Philips CD 100 - erster CD-Player der Welt - Funktionstest

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  • Опубліковано 18 жов 2024
  • Dieses Sammlerstück (eins von sieben Stück, die ich ursprünglich hatte) habe ich 2016 über eBay-Kleinanzeigen verkauft und das Video danach völlig vergessen. Ich war überrascht, dass es in der Zwischenzeit 8000 Aufrufe erzielt hat. Offenbar wird bis heute nach dem CD-100 gesucht. Daher lasse ich dieses "Video-Meisterwerk" jetzt einfach mal online.
    Streng genommen war der erste kommerziell erhältliche CD-Spieler der Sony CDP-101. Ab Oktober 1982 war dieser im Handel erhältlich - allerdings ausschließlich in Japan. Der weltweite Verkauf des Philips CD-100 startete einen Monat später. Sony rollte den CDP-101 hingegen erst ab März 1983 weltweit aus. Aus Sicht der Welt außerhalb Japans war der CD-100 also als erster verfügbar. Von daher findet man im Internet beide Player als weltweit ersten CD-Spieler aufgeführt.
    Für mich als Sammler und Designer ist der Philips CD-100 ohne Frage das interessantere Modell - und zwar primär aus gestalterischen Gründen. Denn bei einem solchen Sammlerstück ist die Audio-Qualität in meinen Augen sekundär (sofern sie nicht grottenschlecht ist). Das Design des Sony war drittklassig und das Midi-Format des Gehäuses war weder für die damals gängigen HiFi-Türme geeignet, noch sieht das Gerät als separates Standgerät gut aus. Philips hat mit dem CD-100 eine Ikone produziert, die auch heute noch aus der Masse von Consumer-CD-Spielern heraussticht.
    Welches Gerät damals tatsächlich die bessere Technik und den besseren Klang bot, ist unter HiFi-Enthusiasten umstritten. Sony setzte auf einen 1-Kanal-16-Bit-Wandler, der abwechselnd den linken und rechten Kanal verarbeitete, während im Philips ein 2-Kanal-14-Bit-Wandler mit Oversampling verbaut wurde. Die damals in der Werbung propagierte Behauptung "mehr Bit = bessere Qualität" war jedenfalls grundlegend falsch. Hi-End-Hersteller haben in späteren Jahren sogar 1-Bit-Wandler mit sehr hohen Oversampling-Raten eingesetzt. Wie so oft haben beide Konzepte Vor- und Nachteile und sind darüber hinaus jeweils nur eins von vielen Gliedern der internen Signalverarbeitung. Abtast-Qualität, Fehlerkorrektur, analoge Signal-Aufbereitung und viele andere Faktoren entscheiden über die Qualität des Audiosignals, das letztlich das Gerät verlässt.
    Bedenkt man die Qualität damaliger Consumer-Anlagen, waren die Qualitätsunterschiede ohnehin eher akademischer Natur. Durch seine Fernbedienung war der Sony sicherlich praktischer, aber selbst Sony-Enthusiasten müssen sich fragen, ob der CDP-101 den doppelten Preis des CD-100 tatsächlich wert war.
    Heute - also über 40 Jahre nach der Herstellung - Audio-Tests mit noch vorhandenen Geräten durchzuführen, ist recht sinnfrei. Analoge Komponenten wie beispielsweise Kondensatoren oder die Antriebseinheiten von Laufwerk und Laser-Kopf bauen im Laufe der Jahre ab. Selbst meine auf dem Papier identischen sieben CD-100-Modelle wiesen zum Zeitpunkt des Kaufs (2016) Unterschiede zueinander auf. Als Sammler kann man eigentlich froh sein, wenn ein Gerät aus der damaligen Zeit noch funktioniert und einen störungsfreien Klang produziert. Viel mehr sollte man nicht erwarten.
    Im Laufe der Jahre habe ich zahlreiche CD-Spieler aller Preisklassen besessen. Viele habe ich wieder verkauft, einige habe ich behalten. In Zeiten, in denen die Signal-Qualität von Online-Streaming-Plattformen besser ist als die von CD-Spielern (entsprechende Einstellungen und hochwertige DACs vorausgesetzt) spielen für mich andere Faktoren eine Rolle als die Klangqualität. Das Design des CD-100 in Kombination mit seinem archaischen Bedienkonzept schafft - obwohl es sich bereits um eine digitale Signalquelle handelt - ein Gefühl von Entschleunigung. Überhaupt ist das Auflegen einer CD oder einer analogen Schallplatte heutzutage ja fast schon ein feierlicher Akt, der etwas auslöst, dass sich kaum in Worte fassen lässt. Ich genieße es jedenfalls - zumindest von Zeit zu Zeit -, Musik von einem rotierenden Objekt abzuspielen.

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