Die Pöllingerbahn Annenheim (2-CLF - De Pretis) am 08.02.2019

Schon in den 1920er Jahren zählte die Gerlitzen in Annenheim zu den beliebtesten Ausflugs- und Skibergen Kärntens. Nicht umsonst wurde diese bereits 1928 durch eine Luftseilbahn, der Kanzelbahn, erschlossen. Seinerzeit war diese gerade mal die fünfte Luftseilbahn in Österreich und die erste in Kärnten überhaupt. Im Laufe der folgenden 90 Jahre wurde das Skigebiet Gerlitzen immer wieder erweitert und modernisiert, neue Verbindungen wurden geschaffen.
Bereits zu Beginn der 50er Jahre erfolgte auch die Erschließung des Pöllingers, eines auf etwa 1660 Metern Höhe gelegenes Plateau auf der Südseite des Gerlitzengipfels mit einer Sesselbahn, die es Wintersportlern fortan möglich machen sollte, den Südhang für Widerholungsfahrten zu nutzen. Zunächst gab es eine 1er Sesselbahn mit einer Streckenlänge von 740 Metern. 1970 wurde sie aber schon durch eine Doppelsesselbahn mit einer Streckenlänge von 594 Metern ersetzt. Hersteller dieser Bahn war wie so oft in Kärnten der Seilbahnkonstrukteur Andreas De Pretis aus Villach. Die Pöllingerbahn ist mit einem Alter von über 48 Jahren die älteste noch erhaltene Anlage ihrer Art und zugleich auch die älteste Sesselbahn Kärntens. Sie verbindet das Hotel Moser auf 1507 Metern Höhe mit der Almhütte auf dem Pöllinger, wobei die Bergstation auf 1659 Metern Höhe liegt. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Stationen beträgt 152 Meter.
Die Bahn verfügt über 6 Stützen, Antrieb und Abspannung erfolgen in der Talstation. Die Abspannung stellt bei dieser Anlage ein Kuriosum dar, denn diese erfolgt hier nicht über ein herkömmliches Gegengewicht, sondern die Spannung des Förderseils wird hier durch die gesamte Konstruktion der Talstation erzeugt. Hierfür wurde diese auf Rollen gestellt und ist je nach Bedarf verschiebbar.
Bis vor kurzem hatten die Sessel noch ihre originalen Lattenroste, mittlerweile haben diese jedoch neue Sitzflächen aus Icolan erhalten.