Hallo Sarah, Ich fand die Leserunde gut und war froh, dadurch diesen Roman nochmal zu lesen. Da ich schon einige Romane von Fontane in den letzten Jahren gelesen habe, kenne ich seinen Schreibstil. Er lässt Menschen miteinander reden, dadurch möchte er ein Bild der Gesellschaft geben, wie sie zu seinen Lebzeiten sich darstellte. Dazu gibt es Landschaftsbeschreibungen, aber kaum Handlung und wenn, wird sie ganz nebenbei und möglichst kurz dargestellt. Das ist typisch für ihn. Ich denke, ihn interessierte vor Allem, was in seinen Protagonisten vergeht. Ich habe gemerkt, das ich diesen Roman langsam gelesen habe und das Gefühl hatte, das er mich entschleunigt. Der Vorteil war, ich hatte zu der Zeit Urlaub, da hatte ich Zeit dazu. Auch hat er mich zum Nachdenken gebracht, ich denke auch jetzt noch über Einiges nach. Das ist aber total individuell und ich bin absolut dagegen, das man irgendein Buch, auch einen Klassiker, lesen muss. Jeder soll lesen, was ihm persönlich was bringt. Ich habe sowohl "Madame Bovary" als auch "Anna Karenina" und eben "Effi Briest" gelesen. Alle 3 finde ich sehr gut und sehr verschieden, schon in der Herangehensweise an das Thema. Ich möchte Keinen von diesen Dreien missen, aber sie wurden an völlig unterschiedlichen Orten von drei sehr unterschiedlichen Autoren geschrieben. Als Schullektüre finde ich diesen Roman ungeeignet, weil zumindest ich, mit fünfzehn kein Interesse an Ehegeschichten hatte, da fehlte mir noch völlig das Verständnis. Ich denke, jeder reagiert unterschiedlich auf diesen Roman wie auf jeden Anderen auch. Einige finden ihn langweilig, Andere interessant. Jedenfalls nochmals Danke für die Leserunde, Cornelia
Herrlich wie du das zusammen gefasst hast - begeistert mich immer wieder. Weiter so! Die Leserunde war super und ich freue mich auch schon auf die nächste. Beste Grüße
Meine Schule war nach Theodor Fontane benannt, dementsprechend kam ich an diesem Buch nicht vorbei😅 Tatsächlich war ich bereits lesebegeistert, dennoch konnte mich das Buch nicht abholen. Wahrscheinlich spielte da George Orwells 1984 mit rein, welches ich zu der Zeit parallel laß und ich mir so sehr wünschte wir würden dieses Buch besprechen, da mir dieses Buch einfach viel mehr gab als Effi Briest. Deine Kritikpunkte finde ich berechtigt. Ich finde es immer wieder schade wie Kinder und Jugendliche an Literatur herangeführt werden. Natürlich haben diese Klassiker ihre Berechtigung, muss es jedoch ein so schwer zugängliches Buch sein für Schüler, die wenig bis gar keine privaten Bucherfahrungen gemacht haben? Schwierig🤔
Oh, da fühle ich komplett mit dir! "1984" in der Schule zu besprechen wäre für mich auch der absolute Traum gewesen. Das Buch hat mich so lange beschäftigt und so viel in mir ausgelöst. Ich weiß noch, dass wir zumindest "Herr der Fliegen" in der Schule gelesen haben und da war ich auch komplett in meinem Element 😄 Ich denke auch, dass insbesondere "Effi Briest" für Schüler und deren Lebenswelten unheimlich weit weg ist. Da braucht man schon eine besondere Leidenschaft für Literatur, Kunst und Geschichte, denn inhaltlich hat das so gar nichts mit dem eigenen Denken und Erleben in dem Alter zu tun. Da sind dystopische Szenarien viel näher dran, denn junge Leute machen sich im Normalfall sehr viele (auch düstere) Gedanken um die Zukunft und ihre Position/Rolle im System. Ich stelle mir die Diskussionen zu dem Thema auch viel spannender vor, aber aus Germanistik Sicht gibt es natürlich gute Gründe für "Effi Briest" 😅
Der Realismus ist nicht jeder Manns Sache. Ich lese sehr gerne die Realisten und Fontane insbesondere! In Effi Briest geht es mehr um die Literarisierung der zeitgenössischen, wissenschaftlichen Diskurse als um den sozialen Handlungsstrang! Wenn man sich ein bisschen mit denen auskennt ist dieser Roman unglaublich spannend! Frau Jenny Treibel ist ebenfalls großartig!
Aber gehören "Madame Bovary", "Anna Karenina" und "Sturmhöhe" nicht ebenfalls zum Realismus? Diese Romane mochte ich ausgesprochen gern, weswegen mir diese Generalisierung "Der Realismus ist nicht jedermanns Sache" etwas zu kurz greift 🙂 Vielleicht ist es der deutsche Realismus? Oder vielleicht nur "Effi Briest"? Ich werde es herausfinden.
@@Bookmarked_Sarah eine pauschalisierte Einordnung in literarische Epochen ist zumeist sowieso etwas unglücklich 😀. Sie geben nur eine grobe Richtung an, die Werke bleiben doch individuell. 😊
Sehr interessante Rezension. Du kommst zu einer ganz ähnlichen Wertung wie ich auch. Falls es dich interessiert: Habe gerade eine kleine Reihe zu den Ehebruchs-Romanen gestartet, pro Monat ein Roman. Ich glaube, in der Bewertung sind wir da nah beieinander. Schön, dass du wieder einen Klassiker besprochen hast!
Ich habe es im Dezember als Hörbuch gehört und fand es super. In Frankreich ist Madame Bovary gefüllt auch von den Schülern gehasst. Lustig, da es ein bisschen die gleiche Thematik ist! Hat mir auch sehr gefallen.
Ich finde die Thematik in dem Alter auch schwer zu greifen. Da hat man oft noch eine eher abstrakte Vorstellung von Beziehungen im allgemeinen, von der Ehe mal ganz zu schweigen. Da helfen auch keine Erklärungen zum zeitlichen Kontext 😄 Ich kann die Schüler jedenfalls gut verstehen. Ich fand dystopische Klassiker wie "1984" viel interessanter oder Bücher über gesellschaftliche Dynamiken wie" Die Welle" oder "Herr der Fliegen". Das hatte viel mehr mit meinen Beobachtungen und Gedanken in dem Alter zu tun, aber in der Schule geht es ja eher selten um das was man lernen will 😅
Zu Effie habe ich nie gegriffen. Ich glaube auch, weil ich immer an andren Klassikern mehr Interesse hatte und auch, da ich es nie in der Schule lesen musste^^ Tatsächlich hatte ich Madame Bovary zuvor gelesen und da schon gemerkt, das mich der Fokus auf den Ehebruch eher wenig angesprochen hatte. Vermutlich hat das also zu meinem Desinteresse beigetragen.
Liebe Sarah, ich freue mich immer, dass du dich an Klassiker wagst, die nicht mal ich anfassen würde wegen ihrer 'schlechten' (meist aus Schultagen stammenden) Reputation. 😅 Aber die Leserunde war für viele sicher ein guter Anstoß, das Buch endlich zu lesen und wenn ich es den bisherigen Kommentaren richtig entnehme, sind einige Personen nicht unzufrieden gewesen. Mein Erfahrungsschatz mit Fontane beruft sich bisher auf 3 gelesene Werke: Frau Jenny Treibel / Irrungen, Wirrungen / Die Poggenpuhls - und die mochte ich wirklich gern und die lasen sich für mich alle hervorragend. Fontane hat aber gleichzeitig einen sehr ausschweifenden Stil, der glaube ich aber gar nicht so sehr darüber versucht hinwegzutäuschen, das gar nichts passiert. Bei Fontane gehts ja auch viel um den reinen (eher öden?) Alltag der Figuren. Da genoss ich die Beschreibungen und Gespräche in den 3 genannten Romanen bisher sehr, aber zu einer "Effi Briest" oder gar seinem umfangreicheren "Stechlin" würde es mich deshalb aber nie ziehen. Die vielen schmaleren Werke locken mich da eindeutig mehr. ;)
Haha, bei mir hat fast alles eine Chance verdient 😅 Ich denke auch, dass Fontane den Leser mit voller Absicht quält und das macht bei den weniger umfangreichen Werken vermutlich sogar Spaß, also freue ich mich trotz der mittelmäßigen Effi nun sehr auf "Irrungen,Wirrungen" 😁 Liebe Grüße!
Mittlerweile lese ich ganz verschiedene Genres und auch sehr gerne Klassiker. Effi Briest war Pflichtlektüre zu meiner Gymnasialzeit, es ließ sich damals zunächst gut lesen als gestellte Aufgabe. Danach wurde der Roman so zerpflückt und satzweise interpretiert, so dass ich dieses Buch auch heute nicht mehr zur Hand genommen habe und in Abwehrhaltung gehe, wenn ich Effi Briest höre. Bereits die ersten Seiten sind voller Vorgriffe auf Effis Charakter und das Geschehen. Das war mir als Schüler zu viel ("Irgendeine Farbe muss die Blume doch haben") und hat sehr abgeschreckt und keine Begeisterung für klassische Literatur aufgebaut. Anna Karenina habe ich kürzlich gelesen und fand es großartig, Madame Bovary steht noch aus. Danke für Deine tolle Rezension!
Schöner Beitrag! Schlimm ist, dass ich inzwischen gar nicht mehr genau weiß, wie ich mich damals gefühlt habe, als wir das Buch in der Schule gelesen hatten. Jetzt, 20 Jahre später, habe ich das Gefühl, dass die Menge an gelesenen Büchern in der Schule lachhaft gering ist, es wird ja nur ein kleiner Bruchteil des Kanons gelesen. Ich frage mich, was man tun kann, um diese Distanz zum Kanon und zur Geschichte zu reduzieren.
Danke! 🙂 Ja, es sind in Summe wirklich nur wenige Bücher, die im Unterricht gelesen und besprochen werden und auch die Auswahl fällt je nach Schule sehr unterschiedlich aus. Es wäre natürlich ideal, wenn Schüler nach der Lektüre Lust bekommen, den Kanon selbst zu entdecken, aber dieses Szenario scheint eher unrealistisch zu sein 😄
@@Bookmarked_Sarah Ja, das Interesse muss schon vorher da sein. Andererseits freue ich mich zum Beispiel jetzt, dass ich Kafkas Prozess damals gleich zweimal gelesen habe, das mache ich sonst sehr selten. Eigentlich sollte es aber doch nicht zu viel verlangt sein, in der Schule ein Buch pro Monat zu lesen.
Hallo Sarah, ich hab deine Leserunde genutzt und auch zu Effi Briest gegriffen. Ich hing etwas zurück, daher konnte ich immer viele Meinungen lesen. Hat viel Spaß gemacht! Von mir hat das Buch auch 3 Sterne bekommen. Die Andeutungen und Offenheiten im Stil Fontanes haben mir sehr gut gefallen, aber ich fand das Buch zu wenig unterhaltsam. Definitiv kein Highlight, aber ich bin trotzdem froh, den ungewöhnlicheren Schreibstil kennengelernt zu haben. LG Lea
Auch ich gehöre zu denen, die Effi Briest als Schullektüre lesen mussten. Damals hat es mich gestört, dass man in eine vorherbestimmte Interpretationsebene geschubst wurde und eigene Auslegungen oft nicht galten. Ich denke, heute wird solche "Pflichtlektüre" , wenn sie im Unterricht behandelt wird, oft gar nicht mehr gelesen. Durch das Internet ist man schnell mit Inhalt und Bewertung vertraut und muss sich selbst nur noch wenig mit dem Werk auseinandersetzen. Eigentlich schade. Dein Video hat mir wieder sehr gefallen!
Ja, da sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an! Mich hat das auch immer gestört. Ich wusste auch immer schon vorher worauf der Lehrer mit seinen Fragen hinaus wollte und habe dann alle möglichen Szenen so gedeutet, dass sie zu seiner bereits fertigen Schlussfolgerung/Moral passten. Welche Gedanken und Gefühle das Buch aber eigentlich in mir ausgelöst hat war vollkommen uninteressant, wenn es nicht zur gängigen Meinung passte... Dadurch wiederholt sich die Interpretation zu einem Buch mit jeder Klasse in jeder Schule im ganzen Land und das ist ja zwangsläufig total langweilig. Auch deswegen drehe ich keine Analysen zu Klassikern, sondern spreche über meinen ganz persönlichen Leseeindruck 😊 Danke und liebe Grüße!
Hey, Ich kann die Meinungen, die es nicht mögen, schon verstehen, da ich es damals im Abi lesen musste und es damals für mich die uninteressanteste Deutschlektüre in den zwei Jahren des Abis war. Also ich mochte es damals gar nicht, ist jetzt aber auch schon 13/14 Jahre her. Dann las ich Effi Briest letztes Jahr oder vorletztes Jahr nochmal und was soll ich sagen, ich mochte es sehr gern, gerade sprachlich ist es so großartig. Ich las allerdings von Fontane auch noch Grete Minde und Unterm Birnbaum, mochte ich auch beides und ich will auch noch weiteres von ihm lesen. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Effi Briest würde ich Fontanes Bücher niemanden als Einstiegsklassiker empfehlen und es ist wahrscheinlich auch nicht für jeden Leser geeignet, gerade für Leute, die immer Spannung brauchen, ist es eher nix. Ich bin gerade ein wenig am Aufstellen von Klassikern, die ich wenigstens mal anlesen möchte. Liebe Grüße
Pflichtlektüre in der Schule kann das Interesse am Lesen verderben. Wenn ich an meine Schulzeit denke, war es auch so. Ich finde " Effi Briest " nachdenkenswert. Es lohnt sich auch die verschiedenen Filme dazu anzusehen, die von der jeweiligen Regieauffassung her unterschiedlich sind. Der Roman ist ein Zeitcolorit. Wir haben das Buch in der 10. Klasse ( 1967 ) durchgenommen in Verbindung mit der DDR - Verfilmung, ich persönlich sehr gut finde. Auch kommt es darsuf an, wie der Lehrer oder die Lehrerin es vermittelt.
Ja, sehe ich genauso. Daher lohnt es sich, der ungeliebten Schullektüre später nochmal eine Chance zu geben 😊 Dein Kommentar hat mich daran erinnert, dass ich bisher keine Verfilmung zu "Effi Briest" sah und das möchte ich ändern.
Liebe Sarah, ich war sehr auf deine Meinung zu diesem Klassiker gespannt. Es gibt ja einige, die das Buch lieben, aber auch viele gegenteilige Meinung. Ich persönlich kann deine Kritik zu einhundert Prozent unterschreiben. Bei meiner Lektüre vor einigen Jahren hatte ich die gleichen Schwierigkeiten. Schöne Grüße und hoffentlich einen schöneren nächsten Klassiker. Vicky
Hallo Sarah, interessante Rezension. Hast du in einem früheren Video aich mal deine Meinung zu 'Anna Karenina' geäußert? Möchte im Sommer meinen ersten Tolstoi 'Krieg und Friede' lesen :)
Ja, habe ich und zwar in diesem Video: ua-cam.com/video/TZY8k8P_Azs/v-deo.html Du findest solche Videos am einfachsten, wenn Du bei UA-cam nach z.B. "Anna Karenina Bookmarked" suchst. Dann kommt entweder eine Einzelrezension oder wie in diesem Fall ein Lesemonat in dem ich über das Buch spreche 😊 Krieg und Frieden will ich auch noch lesen!
Ich hatte eigentlich keine Probleme mit unseren Schullektüren und habe die meisten Bücher auch genossen, aber durch Effi Briest musste ich mich regelrecht durchquälen 😵
Ich habe das erste Drittel gelesen, dann bin ich auf das Hörbuch umgestiegen, weil ich es sonst abgebrochen hätte.. Das hab ich dann so nebenbei gehört, das ging dann ganz gut. Aber ich glaube nicht, dass ich das Buch nochmal lesen werde, weil ich nichts daran finden konnte. Ich muss aber dazu sagen, dass ich die Reklamausgabe gelesen habe und das ist immer der ÜBELSTE KRAMPF da reinzukommen... Ich hoffe trotzdem, dass es anderen mehr Spaß gemacht hat und dass das Buch vielleicht bei dem/der ein oder anderen sogar um Highlight geworden ist. 💃🏽
Hörbücher sind in solchen Fällen super hilfreich. Die kleinen Reclamhefte finde ich leider auch sehr anstrengend 😄 Effi hat viele Verehrer und ich finde es wirklich toll wie stark die Meinungen bei diesem Buch auseinander gehen. Liebe Grüße!
In der Schule im Deutsch-LK behandelt und extrem gehasst. Meine Lehrerin konnte aber auch nicht in geringsten Begeisterung für "Effie Briest" (oder irgendein anderes Werk) vermitteln. Ich kann mich leider an rein gar nichts mehr erinnern. War wohl ein zu weites Feld. "Irrungen und Wirrungen" steht seit einem Monat jetzt hier. Möchte ich dieses Jshr sehr gerne lesen. Reich-Ranicki hat es damals immer hoch angepriesen und auch sonst habe ich viel Gutes gehört. Bin gespannt =)
Na, immerhin erinnerst du den Satz "Das ist ein weites Feld" 😊 Es ist also auf jeden Fall etwas hängen geblieben. Das Problem mit den Lehrkräften und Schullektüre kenne ich auch nur zu gut. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie die Bücher selbst nicht mögen oder im Unterricht behandeln wollen. Es gibt da ja sicher auch bestimmte Vorgaben aus dem Lehrplan und vielleicht trifft das wirklich nicht mal den Geschmack der Lehrkraft. Damit ist das Thema von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wäre die Lehrkraft über ein Buch so richtig ins Schwärmen geraten, hätte mich das sicher mehr gepackt 😄
Ich habe den Roman nie gelesen, geschweige denn, Lesen müssen und hörte nur schlechtes darüber. Ich vermute mal, dass es sehr anstrengend gewesen wäre, diese geschwollene Sprache lesen zu müssen. Aber ich kann zumindest sagen, dass mir die Verfilmung von Fassbinder sehr gut gefallen hat.
Meine Mama hatte mich auf das Buch neugierig gemacht, so las ich es auch außerhalb der Schule. Gefallen hat es mir kein Stück, Ehebruch-Geschichten finde ich nun mal uninteressant. Der Film war wenigstens fürs Auge schön, Ausstattung und Kostüme gefielen mir sehr gut.
Ich bin in Berlin zur Schule gegangen, d.h. Fontane war ein Muss. Unsere Lehrerin, die damals wegen eined Lehrerausfalls kurzfristig eingesprungen ist, hat zum Glück verstanden, dass es gerade für leseunerfahrene Schüler (also die meisten von uns - obwohl wir ein Deutsch Leistungskurs waren) unsinnig ist, die Seiten mit den detaillreichen Naturbeschreibubgen totzuanalysieren. Sie hat uns ganz offen empfohlen, solche Stellen auch einfach mal zu überspringen. Ich hatte trotzdem keine Lust auf dieses Buch. Die Handlung, wie sie mir beschrieben wurde ("Junge Frau betrügt Mann, es kommt raus und dann stirbt die irgendwann") klang langweilig und öde. Und Fontanes doch sehr audführlichen Beschreibungen machten es mir am Anfang kein Stück besser. Also habe ich mich bis in die Woche vor der Klausur durchgemogelt anstatt das Buch zu lesen. In der Woche vor der Klausur hab ich mir dann das Hörbuch von jemandem ausgelien. Und es stück für Stück durchzuhören versucht. Aber auch das verlief angangs schleppend. Erst am Wochenende vor der Klausur hab ich mich dann in mein Zimmer eingeschlossen und die letzte Hälfte in einem Zug durchgehört. Mich hat die Handlung immer mehr, Stück für Stück mitgenommen. Ich weiß gar nicht mehr wie genau es passiert ist aber die letzten Kapitel hindurch habe ich geweint, wie ich noch nie über irgendein Buch oder irgendeinen Film geweint habe. Ich bin immernoch schluchzend eingeschlafen. Am nächsten Morgen wollte meine Mutter wissen, wie das Ende war und wärend ich es ihr beschrieben habe, musste ich wieder weinen. Bis heute kann ich meine Tränen oft nicht zurückhalten, wenn ich über dieses Buch rede. Ich glaube der Grund dafür, dass Fontane mich so berürt aber zugleich auch sehr abstoßend sein kann ist, dass Fontane es gemeistert hat, gesellschaftlichen Druck in seinen Werken zu vermitteln. Seine Bücher sind voller Menschen, die Dinge tun, die sie überhand nicht wollen, einfach, weil die Gesellschaft es von ihnen verlangt. Kurz: Effi Briest ist vielleicht kein Meisterwerk wie Anna Karenina. Aber Fontanes Bücher können tief berührend sein.
Sehr gut geschrieben! Ich kann mir vorstellen, dass es in dem Alter einfach schwer ist, sich das Ausmaß des gesellschaftlichen Drucks dieser Zeit und Effis Verzweiflung vorzustellen oder nachzuempfinden. Dir ist das gelungen und dadurch hat das Werk für dich sofort gewonnen. Das zeigt deine Fähigkeit zur Empathie. Mich hat Effis tragisches Schicksal auch sehr berührt, weil ich mir vorstelle wie es ihr in der heutigen Zeit ergangen wäre und es gefällt mir sehr wie viele Männer der damaligen Zeit diesen Missstand in ihrer Literatur verarbeitet haben. Tolstoi kritisiert die gesellschaftliche Ächtung und den Zwang zur Ehe und die Ausweglosigkeit der Frauen in "Anna Karenina" ja auch sehr deutlich.
@@Bookmarked_Sarah Vielen Dank für die nette Antwort! Ich habe mal in einem Buch über Fontane gelesen, dass er dafür bekannt war, sich auf Feiern mehr mit den Frauen zu unterhalten, als mit den Männern. Er galt als ein "Damenmann", nicht wegen irgendwelchen romantischen Eskapaden sondern einfach, weil er Frauen wohl schlicht mochte. Das sieht man in seinen weiblichen Charakteren, inklusive Effi. Als ich das Buch gelesen habe war ich 17, genau wie sie zu Beginn des Buches. Wie du gesagt hast, macht es das einem nicht wirklich leicht. Vor allem, da Fontane selbst ja nicht davon ausgeht, dass 17 Jahre alt genug ist, um die Welt zu verstehen. Aber zugleich hat es mir auch nahe gebracht, wie viele kleine Fehler und dumme Entscheidungen, die man in diesem Alter oft macht, uns jungen Frauen heutzutage verziehen werden. Damals war die Strafe für die falsche Partnerwahl ein Leben mit dieser Person und jeder Versuch, dem zu entkommen ein direkter Weg in den gesellschaftlichen Tod. Wie du siehst, liebe ich dieses Buch immer noch. Das hatte sich damals auch in der Klausur gezeigt haha.
Mein Deutschlehrer sagte damals zu uns: "Ich kenne keinen Schriftsteller, der so polarisiert wie Fontane; und das merkt man an den vielen Kommentaren hier. Es geht hin und her.... Ich sehe es übrigens wie Thomas Mann. Ich weiß sein Zitat nicht mehr im Wortlaut, aber sinngemäß sagte er: "Würde man eine Bibliothek auf zwölf oder auf sechs Bände reduzieren, Effi Briest dürfte nicht fehlen." Ich finde, Effi Briest ist ein großartiger Roman. Er gehört zu meinen Top 6-Romanen.
@@carinazinkeisen7868 Entscheidend ist nur, wie man den Roman liest. Wenn man nur das liest, was an der Oberfläche steht, wird man tatsächlich kaum Spaß an ihm finden. Aber wenn man mal tief unter der Oberfläche gräbt, dann findet man da schon sehr viel, finde ich.
Liebe Sarah, bei mir liegt die Lektüre schon einige Jahre zurück und ich kann gut nachvollziehen, dass der Klassiker insgesamt als schwächer als vergleichbare Geschichten wirkt. Ein Autor, der eine Protagonistin mit so wenig Esprit und Entwicklungspotenzial in den Mittelpunkt rückt, geht aus heutiger Sicht wohl eher ein starkes Risiko ein. Es bietet allerdings auch eine große Interpretationsfläche gerade was die mögliche Entwicklung der anderen Figuren, insbesondere des gehörnten Ehemannes betrifft. Hier legt Fontane auch den Finger in die Wunde, wenn er stellvertretend den Vater Effis den hilflosen Satz sagen lässt "Es ist ein weites Feld". So verweist er auf die Hilflosigkeit des Einzelnen, welche ihn nach den Regeln gesellschaftlicher Normen handeln und nicht dem eigenen Empfinden folgen lässt. Hier stellt sich, aus meiner Sicht, die spannende Frage für heutige Leser, inwieweit eine mutigere und selbstbestimmte Handlungsweise der Geschichte eine andere Richtung gegeben hätte. Oder wäre jede individuelle Interaktion gesellschaftlich zum Scheitern verurteilt gewesen? Viele Grüße von Tanja 👩⚘
Wie wird das begründet? Ich persönlich fand den Ehebruch schon sehr eindeutig. Natürlich wird er nicht direkt beschrieben, aber eine verheiratete Frau, die sich ohne Begleitung regelmäßig in den Dünen mit ihrem Verehrer trifft, heimlich korrespondiert usw. Viel deutlicher hätte Fontane da nicht werden können. Ihre Gewissensbisse zeugen auch davon, dass sie die damaligen Grenzen überschritten hat und sich nicht nur vor falschen Anschuldigungen fürchtet.
Sind Dislikey und das Daumen-Runter-Phantom eigentlich nun im Ruhestand? Mein neues Add-on sagt mir nämlich, dass es hier auf diesem Video noch kein einzigen Dislike gibt. :)
Ich habe nie an ein solches Phänomen geglaubt. Ich habe seit Beginn meines Kanals Videos komplett ohne Dislike und welche mit. Und ich kann vollkommen verstehen, dass meine Videos nicht jedem gefallen, alles andere fände ich sogar seltsam. Bei diesem Video gibt es Dislikes. Man merkt ja auch an den Kommentaren, dass nicht jeder mit meiner Besprechung zufrieden ist und das ist OK 😊
Klar, aber der Plot ist mir persönlich wichtig, deswegen steht er bei meinen Videos im Fokus. Wenn ein Roman einen bemerkenswerten Stil hat, gehe ich darauf ein und wenn dieser Stil für sich selbst gesehen bereits ein Genuss ist, kann das einen schwachen Plot mitunter ausgleichen. Bei Effi Briest war der Plot ja sogar vorhanden, fand allerdings nur im Nebensatz oder zwischen den Zeilen statt und so hatte das Buch für mich kein stimmiges Tempo. Gerade im Vergleich deutlich früherer Werke von Dickens, Bronte, Tolstoi, Dostojewski und Flaubert, ist erkennbar, dass es im Realismus auch anders geht (keine Wertung, das ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, der auch auf klassische Literatur angewendet werden kann) 😊 Du findest aber sicher genug andere Rezensenten, die sich einer tieferen Analyse widmen (das mache ich nämlich grundsätzlich nicht). Schöne Grüße!
Finde das Buch extrem uninspirierend, fade und ich wurde damit in der Schule gequält. Grüße an meine Deutschlehrerinnen; Sie haben mir immer den MINT Bereich nahegebracht 😂
Ja, ich fürchte so erging es vielen :D Ich bin letztlich auch im MINT Bereich gelandet, aber das lag nicht an meinen Deutschlehrern. Die haben einen guten Job gemacht ^^
Mir haben die Leserunde sowie auch das Buch super gut gefallen. Von mir gabs 4 Sterne. Ich mag gerade diesen Schreibstil mit Andeutungen. Die Szene des "Ehebruchs" fand ich persönlich aber auch etwas verwirrend. Ich hab es nicht so verstanden, dass die Beiden bis zum "Äussersten" gegangen sind. Ohne die Leserunde hätte ich wohl noch eine ganze Weile nicht zu diesem Buch gegriffen, da die negativen Meinungen vorherrschen. Ich bin froh hab ich das Buch in der Ausgabe vom Coppenrath Verlag gelesen. Da gab es noch viele Zusatzinformationen dazu, die ich mir sons zum Umfeld hätte zusammensuchen müssen. Aktuell lese ich Thérèse Raquin von Emile Zola. Dieser französische Klassiker hat auch Ehebruch als Thema. Dieses Buch ist aber um einiges heftiger als Effi Briest. Bisher finde ich es grossartig :) Emile Zola mag ich ganz generell sehr gerne.
Hallo Sarah,
Ich fand die Leserunde gut und war froh, dadurch diesen Roman nochmal zu lesen. Da ich schon einige Romane von Fontane in den letzten Jahren gelesen habe, kenne ich seinen Schreibstil. Er lässt Menschen miteinander reden, dadurch möchte er ein Bild der Gesellschaft geben, wie sie zu seinen Lebzeiten sich darstellte. Dazu gibt es Landschaftsbeschreibungen, aber kaum Handlung und wenn, wird sie ganz nebenbei und möglichst kurz dargestellt. Das ist typisch für ihn. Ich denke, ihn interessierte vor Allem, was in seinen Protagonisten vergeht.
Ich habe gemerkt, das ich diesen Roman langsam gelesen habe und das Gefühl hatte, das er mich entschleunigt. Der Vorteil war, ich hatte zu der Zeit Urlaub, da hatte ich Zeit dazu. Auch hat er mich zum Nachdenken gebracht, ich denke auch jetzt noch über Einiges nach.
Das ist aber total individuell und ich bin absolut dagegen, das man irgendein Buch, auch einen Klassiker, lesen muss. Jeder soll lesen, was ihm persönlich was bringt.
Ich habe sowohl "Madame Bovary" als auch "Anna Karenina" und eben "Effi Briest" gelesen. Alle 3 finde ich sehr gut und sehr verschieden, schon in der Herangehensweise an das Thema. Ich möchte Keinen von diesen Dreien missen, aber sie wurden an völlig unterschiedlichen Orten von drei sehr unterschiedlichen Autoren geschrieben.
Als Schullektüre finde ich diesen Roman ungeeignet, weil zumindest ich, mit fünfzehn kein Interesse an Ehegeschichten hatte, da fehlte mir noch völlig das Verständnis.
Ich denke, jeder reagiert unterschiedlich auf diesen Roman wie auf jeden Anderen auch. Einige finden ihn langweilig, Andere interessant.
Jedenfalls nochmals Danke für die Leserunde,
Cornelia
Herrlich wie du das zusammen gefasst hast - begeistert mich immer wieder. Weiter so! Die Leserunde war super und ich freue mich auch schon auf die nächste. Beste Grüße
Meine Schule war nach Theodor Fontane benannt, dementsprechend kam ich an diesem Buch nicht vorbei😅
Tatsächlich war ich bereits lesebegeistert, dennoch konnte mich das Buch nicht abholen. Wahrscheinlich spielte da George Orwells 1984 mit rein, welches ich zu der Zeit parallel laß und ich mir so sehr wünschte wir würden dieses Buch besprechen, da mir dieses Buch einfach viel mehr gab als Effi Briest. Deine Kritikpunkte finde ich berechtigt. Ich finde es immer wieder schade wie Kinder und Jugendliche an Literatur herangeführt werden. Natürlich haben diese Klassiker ihre Berechtigung, muss es jedoch ein so schwer zugängliches Buch sein für Schüler, die wenig bis gar keine privaten Bucherfahrungen gemacht haben? Schwierig🤔
Oh, da fühle ich komplett mit dir! "1984" in der Schule zu besprechen wäre für mich auch der absolute Traum gewesen. Das Buch hat mich so lange beschäftigt und so viel in mir ausgelöst. Ich weiß noch, dass wir zumindest "Herr der Fliegen" in der Schule gelesen haben und da war ich auch komplett in meinem Element 😄
Ich denke auch, dass insbesondere "Effi Briest" für Schüler und deren Lebenswelten unheimlich weit weg ist. Da braucht man schon eine besondere Leidenschaft für Literatur, Kunst und Geschichte, denn inhaltlich hat das so gar nichts mit dem eigenen Denken und Erleben in dem Alter zu tun. Da sind dystopische Szenarien viel näher dran, denn junge Leute machen sich im Normalfall sehr viele (auch düstere) Gedanken um die Zukunft und ihre Position/Rolle im System. Ich stelle mir die Diskussionen zu dem Thema auch viel spannender vor, aber aus Germanistik Sicht gibt es natürlich gute Gründe für "Effi Briest" 😅
Der Realismus ist nicht jeder Manns Sache. Ich lese sehr gerne die Realisten und Fontane insbesondere! In Effi Briest geht es mehr um die Literarisierung der zeitgenössischen, wissenschaftlichen Diskurse als um den sozialen Handlungsstrang! Wenn man sich ein bisschen mit denen auskennt ist dieser Roman unglaublich spannend! Frau Jenny Treibel ist ebenfalls großartig!
Aber gehören "Madame Bovary", "Anna Karenina" und "Sturmhöhe" nicht ebenfalls zum Realismus? Diese Romane mochte ich ausgesprochen gern, weswegen mir diese Generalisierung "Der Realismus ist nicht jedermanns Sache" etwas zu kurz greift 🙂 Vielleicht ist es der deutsche Realismus? Oder vielleicht nur "Effi Briest"? Ich werde es herausfinden.
@@Bookmarked_Sarah eine pauschalisierte Einordnung in literarische Epochen ist zumeist sowieso etwas unglücklich 😀. Sie geben nur eine grobe Richtung an, die Werke bleiben doch individuell. 😊
Das finde ich auch 😊👍
Sehr interessante Rezension. Du kommst zu einer ganz ähnlichen Wertung wie ich auch. Falls es dich interessiert: Habe gerade eine kleine Reihe zu den Ehebruchs-Romanen gestartet, pro Monat ein Roman. Ich glaube, in der Bewertung sind wir da nah beieinander. Schön, dass du wieder einen Klassiker besprochen hast!
Oh, ich freue mich auf deine Videoreihe zum Thema! Danke für den Tipp! 😊
Ich habe es im Dezember als Hörbuch gehört und fand es super. In Frankreich ist Madame Bovary gefüllt auch von den Schülern gehasst. Lustig, da es ein bisschen die gleiche Thematik ist! Hat mir auch sehr gefallen.
Ich finde die Thematik in dem Alter auch schwer zu greifen. Da hat man oft noch eine eher abstrakte Vorstellung von Beziehungen im allgemeinen, von der Ehe mal ganz zu schweigen. Da helfen auch keine Erklärungen zum zeitlichen Kontext 😄 Ich kann die Schüler jedenfalls gut verstehen. Ich fand dystopische Klassiker wie "1984" viel interessanter oder Bücher über gesellschaftliche Dynamiken wie" Die Welle" oder "Herr der Fliegen". Das hatte viel mehr mit meinen Beobachtungen und Gedanken in dem Alter zu tun, aber in der Schule geht es ja eher selten um das was man lernen will 😅
Zu Effie habe ich nie gegriffen. Ich glaube auch, weil ich immer an andren Klassikern mehr Interesse hatte und auch, da ich es nie in der Schule lesen musste^^ Tatsächlich hatte ich Madame Bovary zuvor gelesen und da schon gemerkt, das mich der Fokus auf den Ehebruch eher wenig angesprochen hatte. Vermutlich hat das also zu meinem Desinteresse beigetragen.
Dann ist "Effi Briest" auf jeden Fall nicht das Richtige für dich 😄
Liebe Sarah, ich freue mich immer, dass du dich an Klassiker wagst, die nicht mal ich anfassen würde wegen ihrer 'schlechten' (meist aus Schultagen stammenden) Reputation. 😅 Aber die Leserunde war für viele sicher ein guter Anstoß, das Buch endlich zu lesen und wenn ich es den bisherigen Kommentaren richtig entnehme, sind einige Personen nicht unzufrieden gewesen.
Mein Erfahrungsschatz mit Fontane beruft sich bisher auf 3 gelesene Werke: Frau Jenny Treibel / Irrungen, Wirrungen / Die Poggenpuhls - und die mochte ich wirklich gern und die lasen sich für mich alle hervorragend. Fontane hat aber gleichzeitig einen sehr ausschweifenden Stil, der glaube ich aber gar nicht so sehr darüber versucht hinwegzutäuschen, das gar nichts passiert. Bei Fontane gehts ja auch viel um den reinen (eher öden?) Alltag der Figuren. Da genoss ich die Beschreibungen und Gespräche in den 3 genannten Romanen bisher sehr, aber zu einer "Effi Briest" oder gar seinem umfangreicheren "Stechlin" würde es mich deshalb aber nie ziehen. Die vielen schmaleren Werke locken mich da eindeutig mehr. ;)
Haha, bei mir hat fast alles eine Chance verdient 😅 Ich denke auch, dass Fontane den Leser mit voller Absicht quält und das macht bei den weniger umfangreichen Werken vermutlich sogar Spaß, also freue ich mich trotz der mittelmäßigen Effi nun sehr auf "Irrungen,Wirrungen" 😁 Liebe Grüße!
Mittlerweile lese ich ganz verschiedene Genres und auch sehr gerne Klassiker. Effi Briest war Pflichtlektüre zu meiner Gymnasialzeit, es ließ sich damals zunächst gut lesen als gestellte Aufgabe. Danach wurde der Roman so zerpflückt und satzweise interpretiert, so dass ich dieses Buch auch heute nicht mehr zur Hand genommen habe und in Abwehrhaltung gehe, wenn ich Effi Briest höre. Bereits die ersten Seiten sind voller Vorgriffe auf Effis Charakter und das Geschehen. Das war mir als Schüler zu viel ("Irgendeine Farbe muss die Blume doch haben") und hat sehr abgeschreckt und keine Begeisterung für klassische Literatur aufgebaut. Anna Karenina habe ich kürzlich gelesen und fand es großartig, Madame Bovary steht noch aus. Danke für Deine tolle Rezension!
Schöner Beitrag!
Schlimm ist, dass ich inzwischen gar nicht mehr genau weiß, wie ich mich damals gefühlt habe, als wir das Buch in der Schule gelesen hatten. Jetzt, 20 Jahre später, habe ich das Gefühl, dass die Menge an gelesenen Büchern in der Schule lachhaft gering ist, es wird ja nur ein kleiner Bruchteil des Kanons gelesen. Ich frage mich, was man tun kann, um diese Distanz zum Kanon und zur Geschichte zu reduzieren.
Danke! 🙂 Ja, es sind in Summe wirklich nur wenige Bücher, die im Unterricht gelesen und besprochen werden und auch die Auswahl fällt je nach Schule sehr unterschiedlich aus. Es wäre natürlich ideal, wenn Schüler nach der Lektüre Lust bekommen, den Kanon selbst zu entdecken, aber dieses Szenario scheint eher unrealistisch zu sein 😄
@@Bookmarked_Sarah Ja, das Interesse muss schon vorher da sein. Andererseits freue ich mich zum Beispiel jetzt, dass ich Kafkas Prozess damals gleich zweimal gelesen habe, das mache ich sonst sehr selten. Eigentlich sollte es aber doch nicht zu viel verlangt sein, in der Schule ein Buch pro Monat zu lesen.
Hallo Sarah, ich hab deine Leserunde genutzt und auch zu Effi Briest gegriffen. Ich hing etwas zurück, daher konnte ich immer viele Meinungen lesen. Hat viel Spaß gemacht!
Von mir hat das Buch auch 3 Sterne bekommen. Die Andeutungen und Offenheiten im Stil Fontanes haben mir sehr gut gefallen, aber ich fand das Buch zu wenig unterhaltsam. Definitiv kein Highlight, aber ich bin trotzdem froh, den ungewöhnlicheren Schreibstil kennengelernt zu haben.
LG Lea
Auch ich gehöre zu denen, die Effi Briest als Schullektüre lesen mussten. Damals hat es mich gestört, dass man in eine vorherbestimmte Interpretationsebene geschubst wurde und eigene Auslegungen oft nicht galten.
Ich denke, heute wird solche "Pflichtlektüre" , wenn sie im Unterricht behandelt wird, oft gar nicht mehr gelesen. Durch das Internet ist man schnell mit Inhalt und Bewertung vertraut und muss sich selbst nur noch wenig mit dem Werk auseinandersetzen.
Eigentlich schade.
Dein Video hat mir wieder sehr gefallen!
Ja, da sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an! Mich hat das auch immer gestört. Ich wusste auch immer schon vorher worauf der Lehrer mit seinen Fragen hinaus wollte und habe dann alle möglichen Szenen so gedeutet, dass sie zu seiner bereits fertigen Schlussfolgerung/Moral passten. Welche Gedanken und Gefühle das Buch aber eigentlich in mir ausgelöst hat war vollkommen uninteressant, wenn es nicht zur gängigen Meinung passte... Dadurch wiederholt sich die Interpretation zu einem Buch mit jeder Klasse in jeder Schule im ganzen Land und das ist ja zwangsläufig total langweilig. Auch deswegen drehe ich keine Analysen zu Klassikern, sondern spreche über meinen ganz persönlichen Leseeindruck 😊 Danke und liebe Grüße!
Hey,
Ich kann die Meinungen, die es nicht mögen, schon verstehen, da ich es damals im Abi lesen musste und es damals für mich die uninteressanteste Deutschlektüre in den zwei Jahren des Abis war. Also ich mochte es damals gar nicht, ist jetzt aber auch schon 13/14 Jahre her. Dann las ich Effi Briest letztes Jahr oder vorletztes Jahr nochmal und was soll ich sagen, ich mochte es sehr gern, gerade sprachlich ist es so großartig. Ich las allerdings von Fontane auch noch Grete Minde und Unterm Birnbaum, mochte ich auch beides und ich will auch noch weiteres von ihm lesen. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Effi Briest würde ich Fontanes Bücher niemanden als Einstiegsklassiker empfehlen und es ist wahrscheinlich auch nicht für jeden Leser geeignet, gerade für Leute, die immer Spannung brauchen, ist es eher nix. Ich bin gerade ein wenig am Aufstellen von Klassikern, die ich wenigstens mal anlesen möchte. Liebe Grüße
Pflichtlektüre in der Schule kann das Interesse am Lesen verderben. Wenn ich an meine Schulzeit denke, war es auch so.
Ich finde " Effi Briest " nachdenkenswert. Es lohnt sich auch die verschiedenen Filme dazu anzusehen, die von der jeweiligen Regieauffassung her unterschiedlich sind.
Der Roman ist ein Zeitcolorit.
Wir haben das Buch in der 10. Klasse ( 1967 ) durchgenommen in Verbindung mit der DDR - Verfilmung, ich persönlich sehr gut finde.
Auch kommt es darsuf an, wie der Lehrer oder die Lehrerin es vermittelt.
Ja, sehe ich genauso. Daher lohnt es sich, der ungeliebten Schullektüre später nochmal eine Chance zu geben 😊 Dein Kommentar hat mich daran erinnert, dass ich bisher keine Verfilmung zu "Effi Briest" sah und das möchte ich ändern.
Habs gestern zu Ende gelesen. Das Ende hat mich echt fertig gemacht. Ihre letzten Worte haben mich an die von Winston Smith in 1984 erinnert.
Kann ich sehr gut verstehen. Mir lief es am Ende auch kalt den Rücken runter. Schöner Vergleich!
Liebe Sarah, ich war sehr auf deine Meinung zu diesem Klassiker gespannt. Es gibt ja einige, die das Buch lieben, aber auch viele gegenteilige Meinung. Ich persönlich kann deine Kritik zu einhundert Prozent unterschreiben. Bei meiner Lektüre vor einigen Jahren hatte ich die gleichen Schwierigkeiten. Schöne Grüße und hoffentlich einen schöneren nächsten Klassiker. Vicky
Ja, ich finde es richtig spannend wie sehr die Meinungen bei diesem Buch auseinander gehen 😄 Liebe Grüße!
Hallo Sarah,
interessante Rezension. Hast du in einem früheren Video aich mal deine Meinung zu 'Anna Karenina' geäußert? Möchte im Sommer meinen ersten Tolstoi 'Krieg und Friede' lesen :)
Ja, habe ich und zwar in diesem Video: ua-cam.com/video/TZY8k8P_Azs/v-deo.html
Du findest solche Videos am einfachsten, wenn Du bei UA-cam nach z.B. "Anna Karenina Bookmarked" suchst. Dann kommt entweder eine Einzelrezension oder wie in diesem Fall ein Lesemonat in dem ich über das Buch spreche 😊 Krieg und Frieden will ich auch noch lesen!
@@Bookmarked_Sarah Vielen Dank für den Tipp.
Vielleicht ergibt sich eine Leserunde für 'Krieg und Frieden'😊
Ich hatte eigentlich keine Probleme mit unseren Schullektüren und habe die meisten Bücher auch genossen, aber durch Effi Briest musste ich mich regelrecht durchquälen 😵
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mir das Buch als Jugendliche gefallen hätte 😅
Ich habe das erste Drittel gelesen, dann bin ich auf das Hörbuch umgestiegen, weil ich es sonst abgebrochen hätte.. Das hab ich dann so nebenbei gehört, das ging dann ganz gut.
Aber ich glaube nicht, dass ich das Buch nochmal lesen werde, weil ich nichts daran finden konnte.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich die Reklamausgabe gelesen habe und das ist immer der ÜBELSTE KRAMPF da reinzukommen...
Ich hoffe trotzdem, dass es anderen mehr Spaß gemacht hat und dass das Buch vielleicht bei dem/der ein oder anderen sogar um Highlight geworden ist. 💃🏽
Hörbücher sind in solchen Fällen super hilfreich. Die kleinen Reclamhefte finde ich leider auch sehr anstrengend 😄
Effi hat viele Verehrer und ich finde es wirklich toll wie stark die Meinungen bei diesem Buch auseinander gehen. Liebe Grüße!
Höre jetzt dein Video ! Mir haben die drei Werke sehr sehr gefallen, Flauberts, Tolstoys und Fontanes!
In der Schule im Deutsch-LK behandelt und extrem gehasst. Meine Lehrerin konnte aber auch nicht in geringsten Begeisterung für "Effie Briest" (oder irgendein anderes Werk) vermitteln. Ich kann mich leider an rein gar nichts mehr erinnern. War wohl ein zu weites Feld.
"Irrungen und Wirrungen" steht seit einem Monat jetzt hier. Möchte ich dieses Jshr sehr gerne lesen. Reich-Ranicki hat es damals immer hoch angepriesen und auch sonst habe ich viel Gutes gehört. Bin gespannt =)
Na, immerhin erinnerst du den Satz "Das ist ein weites Feld" 😊 Es ist also auf jeden Fall etwas hängen geblieben. Das Problem mit den Lehrkräften und Schullektüre kenne ich auch nur zu gut. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie die Bücher selbst nicht mögen oder im Unterricht behandeln wollen. Es gibt da ja sicher auch bestimmte Vorgaben aus dem Lehrplan und vielleicht trifft das wirklich nicht mal den Geschmack der Lehrkraft. Damit ist das Thema von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wäre die Lehrkraft über ein Buch so richtig ins Schwärmen geraten, hätte mich das sicher mehr gepackt 😄
Ich habe den Roman nie gelesen, geschweige denn, Lesen müssen und hörte nur schlechtes darüber. Ich vermute mal, dass es sehr anstrengend gewesen wäre, diese geschwollene Sprache lesen zu müssen. Aber ich kann zumindest sagen, dass mir die Verfilmung von Fassbinder sehr gut gefallen hat.
Meine Mama hatte mich auf das Buch neugierig gemacht, so las ich es auch außerhalb der Schule.
Gefallen hat es mir kein Stück, Ehebruch-Geschichten finde ich nun mal uninteressant.
Der Film war wenigstens fürs Auge schön, Ausstattung und Kostüme gefielen mir sehr gut.
Der Film lässt sich aktuell leider nicht kostenlos streamen, sonst hätte ich ihn schon geschaut. Ich mag Historienfilme so gern 😁
Ich bin in Berlin zur Schule gegangen, d.h. Fontane war ein Muss. Unsere Lehrerin, die damals wegen eined Lehrerausfalls kurzfristig eingesprungen ist, hat zum Glück verstanden, dass es gerade für leseunerfahrene Schüler (also die meisten von uns - obwohl wir ein Deutsch Leistungskurs waren) unsinnig ist, die Seiten mit den detaillreichen Naturbeschreibubgen totzuanalysieren. Sie hat uns ganz offen empfohlen, solche Stellen auch einfach mal zu überspringen.
Ich hatte trotzdem keine Lust auf dieses Buch. Die Handlung, wie sie mir beschrieben wurde ("Junge Frau betrügt Mann, es kommt raus und dann stirbt die irgendwann") klang langweilig und öde. Und Fontanes doch sehr audführlichen Beschreibungen machten es mir am Anfang kein Stück besser. Also habe ich mich bis in die Woche vor der Klausur durchgemogelt anstatt das Buch zu lesen. In der Woche vor der Klausur hab ich mir dann das Hörbuch von jemandem ausgelien. Und es stück für Stück durchzuhören versucht. Aber auch das verlief angangs schleppend. Erst am Wochenende vor der Klausur hab ich mich dann in mein Zimmer eingeschlossen und die letzte Hälfte in einem Zug durchgehört.
Mich hat die Handlung immer mehr, Stück für Stück mitgenommen. Ich weiß gar nicht mehr wie genau es passiert ist aber die letzten Kapitel hindurch habe ich geweint, wie ich noch nie über irgendein Buch oder irgendeinen Film geweint habe. Ich bin immernoch schluchzend eingeschlafen. Am nächsten Morgen wollte meine Mutter wissen, wie das Ende war und wärend ich es ihr beschrieben habe, musste ich wieder weinen. Bis heute kann ich meine Tränen oft nicht zurückhalten, wenn ich über dieses Buch rede.
Ich glaube der Grund dafür, dass Fontane mich so berürt aber zugleich auch sehr abstoßend sein kann ist, dass Fontane es gemeistert hat, gesellschaftlichen Druck in seinen Werken zu vermitteln. Seine Bücher sind voller Menschen, die Dinge tun, die sie überhand nicht wollen, einfach, weil die Gesellschaft es von ihnen verlangt.
Kurz: Effi Briest ist vielleicht kein Meisterwerk wie Anna Karenina. Aber Fontanes Bücher können tief berührend sein.
Sehr gut geschrieben! Ich kann mir vorstellen, dass es in dem Alter einfach schwer ist, sich das Ausmaß des gesellschaftlichen Drucks dieser Zeit und Effis Verzweiflung vorzustellen oder nachzuempfinden. Dir ist das gelungen und dadurch hat das Werk für dich sofort gewonnen. Das zeigt deine Fähigkeit zur Empathie.
Mich hat Effis tragisches Schicksal auch sehr berührt, weil ich mir vorstelle wie es ihr in der heutigen Zeit ergangen wäre und es gefällt mir sehr wie viele Männer der damaligen Zeit diesen Missstand in ihrer Literatur verarbeitet haben. Tolstoi kritisiert die gesellschaftliche Ächtung und den Zwang zur Ehe und die Ausweglosigkeit der Frauen in "Anna Karenina" ja auch sehr deutlich.
@@Bookmarked_Sarah Vielen Dank für die nette Antwort!
Ich habe mal in einem Buch über Fontane gelesen, dass er dafür bekannt war, sich auf Feiern mehr mit den Frauen zu unterhalten, als mit den Männern. Er galt als ein "Damenmann", nicht wegen irgendwelchen romantischen Eskapaden sondern einfach, weil er Frauen wohl schlicht mochte. Das sieht man in seinen weiblichen Charakteren, inklusive Effi. Als ich das Buch gelesen habe war ich 17, genau wie sie zu Beginn des Buches. Wie du gesagt hast, macht es das einem nicht wirklich leicht. Vor allem, da Fontane selbst ja nicht davon ausgeht, dass 17 Jahre alt genug ist, um die Welt zu verstehen. Aber zugleich hat es mir auch nahe gebracht, wie viele kleine Fehler und dumme Entscheidungen, die man in diesem Alter oft macht, uns jungen Frauen heutzutage verziehen werden. Damals war die Strafe für die falsche Partnerwahl ein Leben mit dieser Person und jeder Versuch, dem zu entkommen ein direkter Weg in den gesellschaftlichen Tod.
Wie du siehst, liebe ich dieses Buch immer noch. Das hatte sich damals auch in der Klausur gezeigt haha.
Mein Deutschlehrer sagte damals zu uns: "Ich kenne keinen Schriftsteller, der so polarisiert wie Fontane; und das merkt man an den vielen Kommentaren hier. Es geht hin und her.... Ich sehe es übrigens wie Thomas Mann. Ich weiß sein Zitat nicht mehr im Wortlaut, aber sinngemäß sagte er: "Würde man eine Bibliothek auf zwölf oder auf sechs Bände reduzieren, Effi Briest dürfte nicht fehlen." Ich finde, Effi Briest ist ein großartiger Roman. Er gehört zu meinen Top 6-Romanen.
Dito
@@carinazinkeisen7868 Entscheidend ist nur, wie man den Roman liest. Wenn man nur das liest, was an der Oberfläche steht, wird man tatsächlich kaum Spaß an ihm finden. Aber wenn man mal tief unter der Oberfläche gräbt, dann findet man da schon sehr viel, finde ich.
Liebe Sarah, bei mir liegt die Lektüre schon einige Jahre zurück und ich kann gut nachvollziehen, dass der Klassiker insgesamt als schwächer als vergleichbare Geschichten wirkt. Ein Autor, der eine Protagonistin mit so wenig Esprit und Entwicklungspotenzial in den Mittelpunkt rückt, geht aus heutiger Sicht wohl eher ein starkes Risiko ein. Es bietet allerdings auch eine große Interpretationsfläche gerade was die mögliche Entwicklung der anderen Figuren, insbesondere des gehörnten Ehemannes betrifft. Hier legt Fontane auch den Finger in die Wunde, wenn er stellvertretend den Vater Effis den hilflosen Satz sagen lässt "Es ist ein weites Feld". So verweist er auf die Hilflosigkeit des Einzelnen, welche ihn nach den Regeln gesellschaftlicher Normen handeln und nicht dem eigenen Empfinden folgen lässt. Hier stellt sich, aus meiner Sicht, die spannende Frage für heutige Leser, inwieweit eine mutigere und selbstbestimmte Handlungsweise der Geschichte eine andere Richtung gegeben hätte. Oder wäre jede individuelle Interaktion gesellschaftlich zum Scheitern verurteilt gewesen? Viele Grüße von Tanja 👩⚘
Hallo in die Runde, ich habe vor Kurzem gelesen, daß vielleicht gar kein Ehebruch passiert ist? Was meint Ihr?
Wie wird das begründet? Ich persönlich fand den Ehebruch schon sehr eindeutig. Natürlich wird er nicht direkt beschrieben, aber eine verheiratete Frau, die sich ohne Begleitung regelmäßig in den Dünen mit ihrem Verehrer trifft, heimlich korrespondiert usw. Viel deutlicher hätte Fontane da nicht werden können. Ihre Gewissensbisse zeugen auch davon, dass sie die damaligen Grenzen überschritten hat und sich nicht nur vor falschen Anschuldigungen fürchtet.
MIr hat unsere Leserunde sehr gut gwefallen. Alleine hätte ich es nicht gelesen.
Schön, dass du dabei warst! 🤗
Nach 100 Seiten abgebrochen. Ich kann absolut nichts an dem Buch finden was mir zu sagt und die ersten 100 Seiten waren schon ne Qual.
Kann ich nachvollziehen. So geht es vielen 😅
Sind Dislikey und das Daumen-Runter-Phantom eigentlich nun im Ruhestand?
Mein neues Add-on sagt mir nämlich, dass es hier auf diesem Video noch kein einzigen Dislike gibt. :)
Ich habe nie an ein solches Phänomen geglaubt. Ich habe seit Beginn meines Kanals Videos komplett ohne Dislike und welche mit. Und ich kann vollkommen verstehen, dass meine Videos nicht jedem gefallen, alles andere fände ich sogar seltsam. Bei diesem Video gibt es Dislikes. Man merkt ja auch an den Kommentaren, dass nicht jeder mit meiner Besprechung zufrieden ist und das ist OK 😊
Ja - ist der unbeliebteste Klassiker 😂😂😂
sagen wir mal so: ein roman hat ja nun mal mehr zu bieten als den plot. schade, dass du auf den stil fontanes so wenig eingehst.
Klar, aber der Plot ist mir persönlich wichtig, deswegen steht er bei meinen Videos im Fokus. Wenn ein Roman einen bemerkenswerten Stil hat, gehe ich darauf ein und wenn dieser Stil für sich selbst gesehen bereits ein Genuss ist, kann das einen schwachen Plot mitunter ausgleichen. Bei Effi Briest war der Plot ja sogar vorhanden, fand allerdings nur im Nebensatz oder zwischen den Zeilen statt und so hatte das Buch für mich kein stimmiges Tempo. Gerade im Vergleich deutlich früherer Werke von Dickens, Bronte, Tolstoi, Dostojewski und Flaubert, ist erkennbar, dass es im Realismus auch anders geht (keine Wertung, das ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, der auch auf klassische Literatur angewendet werden kann) 😊 Du findest aber sicher genug andere Rezensenten, die sich einer tieferen Analyse widmen (das mache ich nämlich grundsätzlich nicht). Schöne Grüße!
Finde das Buch extrem uninspirierend, fade und ich wurde damit in der Schule gequält.
Grüße an meine Deutschlehrerinnen;
Sie haben mir immer den MINT Bereich nahegebracht 😂
Ja, ich fürchte so erging es vielen :D Ich bin letztlich auch im MINT Bereich gelandet, aber das lag nicht an meinen Deutschlehrern. Die haben einen guten Job gemacht ^^
Mir haben die Leserunde sowie auch das Buch super gut gefallen. Von mir gabs 4 Sterne. Ich mag gerade diesen Schreibstil mit Andeutungen. Die Szene des "Ehebruchs" fand ich persönlich aber auch etwas verwirrend. Ich hab es nicht so verstanden, dass die Beiden bis zum "Äussersten" gegangen sind. Ohne die Leserunde hätte ich wohl noch eine ganze Weile nicht zu diesem Buch gegriffen, da die negativen Meinungen vorherrschen. Ich bin froh hab ich das Buch in der Ausgabe vom Coppenrath Verlag gelesen. Da gab es noch viele Zusatzinformationen dazu, die ich mir sons zum Umfeld hätte zusammensuchen müssen. Aktuell lese ich Thérèse Raquin von Emile Zola. Dieser französische Klassiker hat auch Ehebruch als Thema. Dieses Buch ist aber um einiges heftiger als Effi Briest. Bisher finde ich es grossartig :) Emile Zola mag ich ganz generell sehr gerne.