefasst lässt sich doch einfach sagen, dass der Mensch durch seine Vernunftbegabtheit zum eigenständigen Handeln befähigt/ verflucht ist, je nachdem wie man es sehen möchte.
Wer ist schon mal aus seiner Welt-Simulation, als alleiniger Mittelpunkt jetzt, jetzt.., herausgekommen?
in need of translation please
Vielen lieben Dank für deine Erklärung
Kurze Anmerkung: es folgt ein leicht emotional aufgeladener Text.
Was ich mich bei diesen Theorien (vgl. auch Scheler) immer frage ist, woher zum Geier diese Einbildung? Zugegeben, ich habe mich bisher nicht selbst intensiv in die Stufen eingearbeitet, auch weil diese so unzugänglich verfasst sind wie Plessner sogar selbst zugibt, aber es scheint mir, als werden einfach wilde Annahmen gemacht und dann als Faktum gesetzt, aus denen dann Schlüsse gezogen werden, die ich (insbesondere aus heutiger Sicht) extrem fragwürdig, willkürlich und anthropozentristisch finde.
Zum Beispiel, woher die Annahme, Pflanzen haben kein Bewusstsein? War Plessner im vorigen Leben Pflanze, und hat es selbst - nicht - erfahren?
Man weiß mittlerweile, dass Bäume und andere Pflanzen sich über biochemische Botenstoffe gegenseitig vor sich nähernden Fressfeinden warnen, sie haben also in irgendeiner Form zumindest ein Reizreaktionsschema gegenüber einem "fremden" Gegenstand, ob sie diesen Gegenstand auch erfahren, und wie, kann doch keiner wissen, der nicht selbst diese eine Pflanze ist, genausowenig wie wir letztendlich wissen können, ob andere Menschen, die uns in unserer Erfahrung begegnen, nicht eigentlich Alienroboter, oder schlicht simulierte Subjekte sind.
In unseren Träumen jedenfalls begegnen uns auch Subjekte, denen wir nach dem Aufwachen selbstverständlich eine eigenständige Erfahrung absprechen -- wir werden nie wissen, ob es außerhalb unseres Erfahrungsfeldes andere Erfahrungsfelder, d.h. Erfahrungssubjekte, gibt, oder alternativ, ob wir auf irgendeine mysteriöse Art und Weise alle Teil eines zumindest auf einer gewissen Ebene verbundenen Erfahrungsfeldes sind, oder ob zumindest eine Überschneidung, also eine Teilhabe an anderen Erfahrungsfelden möglich, ja zeitweise reell ist. -- Wir werden nie wissen, ob es außerhalb unserer Erfahrung andere Erfahrung gibt, ob unsere Liebsten wirklich existieren oder alles nur ein Traum ist, wir haben philosophisch-grundsätzlich gesprochen, im Sinne der unmittelbaren Evidenz, nur unsere eigene Erfahrung als Faktum, in Anlehnung an Descartes, Erfahrung ist, mehr wissen wir nicht, alles andere ist nur Ableitung, Induktion und Annahme.
Jedenfalls wissen wir nicht, ob Pflanzen, Tiere oder andere Menschen Erfahrung haben, und sofern sie eine haben, welche Form diese hat, und welchen Inhalt.
Weiteres Beispiel: Woher wissen wir, in auch nur irgendeiner sicherbaren Form, dass (alle) Tiere ihr eigenes "Zentrum-haben" nicht erleben, ihr Selbstsein? (ich meine Plessner nennt es "Sichsein").
Raben zum Beispiel erkennen sich selbst im Spiegel, wie Tierexperimente gezeigt haben. Andere Tiere nicht. Liegt es nicht nahe, anzunehmen, dass Raben ein anderes Selbsterlebnis haben wie jene, die sich nicht erkennen?
Für eine scheinbare Unergründlichkeit des Wesens des Menschen wird meiner (wie bereits gesagt, nicht besonders Textfundierten und ersten) Einschätzung nach eine derartig unhinterfragte Bestimmung des tierischen und pflanzlichen Wesens vorgenommen, deren Basis ich einfach nicht erkennen kann.
Woher diese Gewissheit? Dieses Vertrauen, daraus ganze Systeme zu bauen?
Ich verstehe einfach nicht, wie derartige Mutmaßungen - mehr scheinen all diese Theorien ja nicht zu sein - mit solch einem Bestimmtheitsgrad geäußert werden können.
Günther Anders zum Beispiel, der ja in derselben Phase prägend war, behauptete sogar, Tiere hätten gar keine "Erfahrung", sie erlebten eigentlich niemals etwas neues, haben nicht einmal eine Subjekt-Objekt-Gegenstandsperzeption, noch eine Form der Erinnerung, weil sie das angeblich nicht nötig haben. Wieder, woher will Anders das wissen?
Aus nahezu jeder Zeile spricht, was du selbst eingangs erklärst: Du scheinst den Text nicht gelesen zu haben. Die meisten deiner Fragen bearbeitet er sehr wohl: Plessner war einer DER Gegner des Anthropozentrismus und Anthropologismus. Deine anschließenden Überlegungen verfehlen oft einfach gänzlich ihr Ziel. Auch deine Position der Unmöglichkeit des Wissens um Erfahrungen anderer klingt wie vulgärer cartesianischer Dualismus, auch dessen erklärter Gegner war Plessner. Ebenfalls geht es Plessner nicht um Wesensunterschiede, sondern man sollte exzentrische Positionalität als Strukturunterschied verstehen. Ich hoffe, du verstehst das nicht als Affront, sondern einfach als Aufforderung, den Text selbst zu lesen und mit hermeneutischer Unschuldsvermutung zu interpretieren, bevor du solche Sprünge in deiner Kritik machst.
Textempfehlungen wären Plessners Stufen, Lachen und Weinen und Homo absconditus, denn auch 45 Minuten der Interpretation eines random UA-camrs von über 350 Seiten Theorie sind nicht gleichzusetzen mit deiner eigenen intensiven Interpretation und Analyse des Textes.
@@TheRaveJunkie inwiefern ist ein strukurunterschied kein Wesensunterschied?
Und was soll das mit dualismus zu tun haben, ich würde das epistemische humilität nennen, ich finde es einfach schwierig etwas über die Erfahrung anderer Wesen zu sagen weil woher auch, außer sie teilen es uns mit. Und dazu sind Tiere nunmal begrenzt in Lage.
@@akkarin1225 Genau diese Fragen beantwortet die Lektüre des Textes. Verstehst du mich wirklich nicht?
@@akkarin1225 ich habe auch kein Werk Plessners gelesen, aber ich geb trotzdem mal mein Senf dazu. Die direkte Abgrenzung Plessners von "Bewusstsein" und "Selbstbewusstsein/Reflektion" sehe ich auch als sehr schwierig an, falls er das so sieht, da ich anhand der Biologischen Evidenz stark annehme, dass das keine fundamentalen Unterschiede, sondern eher verschieden starke Ausprägungen des selben Phänomens "Bewusstsein" sind. Vorallem bei verschiedenen Primaten, Delfinen, Raben etc. erkennt man ja eindeutig dass sehr wahrscheinlich auch eine gewisse Reflexion des selbst stattfindet, wenn auch in einer verschieden starken oder einfach fundamental anderen Weise als beim Menschen.
Anhand der momentanen wissenschaftlichen Evidenz ist davon auszugehen, dass Bewusstsein und Reflektion, oder zumindest die Möglichkeit der physischen Äußerung davon stark mit der Ausprägung und der Struktur verschiedener Gehirnareale zusammenhängt. Bei Tieren bei den diese Stark ausgeprägt sind scheint eine Stärkere Tendenz zur "Reflektion", auch des selbst über die Grenzen der Instinkte zu bestehen.
Da bisher eigentlich alle tiefer ergründeten "Verhaltensweisen" etc. von Lebewesen auf die Chemischen Prozesse ihre Gehirne (oder Nervensysteme) zurückgeführt werden können, denke ich, dass die Bildung des (ausgeprägteren) Bewusstseins vermutlich eine sehr ähnliche Verankerung hat. Tatsächlich hast du aber insofern recht, dass das eben nur eine Annahme sein kann, da man erstens nur vom eigenen Erfahren ausgehen kann, und zweitens nicht vorhandene Erklärungen bestimmter Phänomene, wie die des Bewusstseins eben auch in einer bisherigen (oder allgemeinen) Unmöglichkeit des Nachweises
bestimmter Phänomene auf einer "nicht Physischen" Ebene durch die Wissenschaft beruhen könnten.
Allerdings ist das Bewusstsein etwas was den Menschen sehr beschäftigt, das beinahe "Magisch" wirkt, weshalb das Wesen des Menschens auch eher dazu tendiert, eine Erklärung zu suchen, die eben dieses Bewusstsein auf einer "höheren Ebene" begründet, obwohl eine einfachere Physisch & Chemisch verankerte Erklärung vielleicht zwar weniger spektakulär und interressant, aber dafür ausgehend der bisherigen Wissenschaftlichen Erkenntnisse plausibler ist.
Das Abstreiten Plessners eines Bewusstseins von Pflanzen halte ich aber auch sehr fragwürdig, da eine einfache Ausprägung davon, vorallem bei gewisser Handlungsfähigkeit des Lebewesen, unmöglich ist. Da man stark annehmen kann dass die meisten Tiere und Menschen ein Bewusstsein haben, könnte es ebenso ja auch ein allgemeines Merkmal des Lebens sein. Vorallem die von dir angesprochenen Prozesse von Pflanzen und Bäumen stützen das noch. Zwar geht es hier auch größtenteils um "einfachere" chemische Reaktionen, aber man kann ja nicht eingrenzen wo Bewusstsein beginnt oder endet.
Möglicherweise ist Bewusstsein auch ein allgemeines Merkmal jeglicher Energie oder Materie des Universums, weshalb ja auch nicht "Lebendige" Gegenstände ein Bewusstsein haben könnten, nur ohne Möglichkeit der Ausprägung bestimmter Merkmale, der effektiven Aufnahme von reizen und der Abgabe von Reaktionen. Hier stellt sich nur die Frage, von wo bis wo das Bewusstsein in Einem Gegenstand (z. B. Stein) reicht, da bei Lebewesen eine relativ einfache Eingrenzung des Körpers möglich ist, bei diesen Gegenständen allerdings nicht.
Nun kurz zu dem Punkt von dir, dass Theoretisch alles ausser dem selbst "nicht Real" sein könnte:
Obwohl das
(aufgrund des eigebtlichen Unwissens des Menschen über alles Reale, sowie der insgesamt Frage warum űberhaupt etwas existiert: eine Folgerung daraus ist, dass die Welt theoretisch genausogut nur um das Leben eines Menschens geschaffen sein könnte)
ein guter Punkt ist, muss man einfach einsehen dass man nie alle Fragen auf einmal angehen kann. Man kann bei keiner Erklärung, bei keiner Philosophie alles ansprechen. Ein zentraler Ausgangspunkt für die philosophische Anthropologie Plessners ist einfach die Annahme, dass andere Menschen den selben bis ähnlichen Grad an "Bewusstsein" wie man selbst haben, was dann auch als Ausgangspunkt für die Annahme dessen bei Tieren (und eben möglicherweise Pflanzen, Pilzen) dient. Theoretisch ist man so unwissend und (auch ausgehend von einigen grundlegenden annahmen) das Gehirn des Menschen so klein dass man vieles gar nicht verstehen kann. Wenn man also nicht gewisse grundannahmen fasst, kann man auch keine Annäherung an das, was man als "die Wahrheit" oder eine "Erklärung" bezeichnen könnte machen.
Überzogenes Beispiel zur Aussage dass man nichts wissen kann:
Du könntest ein schleimball sein, der in einer Flüssigkeit schwimmt, in irgendeiner Form eines Universums oder was auch immer. Die Flüssigkeit löst in dem schleimball Prozesse aus, die dafür sorgen dass er sozusagen denkt dass du du bist, mit deinen Empfindungen, deinem Leben, allem was du kennst. Hört sich dumm an, und unlogisch, vermutlich ist es ja auch falsch weil das jetzt irgendein aus der Luft gegriffenes Beispiel ist, aber theoretisch ist eine solche Situation nur unwahrscheinlich, ausgehend von dem was du weisst. Wenn das ganze aber in einem űber geordneten "Universum", "Zustand" oder was auch immer stattfindet, ist es ja dort vielleicht nicht unwahrscheinlich.
Oder du bist irgendein Roboter, eine Art KI die von Aliens irgendwo mit Infos gefüttert wird, damit sie glaubt dieses Leben zu leben. Daraus könnten diese bestimmte Erkenntnisse oder nutzen ziehen, also ist dieses Beispiel, falls es möglich wäre das Bewusstsein in diesem "Universum" oder dieser "Ebene" zu simulieren, das Motiv und damit die Wahrscheinlichkeit sogar anhand unserer Weltanschauung nicht unplausibel, vorallem nicht unplausibler, als dass es überhaupt etwas gibt, Existenz, Materie und Energie. Und das zumindest, gibt es ja, ausgehend von unserem Wissensstand.
Also ist das Fazit quasi, alles ist möglich, nichts unwahrscheinlich, und deshalb muss man eben gewisse annahmen treffen, zum Beispiel, dass das "DAS UNIVERSUM mit DER Existenz" ist, und wir Menschen eben Individuen sind, die alle Bewusstsein haben.
Falls du dir das alles durchgelesen hast bin ich beeindruckt, ich weiss nichtmal ob ich es getan hätte, vermutlich aber schon. Ich hoffe ich habe bestimmte Dinge und Ansichten zumindest teilweise vermitteln können.
Und noch gaaanz kurz abschliessend was zum Bewusstsein von Lebewesen, vielleicht wird das Bewusstsein ja auch nicht vom Gehirn gebildet, sondern das Gehirn fungiert mehr oder weniger als eine Art "Antenne" zum Empfangen einer Allgegenwärtigen "Bewusstseinsebene". Das würde auch die verschiedene Ausprägung aufgrund verschiedener hirnstruktur (effizienz der Antenne) bei verschiedenen Lebewesen erklären. Aber im Endeffekt ist wahrscheinlich eh alles anderst als man denkt, also sind das alles nur gedankenspiele 🤗
Falls das wirklich jemand Gelesen hat, danke für deine Aufmerksamkeit und schönen Tag noch 💯
Menschen interagieren doch auch mit ihrer Umgebung, ist jedoch kein Lebewesen. Deswegen kann ich die Positionierungen nicht nachvollziehen.
Die Umwelt positioniert "sich" nicht, sondern "ist" - ohne eigene Entscheidung.
Haben andere Tiere nicht auch ein Selbst- Bewusstsein?
Klingt ziemlich schräg