Sie können DIE FILMANALYSE finanziell unterstützen - vielen Dank! PayPal: www.paypal.me/filmanalyse www.patreon.com/wolfgangmschmitt Wolfgang M. Schmitt Betreff: DIE FILMANALYSE IBAN: DE29 5745 0120 0130 7858 43 BIC: MALADE51NWD
Was die Nebenhandlung der Suche nach der Mutter (und vor allem die sehr antiklimaktische Wiedersehensszene) betrifft, bin ich 100% d'accord: das hätte man sich getrost sparen können, ohne dass der Film dadurch Schaden genommen hätte. Was Sully angeht, sehe ich die Sache etwas anders: Erstens macht es einfach sehr viel Spaß, Mark Rylance beim - wenn auch nicht gerade unaufdringlichen - Verkörpern dieser skurrilen Figur zuzusehen. Und zum anderen eröffnet die Figur selbst uns und den jungen Hauptfiguren auch eine neue, generationenübergreifende Perspektive. Wir beginnen, darüber nachzudenken, bzw bekommen beispielhaft vorgeführt, wie (und auch wie banal und unglamourös) so eine Eater-Existenz nach der wilden, romantischen "coming of age"-Phase aussehen kann. Der fürchterliche Haarzopf, den er Maren stolz präsentiert, war für mich in dem Zusammenhang auch ein starkes Bild. Sully einfach bloß als klischeehafte Horrorgestalt abzutun, finde ich jedenfalls etwas zu kurz gegriffen.
Was Sully betrifft sehe ich das ganz ähnlich. Er ist eine tragische, traurige Figur und verkörpert auch die Zurückweisung von den jungen, starken, unverbrauchten Protagonisten. Bei Mariens erster Flucht nimmt er es noch traurig hin, bei der erneuten Zurückweisung ist er wirklich tief verletzt was zur finalen Katastrophe führt.
Ich saß im Kino und bin regelmäßig in Tränen ausgebrochen. Die Unfähigkeit, dem Kannibalismus zu widerstehen, habe ich sehr in mir wiedererkannt. Ich leide unter diversen psychischen Krankheiten und kenne es sehr gut, sich so zu fühlen, als müsse man andere bis auf die Knochen aufreißen, in ihnen herumwühlen und sie sich völlig einverleiben. Besonders die Szene mit Marens Mutter hat mich berührt, die die ständige Frage darüber, ob ein solches schulddurchtrieftes Leben überhaupt lebenswert ist, mit dem härtesten Nein beantwortet, das sie in sich hat. Ein fantastischer Film, den ich ganz lange mit mir herumtragen werde.
20:00 sally musste am Ende getötet werden weil lee und Maren sich von ihrer Neigung verabschieden wollten sie wollten normal sein und Sally ist die Verkörperung der unmoralischen Lust die zurück kommt (kommen wollte)
Ich empfehle den Film (mindestens) 2x zu sehen. Beim ersten Mal war ich von den drastischen Bildern so gebannt das ich den Film nicht genießen/ über ihn nachdenken konnte. Nur ein Gefühl der Trauer blieb beim ersten Mal. Beim zweiten jedoch konnte ich endlich die Liebesgeschichte verstehen. PS Vielleicht ist Sully nicht ausschließlich eine Horrorfigur. Wenn man bedenkt das es auf die eine oder andere Weise nicht funktioniert hätte zusammen "wie die Leute" zu leben. Durch Sully kann man wenigstens in dem Luftschloss des "was wäre wenn" (sie für immer zusammmengebliebn wären...) träumen.
Seh ich auch so. 1x Angucken hat dafür aber genügt, trotz Horrorelement. Das ist ja das Geniale an dem Film, dass so unterschiedliche Charaktere gezeigt werden, wie sie jeweils mit dieser "Eigenart" umgehen, was sie für Sehnsüchte und Ideen haben und woran sie scheitern. Angenehm vielschichtig. Ein herausragender Film und eins der Highlight 2022, wie ich finde. Gerade die Figur des Sully ist ja nicht von Grund auf Böse. Sehr verschroben und am Ende dann doch ein Arsch, der sich in seiner Sehnsucht nach Zweisamkeit völlig verrennt.
Ich sehe das tatsächlich und bei aller Verehrung dieses und anderer Schmitt-Kanäle ein bisschen anders. Ja, der zentrale Plot-Faden (Aufsuchen der Mutter/Roadmovie) ist dünn, weil ihm Notwendigkeit und Schwierigkeit fehlen (es muss einfach nur hingefahren und ein bisschen gefragt werden, und Marens Interesse ist wenig profiliert). Aber dabei begegnet das Paar ja diversen Eatern, die anders umgehen mit ihrer Veranlagung, dh, das Thema des Films ist eigentlich Identität: Inwiefern zeichnet sie die Stellung zur Gesellschaft vor, wo liegen die Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung - und das finde ich schon sehr aktuell angesichts von Diskursen, die Identität vor allem als Gefängnis und Anspruchsberechtigung interpretieren. Der Cop am Lagerfeuer zB, der gar kein Eater ist, aber sich diese Identität aus Sadismus (?) gerne aneignen möchte, ist ein Beispiel für cultural appropriation usw. Maren möchte, nachdem sie all diese Varianten (Sucht, Sich-selbst-Wegschließen usw.) gesehen hat, ein normales bürgerliches Leben führen: Und in dieser Variante kommt das Verdrängte in Gestalt von Sully wieder bzw holt die Figuren ein. Das ist einerseits ein Horrorklischee, aber doch ein intelligent genutztes. Erst ganz zum Schluss wird die metaphorische/sexuelle Bedeutung des Eater-Seins offenbar, das Imaginäre der Sexualität, das Nicht-zu-Vergesellschaftende an ihr (iss mich mich mit Knochen und allem auf). Ich halte den Film für außerordentlich stark - und, meine Güte, der Mann kann wirklich inszenieren.
Ja, ich habe mich auch gefragt, warum Wolfgang, dass Thema Identität hier nicht so sehr sieht. Wir haben es im Film ja mit einer angeborenen Neigung zu tun, die die Gesellschaft als schädlich erachtet und die Eater wissen nicht genau wie sie damit umgehen sollen. Versteckt ausleben, unterdrücken, etc? Für diese Schablone bieten sich viele Interpretationen an, vor allem wenn man bedenkt das die Geschichte in den 80er spielt. Die zu diesem Zeitpunkt noch krassere Homophobie kommt hierbei in den Sinn. Es kann aber tatsächlich auch in die andere Richtung interpretiert werden, wo nicht die Gesellschaft das Individuum drangsaliert, sondern Individuen sich wirklich gesellschaftsschädlich verhalten. Deswegen finde ich es auch nicht unerheblich, wie die beiden Hauptcharaktere ihre Neigung moralisch bewerten bzw. darüber diskutieren. Auch das Verhalten der Mutter ist hierbei wichtig für den Plot, weil sie ja nochmal eine Dimension zeigt
Ahoi, könntest du dir bitte Andor anschauen? Darin geht es viel um den autoritären Charakter und warum es wichtig ist gegen den Faschismus Widerstand zu leisten. Das alles mit einem tollen cast und einer famosen Ausstattung, die sehr oft auf sinnlose CGI verzichtet und das bei einer Star wars Serie. Auch die kostüme werden dir eventuell sehr gefallen, da die haptik der Stoffe einem schier ins Auge springt.
Die Serie ist echt zäh und alles schreit Kulturindustrie und corporate checklists. Damit willst du ihn zu einer weiteren Serie verführen? 😅 Meinst du Faschismus/autoritärer Charakter auf das Empire bezogen oder auch die Rebellen? :)
@@christian2i so Wohl als auch. Natürlich gibt es auch autoritäre Charaktere bei den Rebellen aber dann gibt es auch die Solidarität der proletarier von ferex. Und Marv als kulminationspunkt zeigt ja sehr deutlich das freiheitliches streben eben auch Kampf gegen Unterdrückung braucht. Für mich war es schön zu sehen das es noch Visionen vom kampf für eine höhere Sache gibt ohne zu die Grauzonen solcher Bewegungen außer Acht zu lassen. Die grundthese von Star wars ist: Solidarität siegt über den Faschismus/Imperialismus. In den original Serien habe ich davon ein kindliches Bild (gut/Böse, schwarz/weiß) gezeigt bekommen, diese Serie stellt nun die Erwachsene Seite dieser These dar. Gerade in dieser Zeit wo alle zunehmend zynisch zu werden scheinen ist mir so ein call to action sehr willkommen. Was schreit dich denn als kulturindustrie an?
Ich denke auch, dass der Film die philosophische Frage thematisiert, wie weit wir die uns gegebenen Triebe, Begierden und Sehnsüchte ausleben können, ohne dabei anderen Menschen zu schaden oder uns selbst zu verleugnen. Verschiedene Lösungsansätze werden gezeigt, die aber alle an irgendeinem Punkt scheitern. Trotzdem - das scheint die Botschaft des Filmes zu sein - kann und muss man es versuchen. Mehr steckt, denke ich, aber auch nicht drin in diesem Film und Herrn Schmitts Analyse fällt folgerichtig ebenso langatmig und unbestimmt aus wie der Film selbst.
Wolfgang, ich bitte, bettele gerade zu nach einer Analyse von Star Wars: Andor. Das grandioseste, revolutionärste (haha) was Das Franchise seit langem herausgebracht und sie scheut sich nicht schwierige intersektionale Probleme anzusprechen, die mit Sicherheit das intellektuelle Gemüt anregen werden. Gib ihr eine Chance.
Irgendwer hat irgendwem hier Folgendes geantwortet, ich reiche es mal weiter: "Das ist beängstigend… Hast du jemandem zum reden?… Sowas solltest du nicht mit dir rumtragen…"
"Schwächere Filme, wie Suspiria", "etwa die Neuverfilmung von Suspiria war mehr Verneigung als eigenständiges Werk"... mein Herz, es verkraftet es nicht! 🥲 Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich das Gefühl habe, Wolfgang hat einen Film nicht verstanden. Das Suspiria Remake, welches sehr wenig mit dem überbewerteten Original zu tun hat, ist nicht nur Lucas stärkster Film, sondern neben "Midsommar" und "Nope" generell einer der stärksten Horrorfilme der letzten 30 Jahre. Ein absolutes Meisterwerk und gerade die sozialen und politischen Aspekte hätte ich in Wolfgangs Augen als sehr schätzenswert erachtet, weil sie nicht wie bei "Get Out" z.B. mit dem Holzhammer kommen. Sorry, aber das macht mich echt schwach, gerade wenn bei der Filmanalyse leere Hülsen wie "Dune" oder "Tenet" gelobt werden. Letzterer ist der wohl schwächste Film von Nolan nach "The Dark Knight Rises" und mündet in der plattesten Allegorie überhaupt (der Gute wohnt in einem Windrad, der böse auf der Luxusyacht und die Zukunft wird dadurch gewonnen, dass man Kinder in die Schule schickt, nicht in den Krieg). Bitte, bitte "Suspiria" nochmal aufmerksam betrachten, diese Abstrafung hat er nicht verdient.
"Midsommar" ist tatsächlich brillant, "Suspiria" von 2018 ganz OK und tatsächlich um Welten besser als diese lächerliche Originalschrott-Trashgurke von 1977, aber sorry, "Nope" war ja gar nix außer Fadesse.
Sie können DIE FILMANALYSE finanziell unterstützen - vielen Dank!
PayPal: www.paypal.me/filmanalyse
www.patreon.com/wolfgangmschmitt
Wolfgang M. Schmitt
Betreff: DIE FILMANALYSE
IBAN: DE29 5745 0120 0130 7858 43
BIC: MALADE51NWD
Was die Nebenhandlung der Suche nach der Mutter (und vor allem die sehr antiklimaktische Wiedersehensszene) betrifft, bin ich 100% d'accord: das hätte man sich getrost sparen können, ohne dass der Film dadurch Schaden genommen hätte. Was Sully angeht, sehe ich die Sache etwas anders: Erstens macht es einfach sehr viel Spaß, Mark Rylance beim - wenn auch nicht gerade unaufdringlichen - Verkörpern dieser skurrilen Figur zuzusehen. Und zum anderen eröffnet die Figur selbst uns und den jungen Hauptfiguren auch eine neue, generationenübergreifende Perspektive. Wir beginnen, darüber nachzudenken, bzw bekommen beispielhaft vorgeführt, wie (und auch wie banal und unglamourös) so eine Eater-Existenz nach der wilden, romantischen "coming of age"-Phase aussehen kann. Der fürchterliche Haarzopf, den er Maren stolz präsentiert, war für mich in dem Zusammenhang auch ein starkes Bild. Sully einfach bloß als klischeehafte Horrorgestalt abzutun, finde ich jedenfalls etwas zu kurz gegriffen.
Was Sully betrifft sehe ich das ganz ähnlich. Er ist eine tragische, traurige Figur und verkörpert auch die Zurückweisung von den jungen, starken, unverbrauchten Protagonisten. Bei Mariens erster Flucht nimmt er es noch traurig hin, bei der erneuten Zurückweisung ist er wirklich tief verletzt was zur finalen Katastrophe führt.
Das Schöne an einem so Blockbuster armen Jahr wie diesen ist, dass man Wolfgang so oft positiv erlebt :D
Wieder mal eine top Analyse!
Ich bin ohne Erwartungen ins Kino gegangen und wurde positiv überrascht. Bones and all hat mich sehr berührt.
Wolfgang dropped neues Video, meine Woche ist gerettet
Klingt nach einem tristen Dasein.
@@GeilerDaddy wenn du wüsstest
@@Valdrinbudallah Es gibt kein "du" zwischen uns, mein Sohn.
@@GeilerDaddyah es tut mir leid, Sie kleines Opfer
@@GeilerDaddy haha, du Lappen ;D
Ich saß im Kino und bin regelmäßig in Tränen ausgebrochen. Die Unfähigkeit, dem Kannibalismus zu widerstehen, habe ich sehr in mir wiedererkannt. Ich leide unter diversen psychischen Krankheiten und kenne es sehr gut, sich so zu fühlen, als müsse man andere bis auf die Knochen aufreißen, in ihnen herumwühlen und sie sich völlig einverleiben. Besonders die Szene mit Marens Mutter hat mich berührt, die die ständige Frage darüber, ob ein solches schulddurchtrieftes Leben überhaupt lebenswert ist, mit dem härtesten Nein beantwortet, das sie in sich hat. Ein fantastischer Film, den ich ganz lange mit mir herumtragen werde.
Sie sind völlig bekloppt.
Das ist beängstigend… Hast du jemandem zum reden?… Sowas solltest du nicht mit dir rumtragen…
20:00 sally musste am Ende getötet werden weil lee und Maren sich von ihrer Neigung verabschieden wollten sie wollten normal sein und Sally ist die Verkörperung der unmoralischen Lust die zurück kommt (kommen wollte)
Weniges ist schöner, als sich Sonntagnachmittags, immer noch verkatert, die Filmanalyse zu Gemüte zu führen
Muss den Film unbedingt noch im Kino schauen!
Ich empfehle den Film (mindestens) 2x zu sehen. Beim ersten Mal war ich von den drastischen Bildern so gebannt das ich den Film nicht genießen/ über ihn nachdenken konnte. Nur ein Gefühl der Trauer blieb beim ersten Mal. Beim zweiten jedoch konnte ich endlich die Liebesgeschichte verstehen.
PS Vielleicht ist Sully nicht ausschließlich eine Horrorfigur. Wenn man bedenkt das es auf die eine oder andere Weise nicht funktioniert hätte zusammen "wie die Leute" zu leben. Durch Sully kann man wenigstens in dem Luftschloss des "was wäre wenn" (sie für immer zusammmengebliebn wären...) träumen.
Seh ich auch so. 1x Angucken hat dafür aber genügt, trotz Horrorelement. Das ist ja das Geniale an dem Film, dass so unterschiedliche Charaktere gezeigt werden, wie sie jeweils mit dieser "Eigenart" umgehen, was sie für Sehnsüchte und Ideen haben und woran sie scheitern. Angenehm vielschichtig. Ein herausragender Film und eins der Highlight 2022, wie ich finde.
Gerade die Figur des Sully ist ja nicht von Grund auf Böse. Sehr verschroben und am Ende dann doch ein Arsch, der sich in seiner Sehnsucht nach Zweisamkeit völlig verrennt.
Die Discounter als Analyse wäre sehr cool 👍
Gestern gesehen, heute das Video dazu, klasse Timing!
Ein wunderschöner Film.
Hallo, schönen 2.Advent.
Wolle ist kein Christ. Er mag Glaube, Tradition, Familie usw. generell nicht.
Empfehle: "Anatomie der menschlichen Destruktivität" von Erich Fromm
Fand diesen Film einfach großartig
ich hör mir normalerweise jede Analyse mit Interesse bis zum Ende an...^^
Ich sehe das tatsächlich und bei aller Verehrung dieses und anderer Schmitt-Kanäle ein bisschen anders. Ja, der zentrale Plot-Faden (Aufsuchen der Mutter/Roadmovie) ist dünn, weil ihm Notwendigkeit und Schwierigkeit fehlen (es muss einfach nur hingefahren und ein bisschen gefragt werden, und Marens Interesse ist wenig profiliert). Aber dabei begegnet das Paar ja diversen Eatern, die anders umgehen mit ihrer Veranlagung, dh, das Thema des Films ist eigentlich Identität: Inwiefern zeichnet sie die Stellung zur Gesellschaft vor, wo liegen die Möglichkeiten zur individuellen Ausgestaltung - und das finde ich schon sehr aktuell angesichts von Diskursen, die Identität vor allem als Gefängnis und Anspruchsberechtigung interpretieren. Der Cop am Lagerfeuer zB, der gar kein Eater ist, aber sich diese Identität aus Sadismus (?) gerne aneignen möchte, ist ein Beispiel für cultural appropriation usw.
Maren möchte, nachdem sie all diese Varianten (Sucht, Sich-selbst-Wegschließen usw.) gesehen hat, ein normales bürgerliches Leben führen: Und in dieser Variante kommt das Verdrängte in Gestalt von Sully wieder bzw holt die Figuren ein. Das ist einerseits ein Horrorklischee, aber doch ein intelligent genutztes. Erst ganz zum Schluss wird die metaphorische/sexuelle Bedeutung des Eater-Seins offenbar, das Imaginäre der Sexualität, das Nicht-zu-Vergesellschaftende an ihr (iss mich mich mit Knochen und allem auf). Ich halte den Film für außerordentlich stark - und, meine Güte, der Mann kann wirklich inszenieren.
Ja, ich habe mich auch gefragt, warum Wolfgang, dass Thema Identität hier nicht so sehr sieht. Wir haben es im Film ja mit einer angeborenen Neigung zu tun, die die Gesellschaft als schädlich erachtet und die Eater wissen nicht genau wie sie damit umgehen sollen. Versteckt ausleben, unterdrücken, etc? Für diese Schablone bieten sich viele Interpretationen an, vor allem wenn man bedenkt das die Geschichte in den 80er spielt. Die zu diesem Zeitpunkt noch krassere Homophobie kommt hierbei in den Sinn. Es kann aber tatsächlich auch in die andere Richtung interpretiert werden, wo nicht die Gesellschaft das Individuum drangsaliert, sondern Individuen sich wirklich gesellschaftsschädlich verhalten. Deswegen finde ich es auch nicht unerheblich, wie die beiden Hauptcharaktere ihre Neigung moralisch bewerten bzw. darüber diskutieren. Auch das Verhalten der Mutter ist hierbei wichtig für den Plot, weil sie ja nochmal eine Dimension zeigt
, wie Eater in dieser Gesellschaft auch leben bzw. scheitern können.
Was ist Ihre Meinung zum neuen David Cronenberg?
mich würde mal eine analyse zu under the silver lake interessieren
Wolfgang Abi, bitte mach du eine Reaktion zu The Raid 2.
Absolut deiner Meinung. Susperia ist ein richtig guter Film...
Eine wunderbare Krawatte Herr Schmidt!
Die Neunziger haben angerufen: Sie wollen ihre Krawatte zurück... ;-)
@@Pilzmaxe mir gefällt sie
@@Pilzmaxe Lidl hat diese Krawatten jetzt wieder. Da hat Wolle freilich gleich zugeschlagen.
@@honigtau.bunsenbrenner Das ist sehr interessant. Ich für meinen Teil bevorzuge Vintagekrawatten von eBay.
Wann kommt was zu Studio Ghibli?
Ahoi, könntest du dir bitte Andor anschauen? Darin geht es viel um den autoritären Charakter und warum es wichtig ist gegen den Faschismus Widerstand zu leisten. Das alles mit einem tollen cast und einer famosen Ausstattung, die sehr oft auf sinnlose CGI verzichtet und das bei einer Star wars Serie.
Auch die kostüme werden dir eventuell sehr gefallen, da die haptik der Stoffe einem schier ins Auge springt.
Die Serie ist echt zäh und alles schreit Kulturindustrie und corporate checklists. Damit willst du ihn zu einer weiteren Serie verführen? 😅
Meinst du Faschismus/autoritärer Charakter auf das Empire bezogen oder auch die Rebellen? :)
@@christian2i so Wohl als auch. Natürlich gibt es auch autoritäre Charaktere bei den Rebellen aber dann gibt es auch die Solidarität der proletarier von ferex. Und Marv als kulminationspunkt zeigt ja sehr deutlich das freiheitliches streben eben auch Kampf gegen Unterdrückung braucht.
Für mich war es schön zu sehen das es noch Visionen vom kampf für eine höhere Sache gibt ohne zu die Grauzonen solcher Bewegungen außer Acht zu lassen.
Die grundthese von Star wars ist: Solidarität siegt über den Faschismus/Imperialismus. In den original Serien habe ich davon ein kindliches Bild (gut/Böse, schwarz/weiß) gezeigt bekommen, diese Serie stellt nun die Erwachsene Seite dieser These dar.
Gerade in dieser Zeit wo alle zunehmend zynisch zu werden scheinen ist mir so ein call to action sehr willkommen.
Was schreit dich denn als kulturindustrie an?
@@christian2iUm deine letzte Frage zu beantworten: bei beiden Fraktionen tatsächlich, das ist ja das gute!
Lieber Wolfgang, wäre hiernach auf eine /Deine Besprechung von Claire Denis’ “Trouble Every Day” gespannt
Wie wäre es mal mit einer Analyse zu del Toro's Cronos?
Frage: Was ist mit dem Fokus der Cam passiert????
Alles wie gehabt.
bravo!
Ich denke auch, dass der Film die philosophische Frage thematisiert, wie weit wir die uns gegebenen Triebe, Begierden und Sehnsüchte ausleben können, ohne dabei anderen Menschen zu schaden oder uns selbst zu verleugnen. Verschiedene Lösungsansätze werden gezeigt, die aber alle an irgendeinem Punkt scheitern. Trotzdem - das scheint die Botschaft des Filmes zu sein - kann und muss man es versuchen.
Mehr steckt, denke ich, aber auch nicht drin in diesem Film und Herrn Schmitts Analyse fällt folgerichtig ebenso langatmig und unbestimmt aus wie der Film selbst.
Jetzt ergibt auch der Spruch Sinn, man habe jemanden zum Fressen gern.
Wolfgang, ich bitte, bettele gerade zu nach einer Analyse von Star Wars: Andor. Das grandioseste, revolutionärste (haha) was Das Franchise seit langem herausgebracht und sie scheut sich nicht schwierige intersektionale Probleme anzusprechen, die mit Sicherheit das intellektuelle Gemüt anregen werden. Gib ihr eine Chance.
Nun ja. Das Abartige strahlt immer eine gewisse Faszination aus.
Richtig abartiger kommentar
Irgendwer hat irgendwem hier Folgendes geantwortet, ich reiche es mal weiter:
"Das ist beängstigend… Hast du jemandem zum reden?… Sowas solltest du nicht mit dir rumtragen…"
Ich fand schon den Trailer ekelhaft
Nein danke.
Ekelig, nichts für mich.
"Schwächere Filme, wie Suspiria", "etwa die Neuverfilmung von Suspiria war mehr Verneigung als eigenständiges Werk"... mein Herz, es verkraftet es nicht! 🥲
Ich glaube das ist das erste Mal, dass ich das Gefühl habe, Wolfgang hat einen Film nicht verstanden. Das Suspiria Remake, welches sehr wenig mit dem überbewerteten Original zu tun hat, ist nicht nur Lucas stärkster Film, sondern neben "Midsommar" und "Nope" generell einer der stärksten Horrorfilme der letzten 30 Jahre. Ein absolutes Meisterwerk und gerade die sozialen und politischen Aspekte hätte ich in Wolfgangs Augen als sehr schätzenswert erachtet, weil sie nicht wie bei "Get Out" z.B. mit dem Holzhammer kommen. Sorry, aber das macht mich echt schwach, gerade wenn bei der Filmanalyse leere Hülsen wie "Dune" oder "Tenet" gelobt werden. Letzterer ist der wohl schwächste Film von Nolan nach "The Dark Knight Rises" und mündet in der plattesten Allegorie überhaupt (der Gute wohnt in einem Windrad, der böse auf der Luxusyacht und die Zukunft wird dadurch gewonnen, dass man Kinder in die Schule schickt, nicht in den Krieg). Bitte, bitte "Suspiria" nochmal aufmerksam betrachten, diese Abstrafung hat er nicht verdient.
"Midsommar" ist tatsächlich brillant, "Suspiria" von 2018 ganz OK und tatsächlich um Welten besser als diese lächerliche Originalschrott-Trashgurke von 1977, aber sorry, "Nope" war ja gar nix außer Fadesse.