meinFrankfurt: Kettenhofweg 128

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  • Опубліковано 6 жов 2024
  • Ei Gude, heute besuche ich das Haus Kettenhofweg 128
    Die Gegend westlich der Stadt, jenseits des Bockenheimer Tores der Frankfurter Stadtbefestigung wurde von Alters her Niedenau genannt. Dort gab es seit dem Mittelalter einen Wehrhof, also einen befestigten Bauernhof vor den Toren der Stadt Frankfurt, den Hof Niedenau.
    1397 besaß Brune von Brunfels „huss, hoff, grabin und umbfang vor Franckenford gnant Nydenauwe“
    Er kam dann in den Besitz eines Johann Koet. Aus Koethof wurde mit der Zeit dann Kettenhof. Er wurde durch Erbfolge geteilt und fortan bestanden dort zwei Höfe, der Große und der Kleine Kettenhof.
    Später wurde beide Höfe wieder zusammengeführt und im Besitz der Frankfurter Patrizierfamilie Günderrode geführt. Bis ins späte 19. Jahrhundert führte der Kettenhofweg als unbefestigter Feldweg von der damals Bockenheimer Chaussée genannten Bockenheimer Landstraße nach Westen durch landwirtschaftlich genutzte Flächen zu den beiden unmittelbar einander benachbarten Höfen, wie der Frankfurter Stadtplan von Ravenstein aus dem Jahr 1862 zeigt.
    Westlich der Höfe wurde dann der Bahnhof Bockenheim der Main-Weser-Bahn, heute Westbahnhof, errichtet. Dadurch entstand Nachfrage für Industrieflächen und ein großer Teil der Felder des Kettenhofes wurden veräußert. Ohne Felder nutzlos geworden, wurden die Kettenhöfe 1890 abgerissen und fortan wurde hier von Ost nach West voranschreitend gehobene Wohnbebauung, das heutige Frankfurter Westend-Süd errichtet.
    Im Jahre 1905 wurde das Doppelhaus Kettenhofweg 126/128 errichtet. Der Baustil ist typisch für die endende Ära des Jugendstils und den Übergang zur Moderne. Hier sieht man das Gebäude neben dem sehr schönen, leider nach dem Krieg vollständig abgerissenen Eckgebäude. Gut erkennbar sind die beiden achsensymmetrischen Doppelhaushälften.
    Bei Bombenangriffen im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Die linke Haushälfte, Kettenhofweg 128, wurde bereits kurz nach Kriegsende repariert und erneut bezogen. Für viele Jahre war dies nun der Sitz des Prüfungsamtes der Psychologischen Fakultät der Johann-Wolfgang-Goethe Universität. Seit diese 2014 umzog, stand das Gebäude leer. Da die eine Doppelhaushälfte bereits durch einen zwar schönen, aber nicht historisierenden Neubau ersetzt worden war, wurde die verbliebene Haushälfte nicht unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch entschloss sich die Eigentümerin gegen einen Abriss zum Erhalt der vorhandenen historischen Bausubstanz. Dazu engagierte sie den in solchen Projekten besonders erfahrenen Architekten Werner Ott, der sein eigenes Haus im Kettenhofweg 124 bereits in ähnlicher Weise in ein Schmuckstück verwandelt hatte.
    Aus den Schilderungen von Herrn Ott wird erkennbar, dass diese Renovierung auch 5 Jahre seines Lebens waren als Planer und Bauleiter, der sich in der Umsetzung um jedes Detail kümmerte. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Die Eigentumswohnungen werden sicherlich auch höchsten Ansprüchen gerecht und das in Frankfurts bester Lage. Ein Ort, der Geschichte und Gegenwart ideal verbindet. Ein gutes Vorbild, das zeigt, wie man Frankfurts Historie bewahren und dennoch modern wohnen kann.
    Das Filetstück ist zweifellos die Dachgeschosswohnung mit einer atemberaubenden Aussicht. Hier würde man am liebsten sofort einziehen.
    Das Finale des Abends war dann ein Kalliope Lochplatten-Spielgerät von 1903. Nach Einwurf von 5 Pfennigen geht es los.
    Hans-Peter Brill

КОМЕНТАРІ • 2

  • @tankredbenecke8256
    @tankredbenecke8256 2 роки тому

    Eine gute Einleitung und Zusammenfassung für das Projekt Kettenhofweg 128!

  • @engelherz9006
    @engelherz9006 2 роки тому

    Ei gude, des kenn ich auch!! Liebe Grüße