Kann man von Pferden Führung lernen? '15 Minuten Wirtschaftspsychologie' (1080p)
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- Опубліковано 14 жов 2024
- Seit einigen Jahren gibt es Führungskräftetrainings mit Pferden, doch kann man hier wirklich Mitarbeiterführung lernen?
Literatur zur Vertiefung:
Alliger, G., M., Tannenbaum, S. I., Bennett, W. Jr., Traver, H. & Shotland, A. (1997). A meta-analysis of the relations among training criteria. Personnel Psychology, 50, 341-358.
Kanning, U. P. (2013). Wenn Manager auf Bäume klettern: Mythen der Personalentwicklung und Weiterbildung. Lengerich: Pabst.
Kanning, U. P. (2014). Pferdegestützte Trainings - Kreative Managerbespaßung der besonderen Art. Coaching Magazin, 4, 44-46.
Der vergleichsweise hohe Anteil an Downvotings unter diesem Beitrag lässt tief blicken! Ich vermute eine konzertierte Aktion der Pferdetraining-Verkäufer, angereichert mit ehemaligen Teilnehmern, denen der Kurs schlicht und einfach Spaß gemacht hat. Und Spaß macht der wahrscheinlich jedem, der nicht gerade unter schwerer Equidophobie leidet. 🙄
Ich habe mal so ein Pferdeführungskurz gemacht und habe sehr viel gelernt. Seit dem behandle ich auch meine Ansgestellte viel besser. Sie haben alle eine Tränke, sie haben einen Zaum an, in der Kantine werden sie angebunden, dort gibt auch nur Heu zu essen und wenn sich einer ein Bein bricht, so wird der Arbeiter oder Arbeiterin erschossen weil ich das Vieh nicht gebrauchen kann. Der Kur hat mir sehr viel beigebracht und ich bin auch so ein viel besser Chef geworden.
Meine Bewunderung: Ich könnte dabei nicht ernst bleiben. Delphine sind auch suuper, aber machen jeden Manager nass. .
Die negativen Kommentare hier sind ein gutes Beispiel für die Abwertung des Videos durch kognitive Dissonanz, weil es dem heilen Pferdeweltbild nicht passt 🤷🏻♂️
Es sind einige Dinge in das Pferdegestützte Coaching hinein interpretiert, die da gar nicht hinein gehören. Die Deutung durch den Trainer ist ein Beispiel dafür. Deutung hat dabei gar nichts zu suchen! Es geht viel mehr um eigene Wahrnehmung des Coachees, dessen eigene Erfahrung und was er daraus für Erkenntnisse zeigt. Zweites Problem: der Laie redet über das was Pferde vermeintlich können/ tun, und wieder, dass der "Pferdetrainer" das deutet, beides falsch. Körpersprache ist das Geringste was eine Rolle spielt im Umgang mit dem Pferd. Kann der Laie aber nicht wissen. Ebenso wenig wie er wissen kann, wieso Pferde tatsächlich für Coachings besser geeignet sind als zum Beispiel Hunde. Bei Therapie sieht es anders aus, da sind Hunde und Katzen beispielsweise mindestens genau so gut geeignet wie Pferde. - Fazit für mich: offenbar wurde etwas bewertet, ohne ausreichende Erkenntnisse darüber zu haben. Tatsächlich interessant und sicher berechtigt die Kritik an den Bewertungen. Bleibt die Frage, ob man Führung überhaupt lernen kann. Das hängt wohl sehr stark davon ab, ob man eine grundsätzlich führungskompetente Persönlichkeit ist! Solange das bei der Besetzung von Führungspositionen bei den Menschen - anders als im Tierreich - , nicht beachtet wird, können Trainings oder Coachings die Mitarbeiter sicher nur sehr begrenzt vor überreizten, cholerischen, "rückgratlosen" Führungskräften bewahren.
Es geht hier nicht um eine Ausbildung zum Kavallerieoffizier, oder? Die wäre die einzige, der ich eine Ausbildung zur Führung von Menschen in Verbindung mit Pferden etwas Produktives zutrauen würde.
Vielen Dank für das Informationsreiche Video! Dennoch hätte ich einige Anmerkungen dazu, denn für mich scheint es, als wäre nur der humanpsychologische Aspekt in Betracht gezogen und nicht der Faktor Pferd. Ich glaube, dass unterm Strich keine Führungskraft innerhalb eines 3-Tages-Seminares besser werden kann, zumal es im Reitsport auch unterschiedliche Auffassungen von „Führung“ gibt, genau wie es dies auch in der Wirtschaft gibt. Sieht man sich zum Beispiel den traditionellen Reitsport an, wird einem gesagt, dass das Tier deutlich geführt und geleitet werden muss und dass es jedem Signal Folge leisten muss. Im Horsemanship aber zum Beispiel geht es eher um ein harmonisches Miteinandersein, dass man gegenseitig aufeinander achtet, um Vertrauen aufzubauen. Daher ist dies schonmal ein erster Unterschied - führt also zu der Frage, was ist gute Führung? Man kann sicherlich im ersten Moment durch die erste Interaktion Pferd-Mensch feststellen, wie der Mensch charakterlich ist. Denn Pferde reagieren auf die Körpersprache des Menschen, es kommt aber hier auch auf das Pferd an und wie es erzogen ist. Manche sind sehr tolerant, aber manche werden bockig, sobald man ihm zu nah kommt, ohne dass es Hallo sagen konnte (indem man die Hand hinhält und ihm die Möglichkeit gibt, zu schnuppern, was quasi das Hallo aus Pferdesicht ist). In den 3 Tagen kann der Mensch lernen, wie er besser mit einem Pferd umgehen kann. Intelligente Menschen können Teile davon sicherlich auf ihren Alltag übertragen. Zum Beispiel: Pferd will nicht geführt werden und bleibt stehen. Übersetzt heißt das, dass das Pferd dem Menschen nicht traut und ihm daher nicht folgt. Pferde folgen nur, wenn sie sich sicher fühlen. Wenn also der Mensch sehr unsicher ist, dann kann es durchaus sein, dass ein Pferd sturr stehen bleibt, weil es sich denkt: „der ist unsicher, der hat keinen Plan, mit dem bin ich nicht sicher, also folge ich ihm nicht“. So einen Fall habe ich selbst schon gesehen, sogar an mir selbst bei manch dominanten Pferden (es kommt auch auf das Pferd an, weil die auch unterschiedliche Charakterzüge haben). Ich stelle immer wieder an mir fest, dass ich zwar lernen kann, wie ich reiten kann zB, dass aber manche Persönlichkeitseigenschaften - zB Unsicherheit - sich immer wieder im Verhalten des Pferdes zeigen (zB Pferd geht nicht in die Richtung, die man möchte, weil man keine klare Ansage gemacht bzw. Hilfestellung gegeben hat). Ich glaube, man kann Charakterzüge von Menschen vielleicht erkennen, aber jeder muss für sich etwas daraus nehmen und ich denke, trainieren kann man Menschen nicht - zumindest nicht in 3 Tagen. Trotzdem sollte die Intelligenz dieser Tiere nicht unterschätzt werden. (Parelli schreibt zB, dass ein Pferd schon weiß, was man machen möchte, bevor man es ihm sagt, sie reagieren viel schneller, als Menschen.)
Ein wirklich hervorragendes Video. Ihre logische Argumentation ist tadellos. Spannend finde ich die verhältnismäßig vielen Dislikes. Mir scheint diese Leute sind ihrer Argumentation nicht gefolgt sondern haben eher Gründe gesucht um ihre eigene Meinung, dass diese Trainings etwas bringen, bestätigt zu sehen. Eine falsche Annahme, die sie schlüssig widerlegt haben.
Sehr guter Beitrag, gratuliere! Ich habe mit einem Augenzwinkern mal folgende Liste zusammengestellt:
10 Dinge, die FK in einem Tier-Seminar lernen können
1. Von Adlern: je höher ich fliege, umso dünner wird die Luft
2. Von Pferden: wir alle machen mal Mist
3. Von Papageien: Nachplappern wird schnell langweilig
4. Von Ziegen: immer nur Meckern bringt keine Veränderung
5. Von Giraffen: es ist gut, den Überblick zu behalten
6. Von Lamas: Lamas spucken, Dein Mitarbeiter hoffentlich nicht
7. Von Affen: der Affe erinnert mich an jemanden aus unserer Firma
8. Von Fischen: manchmal ist es gut den Mund zu halten
9. Von Ameisen: bei denen ist es genauso hektisch wie bei uns im Geschäft
10. Von Haien: und der Haifisch, der hat Zähne
Vielen Dank, für die kreativen Ideen. Ich bin mir sicher, das es manches davon früher oder später auch geben wird. Neulich habe gehört, dass es tatsächlich schon Trainings mit Scharfen gibt. Eine schöne Symbolik...
Guten Tag Herr Kanning und herzlichen Dank für Ihre Antwort. Tatsächlich gibt es bereits Trainings mit Adlern, siehe www.zeit.de/karriere/beruf/2012-06/chefsache-manager-training
oder Lamas ... www.prachtlamas.de/seminare/
>>Bei unseren Leadershiptrainings geht es darum, sich in die Lage eines anderen Wesen (egal, ob Mensch oder Lama) zu verstehen und durch deren Augen zu sehen.
Wie sind sie auf ihre schlüsse gekommen? Wieviele trainings haben sie absolviert/getestet? Bei wem haben sie die trainings getestet? Oder ist das eine rein theoretische verwerfung?
Noch ein kommentar: pferde können gut körpersprache lesen, das spezielle an pferden ist aber auch dass sie über emotionen kommunizieren können bzw. (Auch überspielte) Emotionen beim menschen wahrnehmen und schnell merken wenn jemand nicht authentisch ist. Wobei Authentizität wohl wichtig für eine Führungskraft ist..
Wie viele Trainings ER durchgeführt hat ist egal, es geht nicht um das subjektive Erleben sondern um wissenschaftliche Evidenz. Da arbeitet man mit großen Stichproben und nicht mit Einzelmeinungen..
Pferde können gut menschl. Emotionen lesen? Da hätte ich gerne orgentliche Belege für.
Pferde können authenzität wahrnehmen? Auch hier: Belege sagen mehr aus als stumpfe Behauptungen.
@@Darwins_Fink Ich stimme Ihnen absolut zu.
Danke für die sachliche Kritik, die ja die Chance bietet, sich damit auseinander zu setzen, ob und für wen das, was man anbietet, nützlich ist. Im Vorfeld muss man jedoch wissen, dass ein Pferd - genauso wie der Mensch - ein soziales Wesen ist, dessen Überleben von seiner Kooperationsfähigkeit abhängig ist. Dazu kommt aber, dass das Pferd als Fluchttier, auf hunderte von Meter die Absicht (m.a.W. die Energie) - also nicht primär die Körpersprache - eines Raubtieres erkennen muss, denn es muss seine Ressourcen schonen, und kann nicht jedes Mal flüchten. Die Absicht der Führungskraft muss also klar sein, wo wir auch bei der Authentizität sind. Übertragen auf den Unternehmensalltag: Eine Führungskraft sollte ja eigentlich die Unternehmensziele verfolgen und umsetzen (und nicht eigene Interessen). Diese sollten aber auch im Sinne der Mitarbeiter (hier der Pferde) sein. Wer das non-verbal authentisch kommunizieren kann, dabei Entschlossenheit, Empathie, Durchsetzungsvermögen und Herz mitbringt, dem folgt das Pferd ohne wenn und aber. Da braucht es auch keinen der interpretiert. Und das ist ja genau der große Vorteil am Führungskräftetraining mit Pferden: Es gibt keine Bewertung und kein Urteil. Denn: Wie viele Manager - vor allem der mittleren Führungsebene gehen zu ihren Mitarbeitern und bitten um Feedback? Und wenn sie es tun: Wie viele Mitarbeiter trauen sich ein ehrliches, konstruktives Feedback zu geben? Führungstraining mit Pferden bietet eine enorme Chance, sich selbst zu reflektieren, das Selbstbewusstsein zu steigern und die Chance zur Selbsterkenntnis, was wiederum die Chance zur (nachhaltigen) Veränderung ist.
Großartiges Video
Ein Pferd zu führen, bedeutet Vertrauen aufzubauen. Vertrauen schenkt man sich, wenn man sich sicher fühlt. Von daher sind Pferde perfekte Reflektoren für den Führenden oder eben nicht Führenden. Sicher spielt die Angst vorm Tier bei derartigen Seminaren auch eine große Rolle. Wird diese während der sessions abgebaut, ist schon viel gewonnen (über sich hinaus wachsen). Ich habe das Seminar in verschiedener Hinsicht als Bereicherung empfunden und den tierischen Spiegel sehr begrüßt.
Einen Führerschein bedeutet ein Auto führen zu können. Führungskraft erlangt man erst, wenn man sich sicher fühlt. Daher ist ein Führerschein der perfekte Reflektor für einen Führenden odr eben nicht Führenden. Das Angst vor dem Auto-Fahren spiel bei Führerscheinprüfungen sicher eine große Rolle. Wir diese jedoch abgebaut, ist schon viel gewonnen. Ich habe den Führerschein in verschiedener Hinsicht als Bereicherung empfunden und die Spiegelung meiner Führungskraft im Straßenverkehr sehr genossen.
Wenn man sich Aussagen ohne wissenschaftliche Evidenz ausm Hintern zieht, kann man alles schön reden :)
Ich finde so einen Tag mit Pferdetraining ist ein schönes Erlebnis - besonders wenn die Firma dafür bezahlt hat.
Besonderen Spaß macht das, wenn das nur mit einer Handvoll Kollegen durchführt, die aus der Elitezone der Firma ausgesucht sind.
Interessantes Video, welches uns nur zeigt, dass der Verfasser weder Pferdekenner noch Ahnung von deren Verhaltensweisen haben kann. Es mag sicher sein, dass Pferde aus einem schlechten Manager keinen guten machen können. Aber eins ist klar, Pferde "können" eine Persönlichkeit positiv beeinflussen und verändern. Und das sollte für den ein oder anderen doch nicht ganz unbedeutend sein. Selbstverständlich gibt es in der Branche der Pferdetrainer einige schwarze Schafe, die schnelles Geld mit falschen Versprechungen verdienen möchten. Der Ansatz jedoch, durch Pferde etwas über sich selbst zu lernen ist der richtige.
Darum bitte erst einmal mit dem Lebewesen Pferd und dessen "natürlichen Verhalten" beschäftigen bevor man alles negativ bewertet.
Ich bin der Meinung, dass man nichts mit 100%iger Gewissheit beurteilen, nachvollziehen und verstehen kann, wenn man es nicht selbst erlebt bzw. ausprobiert hat. Ich finde Herr Kannings Argumentation zu einseitig, denn negatives existiert nicht ohne positives und andersrum.
Ich frag mich ob du dir das Video überhaupt ganz angesehen hast. Er kritisiert den Zusammenhang zwischen Pferdetrainings und Führungsverhalten. Und das zu Recht! Er sagt nicht Pferdetrainings sind generell etwas schlechtes. Ich bin beides Westernreiter und Wirtschaftspsychologin. Die Arbeit mit den Pferden hilft mir Stress abzubauen. Aber es lassen sich keine vernünftigen Schlüsse ziehen zur Führung von Mitarbeitern.
laeubchen Wenn man ein Pferd schlägt und daraufhin einen Kick verpasst bekommt, dann könnte man für die Mitarbeiterführung lernen das Gewalt, Druck Gegendruck erzeugt. Und so könnte man mehrere derartige Beispiele dafür anführen
@@emuschemre Richtig, man KÖNNTE aus Erfahrung A etwas auf Reale-Situation-B übertragen. Wenn aber keine EVIDENZ für diesen Effekt vorliegt, ist es reines Hören-Sagen.